DE3720233A1 - Kopierschutz fuer datenverarbeitungsprogramme - Google Patents
Kopierschutz fuer datenverarbeitungsprogrammeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schutz eines auf
einem magnetischen, optischen, optomagnetischen, elektro
nischen oder mechanischen Datenträger gespeicherten
Programmes gegen unberechtigtes Kopieren, sowie auf einen
Datenträger zur Durchführung des Verfahrens und eine Vor
richtung zur Herstellung eines gegenüber unerlaubtes Ko
pieren geschützten Datenträgers.
Aus der DE-OS 36 25 176 ist ein Verfahren zur Verhinderung
der illegalen Reproduktion einer Aufzeichnung auf einem
magnetischen Aufzeichnungsmedium bekannt, bei dem die Po
sition eines Datenbytes in einen spezifizierten Bereich
des Aufzeichnungsmediums aus seiner normalen Position ver
schoben wird, wenn die Daten im Aufzeichnungsmedium aufge
zeichnet werden. Dadurch wird ein Lesefehler in derjenigen
Position verursacht, in der die Datenbytes verschoben
sind, wenn diese Daten im Anschluß an die Aufzeichnung
ausgelesen werden, so daß die Wiedergabe der Originalauf
zeichnung verhindert wird, da es in dem betreffenden Be
reich zu einem Lesefehler kommt. Das bekannte Verschieben
von Datenbytes bietet jedoch keine optimale Sicherheit
gegen unerlaubtes Kopieren von Programmen, da es innerhalb
kurzer Zeit nach Ausarbeitung der neusten Anzahl gescho
bener Bytes möglich ist, ein spezielles Kopierprogramm zu
erstellen, mit dem die Originalaufzeichnung wiedergegeben
werden kann.
Aus der DE-OS 35 18 319 ist eine Anordnung zum Schutz von
in einer Datenverarbeitungsanlage gespeicherten Programmen
gegen unerlaubtes Kopieren bekannt, bei der in der Daten
verarbeitungsanlage mindestens ein durch Befehle des Pro
gramms adressierbarer und abfragbarer Speicher von den
übrigen Speichern der Datenverarbeitungsanlage gesondert
angeordnet ist. Der gesonderte Speicher wird an den Daten
und Adressbus der Datenverarbeitungsanlage angeschlossen
und vorzugsweise in einem Gehäuse vergossen angeordnet, so
daß er nur durch eine Zerstörung des Gehäuses zugänglich
ist, wobei beim Zerstören des Gehäuses damit gerechnet
werden muß, daß die Codierung des Speichers nicht mehr
feststellbar ist. Der gesonderte Speicher wird an bestimm
ten Stellen im Ablauf des Programms geladen und abgefragt,
wobei eine Bedingung für den einwandfreien Ablauf des Pro
gramms darin besteht, daß für ein vorgegebenes Datenwort
ein zugeordnetes, schaltungsmäßig verschlüsseltes Wort
festgestellt wird. Ist dies nicht der Fall, so wird der
Ablauf des Programms unter- bzw. abgebrochen. Da sich der
Inhalt des gesondert angeordneten Speichers jedoch ver
hältnismäßig leicht kopieren läßt, kann durch Mitliefern
des Inhalts des gesonderten Speichers zusammen mit der
Programmkopie der Schutz gegen unerlaubtes Kopieren leicht
umgangen werden.
