DE4323731A1 - Prüfgerät - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Prüfgerät gemäß dem Oberbegriff
des ersten Anspruchs.
Ein bekanntes Prüfgerät dieser Art (Entwurf DIN VDE 0681
Teil 7, Seite 35) ist zur Anzeige des Vorhandenseins der
elektrischen Spannung in Hoch- oder Mittelspannungsanlagen
vorgesehen. Dabei ist ein Koppelteil mit einer elektrischen
Koppelelektrode ausgestattet, die kapazitiv an ein zu
überwachendes, ggf. hochspannungsführendes elektrisches
Bauteil angekoppelt ist. Von dieser Elektrode führt eine
Leitung zu einer spannungsbegrenzenden Sollbruchstelle z. B.
in Form einer Funkenüberschlagsstrecke, die gegen Masse
geschaltet ist. Parallel zu dieser Sollbruchstelle liegt
ein elektrischer Kondensator als Meßbeschaltung zur
Begrenzung der Ausgangsspannung, die an eine am Koppelteil
frei von außen zugängliche Steckbuchse angelegt ist. Eine
weitere, gegen Masse geschaltete Steckbuchse bildet eine
Steckbuchsenanordnung für den Anschluß einer
Anzeigeeinrichtung, mit welcher das Vorhandensein oder
Fehlen der elektrischen Hochspannung signalisiert wird. Die
Anordnung ist dabei so getroffen, daß bei
funktionsgerechtem Aufbau des Koppelteils die
Anzeigeeinrichtung ein Betriebsstrom-Anzeigesignal auf
optischer Basis erzeugt, wenn bei am hochspannungsaktiven
Teil anliegender Hochspannung und einer bestimmten
Eingangsimpedanz der Anzeigeeinrichtung z. B. von 2 Megaohm
jedenfalls dann das Anzeigesignal erzeugt werden muß, wenn
das Koppelteil einen vorbestimmten Betriebsstrom-Wert,
vorliegend 2,5 Mikroampere, durch die Eingangsimpedanz der
Anzeigeeinrichtung fließen läßt. Dabei ist bei anliegender
Nennspannung am hochspannungsführenden Bauteil vorgesehen,
daß aus Sicherheitsgründen der Schaltungsaufbau des
Koppelteils so bemessen ist, daß bei vorgeschriebener
Funktion ein um einen bestimmten Mindest-Differenzwert,
vorliegend 1,1 Mikroampere, erhöhter Strom durch die
Eingangsimpedanz der Anzeigeeinrichtung fließt, also der
Koppelteil wenigstens 3,6 Mikroampere als Prüfstromwert
liefert. Bei Alterung und betriebsbedingten Veränderungen
der Bauteile im Koppelteil ist dann sichergestellt, daß bei
anliegender Hochspannung am hochspannungsführenden Bauteil
tatsächlich eine Anzeige des Betriebszustandes erfolgt. Von
Nachteil ist dabei jedoch, daß beim Anschalten der
Anzeigeeinrichtung nicht geprüft wird, ob der Koppelteil
seine geforderte Funktion also auch mit der erforderlichen
Zuverlässigkeit erfüllt. Eine Überprüfung ist nur mit Hilfe
eines zusätzlichen Testgerätes möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Prüfgerät gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruchs
Maßnahmen zu treffen, durch welche bei der Messung des
vorbestimmten Betriebsstrom-Wertes eine Überprüfung des
Koppelteils auf ordnungsgemäße Funktion erreicht wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch
die kennzeichnenden Merkmale des ersten Anspruchs.
