DE4321799C1 - Verfahren zur Verhinderung der Benutzung illegal vervielfältigter Programme - Google Patents
Verfahren zur Verhinderung der Benutzung illegal vervielfältigter ProgrammeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der
Benutzung illegal vervielfältigter Programme.
Es ist bekannt, daß Informationen für Datenverarbeitungsanlagen
(im folgenden DVA genannt) auf Datenträgern gespeichert
werden. Datenträger lassen sich in zwei Kategorien
einteilen, in solche, die fest in der DVA installiert sind
und solche, die vom Anwender zwischen DVA ausgetauscht werden
können und somit geeignet sind, Informationen zwischen
DVA auszutauschen.
Im folgenden wird mit dem Begriff Datenträger immer ein Datenträger
der letzten Kategorie bezeichnet, er ist somit im
folgenden mit dem Begriff Wechselspeichermedium
gleichgesetzt.
Ebenso ist bekannt, daß Programme, die auf einer bestimmten
Art von Datenträgern gespeichert sind mit relativ geringem
Aufwand von einem Anwender vervielfältigt und deren Kopien
verwendet werden können.
Dies liegt daran, daß auf den gesamten Informationsspeicher
dieser Datenträger lesend und schreibend zugegriffen werden
kann, wie z. B. bei Disketten, Magnetbändern, MO-Platten.
Eine bestimmte, nur auf einem Datenträger befindliche Information
kann somit vollständig von diesem gelesen und vollständig
auf beliebig viele Datenträger gleicher Sorte übertragen
werden.
Um zu verhindern, daß ein Programm illegal vervielfältigt
wird und dessen Kopien verwendet werden, muß sichergestellt
sein, daß das Programm während seiner Ausführung auf Informationen
zugreifen kann, die sich nicht ohne sehr hohen
technischen Aufwand vervielfältigen lassen.
Bei Datenträgern, deren Programmkode kopiert werden kann,
muß das Programm während seiner Ausführung auf eine Schlüsselinformation
lesend zugreifen, welche physikalisch mit
einem bestimmten Gegenstand fest verbunden ist. Die
Information ist dann in der Struktur der Materie dieses Ge
genstandes gespeichert. Ist diese Information für das Pro
gramm nicht greifbar, so bricht es die Ausführung ab.
Es ist bekannt (Elektronik, Nr. 10, 11.5.1990, S. 82-86),
daß bei einigen Programmen, die auf Diskette ausgeliefert
werden, zum Programmablauf ein spezieller Stecker, in wel
chem sich die Schlüsselinformation befindet, in einen Paral
lelport gesteckt werden muß.
Aus der Druckschrift (DE 35 17 584 A1) ist bekannt, daß
durch punktuelles vollständiges Entfernen von Materie auf
einem Datenträger Schlüsselinformation gespeichert und mit
Hilfe von fein gebündeltem Licht wieder ausgelesen werden
kann. Durch Auswertung dieser Schlüsselinformation wird ver
hindert, daß die Daten auf der Diskette gelöscht, verändert
oder kopiert werden können.
Aus der Druckschrift (MC, Juli 1988, Seiten 74 bis 78) ist
des weiteren bekannt, daß ein Befall von Datensätzen durch
Computerviren dadurch erkannt werden kann, daß überwacht
wird, ob Veränderungen an den Datensätzen aufgetreten sind.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben,
das eine wirksame Möglichkeit darstellt, das Verwenden von
illegal kopierter Software zu unterbinden.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst. Merkmale zur weiteren Ausgestaltung sind in den An
sprüchen 2 bis 4 enthalten.
Das in dem Patentanspruch 1 genannte Verfahren verhindert
die oben genannten Manipulationen an den auf einem mehrfach
überschreibbaren Datenträger gespeicherten Daten nicht. Es
verhindert in technischer Hinsicht insbesondere nicht das
Vervielfältigen von Programmen.