Aus der DE-OS 35 42 128 ist ein Verfahren zum Unterschei
den des Originals eines magnetischen Aufzeichnungsträgers
in Form einer Diskette von seinen Duplikaten bekannt, bei
dem das Servodatenfeld zur Identifikation einer bestimmten
Spur und eines bestimmten Sektors auf der Diskette und das
anschließende Datenfeld nacheinander auf die Originaldis
kette aufgezeichnet und sowohl das Servodatenfeld als auch
das Datenfeld nacheinander bei der Wiedergabe gelesen wer
den, um damit einen Phasenunterschied an der Schnittstelle
des Datenfeldes wahrzunehmen. Wird ein Duplikat der Origi
naldiskette hergestellt, so tritt aufgrund der Tatsache,
daß die Drehgeschwindigkeit der zum Duplizieren verwen
deten Diskette etwas von der Drehgeschwindigkeit der Ori
ginaldiskette bei deren Herstellung abweicht, ein
Phasenunterschied zwischen dem Anfangspunkt und dem End
punkt des Datenfeldes der duplizierten Diskette auf, der
auch durch eine unregelmäßige Drehung der Diskette auftre
ten kann. Da es mit den Leseanweisungen für eine normale
Diskette nicht möglich ist, das Vorliegen des Phasenunter
schiedes an der Schnittstelle wahrzunehmen, kann bei dia
gnostischen Leseanweisungen oder bei Spurleseanweisungen
der Phasenunterschied zwischen dem Datenfeld und dem über
dem Zwischenfeld erfaßt und somit festgestellt werden, daß
es sich um eine duplizierte Diskette handelt. Dieses be
kannte Verfahren eignet sich jedoch nicht zum unmit
telbaren Schutz vor einem unerlaubten Kopieren sondern
lediglich zur Feststellung eines zuvor erfolgten uner
laubten Kopierens.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zum Schutz eines auf einem Datenträger gespeicherten Pro
grammes gegen unberechtigtes Kopieren anzugeben, daß mit
für den Datenträger-Hersteller und/oder dem Programman
bieter einfachen Mitteln durchführbar ist und die Anwen
dung eines auf einen vom Original-Datenträger verschiede
nen Datenträger kopierten Programms unmöglich macht bzw.
so erschwert, daß ein unerlaubtes Kopieren unrentabel ist.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es insbesondere dem
Programmanbieter, das von ihm angebotene Programm durch
eine Modifikation insbesondere der physikalischen und/oder
chemischen Eigenschaften des Datenträgers mit einfachsten
Mitteln so zu schützen, daß die Herstellung von Raubkopien
des so geschützten Programms unmöglich gemacht oder so er
schwert wird, daß die Herstellung von Raubkopien unwirt
schaftlich wird oder zuviel Zeit beim Herausfinden des Ko
pierschutzes beansprucht. Dabei kann die Modifikation der
physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften des Da
tenträgers an mindestens einer bestimmten oder zufällig
gewählten Stelle entweder vom Datenträger-Hersteller vor
genommen und dem Programmanbieter mitgeteilt oder vom
Programmanbieter vor dem Herstellen des Originalprogramms
durch geeignete Testprogramme herausgefunden werden oder
direkt vom Programmanbieter durch eine entsprechende Bear
beitung des Datenträgers durchgeführt werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung
sind den Merkmalen der Patentansprüche 2 bis 18 zu ent
nehmen.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispieles soll der der Erfindung zugrunde liegende
Gedanke näher erläuter werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Diskette zum magne
tischen, optischen oder optomagnetischen Speichern von
Programminformationen;
Fig. 2 eine vergrößerte Draufsicht auf einen Sektor einer
Spur der magnetischen, optischen oder optomagnetischen
Diskette gemäß Fig. 1;
Fig. 3 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer Datenver
arbeitungsanlage mit einer Diskettenstation;
Fig. 4 ein vereinfachtes Flußdiagramm einer Testroutine;
Fig. 5 eine vergrößerte Draufsicht auf einen modifizier
ten Sektor einer Spur eines optischen Datenträger und
Fig. 6 einen Querschnitt durch den modifizierten Sektor
des optischen Datenträgers gemäß Fig. 5
Die in Fig. 1 dargestellte Draufsicht auf einen magneti
schen, optischen oder optomagnetischen Datenträger 1 in
Form einer Diskette zeigt in vereinfachter Darstellung
mehrere kreisförmige Spuren 2, die in mehrere Sektoren 3
unterteilt sind. Jede Spur 2 weist innerhalb eines Sektors
3 einen Datenvorsatzabschnitt oder Servodatenabschnitt 31
auf, in dem die Sektor- und Spurenadresse gespeichert ist
sowie einen Datenaufzeichnungsabschnitt 32, in dem
Arbeitsdaten eingeschrieben sind oder Daten während eines
Aufzeichnungsvorganges einschreibbar sind, wobei der Da
tenaufzeichnungsabschnitt 32 den wesentlichen Anteil der
Spurlänge innerhalb jedes Sektors 3 beansprucht.
Je nach Ausgestaltung der in Fig. 1 dargestellten
Diskette als optischer, magnetischer oder optomagnetischer
Datenträger sind die Daten bzw. Bytes in Form bestimmter
Magnetisierungen oder als sogenannte "Bits", d.h. physika
lische Löcher vorgesehen.