Bei einem Aufbau eines Prüfgeräts gemäß der Erfindung wird
nicht nur das Betriebsstrom-Anzeigesignal sondern
gleichzeitig auch ein Mindestprüfstromwert überwacht, der
um einen vorbestimmten Differenzwert über dem vorbestimmten
Betriebsstrom-Wert liegt. Dazu wird an die Eingangsimpedanz
der Anzeigeeinrichtung ein zusätzlicher Meßpfad
angeschaltet, der ein eigenes Prüfstrom-Anzeigesignal
erzeugt, das ebenfalls in ein optisches oder akustisches
Signal umgewandelt werden kann. Durch diese Maßnahmen ist
sichergestellt, daß bei einer Veränderung der elektrischen
Impedanzen des Koppelteils ein Warnsignal generiert werden
kann, wenn zwar das Betriebsstrom-Anzeigesignal, aber nicht
mehr das Prüfstrom-Anzeigesignal erzeugt wird. Wenn demnach
beide Anzeigesignale vorhanden sind, ist sowohl die
Nennspannung am hochspannungsaktiven Teil vorhanden als
auch das Koppelteil funktionstüchtig im Sinne der
erforderlichen Zuverlässigkeitsmaßstäbe. Fehlt nur das
Betriebsstrom-Anzeigesignal, dann kann auf einen Fehler in
der Anzeigeeinrichtung geschlossen werden, während beim
Fehlen nur des Prüfstrom-Anzeigesignals ein Defekt im
Koppelteil gegeben ist. Durch diese zweistufige Anzeige ist
sichergestellt, daß Fehler in der Meßbeschaltung ermittelt
werden. Diese Meßbeschaltung kann als Dauermeßeinrichtung
in eine Schaltfeldfront integriert werden, wobei sich hier
insbesondere die Nutzung des Koppelteils anbietet. Dabei
kann dieses Dauerspannungsanzeigesystem auch in
dreiphasigen Netzen angewandt werden. Fremdenergie ist
hierbei nicht erforderlich. Die beiden Anzeigesignale
können dabei auch derart je Phase elektrisch verknüpft
werden, daß bei vorhandenem Betriebsstrom-Anzeigesignal und
fehlendem Prüfstrom-Anzeigesignal ein Warnsignal generiert
wird. Bei dauernder Anschaltung der Anzeigeeinrichtung kann
zudem die vorgeschriebene Wiederholungsprüfung durch
einfache Sichtkontrolle der Anzeigeelemente bei vorhandener
Betriebsspannung erfolgen. Dabei müssen beide
Überwachungsstufen anzeigen, so daß kein Warnhinweis
erscheint. Eine besondere Prüfung ist noch möglich, wenn
parallel an den einzigen Strommeßeingang der
Anzeigeeinrichtung eine Prüfimpedanz schaltbar ist, die für
die Ableitung eines dem Differenzwert der zu überwachenden
Ströme entsprechenden Stromes bemessen ist. Bei der
Anschaltung dieser Prüfimpedanz darf dann nur das
Prüfstrom-Anzeigesignal ausfallen, nicht jedoch das
Betriebsstrom-Anzeigesignal. Für das Einschalten dieser
Prüfimpedanz ist zweckmäßig parallel zum Eingang der
Anzeigeeinrichtung eine Steckbuchsenanordnung zu schalten,
die frei von außen zugänglich am Koppelteil montiert ist
und für das vorübergehende Anstecken der Prüfimpedanz
geeignet ist. Eine besonders einfache und ohne Fremdenergie
arbeitende Anzeigeeinrichtung läßt sich dadurch erstellen,
daß ein Teil der über die Koppelelektrode gewonnenen
elektrischen Energie gleichgerichtet und einer Zenerdiode
zugeführt wird, die als Stromquelle für nachgeschaltete
Steuerelemente dient. Dabei handelt es sich insbesondere um
die Stromversorgung für die Spannungspegel-
Erkennungsschaltungen mit den nachgeschalteten
Anzeigeelement-Ansteuerungen und den Anzeigeelementen. Eine
Anzeige mit besonders niedriger Energie läßt sich durch
Anwendung einer LCD-Anzeigeeinheit realisieren. Dabei ist
nur ein einziges LCD-Feld erforderlich, das in einem
Grundfeld ein Pfeilfeld und daneben ein Dreieckfeld mit
davon umschlossenem Ausrufezeichenfeld aufweist. Dabei
braucht das Pfeilfeld nicht ansteuerbar zu sein, erfordert
also auch keinen Energieaufwand. Das Grundfeld ist dagegen
elektrisch mit dem Ausrufezeichenfeld gekoppelt, so daß bei
Vorhandensein des vom Betriebsstrom-Anzeigesignal
abhängigen Ansteuersignal diese beiden Felder eine
gegenüber dem hellen Ausgangszustand, den auch das
Pfeilfeld immer aufweist, dunkleren Anzeigezustand
einnimmt. Bei fehlendem, vom Prüfstrom-Anzeigesignal
abhängigem Ansteuersignal für das Dreieckfeld bleibt dieses
im hellen Ausgangszustand, so daß in diesem Betriebsfall
angezeigt wird, daß zwar das zu überwachende
Hochspannungssignal vorhanden, der von der Koppelschaltung
jedoch zu liefernde Prüfstrom nicht in ausreichender Höhe
vorhanden ist. Ist dieser Prüfstrom jedoch zumindest in
seiner Mindeststromstärke gegeben, das Koppelteil also
funktionstüchtig, dann wird auch das Dreieckfeld
angesteuert und erscheint dann einheitlich wie das
Grundfeld und das Ausrufezeichenfeld. Es erscheint daher
nur das Pfeilfeld. Fehlt dagegen nur das dem Betriebsstrom-
Anzeigesignal entsprechende Ansteuersignal, dann bleibt das
Grundfeld wie das Pfeilfeld und das Ausrufezeichenfeld im
hellen Betriebszustand und nur das Dreieckfeld wird
farblich umgesteuert. Das Dreieckfeld erscheint dadurch
dunkel und als Warnhinweis mit hellem Ausrufezeichenfeld.