Es verhindert aber, daß unerlaubt vervielfältigte Programme,
ohne daß die Schlüsselinformation auf dem ansonsten mehrfach
überschreibbaren Datenträger gespeichert ist, ausgeführt
werden können. Die Schlüsselinformation ist dabei in der
Struktur der Materie wenigstens eines Datenträgers gespei
chert und muß somit nicht in zusätzlichen Gegenständen ge
speichert werden.
Ist bei der Herstellung des Datenträgers schon bekannt, wie
viel Information (Größe des Programmes in Byte) auf dem Da
tenträger gespeichert werden wird, so kann dies ebenfalls
gemäß Patentanspruch 4 unüberschreibbar auf dem Datenträger
fixiert werden. Dies ermöglicht es Computerviren, die später
zusätzlich auf den Datenträger gebracht werden, zu erkennen.
Die erzielbaren Vorteile der Erfindung sind vielfältig.
Es stellt eine kostengünstige, praktikable und wirksame Mög
lichkeit dar, das illegale Verwenden von kopierter Software
stark einzudämmen.
Kostengünstig, da nur die Gestalt der bisher verwendeten und
teilweise genormten Datenträgern minimal verändert werden
muß und im Gegensatz zu anderen Verfahren keine zusätzlich
zur auf dem Datenträger gespeicherten Software bestimmte
Schlüsselgegenstände produziert und irgendwann einmal ent
sorgt werden müssen. Die im Vergleich zur Modifikation des
Datenträgers teurere Modifikation der Laufwerke hat nur ein
mal zu erfolgen und kann dann von beliebig vielen Programmen
genutzt werden, sie hält sich ebenfalls in Grenzen, da die
herkömmlichen Laufwerke nicht von Grund auf verändert, son
dern nur ergänzt werden müssen. Die ergänzten Laufwerke sind
vollständig abwärtskompatibel, d. h. es können alle Datenträ
gerformate, die von den heutigen Laufwerken unterstützt wer
den, in gleicher Weise verarbeitet werden, dabei ist die
hier beschriebene optische Leseanlage deaktiviert.
Praktikabel, da im Gegensatz zum Verwenden von Steckern an
den wenigen Ports der DVA ein echtes Multitasking, also ein
quasi paralleler Ablauf von mehreren (fast beliebig vielen)
Programmen möglich ist.
Wirksam, da die durch punktuelles vollständiges Entfernen
von Materie gespeicherte Information auf dem Datenträger
nicht unerkannt verändert werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden näher beschrieben
und ist in den Zeichnungen dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch eine herkömmliche 3.5 Zoll Diskette mit
zusätzlicher optischer Speicherfläche.
Fig. 2 schematisch den eigentlichen Datenträger der Disket
te mit optischer Leseanlage.
Als Grundlage zur Darstellung des Verfahrens dient als voll
ständig überschreibbares Wechselspeichermedium eine 3.5 Zoll
Diskette. In Fig. 1 sind die wichtigsten Merkmale der Disket
te dargestellt. Der eigentliche Datenträger besteht aus ei
ner mit einer magnetischen Schicht überzogenen dünnen Schei
be (a), auf welcher sich zentral ein metallisches Antrieb
splättchen (b) befindet. Der empfindliche Datenträger ist in
einer quadratischen Schutzhülle (c) aus Kunststoff drehbar
gelagert. In der Schutzhülle befindet sich eine große Aus
sparung, das Schreiblesefenster (d), durch welches der
Schreiblesekopf des Laufwerkes Zugriff auf die Magnetschicht
des Datenträgers hat. Es wird nicht die gesamte Fläche der
Scheibe (a) als Informationsspeicher genutzt, die Fläche zwi
schen dem radial inneren Ende des Schreiblesefensters (d) und
dem Antriebsplättchen (b), in Fig. 1 als (e) gekennzeichnet,
kann nicht gelesen oder beschrieben werden. Um zusätzliche
Information auf der Diskette zu speichern ohne deren Kapazi
tät an magnetisch speicherbarer Information einzuschränken,
benutzt man diese freie Fläche (e), im folgenden als optische
Speicherfläche bezeichnet.