Erfindungsgemäß weist der Datenträger 1 bzw. die Diskette
an mindestens einer Stelle 4, nämlich im Sektor X der Spur
Y eine vorzugsweise in ihren physikalischen und/oder
chemischen Eigenschaften gegenüber den sonstigen Datenträ
gereigenschaften veränderte Stelle 4 auf. Diese während
oder nach der Produktion des Datenträgers 1 eingebrachte
Stelle 4 kann hinsichtlich ihrer Position und/oder ihrer
Größe und/oder ihrer spezifischen Eigenschaft für jedes
Exemplar dieses Datenträgers 1 individuell ausgebildet
sein. Sie kann beispielsweise bei einem magnetischem Da
tenträger durch ein nicht beschreibbares, weil nicht mag
netisierbares "Loch" in der Magnetschicht oder als eine
mit einer bestimmten Information beschriebene Stelle aus
gebildet sein, die beispielsweise nur mit einer Mindest
feldstärke geändert werden kann, so daß bei einem Übertra
gen dieser Information auf einen Kopie-Datenträger ein
Überschreiben dieser Stelle mit einem üblichen
Lese/Schreibkopf bzw. Magnetkopf möglich ist, während dies
bei dem Original- Datenträger infolge der erforderlichen
erhöhten Feldstärke nicht möglich ist.
In Fig. 1 ist lediglich aus Gründen der vereinfachten
Darstellung nur eine einzige Stelle 4 mit veränderten phy
sikalischen und/oder chemischen Eigenschaften des Daten
trägers 1 dargestellt; selbstverständlich kann auch eine
Vielzahl derartiger Stellen 4 vorgesehen werden. Die spe
zifischen Eigenschaften des Datenträgers 1 müssen dem
Software- bzw. Programmanbieter entweder vom Datenträger-
Hersteller mitgeteilt werden oder er muß sich die Kenntnis
der spezifischen Eigenschaften des Datenträgers 1 durch
ein geeignetes Testprogramm selbst beschaffen, so daß er
bei der Übertragung seines Programms auf den Original-Da
tenträger weiß, an welchen Stellen 4, die durch entspre
chende Sektor- und Spurenadressen gekennzeichnet sind,
geänderte physikalische und/oder chemische Eigenschaften
des Datenträgers 1 vorliegen.
Die Veränderung einzelner Stellen 4 des Datenträgers 1
kann auch zufällig erfolgen, d.h. durch Herstellungsunge
nauigkeiten bzw. -fehler hervorgerufen werden. Daran an
schließend ist vom Datenträger-Hersteller oder vom Pro
grammanbieter die Platte zu überprüfen und die Adresse der
fehlerhaften Stellen festzustellen. Diese Adressen werden
dann als "Fehlerstellen" in vorzugsweise mehreren Test
routinen eingetragen, so daß bei der Abwicklung des
Kopierschutzprogrammes die betreffenden Adressen der
"Fehlerstellen" abgefragt werden können.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, nach der
Herstellung des Datenträgers in einer geeigneten Vorrich
tung künstlich Fehlerstellen zu produzieren, indem bei
spielsweise mittels einer Laserdiode der Datenträger 1 in
seinen physikalischen Eigenschaften so beeinflußt wird,
daß er beispielsweise seine Speicherfähigkeit verliert.
In Fig. 2 ist eine vergrößerte Draufsicht auf den
Sektor X der Spur Y gemäß Fig. 1 dargestellt und verdeut
licht den Aufbau eines Sektors mit entsprechend veränder
ten physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften des
Datenträgers 1 an dieser Stelle zum Schutz des auf dem
Datenträger 1 gespeicherten Programms gegenüber unerlaub
tem Kopieren.