Diese Ausgestaltung des Anzeigeelements erübrigt es,
logische Schaltungselemente zu verwenden, die sonst als
zusätzliche Stromverbraucher in Erscheinung treten.
Es ist auch möglich, ein kombiniertes Anzeigeelement als
LCD-Element mit einem in der Fläche vorgesehenen Pfeilfeld
und einem in dem Pfeilfeld vorgesehenen Warnfeld
auszubilden. Solange hierbei der Mindestprüfstromwert von
der Koppelschaltung geliefert wird, werden im nicht
angesteuerten Grundfeld sowohl das Pfeilfeld wie das
Warnfeld angesteuert, so daß das Warnfeld nicht im
Pfeilfeld in Erscheinung tritt und das Pfeilfeld die
ordnungsgemäße Funktion der Gesamteinrichtung signalisiert.
Sinkt dagegen der vom Koppelteil gelieferte Strom unter den
Mindestprüfstromwert ab, schaltet die Spannungspegel-
Erkennungsschaltung mit der nachgeschalteten LCD-
Ansteuerschaltung die Spannung vom Warnfeld ab, so daß
daßelbe wie das Grundfeld in Erscheinung tritt. Das
Warnfeld hebt sich somit vom anders farbigen Pfeilfeld 27
ab, so daß bei der Anzeige der vorhandenen Hochspannung der
Warnhinweis auf eine nachlassende Funktionstüchtigkeit des
Koppelelements gegeben wird.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand der Prinzipskizzen von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein mit einer integrierten Anzeigeeinrichtung
ergänztes Prüfgerät mit vorschriftsmäßigem Koppelteil,
Fig. 2 ein Balkendiagramm über Stromwerte des Koppelteils
und des Anzeigelements und
Fig. 3 eine Prinzipschaltung einer Anzeigeeinrichtung.
Fig. 4 ein abgewandeltes kombiniertes Anzeigeelement.
In einer nicht dargestellten Hochspanungsanlage,
insbesondere einer Mittelspannungsschaltanlage, die
vorzugsweise ein ggf. gasdicht geschlossenes
Schaltschrankgehäuse aufweist, befindet sich ein mit
Hochspannung beaufschlagtes elektrisches Bauteil 1,
vorzugsweise im Bereich der Kabelanschlüsse, an die eine
elektrisch isolierte Koppelelektrode 2 kapazitiv
angekoppelt ist. Die Koppelelektrode 2 ist über die
Parallelschaltung einer spannungsbegrenzenden
Solldurchbruchsstelle 3 (Funkenüberschlagsstrecke) und
einer Meßbeschaltung 4 an Geräte-Masse als Bezugspotential
angeschlossen. Dabei wird davon ausgegangen, daß diese
Meßbeschaltung und Solldurchbruchs stelle elektrisch
parallel liegende Streukapazitäten 5 aufweisen. Von der
Koppelelektrode 2 führt eine Verbindungsleitung 6
einerseits zu einer autarken Anzeigeeinrichtung 7, die
ebenfalls als Bezugspotential Masse verwendet, sowie zu
einem Prüfanschluß 8. Dem Prüfanschluß 8 ist dabei ein an
Masse angeschalteter Zusatzanschluß zugeordnet. Die
Meßbeschaltung 4, die eine aus einem Kondensator gebildete
Impedanz darstellt, bildet eine Impedanz eines
Spannungsteilers, an dem eine über die Koppelelektrode 2
eingekoppelte Spannung für die Anzeigeeinrichtung
abgenommen wird. Die Meßbeschaltung 4 ist zusammen mit der
Anzeigeeinrichtung 7 und den Anschlüssen 8, 9 als
integrierbares Einbaugerät 10 ausgebildet, daß dem auch die
Koppelelektrode 2 und die Solldurchbruchsstelle 3
umfassenden Koppelteil 11 zugeordnet ist. Die Anschlüsse 8, 9
sind dabei von außen frei zugänglich und dienen zum
manuellen Anschluß des Phasenvergleichsprüfgerätes, können
aber auch dem Anschluß einer weiteren von außen
anschließbaren Einrichtung zur Überprüfung der
erforderlichen Anzeigezuverlässigkeit dienen.