In diesem Beispiel soll die 3.5 Zoll Diskette als Installa
tionsdiskette für ein Programm X dienen, dabei wird der Da
tensatz X1 auf ihr magnetisch gespeichert.
Bevor dies geschieht wird während des Herstellungsprozesses
der Diskette mit Hilfe eines hochenergetischen Lasers auf
der optischen Speicherfläche (e) der Diskette durch punktuel
les vollständiges Entfernen von Materie (Durchlöchern der
Fläche) in einer oder mehreren Spuren Information
gespeichert.
Eine beliebige Spur J mit Länge N der optischen Speicherflä
che wird in N*M Intervalle unterteilt, wobei der Durchmesser
der Löcher, die der Laser erzeugt 1/M beträgt.
Die Information könnte z. B. nach der Manchesterkodierung
gespeichert werden, wobei für jedes Bit Information 2 Stel
len der Größe 1/M in einer Spur auf dem Datenträger reser
viert sind. Eine 1 wird dabei als (Loch, kein Loch) und eine
0 als (kein Loch, Loch) kodiert. Mit Hilfe dieser Kodierung
kann die Information zu einem späteren Zeitpunkt nicht uner
kannt verändert werden.
In die optische Speicherfläche der Diskette werden in diesem
Beispiel zwei Informationen (binär kodierte ganze Zahlen)
geschrieben, die eine ist die eindeutige Schlüsselnummer der
Diskette, die andere gibt die Anzahl der Bytes des Datensat
zes X1 an, der auf der Diskette magnetisch gespeichert wer
den soll. Mit Hilfe dieser beiden Informationen läßt sich
ein wirksamer Kopier- und Virenschutz gewährleisten.
Die an der Diskette vorzunehmenden Veränderungen sind
minimal:
Das Schreiblesefenster muß radial nach innen etwas vergrö
ßert werden, ebenfalls etwas vergrößert werden muß die über
dem Schreiblesefenster befindliche bewegliche Schutzkappe
(hier nicht dargestellt). Der eigentliche Datenträger (a) muß
nicht verändert werden.
Zum Auslesen der optisch gespeicherten Information muß ein
herkömmliches Laufwerk zusätzlich mit einer optischen Le
seanlage und einem Datenpuffer (Zwischenspeicher) ausgestat
tet werden.
In Fig. 2 ist ein Schema der optischen Leseanlage darge
stellt. Sie besteht im wesentlichen aus einer Lichtquelle (c)
auf der einen Seite der Diskette und einem photoempfindli
chen Element (d) auf der gegenüberliegenden Seite, beide sind
auf einer Justieranlage (hier nicht dargestellt) verbunden.
Dem photoempfindlichen Element nachgeschaltet ist ein Deko
dierer, dem wiederum ist der Datenpuffer nachgeschaltet. Die
Lichtquelle (c) erzeugt einen fein gebündelten Licht
strahl (f), dessen Durchmesser beim Auftreffen auf den Daten
träger (a) kleiner als 1/M ist. Dieser Lichtstrahl tastet
achsenparallel (senkrecht zum Datenträger) während der Rota
tion der Diskette um die Rotationsachse (g), welche durch das
Zentrum des Antriebsplättchen (b) geht, die einzelnen
Spuren (e) der optischen Speicherfläche ab. Trifft er auf ein
Loch, so trifft der Lichtimpuls auf das photoempfindliche
Element (d) und wird dort registriert, trifft der Lichtstrahl
auf den Datenträger (kein Loch), so empfängt das Element (d)
keinen Lichtimpuls. Der nachgeschaltete Dekodierer kann an
hand des zeitlichen Verlaufes der empfangenen Lichtimpulse
die gespeicherte Information binär wiederherstellen. Die
Information wird in einen Datenpuffer des Laufwerkes, der
nur vom Dekodierer der optischen Leseanlage beschrieben wer
den kann, zwischengespeichert. Programme haben auf diesen
Datenpuffer direkten, aber nur lesenden Zugriff. Es ist nur
möglich die Information in diesem Datenpuffer zu verändern
indem man eine andere Diskette in das Laufwerk schiebt.