Der Sektor X der Spur Y weist bei einer in Pfeilrichtung
verlaufenden Bewegung der routierenden Diskette am Anfang
einen Synchronisationimpuls 30 auf, an den sich die Servo
daten 31 mit der Sektor- und Spuradresse sowie Hilfssig
nale zum Ausrichten des Abtastkopfes auf die betreffende
Spur anschließen. An den Servodatenabschnitt 31 schließt
sich ein Arbeitsdatenabschnitt 32 an, der normalerweise
ausschließlich mit Programm-Bytes beschrieben ist oder zum
Einschreiben von Daten dient. Im vorliegenden Fall enthält
der Arbeitsdatenabschnitt 32 jedoch einen m-Bytes-Ab
schnitt, der nur ein Lesen der darin gespeicherten Infor
mationen ermöglicht, während der restliche Arbeitsdatenab
schnitt 32 mit n-Bytes sowohl zum Lesen als auch zum
Schreiben verwendet werden kann. Abweichend hiervon kann
der Arbeitsdatenabschnitt 32 mit mehreren Lese/Schreib-Ab
schnitten und mehreren nur zu lesenden Abschnitten ver
sehen sein. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die
m-Bytes-Abschnitte, die die Stellen 4 mit veränderten phy
sikalischen und/oder chemischen Eigenschaften bilden, auch
als völlig inaktive Abschnitte auszubilden, so daß an die
ser Stelle Informationen weder eingeschrieben noch heraus
gelesen werden können. Dies kann beispielsweise durch Her
ausbrennen der Magnetschicht bei einem magnetischen Daten
träger mittels eines Laserstrahls oder durch eine ge
eignete Veränderung der optischen Informationsträger
schicht eines optischen Datenträgers erfolgen.
In Fig. 3 ist ein vereinfachtes Blockschaltbild eines
Mikrocomputersystems mit einer Diskettenstation darge
stellt. Das Mikrocomputersystem umfaßt einen Mikrocomputer
5, der über eine Taktleitung mit einem Taktgenerator 6
und über einen Adreßbus einen Speicher 7 für ein Anwen
derprogramm, einen Datenspeicher 8 und Eingabe/Ausgabe
Bausteine 9 adressiert und wechselseitig über einen
Datenbus mit dem Speicher 7 für das Anwenderprogramm, den
Datenspeicher 8 und die Eingabe/Ausgabe-Bausteine 9 ver
bunden ist. Zusätzlich ist der Mikroprozessor 5 über
Steuersignalleitungen mit den Speichern 7, 8 und den Ein
gabe-/Ausgabe-Baustein 9 wechselseitig verbunden.
Die Eingabe/Ausgabe-Bausteine 9 sind über einen Datenbus
mit einem Magnetkopf 12 verbunden, von dem sie Programm
daten aufnehmen, die auf einem entsprechenden Datenträger
in Form einer Diskette 1 gespeichert sind. Gesteuert wird
die Bewegung des Magnetkopfes 12 von einem Linearmotor 11,
der wiederum Steuersignale von dem Eingabe/Ausgabe-Bau
stein 9 empfängt.
Die Diskette 1 ist auf einer Antriebswelle 14 gelagert,
die von einem Diskettenmotor 13 angetrieben wird. Der Mag
netkopf 12 kann selbstverständlich auch als thermischer,
optischer oder elektronischer Abtastkopf ausgebildet sein.
Nachstehend soll die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens und des Datenträgers zur Durchführung des Ver
fahrens anhand der vorstehend beschriebenen Figuren und
des in Fig. 4 dargestellten Flußdiagramms näher erläutert
werden.
Eine mit mindestens einer "Fehlstelle" 4 versehene
optische, magnetische, optomagnetische, mechanische oder
elektronische Datenträgerplatte 1 wird vom Laden des
Speichers für das Anwenderprogramm 7 in die Diskettensta
tion 10 gemäß Fig. 3 eingefügt und vom Tastkopf 12 und
der Steuerung des Linearmotors abgetastet. Während des La
dens des Inhalts der Datenträgerdiskette 1 in den Speicher
für das Anwenderprogramm 7 oder nach dem vollständigen
Laden des Inhalts in den Speicher für das Anwenderprogramm
7 wird eine Testroutine eingeleitet, die darin besteht,
daß in der Testroutine ein Befehl auftritt, die
"Fehlstelle" 4, d.h. Spur X und Y zu lesen und den Inhalt
beispielsweise im Datenspeicher 8 abzulegen. Daran an
schließend wird der Befehl gegeben, die Spur X und Sektor
Y mit einer beliebigen Bit-Folge zu schreiben und daran
anschließend erneut Spur X und Sektor Y zu lesen und den
Inhalt des zweiten Lesevorgangs ebenfalls im Datenspeicher
8 abzulegen.
Bei dem daran anschließenden Vergleich wird festgestellt,
ob der Inhalt der Spur X und des Sektors Y durch das
Schreiben zwischen den beiden Lesevorgängen geändert
wurde. Ist dies nicht der Fall, weil nämlich die Original
diskette als Datenträger verwendet wurde, und Spur X, Sek
tor Y nur lesbar und nicht beschreibbar ist, so wird das
Programmladen fortgesetzt oder das geladene Anwenderpro
gramm freigegeben.
