DE4319214A1 - Halterung und Ausbildung von Abfallbeutel an und für vorzugsweise Flugzeugsitze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft die Ausbildung und Halterung von Abfallbeutel an und für vorzugsweise Flugzeugsitze gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Für die Verwahrung des im Sitzbereich eines Flug­ zeuges anfallenden Abfalles wie z. B. Getränke­ schachteln, Knüllpapier, Verpackungsfolien der gereichten Verpflegung oder dgl. Müll sind folgende Methoden und Mittel bekannt.

Zum einen kann dieser Müll in eine beliebige Plastik­ tüte gesteckt und diese dann entweder im Fußbereich des Sitzes oder in der an der Rückenlehne des vorderen Sitzes befindlichen Prospekttasche gestopft werden. Beides ist jedoch mit erheblichen Unannehmlichkeiten wie zweihändiges Handling, Verschmutzung oder Stolper­ gefahr verbunden.

Eine andere Lösung, ein mit einem Öffnungsmechanis­ mus versehener und an der Prospekttasche einhäng­ barer Behälter ist aus dem DE-G 91 16 031.6 bekannt. Hier wird ein an sich bekannter Folienabfallbeutel an seiner oben liegenden Öffnung mit einem auf- und zusammenklappenden Tragring versehen. Die Halte­ rung dieses Folien-Behälters erfolgt an der in der Rückseite der Rückenlehne des Vordersitzes befindlichen Prospekttasche mittels einer u- bzw. s-förmigen Klemmleiste. Eine andere Gestaltung des den Folien-Behälter öffnenden und schließen­ den Tragringes ist aus dem DE-G 92 07 912.1 bekannt. Nachteilig an diesen beiden Folien-Behältern ist ihre äußerst aufwendige Gestaltung im Füllöffnungs­ bereich. Neben hohen Herstellungskosten sind durch die an den Folien-Behältern vorhandenen Spreiz- und Halterungselemente entsprechend große Verpackungs­ volumina für Transport- und Vorratsbehälter notwendig.

Zum anderen ist die vorgesehene Halterung der Folien- Behälter an der besagten Prospekttasche äußerst ungünstig. Diese sind für derartige Belastungen nicht ausgelegt und somit besteht Einrißgefahr. Darüber hinaus ist die Verschmutzungsmöglichkeit für die Prospekte immer noch gegeben und beim Heraus­ nehmen eines Prospektes kann sich dieser Abfallbehälter aus der Halterung lösen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, einen Abfallbeutel und seine Halterung an und für vorzugs­ weise Flugzeugsitze zu schaffen, der die vorgenannten Nachteile nicht aufweist, insbesondere in seiner Herstellung, Transport und Vorratshaltung wesentlich preiswerter und für die Erstausrüstung und Nach­ rüstung von Flugzeugen mit den unterschiedlichsten Sitztypen geeignet ist.

Erfindungsgemäß löst diese Aufgabe ein Abfallbeutel sowie die für diesen vorgesehene Halterung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 durch ihre kennzeichnenden Merkmale.

Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungs­ varianten der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen 2 bis 17 dargelegt.

Die Erfindung wird folgend anhand von Ausführungs­ beispielen näher erläutert, wobei diese in den zugehörigen Zeichnungen zur besseren Anschaulich­ keit schematisiert dargestellt sind.

Es zeigen

Fig. 1a bis 1c einen erfindungsgemäß gestal­ teten Abfallbeutel nebst Schließtechnik,

Fig. 2a und 2b eine mögliche, fast vorteil­ hafteste Lage des Abfallbeutels an der Rückenlehne,

Fig. 3a bis 3d die Leiste und deren mögliche Ausführungen,

Fig. 4 und 5 die Lage des aufgehängten Ab­ fallbeutels in zwei verschiedenen Schnittdarstellungen,

Fig. 6 bis 6b eine Gestaltungsmöglich­ keit des Abfallbeutels und

Fig. 7 bis 9a weitere mögliche Orte, an denen der Abfallbeutel auf­ gehängt werden kann.

Die Fig. 1 zeigt den erfindungsgemäß gestalteten, im unteren und seitlichen Bereich geschlossenen und im Kopfbereich 9 mit einer Füllöffnung 10 ver­ sehenen Abfallbeutel 7. Die hintere Beutelfläche 8 ragt im Bereich der Füllöffnung 10 über die vordere Beutelfläche 11 hinaus und bildet einen integrierten Befestigungsabschnitt 12 aus. Dieser 12 ist mit vorzugsweise zwei Schlitzen bzw. Löchern 19 oder dgl. ausgestattet. Der Abstand A zwischen diesen 19 beträgt vorzugsweise 1/2 bis 1/3 der Abfallbeutel­ breite B.