Die Anordnung nach Fig. 1 ist hinsichtlich der elektrischen
Schaltungsmittel so ausgelegt, daß das Koppelteil bei an
Hochspannung liegendem Bauteil 1 bei vorschriftsmäßiger
Funktion einen Mindeststrom von 3,6 Mikroampere durch eine
angeschlossene Impedanz von 2 Megaohm fließen läßt. Diese
Eingangsimpedanz bzw. diesen Eingangswiderstand weist die
Anzeigeeinrichtung 7 auf. Wie weiter in Fig. 2 dargestellt,
muß die Anzeigeeinrichtung 7 bei einem Wert von 1,95
Mikroampere bis 2,5 Mikroampere ein Anzeigesignal
generieren. Die von der Anzeigeeinrichtung gesteuerten
Anzeigeelemente können dabei gemäß den Vorschriften
selbstleuchtende Elemente, wie Glüh- oder Glimmlampen, LED
oder nicht selbstleuchtende Anzeigeelemente wie LCD-
Anzeigen oder akustische Signalgeber sein. Die weitere
Vorschrift besteht im übrigen darin, daß zwischen dem von
dem Koppelteil gelieferten Mindeststrom zum vorbestimmten
Wert des Eingangsstromes der Anzeigeeinrichtung, bei dem
Anzeigeelemente aktiviert sein müssen, eine
Sicherheitsdifferenz von 1,1 Mikroampere beträgt. Der vom
Koppelteil zu liefernde Mindestwert ist nachfolgend als
Mindestprüfwert und der vorbestimmte Wert, bei dem die
Aktivierung eines Anzeigeelementes erfolgen muß, als
vorbestimmter Betriebsstrom-Wert bezeichnet. Letzterer
erzeugt ein Betriebsstrom-Anzeigesignal, während der
erstgenannte ein Prüfstrom-Anzeigesignal erzeugt.
Der Schaltungsaufbau der Anzeigeeinrichtung 7 ist in Fig. 3
dargestellt. Der Eingangsanschluß 12, 13 der
Anzeigeeinrichtung 7 ist einerseits an die
Verbindungsleitung 6 andererseits an die Gerätemasse
angeschlossen. Dabei liegt im Leitungszug des
Eingangsanschlusses 12 ein elektrischer Trennkondensator
14, der an einen Wechselstromeingang eines
Brückengleichrichters 15 gelegt ist, während der andere
Eingangsanschluß 13 an dem Gerätemasseanschluß liegt. Vom
positiven Ausgang des Brückengleichrichters 15 führt eine
Leitung zu der Katode einer Zenerdiode 16, zu der in Serie
die Reihenschaltung aus zwei Spannungsteilerwiderständen
17, 18 liegt, die an den negativen Ausgang des
Gleichrichters 15 gelegt ist. Vom Kopfabgriff 21 des
Spannungsteilers 17, 18 führt eine Leitung zum Eingang
einer ersten Spannungspegel-Erkennungsschaltung 20 und vom
Abgriff 19 des Spannungsteilers 17, 18 eine Leitung zum
Eingang einer zweiten Spannungspegel-Erkennungsschaltung
22. Der Fußpunkt 23 und damit die Verbindungsstelle mit der
Zenerdiode 16 ist an eine Schaltungsmasse gelegt, die nicht
identisch mit der Gerätemasse des übrigen Koppelteils 11
ist. An diese Schaltungsmasse sind auch die Spannungspegel-
Erkennungsschaltungen 20, 22 gelegt. Die Zenerdiode 16
liefert eine stabilisierte Versorgungsspannung für die
beiden Spannungspegel-Erkennungsschaltungen 20, 22 und wird
an den positiven Anschlüssen des Gleichrichters 15 bzw. der
Zenerdiode 16 abgegriffen. Die Zenerdiode 16 liefert somit
aus dem Eingangsstrom der Anzeigeeinrichtung 7 zugleich den
Versorgungsstrom für die nachgeschalteten Spannungspegel-
Erkennungsschaltungen 22, 20 und die denselben jeweils
nachgeschalteten LCD-Ansteuerschaltungen 24, 25 und eines
von denselben angesteuerten LCD-Anzeigeelements 26. Die
Spannungspegel-Erkennungsschaltungen 20, 22 sind nach Art
von Schwellwertschaltern oder Schmidt-Triggern aufgebaut
und wirken so als Ein-Ausschalter. Ihre für eine
Umschaltung erforderlichen Eingangssignale sind jeweils
gleich groß, um gleiche Bauelemente verwenden zu können.