Wird jedoch eine Änderung des Inhalts der Spur X, Sektor Y
festgestellt, weil eine Diskette mit einer Kopie des
Programms verwendet wird, bei der an der betreffenden
Stelle 4 keine Änderung der physikalischen oder chemischen
Eigenschaften der Diskette vorliegt, und so die Möglich
keit besteht, Spur X, Sektor Y auch zu beschreiben, so
wird ein Unterprogramm "Programmschutz" aufgerufen, das
beispielsweise unsinnige Befehle von der Diskette 1 in den
Speicher für das Anwenderprogramm 7 lädt oder zu einer
Löschung des gesamten Programms führt, so daß das Programm
"abstürzt".
In den Fig. 5 und 6 ist die Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens auf einen optoelektronischen Datenspei
cher anhand einer Draufsicht auf eine Spur und einen
Sektor des optoelektronischen Datenträgers und in Fig. 6
anhand eines Querschnitts durch einen Teil der Spur und
des betreffenden Sektors mit der abweichenden physikali
schen und/oder chemischen Eigenschaft dargestellt.
Fig. 5 zeigt einen vorformatierten Datenvorsatz 31 für
die Servodaten, der in jeder Spur und jedem Sektor der
optoelektronischen Diskette vorgesehen ist. Er besteht aus
einem Synchronisierbit 310 mit einem relativ großen
Wechsel der optischen Reflektion, zwei auf beiden Seiten
der Spurmittellinie aufeinanderfolgend vorgesehenen
Spurfolge-Bits 311, 312 zum Ausrichten des optischen Ab
tastkopfes auf die Mittellinie der Spur, drei hintereinan
der angeordneten Fokussierungsbits zum Fokussieren des
auftreffenden Lichtstrahls sowie Spurbits für den
Sektor-Adreß-Bit 314 zum Identifizieren der betreffenden
Spur und des betreffenden Sektors. Daran schließen sich
über eine Länge von m Bytes mehrere NUR-LESE-Bits 321 an,
denen n-Bytes Lese- und Schreib-Bits 322 des Datenfeldes
32 folgen.
Die physikalische Beeinflussung der betreffenden Stelle
zum Schutz des Programms gegen unerlaubtes Kopieren kann
in einer in Fig. 6 dargestellten Weise realisiert werden.
Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch die betreffende Spur
im Bereich des Endes des Datenvorsatzes 31 und des Beginns
des Datenfeldes 32. Die optoelektronische Speicherplatte
besteht aus einem Trägersubstrat 40 aus Aluminium, auf der
eine Dämpfungsschicht 41 angeordnet ist. Daran schließt
sich eine Reflektorschicht 42 aus Aluminium an, die als
hochreflektierende opake Schicht ausgebildet ist. Es folgt
eine dielektrische Schicht 43, an die sich eine Absorber
schicht 44 aus beispielsweise Tellur anschließt. Die obere
Schicht 45 dient als Schutzschicht und besteht beispiels
weise aus einem Silikonharz. Der Aufbau und die Funktion
einer derartigen optoelektronischen Speicherplatte ist
beispielsweise in der EP-A-00 89 119 dargestellt und
erläutert.
Die Speicherung von Informationen auf dem in Fig. 6
dargestellten Querschnitt durch den optoelektronischen
Datenträger 1 erfolgt durch die in die Absorberschicht 44
eingebrachten Bits, wodurch ein auf den Datenträger 1 auf
treffender Laserstrahl unterschiedlich reflektiert wird.
Durch Vorsehen nicht beschriebener Regionen beispielsweise
in der Absorberschicht 44 besteht die Möglichkeit, Daten
in Form von Bits auf den Datenträger zu schreiben, während
bei Vorhandensein von Bits ein solches Beschreiben der Ab
sorberschicht nicht mehr möglich ist. Auf diese Weise ist
es möglich, m-Bytes NUR-LESE-Bits 321 im Datenfeld 32 vor
zusehen, so daß der Datenträger 1 mit dem Originalprogramm
an dieser Stelle nicht überschreibbar ist. Wird entspre
chend dem Flußdiagramm gemäß Fig. 4 der Befehl zum Über
schreiben des Sektors Y der Spur X, d.h. der Stelle 4, ge
geben, so kann durch anschließendes Lesen des Sektors Y
der Spur X festgestellt werden, ob es sich um einen
Datenträger 1 mit Originalprogramm handelt oder nicht.