Weiterhin zeigen die Fig. 1a bis 1c die gewählte Schließmethode. Der Befestigungsabschnitt 12 ist gleichzeitig Schließlasche des Abfallbeutels 7. Hierzu ist dieser 12 mit einem im Gebrauchszustand mittels einem Schutzstreifen 14 gesicherten, un­ mittelbar oberhalb der Oberkante 17 vorgesehenen Klebestreifen 13 versehen.

Nach dem Füllen des Abfallbeutels 7 wird der Schutz­ streifen 14 entfernt, der Befestigungsabschnitt entlang der Oberkante 17 in Richtung der vorderen Beutelfläche 11 umgelegt und somit ist ein dichter Verschluß des Abfallbeutels erreicht.

Die Fig. 2 und 2a zeigen Flugzeugsitze, an denen der Tisch 4 an Streben 27 klappbar gehaltert ist. Hier ist zwischen Rückseite und hinterer Tisch­ kante ein größerer Spalt 29 vorhanden, der zur Aufnahme des Abfallbeutels 7 genutzt wird.

An einer Leiste 22 befinden sich in ihrem Querschnitt T-förmige Noppen 6, an denen der Abfallbeutel 7 aufgehangen wird. Die Leiste 22 ist in diesem Aus­ führungsbeispiel an der Rückseite 3 der Rücken­ lehne 2 befestigt. Bei angeklapptem Tisch 4 liegt die Leiste 22 unmittelbar unter der Tischunter­ kante. Somit ist der Abfallbeutel 7 nicht im Bereich der Prospekttasche und bei abgeklapptem Tisch 4 läßt sich dieser 7 sehr bequem füllen. Der Abfall­ beutel liegt im Sichtbereich des Fluggastes, wodurch ein blindes Suchen der Füllöffnung 10 unter dem Tisch entfällt.

Die Fig. 4 und 5 zeigen einen aufgehangenen Abfall­ beutel 7 in zwei verschiedenen Ansichten mit teil­ weisem Schnitt des Abfallbeutels 7.

Die Fig. 3a bis 3d zeigt Gestaltungsvarianten der Leiste 22.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der hinteren Beutelfläche 8 zu einem flexiblen Befestigungs­ abschnitt 12 sowie der Lage und Gestaltung der Schlitze 19 wird die Füllöffnung 10 mittels nur eines Handgriffes ausreichend geöffnet, ohne daß ein aufwendiger Trag- und Spreizring notwendig ist. Die eingangs gestellte Aufgabe wird damit mit wenig Aufwand und den bereits erwähnten Vorteilen realisiert.

Ist die Rückenlehne 2 eines Sitzes 1 mit einem Stoffbezug ausgestattet, erfolgt die Befestigung der Leiste 22 oder der Noppen 6 selbst vorzugs­ weise mit Druckknöpfen an diesem Stoffbezug. Ist die Rückseite 3 dieser 2 dagegen eine Plastik­ wanne oder dgl., können diese 22, 6 auch dauerhaft angebracht sein. Bei relativ dünner Rückenlehne 2 ist zum Befestigen ein Kleben gegenüber Druck­ knopf, Niete o.a. vorteilhaft.

Sind bei Sitzen 1 die Tische 4 direkt mit einer ihrer Kanten an der Rückenlehne klappbar angelegt, ist das vorgestellte System = Abfallbeutel-Halter = auch verwendbar. Siehe hierzu die Fig. 7, 7a, 7b, 8, 9 und 9a.

Ist eine genügend große Tischnische 5 vorhanden, wird die Leiste 22 in dieser Nische 5 angebracht. Reicht der Platz jedoch nicht, kann durch Verwendung der entsprechend den Fig. 3c bzw. 3d gestalteten Leisten 22 der Abfallbeutel 7 direkt am Tisch ge­ haltert werden.

Vorteilhaft kann zur Erhöhung der Reißfestigkeit des Abfällbeutels 7 das Hinterlegen des Bereiches A des Befestigungabschnittes 12 mit einem Verstär­ kungsstreifen 15 sein, siehe Fig. 6 bis 6b. Dieser kann mit der Oberkante der hinteren Beutel­ fläche 8 enden oder über diese hinausragen. Dieses wird sich nach den Einsatzbedingungen ergeben.

Eine Ausgestaltung der Erfindung besteht noch darin, zusätzlich zwischen den Schlitzen 19 einen Schlitz 26 anzubringen oder darin, an dem Befestigungs­ abschnitt 12 einen Faden vorzusehen. Dadurch kann der Abfallbeutel 7 z. B. an der Verriegelung 25 des Tisches 4 angehangen werden oder an einem anderen geeigneten Vorsprung, Absatz oder dgl.