Ihre auf die Eingangssignale bezogene unterschiedliche
Ansprechschwelle wird durch den Spannungsteiler 17, 18
erzeugt. Bei ungleichen, auf die Funktion abgestimmten
Ansprechwerten kann ggf. auf den Spannungsteiler 17, 18
verzichtet werden.
Das LCD-Anzeigefeld 26 vereinigt in sich mehrere
Anzeigefelder. So ist in dem als rechteckige Fläche
dargestellten Grundfeld 26.1 ein Pfeilfeld 27 und daneben
mit Abstand ein Dreieckfeld 28 ausgebildet, in welchem ein
Ausrufezeichenfeld 29 vorgesehen ist. Die gesamte Fläche
des Anzeigeelements 26 ist im unangesteuerten Zustand
farblich einheitlich, so daß einzelne Felder bzw.
Anzeigeelemente nicht erkennbar sind. Dabei ist die
Anordnung so getroffen, daß das Pfeilfeld 27 nicht
ansteuerbar ist, also immer die Grundfarbe beibehält. Das
Grundfeld 26.1 wird dagegen über die Ansteuerschaltung 24
zusammen mit dem Ausrufezeichenfeld 29 angesteuert und hebt
sich dann farblich vom Pfeilfeld 27 ab. Das Dreieckfeld 28
wird dagegen von der Ansteuerschaltung 25 versorgt und
wechselt ebenfalls von heller nach dunklerer Farbe.
Die Funktion der Anzeigeeinrichtung 7 gemäß Fig. 3 ist
demnach so, daß bei vorhandener Hochspannung am Bauteil 1
und ordnungsgemäßer Funktion des Koppelteils 11 sowie der
Anzeigeeinrichtung 7, also bei Einspeisung des
Mindestprüfwertes des eingespeisten Stromes von wenigstens
3,6 Mikroampere über den Gleichrichter 15 nicht nur die
Stromversorgung für die Bauelemente 20, 22 und 24 bis 29,
sondern auch für den Spannungsteiler 17, 18 erzeugt wird.
Bei diesem ordnungsgemäßen Betriebszustand reichen die am
Spannungsteiler 17, 18 abgegriffenen Eingangsspannungen für
die Spannungspegel-Erkennungsschaltungen 20, 22 aus, die
nachgeschalteten Anzeigeelemente zu aktivieren. Es sind
dann alle Felder bis auf das Pfeilfeld 27 der
Anzeigeeinrichtung 26 einheitlich dunkel, so daß nur das
Anzeigesignal "Hochspannung vorhanden" (Pfeilfeld 27 hell)
in Erscheinung tritt. Der Spannungsteiler 17, 18 ist so
ausgelegt, daß die Schaltstufen der Spannungspegel-
Erkennungsschaltungen 20, 22 um den Differenzwert
unterschiedlich sind, der sich aus der vorgegebenen
Differenz zwischen Mindestprüfwert des eingespeisten
Stromes in die Anzeigeeinrichtung 7 und dem Betriebsstrom-
Wert ergibt, oberhalb dem ein Anzeigesignal als Hinweis auf
vorhandene Hochspannung erscheinen muß. Sinkt also z. B.