Zur Herstellung von Datenträgern, die mit dem oben be
schriebenen Schutz gegen unerlaubtes Kopieren versehen
sind, kann vorteilhafter Weise eine Vorrichtung verwendet
werden, in die ein entsprechender Datenträger mit einem
ungeschützten Programm sowie ein unbeschriebener Daten
träger, d.h. ein Datenträger ohne gespeicherte Informa
tionen eingegeben werden. Über einer mit der Vorrichtung
verbundene Tastatur werden wahlweise "Fehlstellen" einge
geben oder von einem Fehlerschutzprogramm abgegeben
werden. Während der Übertragung des ungeschützten Pro
gramms auf den unbeschriebenen Datenträger werden die
wahlweise auch von einem Zufallsgenerator abgegebenen
"Fehlstellen" auf dem unbeschriebenen Datenträger produ
ziert und gleichzeitig die entsprechenden Adressen der
"Fehlstellen" in die verschiedenen Testroutinen eingetra
gen. Nach der vollständigen Übertragung des ungeschützten
Programms auf den unbeschriebenen Datenträger erhält man
einen das betreffende Programm speichernden Datenträge,
der nunmehr gegen unerlaubtes Kopieren geschützt ist. Da
bei können die "Fehlstellen" beispielsweise in der zuvor
beschriebenen Weise mittels einer Laserdiode produziert
werden, die die entsprechenden Stellen 4 so behandelt, daß
der Datenträger 1 an diesen Stellen 4 seine Speicherfähig
keit verliert oder in vorbestimmter Weise verändert.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele sollen
nur das Anwendungsspektrum der erfindungsgemäßen Lösung
erläutern. Selbstverständlich sind anstelle der
beschriebenen Disketten als Datenträger 1 auch Magnetband
speicher, elektronische, mechanische oder biologische
Speicher in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
zum Schutz des auf dem betreffenden Datenträger gespei
cherten Programms gegen unerlaubtes Kopieren verwendbar.
Claims (18)
1. Verfahren zum Schutz eines auf einem magnetischen,
optischen, optomagnetischen, elektronischen oder mecha
nischen Datenträger gespeicherten Programms gegen unbe
rechtigtes Kopieren,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Datenträger (1) während und/oder nach seiner Herstellung
mindestens an einer Stelle (4) gegenüber seinen im übrigen
Bereich vorgesehenen Eigenschaften verändert wird, daß das
zu schützende Programm mindestens eine Testroutine auf
weist, mit der die betreffende mindestens eine Stelle (4)
des Datenträgers (1) abgefragt wird und daß bei einer Ab
weichung der Eigenschaften der abgefragten Stelle (4) von
den vorgegebenen Eigenschaften eine Programmschutzroutine
ausgelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die mindestens eine Stelle
(4) des Datenträgers (1) so behandelt wird, daß der
Datenträger an dieser Stelle seine sonst üblichen physika
lischen und/oder chemischen Eigenschaften partiell ver
ändert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die in ihren physikali
schen und/oder chemischen Eigenschaften gegenüber den
sonstigen Eigenschaften des Datenträgers (1) veränderte
Stelle (4) von einer Prüfvorrichtung abgefragt und die
Adresse der veränderten Stelle (4) bzw. die Adressen der
veränderten Stellen (4) in die Testroutinen des zu
schützenden Programms eingetragen werden.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die min
destens eine Stelle (4) des Datenträgers (1) so behandelt
wird, daß der Datenträger (1) an dieser Stelle (4) seine
physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften so ver
ändert, daß nur ein Lesen von an dieser Stelle gespeicher
ten Informationen, aber kein Beschreiben möglich ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Än
derung der physikalischen und/oder chemischen Eigenschaf
ten des Datenträger (1) an mehreren, auf dem Datenträger
(1) verteilt angeordneten Stellen (4) vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ort
und/oder die Größe und/oder die Änderung der physikali
schen und/oder chemischen Eigenschaften des Datenträgers
(1) für jeden Datenträger (1) spezifisch ausgebildet
werden.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Testroutine wahlweise unmittelbar nach der Eingabe des Da
tenträgers (1) in eine Abtasteinrichtung und/oder im Ver
laufe einer oder mehrerer Schreib- und/oder Leseoperatio
nen durchgeführt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Testroutine einen Befehl zum Lesen mindestens einer be
stimmten Stelle (4), die auf dem Original-Datenträger in
spezifischer Weise verändert wurde, und daran anschließend
einen Befehl zum Beschreiben der bestimmten Stelle (4) mit
einer vorgebbaren oder beliebigen Information abgibt, und
daß die Testroutine daran anschließend einen Befehl zum er
neuten Lesen der bestimmten Stelle (4) abgibt und bei
einer Änderung des Inhaltes der bestimmten Stelle (4) die
Programmschutzroutine auslöst.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pro
grammschutzroutine aus einer Alarmauslösung und/oder einer
anschließenden Selbstlöschung und/oder eines Überschrei
bens des Programms und/oder einer Unterbrechung weiterer
Lese-oder Schreiboperationen besteht.
