DE4319405C2 - Dampfsterilisator mit verbesserter Trocknungswirkung - Google Patents
Dampfsterilisator mit verbesserter TrocknungswirkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Dampfsterilisationsanlage, bei der der Wärmeübergang durch
Strahlung von den beheizten Flächen auf die Sterilisiergüter dadurch verbessert wird, daß die
wärmeübertragenden Flächen einen dunkeln Farbton erhalten.
Zur Sterilisation von medizinischen Gütern (Operationsinstrumente u. ä.) werden
diese üblicherweise in sogenannten Sterilsiersiebkörben angeordnet und in tragbare
Container verpackt. In dieser Verpackung werden sie in der Druckkammer eines
Dampfsterilisators einem entsprechenden Sterilisationszyklus unterworfen.
Der Dampf kann über Öffnungen in den Container eindringen. Das zunächst kalte Gut
wird aufgeheizt, indem der Dampf seine Wärme abgibt. Dabei entsteht Kondensat.
Dieses Kondensat bleibt zum einen Teil am Gut in Form von Tröpfchen haften, zum
anderen Teil fließt es ab und sammelt sich am geschlossenen Boden des Containers.
Zum Ende des Sterilisationsprozesses sollen die Güter und auch der Boden des
Containers wieder völlig trocken sein, da Feuchtigkeit im Container das Wachstum
von Keimen ermöglicht, und deshalb feuchtes Gut bereits nach kurzer Lagerdauer als
nicht mehr zuverlässig steril gilt.
Aus diesem Grunde ist es gängige Technologie, nach der Aufheizung und
Sterilisationshaltezeit den Druck in der Behandlungskammer unter den Siededruck
des Kondensats abzusenken und stetig bis zum technischen Vakuum zu erniedrigen.
Dadurch beginnt das heiße Kondensat zu verdampfen. Durch die Verdampfung sinkt
die Temperatur des zurückbleibenden Kondensats stetig ab. Der
Verdampfungsvorgang kommt zum Stillstand sobald die Temperatur des Kondensats
unter der Siedetemperatur liegt, die dem jeweils herrschenden Druck in der
Behandlungskammer entspricht.
Falls dem Kondensat durch direkte Berührung Wärme von den heißen
Sterilisiergütern zufließen kann, verdampft es vollständig.
Die Erfahrung hat aber gezeigt, daß insbesondere dem Kondensat, das sich am
Boden des Containers angesammelt hat nicht ausreichend Wärme zufließt, da der
Container selbst über zuwenig thermische Masse verfügt, d. h., er kühlt selbst zu
schnell ab.
Die übrigen heißen Sterilisiergüter im Container werden durch den beschriebenen
Sterilisierkorb auf Distanz zum Containerboden gehalten und stehen somit nicht
in unmittelbarer Berührung mit dem Kondensat, so daß von diesen keine wirksame
Wärmemenge auf das Kondensat übertragen werden kann.
Insbesondere wenn Güter sterilisiert werden, die beim Aufheizvorgang viel Wärme
aufnehmen uns somit viel Kondensat verursachen, gelingt die Trocknung des
Containderbodens nur unvollständig.
Häufig wird das Vakuum zum Ende des Sterilisationsprozesses für eine gewisse Zeit
aufrechterhalten, um durch Übertragung von Strahlungswärme von den beheizten
Flächen der Druckbehälterwand auf die Sterilisiercontainer der Trocknungswirkung zu
unterstützen. Dies zeigt aber wegen der ungünstigen Auswahl der Materialien und
Oberflächen nur geringe Wirkung.
Nach derzeitigem Stand der Technik bestehen die Innenwände des Druckbehälters
aus Edelstahl und z. T. Aluminium. Die Oberfläche ist entweder glänzend, z. B. durch
Elektropolierung, oder matt, z. B. durch Glasperlenstrahlen oder Beizen.
In gleicher Weise werden üblicherweise die Sterilisiercontainer ausgeführt.
Die beschriebenen Oberflächen weisen eine sehr niedrige Strahlungszahl auf, so daß
die Wärmeübertragung durch Strahlung von den beheizten Flächen des
Sterilisierdruckbehälters auf die Sterilisiercontainer sehr niedrig ausfällt.
Strahlungszahl C [W/m²K⁴] | |
absolut schwarzer Körper|5,67 DIN 5496 | |
polierte Metalle | ca. 0,012 . . . 0,173 |
Stahl blankgeschmirgelt | ca. 1,395 |
(Quelle: Omnical Handbuch, Prof. Dr.-Ing. Heinrich Netz, Resch-Verlag,
2. Aufl. S. 50-51)
eigene Schätzung:
Edelstahl glasperlengestrahlt ca. 1,0
Edelstahl glasperlengestrahlt ca. 1,0
Die Wärmeleistung durch Strahlung [kW], die über parallele Flächen übertragen
werden kann, läßt sich aus nachfolgender Formel berechnen.