durch alterungsbedingte Änderungen der vom Koppelteil 11
gelieferte Strom unter den Mindestprüfstromwert von 3,6
Mikroampere aber nicht unter den Betriebsstromwert von 1,95
bis 2,5 Mikroampere, dann reicht die am
Spannungsteilerabgriff 19 anstehende Steuerspannung für die
Spannungspegel-Erkennungsschaltung 22 nicht mehr aus,
dieselbe im Einschaltzustand zu halten. Dadurch wird über
die nachgeschaltete LCD-Ansteuerschaltung 25 das
Dreieckfeld 28 spannungslos, so daß dieses Feld in den
hellen Ursprungszustand zurückgeht. Es bleibt dann das
Grundfeld 26.1 mit dem Ausrufezeichenfeld 29 aktiviert und
damit dunkel, wobei das Grundfeld 26.1 das Anzeigesignal
"Hochspannung vorhanden" anzeigt und das dunkle
Ausrufezeichenfeld 29 als Warnhinweis auf eine fehlerhafte
Funktion in Erscheinung tritt. Diese Anzeigekonstellation
tritt auch dann ein, wenn diese zweite Stufe 11 der
Spannungspegel-Erkennung, also der Pfad zwischen dem
Spannungsteilerabgriff 19 und dem Dreieckfeld 28 defekt
ist. Wenn dagegen bei ordnungsgemäßer Funktion aller
übrigen Bauteile, die erste Stufe 1 der Spannungspegel-
Erkennung 20 zwischen dem Abgriff 21 und dem Grundfeld 26.1
ausfällt, bleibt das helle Ausrufezeichenfeld 29 im dunklen
Dreieckfeld 28 erhalten. In diesem dunklen Dreieckfeld
erscheint als Warnhinweis somit das helle
Ausrufezeichenfeld 29. Auch bei einem Defekt im
Spannungsteilerzweig 17, 18 wird so eine Eigenüberwachung
der Anzeigeeinrichtung 7 erzielt. Dieser Vorteil wird durch
den zweizügigen Aufbau der Steuerschaltungen für das
Anzeigeelement 26 erreicht, also durch einen zusätzlichen
Meßpfad, der bei einem um den vorbestimmten Differenzwert
über dem vorbestimmten Betriebsstrom-Wert liegenden
Mindestprüfwert des eingespeisten Stromes ein zusätzliches
Steuersignal generiert, das ein eigenes Prüfstrom-
Anzeigesignal erzeugt. Dieses Prüfstrom-Anzeigesignal ist
im Anzeigefeld 26 so abgebildet, daß das Dreieckfeld 28 als
Warnfeld im angesteuerten Grundfeld 26.1 nicht in
Erscheinung tritt, das unangesteuerte Pfeilfeld als Hinweis
auf vorhandene Hochspannung jedoch erhalten bleibt. Aus
dieser im Anzeigeelement 26 begründeten Verknüpfung des
Betriebsstrom-Anzeigesignals mit dem Prüfstrom-
Anzeigesignal erübrigen sich zusätzliche logische
Schaltelemente und es wird bei vorhandenem Betriebsstrom-
Anzeigesignal, also bei Einspeisung von mindestens 2,5
Mikroampere aber fehlendem Prüfstrom-Anzeigesignal, also
Einspeisung von weniger als 3,6 Mikroampere das Warnsignal
in Form des hellen Dreieckfeldes 28 mit dem darin
enthaltenen dunklen senkrechten Ausrufezeichenfeld 29
generiert.
Um eine manuelle Wiederholungsprüfung ausführen zu können,
sind die Prüfanschlüsse 8, 9 gemäß Fig. 1 vorgesehen. An
diese Prüfanschlüsse wird im Bedarfsfall eine Impedanz 30
angeschaltet, die von der Verbindungsleitung 6 zur
Gerätemasse einen Strom ableitet, der dem vorgeschriebenen
Differenzwert zwischen Mindestprüfwert und vorbestimmten
Betriebsstrom-Wert, also 1,1 Mikroampere entspricht. Durch
die Anschaltung dieser Impedanz 30 kann der
Eingangsmeßstrom den Mindestprüfstromwert unterschreiten,
so daß das Dreieckfeld 28 spannungslos wird und damit in
den hellen Ausgangszustand zurückkehrt. Prüfkriterium ist,
daß auf keinen Fall Grundfeld 26.1, Ausrufezeichenfeld 29
und Dreieckfeld 28 spannungslos werden und damit in den
hellen Ausgangszustand zurückkehren, also der tatsächlich
vom Koppelteil gelieferte Strom den Mindestprüfstromwert
von 3,6 Mikroampere nicht unterschreitet.