10. Datenträger zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine Stelle (4)
auf dem Datenträger (1) in ihren physikalischen und/oder
chemischen Eigenschaften gegenüber denen des restlichen
Datenträgers (1) abweicht.
11. Datenträger nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß an mindestens einer vorge
gebenen Stelle (4) auf dem Datenträger (1) kein speicher
fähiger Raum bzw. keine speicherfähige Schicht vorgesehen
ist.
12. Datenträger nach Anspruch 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß an mindestens einer vorge
gebenen Stelle (4) auf dem Datenträger (1) auschließlich
lesbare Informationen gespeichert sind.
13. Datenträger nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, daß an mindestens einer
vorgegebenen Stelle (4) auf dem Datenträger (1) kein
speicherfähiger Raum bzw. keine speicherfähige Schicht und
an mindestens einer weiteren vorgegebenen Stelle (4) auf
dem Datenträger (1) eine nur lesbare Information
gespeichert ist.
14. Magnetischer Datenträger nach einem der vorstehenden
Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß an mindestens einer vorgegebenen Stelle (4)
auf dem magnetischen Datenträger (1) eine mit einer Infor
mation beschriebene magnetisierte Schicht vorgesehen ist,
zu deren Überschreiben eine magnetische Feldstärke vorge
gebener Größe erforderlich ist.
15. Als Diskette ausgebildeter magnetischer Datenträger
nach einem der vorstehenden Ansprüche 10 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß m-Bytes der
Arbeitsdaten (32) mindestens eines vorbestimmten Sektors
(X) einer vorbestimmten Spur (Y) ausschließlich nur les
bare Daten enthalten oder nicht magnetisierbar sind.
16. Optischer Datenträger nach einem der vorstehenden An
sprüche 10 bis 13 mit einer Laserlichtabtastung, bestehend
aus einer kreisförmigen Scheibe mit einem Trägersubstrat,
einer Dämpfungsschicht, einer Reflektorschicht, einer
dielektrischen Schicht, einer Absorberschicht und einer
Schutzschicht, dadurch gekennzeich
net, daß die Absorberschicht (44) und/oder die
dielektrische Schicht (43) und/oder die Reflektorschicht
(42) an mindestens einer vorgegebenen Stelle (4) so ver
ändert sind, daß wahlweise nur ein Lesen der darin
gespeicherten Informationen möglich ist oder keine Infor
mationen speicherbar sind.
17. Vorrichtung zur Herstellung eines Datenträgers mit
einem gegen unerlaubtes Kopieren geschützten Programm,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung
zur partiellen Veränderung der physikalischen und/oder
chemischen Eigenschaften des Datenträgers (1) an beliebigen
Stellen (4) des Datenträgers (1) während oder vor der Übertra
gung des zu schützenden Programms auf dem Datenträger (1).
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einrichtung aus einer
Laserdiode besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720233 DE3720233A1 (de) | 1987-06-12 | 1987-06-12 | Kopierschutz fuer datenverarbeitungsprogramme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873720233 DE3720233A1 (de) | 1987-06-12 | 1987-06-12 | Kopierschutz fuer datenverarbeitungsprogramme |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3720233A1 true DE3720233A1 (de) | 1988-12-22 |
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ID=6329869
Family Applications (1)
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DE19873720233 Ceased DE3720233A1 (de) | 1987-06-12 | 1987-06-12 | Kopierschutz fuer datenverarbeitungsprogramme |
Country Status (1)
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