Die in den Datenpuffer gespeicherte Schlüsselinformation ist
die weltweit einmalig vergebene Kennzeichnung des Datenträ
gers, welche vom Softwarehersteller, der diesen Datenträger
A als Installationsdatenträger für ein Programm X benutzt,
als Schlüsselinformation für dieses Programm X auf diesem
Datenträger A verwendet wird. Das gleiche Programm X, ge
speichert auf einem anderen Datenträger B verwendet die
Kennzeichnung dieses andern Datenträgers B als Schlüsselinformation.
Verwendet ein Anwender das Programm X, das er auf
dem Installationsdatenträger A erworben und auf seine Fest
platte kopiert hat, so fordert ihn das Programm X zu einem
bestimmten Zeitpunkt auf, den Installationsdatenträger des
Programmes in ein Laufwerk einzulegen. Wird der gewünschte
Datenträger eingelegt, so fragt das Programm X das Laufwerk
nach der Schlüsselnummer des Datenträgers ab. Das Programm
vergleicht die Schlüsselnummer mit seiner, im ablauffähigen
Programmkode gespeicherten Identitätsnummer. Sind die beiden
Nummern gleich, so wird das Programm X fortgesetzt und der
Datenträger kann bis zu einem erneuten Aufruf der Schlüsse
linformation aus dem Laufwerk genommen werden.
Sind die beiden Nummern nicht gleich, oder hat der Datenträ
ger keine Schlüsselnummer, so bricht das Programm X die Aus
führung nach mehrmaliger Aufforderung den Orginaldatenträger
einzulegen ab.
Herkömmliche 3.5 Zoll Disketten können demnach wie bei nor
malen Laufwerken gelesen und beschrieben werden, Programme
auf diesen Disketten, die nicht auf eine optisch gespeicher
te Schlüsselinformation zugreifen müssen können ohne Schwie
rigkeiten verarbeitet werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verhinderung der Benutzung illegal verviel
fältigter Programme, deren Orginale wenigstens auf einem
überschreibbaren Wechselspeichermedium, wie z. B. Diskette,
Magnetband, magnetooptische Platte gespeichert sind und in
einer Datenverarbeitungsanlage ausgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einem der Wechselspeichermedien zumindest ein Teil eines Programmes zusammen mit einer Schlüsselinfor mation, die durch punktuelles vollständiges Entfernen von Materie des Wechselspeichermediums generiert und mittels gebündeltem Licht ausgelesen wird, gespeichert wird,
daß während der Ausführungszeit des Programmes auf der Da tenverarbeitungsanlage dieses eine Identitätsinformation erzeugt und diese Identitätsinformation mit der Schlüsselinformation eines der Wechselspeichermedien verglichen wird
und daß bei Nichtübereinstimmung der Identitätsinformation mit der Schlüsselinformation die weitere Ausführung des Pro grammes verhindert wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß auf mindestens einem der Wechselspeichermedien zumindest ein Teil eines Programmes zusammen mit einer Schlüsselinfor mation, die durch punktuelles vollständiges Entfernen von Materie des Wechselspeichermediums generiert und mittels gebündeltem Licht ausgelesen wird, gespeichert wird,
daß während der Ausführungszeit des Programmes auf der Da tenverarbeitungsanlage dieses eine Identitätsinformation erzeugt und diese Identitätsinformation mit der Schlüsselinformation eines der Wechselspeichermedien verglichen wird
und daß bei Nichtübereinstimmung der Identitätsinformation mit der Schlüsselinformation die weitere Ausführung des Pro grammes verhindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlüsselinformation in einem Datenpuffer eines Laufwer
kes zwischengespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlüsselinformation mittels einer optischen Leseanlage
ausgelesen wird, und diese als einzige schreibenden Zugriff
auf den Datenpuffer hat.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß zusätzlich zu der Schlüsselinformation zum Virenschutz
die Anzahl der Bytes auf dem Wechselspeichermedium durch
punktuelles vollständiges Entfernen von Materie gespeichert
wird.
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