In einer Abwandlung des Anzeigeelements 26 gemäß Fig. 4
wird bei sonst gleichem Schaltungsaufbau der
Anzeigeeinrichtung gemäß Fig. 3 ein scheibenförmiges LCD-
Element verwendet, bei dem in einem nicht angesteuerten
Grundfeld 26.1 ein Pfeilfeld 27 und in diesem Pfeilfeld 27
ein als Schraubenschlüssel dargestelltes Warnfeld 28
ausgebildet. Das Pfeilfeld 27 wird dabei über den ersten
Meßpfad 20, 24 und das getrennt ansteuerbare Warnfeld 28
über den zweiten Meßpfad 22, 25 gesteuert. Bei einem über
dem Mindestprüfstromwert von 3,6 Mikroampere liegenden
Eingangsstrom werden über den Spannungsteiler 17, 18 sowohl
der Meßpfad I mit der Spannungspegel-Erkennungsschaltung 20
und dem nachgeschalteten LCD-Ansteuerschaltungselement 24
das Pfeilfeld 27 und über den zweiten Meßpfad 11 mit der
zugehörigen Spannungspegel-Erkennungsschaltung 22 und dem
nachgeschalteten LCD-Ansteuerschaltungselement 25 das
Warnfeld 28 mit einer Steuerspannung beaufschlagt. Die
beiden Felder 27, 28 sind dadurch gleichfarbig und heben
sich voneinander nicht ab, so daß insgesamt im farblich
unterschiedlichen, im allgemeinen helleren Grundfeld 26.1
nur das Pfeilfeld 27 als Hinweis auf vorhandene
Hochspannung am Bauteil 1 gegeben wird. Sinkt dagegen im
Laufe der Betriebszeit durch irgendwelche Einflüsse, der
vom Koppelteil 11 insgesamt gelieferte Eingangsstrom unter
den Mindestprüfstromwert ab, dann sinkt auch die Spannung
am Spannungsteilerabgriff 19 unter einen Wert der die
Spannungspegel-Erkennungsschaltung 22 zurückschaltet, so
daß das LCD-Ansteuerelement 25 die Steuerspannung vom
Warnfeld 28 abschaltet. Dadurch hebt sich bei weiterhin
angesteuertem Anzeigefeld 27 das dann farblich veränderte
Warnfeld 28 vom Pfeilfeld 27 ab, so daß es als Warnhinweis
in Erscheinung tritt. Bei der Überprüfung einer so
ausgerüsteten Hochspannungseinrichtung wird somit jeweils
ein Warnsignal erzeugt, das auf einen Mangel hinweist, ohne
die Anzeige des Vorhandenseins der Hochspannung zu
beeinflussen.
Claims (17)
1. Prüfgerät zur Anzeige des Vorhandenseins der
elektrischen Nennspannung in Hoch- oder
Mittelspannungsanlagen oder -geräten mit einer kapazitiv an
ein zu überwachendes spannungsführendes elektrisches
Bauteil angekoppelten Elektrode eines Koppelteils, an das
eine Anzeigeeinrichtung angeschlossen ist, die zumindest
bei Einspeisung eines vorbestimmten Betriebsstrom-Wertes
ein Betriebsstrom-Anzeigesignal erzeugt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung (7) einen
zusätzlichen Meßpfad (22, 25) aufweist, der bei einem um
einen vorbestimmten Differenzwert über dem vorbestimmten
Betriebsstrom-Wert liegenden Mindestprüfwert ein
zusätzliches Steuersignal generiert, das ein eigenes
Prüfstrom-Anzeigesignal (28) erzeugt.
2. Prüfgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Betriebsstrom-Anzeigesignal und das Prüfstrom-
Anzeigesignal derart verknüpft sind, daß bei vorhandenem
Betriebsstrom-Anzeigesignal und fehlendem Prüfstrom-
Anzeigesignal ein Warnsignal generiert wird.
3. Prüfgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß parallel an den einzigen Strommeß-
Eingang (12, 13) der Anzeigeeinrichtung (7) eine
Prüfimpedanz (30) schaltbar ist, die für die Ableitung
eines dem Strom-Differenzwert entsprechenden Stromes
bemessen ist.
4. Prüfgerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Strommeßeingang (12, 13)
des Anzeigegerätes (7) ein Spannungsteiler (17, 18) mit
Abgriffen (19, 21) nachgeschaltet ist, wobei an einen
Abgriff (21) eine Spannungspegel-Erkennungsschaltung (20)
für das dem vorbestimmten Betriebssstrom-Wert entsprechende
Anzeigesignal und an einen zweiten Abgriff (19) eine
Spanungspegel-Erkennungsschaltung (22) für das vom
Prüfstrom-Mindestwert abhängige Prüfstrom-Anzeigesignal
angeschaltet ist.
5. Prüfgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Spannungspegel-Erkennungsschaltungen (20, 22) je eine
Anzeige-Ansteuerung (24, 25) speisen, die bei vorhandenen
Anzeigesignalen je ein bzw. zwei Anzeigeelemente (26.1, 28,
29) aktivieren.
6. Prüfgerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannungspegel-
Erkennungsschaltungen (20, 22) bei Überschreiten eines
jeweils zugeordneten, auf ein gemeinsames Bezugspotential
bezogenen Spannungswertes eine Aktivierung der zugehörigen
Anzeige-Ansteuerung (24, 25) auslösen.
7. Prüfgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Eingangs-Pegel, bei welchen die Spannungspegel-
Erkennungsschaltungen (20, 22) eine Aktivierung der
zugehörigen Anzeige-Ansteuerung (24, 25) auslösen, gleich
sind.
8. Prüfgerät nach Anspruch 4 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Eingang (12, 13) der
Anzeigeeinrichtung (7) über die Serienschaltung aus einem
elektrischen Kondensator (14) und einem Gleichrichter (15)
an den Spannungsteiler (17, 18) angeschaltet ist.
9. Prüfgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
in Serie zwischen den Gleichrichter (15) und den
Spannungsteiler (17, 18) eine gegenpolig eingeschaltete
Zenerdiode (16) gelegt ist, und daß die Verbindungsstelle
der Zenerdiode (16) mit dem einem Fußpunkt (23) des
Spannungsteilers (17, 18) an Schaltungsmasse als Bezugs-
Potential gelegt ist.
10. Prüfgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Gleichrichter (15) in
Brückenschaltung betrieben ist.
11. Prüfgerät nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung (7) im
Koppelteil (11) integriert ist.
12. Prüfgerät nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zum Eingang der Anzeigeeinrichtung (7) eine
Steckbuchsenanordnung (8, 9) geschaltet ist, die frei von
außen zugänglich am Koppelteil (11) oder in einem das
Koppelteil (11) aufnehmenden Schaltanlagengehäuse montiert
ist.
13. Prüfgerät nach Anspruch 9 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel an die Zenerdiode (16)
Stromversorgungsanschlüsse von Steuerelementen,
insbesondere der Spannungspegel-Erkennungsschaltungen (20,
22), angeschlossen sind.
14. Prüfgerät nach Anspruch 5 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeelemente (26) als
LCD-Elemente ausgebildet sind.
15. Prüfgerät nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anzeigeelemente (26) in einem gemeinsamen LCD-Feld
angeordnet sind.
16. Prüfgerät nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Grundfeld (26.1) ein Pfeilfeld
(27) und darin daneben ein Dreieckfeld (28) mit davon
umschlossenem Ausrufezeichenfeld (29) ausgebildet ist, daß
das Pfeilfeld (27) unansteuerbar ist, daß das Grundfeld
(26.1) zusammen mit dem Ausrufezeichenfeld (29) unter
Ausschluß des Dreieckfeldes (28) abhängig vom
Betriebsstrom-Anzeigesignal und das Dreieckfeld (28)
abhängig vom Prüfstrom-Anzeigesignal steuerbar ist.
17. Prüfgerät nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem Grundfeld (26.1) ein Pfeilfeld
(27) sowie im Pfeilfeld (27) ein Warnfeld (28) ausgebildet
ist, daß das Grundfeld (26.1) unangesteuert ist und daß das
Pfeilfeld (27) abhängig vom Betriebsstrom-Anzeigesignal und
das Warnsignal (28) abhängig vom Prüfstrom-Anzeigesignal
steuerbar ist.
Priority Applications (6)
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