(Strahlungsgesetzt von Stephan-Boltzmann)
C=Strahlungszahl [W/m²K⁴]
A=Austauschfläche [m²]
T₁=absolute Temperatur der heißeren Fläche [K]
T₂=absolute Temperatur der kälteren Fläche [K]
A=Austauschfläche [m²]
T₁=absolute Temperatur der heißeren Fläche [K]
T₂=absolute Temperatur der kälteren Fläche [K]
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wärmeübertragung durch
Strahlung von der beheizten Wandung des Sterilisationsdruckbehälters auf die
Verpackungseinheiten erheblich zu verbessern, indem sowohl die Wandung
des Druckbehälters als auch die der Verpackungseinheiten mit einer
Oberfläche versehen werden, die eine höhere Wärmeabstrahlung bzw.
Wärmeabsorption bewirken.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Innenwand des
Sterilisierdruckbehälters durch Lackierung oder Eloxierung mit einer Oberfläche
versehen wird, deren Strahlungszahl annähernd dem "absolut schwarzen Körper"
entspricht, insbesondere mindestens 3,0 beträgt.
Da eine dunkle Oberfläche sowohl die Wärmeabstrahlung als auch die
Wärmeabsorption fördert, ist es vorteilhaft, auch die Sterilisierungscontainer mit einer
entsprechenden Oberfläche zu versehen.
Die Abb. 1 zeigt an einem typischen Beispiel die Verhältnisse in einer
Sterilisierkammer.
Die zu sterilisierenden Güter 1 (z. B. Operationsinstrumente) werden in einem
Sterilisierkorb 2 angeordnet und in einen Container 3 gestellt. Der Container ist
mit einem Deckel 4 verschlossen, der über Öffnungen verfügt, über die der Dampf
eindringen kann. Auf Profilen 5 oder einem Tablar, die an der Innenseite der
Sterilisierkammer 6 befestigt sind, wird der Container in der Sterilisierkammer
abgestellt. Die Sterilisierkammer ist von einem Doppelmantel umgeben, der in allen
Phasen des Sterilisationszyklusses mit Dampf beheizt ist.
Das während der Aufheizphase angefallene Kondensat 8 sammelt sich am Boden
des Containers.
Da die Wärmeleistung [kW] sich direkt proportional zur Strahlungszahl verhält, wie
aus der obigen Gleichung zu ersehen ist, kann bei Wahl einer mattschwarzen
Oberfläche an der Kammerwand und an den Containern eine ca. 5mal so gute
Wärmeübetragung von der Wand der Sterilisierkammer auf die Container erreicht
werden als bei bisher üblicher Gestaltung der Oberflächen. Damit kann die
Verdampfung von Kondensat am Containerboden erheblich gefördert werden.
Falls der Container auf einem Tablar steht, ist es vorteilhaft, auch diese mattschwarz
auszuführen.
Falls der Sterilisierkorb nicht in einem Container untergebracht ist, sondern in
sogenanntes Sterilisierpapier eingeschlagen ist, sollte auch dieses in dunkler Farbe
ausgeführt sein.
Claims (1)
- Dampfsterilisator mit verbesserter Trocknungswirkung, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Oberfläche der Behandlungskammer- Innenseite, als auch die Oberfläche der Verpackungseinheiten durch Lackierung oder Eloxierung so gestaltet werden, daß ihre Strahlungszahl C möglichst nahe der des absoluten schwarzen Körpers ist, insbes. mindestens 3,0 beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934319405 DE4319405C2 (de) | 1993-06-14 | 1993-06-14 | Dampfsterilisator mit verbesserter Trocknungswirkung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934319405 DE4319405C2 (de) | 1993-06-14 | 1993-06-14 | Dampfsterilisator mit verbesserter Trocknungswirkung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4319405A1 DE4319405A1 (de) | 1994-12-15 |
DE4319405C2 true DE4319405C2 (de) | 1995-05-18 |
Family
ID=6490145
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934319405 Expired - Fee Related DE4319405C2 (de) | 1993-06-14 | 1993-06-14 | Dampfsterilisator mit verbesserter Trocknungswirkung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4319405C2 (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29515342U1 (de) * | 1995-09-26 | 1995-11-23 | Aesculap Ag, 78532 Tuttlingen | Sterilisationsautoklav |
DE29515341U1 (de) * | 1995-09-26 | 1995-11-23 | Aesculap Ag, 78532 Tuttlingen | Sterilisationsautoklav |
DE19645756C1 (de) * | 1996-11-06 | 1998-06-10 | Ver Dentalwerke Antaeos | Aufnahmebehälter für empfindliche zahnärztliche Instrumente |
CN106729797A (zh) * | 2017-03-20 | 2017-05-31 | 佛山吉宝信息科技有限公司 | 一种蒸汽消毒柜 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2118048A1 (en) * | 1971-04-14 | 1972-10-26 | Wahl, Wolfgang; Wahl, Norbert; 2000 Hamburg | Steam sterilizer - with suction extraction facility and drier for sterilized product |
-
1993
- 1993-06-14 DE DE19934319405 patent/DE4319405C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4319405A1 (de) | 1994-12-15 |
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