Die hier vorgestellte erfindungsgemäße Halterung und Ausbildung von Abfallbeutel ist hervorragend für die Erst- und für die Nachrüstung von Flugzeug­ sitzen mit diesem Serviceprodukt geeignet. Der Einsatz ist jedoch nicht auf Flugzeuge beschränkt, sondern auch in Kraftfahrzeugen, z. B. Omnibussen, Schienen- oder Wasserfahrzeugen denkbar.

Bezugszeichenliste

1 Flugzeugsitz
2 Rückenlehne
3 Rückseite
4 Tisch
4a Vorderkante
4b, 4c Seitenfläche
4d Unterseite
4e Oberseite
5 Tischnische
5a innere Fläche
6 Noppen
7 Abfallbeutel
8 hintere Beutelfläche
9 Kopfbereich
10 Füllöffnung
11 vordere Beutelfläche
12 Befestigungsabschnitt
13 Klebestreifen
14 Schutzstreifen
15 Verstärkungstreifen
16 Kante
17 Oberkante
18 Lasche
19 Schlitze
20 Faden
21 Bodenkante
22 Leiste
23 Klebefläche
24 Schenkel
25 Verriegelung
26 Schlitz
27 Strebe
28 Befestigung
29 Spalt
B Breite
A Abstand.

Claims (17)

1. Halterung und Ausbildung von Abfallbeutel an und für vorzugsweise Flugzeugsitze, deren Rücken­ lehne an ihrer Rückseite einen klappbaren Tisch oder Auflageplatte aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Fläche (8) des im unteren und seitlichen Bereich geschlossenen und im Kopf­ bereich (9) mit einer Füllöffnung (10) versehenen Abfallbeutels (7) einen vorzugsweise über die vordere Fläche (11) hinausragenden Befestigungs­ abschnitt (12) aufweist, daß in dem Befestigungs­ abschnitt (12) vorzugsweise zwei Schlitze bzw. Löcher (19) vorgesehen sind und der Abstand (A) zwischen diesen (19) vorzugsweise 1/3 bis 1/2 der gesamten Breite (B) des Abfallbeutels (7) entspricht, und daß vorzugsweise auf einer Leiste (22) eine entsprechende Anzahl von im Querschnitt T-förmigen Noppen (6) im besagten Abstand (A) zur Halterung des Abfallbeutels (7) dienen, wobei die Leiste (22) mittels Nieten, Klebung bzw. Schraubung oder gleichwertiger Befestigungstechnik an der Rückseite (3) der Rückenlehne (2) im Bereich der vom hochgeklappten Tisch (4) verdeckten Fläche bzw. unmittelbar unterhalb dieser Fläche oder am Tisch (4) selbst bzw. an Teilen von diesem (4) angebracht ist.

2. Halterung nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungs-Elemente (6, 22) an der Vorder­ kante (4a) des Tisches (4) vorgesehen sind.

3. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungs-Elemente (6, 22) an vorzugs­ weise einer der Seitenflächen (4b bzw. 4c) des Tisches (4) angeordnet sind.

4. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungs-Elemente (6, 22) vorzugs­ weise an der inneren Fläche (5a) der Tisch­ nische (5) vorgesehen sind.

5. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungs-Elemente (6, 22) an der Unter­ seite (4d) des Tisches (4) angeordnet sind, wobei diese nur bei hochgeklapptem Tisch (4) einen Abfallbeutel (7) halten.

6. Halterung nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (22) einen C- oder L-förmigen Querschnitt vorweist, wobei vorzugsweise ein Schenkel (24) die Ober- und/oder Unterfläche des Tisches (4) in einem Teilbereich umgreift.

7. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halterungs-Element (6, 22) die an der Tischnische (5) befindliche, den hochgeklappten Tisch (4) haltende Verriegelung (25) ist.

8. Abfallbeutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (12) gleichzeitig die Schließlasche des Abfallbeutels (7) bildet, wobei dieser (7) vorzugsweise mit einem im Ge­ brauchszustand mittels einem Schutzstreifen (14) gesicherten Klebestreifen (13) versehen ist.

9. Abfallbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (12) einen Ver­ stärkungsstreifen (15) aufweist, dessen untere Kante (16) in Höhe der Oberkante (17) der vor­ deren Fläche (11) liegt und dessen Breite dem besagten Abstand (A) entspricht.

10. Abfallbeutel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (12), vorzugsweise der an diesem (12) enthaltene Verstärkungs­ streifen (15), eine Lasche (18) aufweist.

11. Abfallbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsabschnitt (12) zusätzlich oder anstelle der Schlitze (19) einen Faden (20) aufweist.

12. Abfallbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (19) vorzugsweise eine Längs-, Kreuz-, Kreis-, Tropfen- oder ähnliche Form aufweisen.

13. Abfallbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abfallbeutel (7) eine bauchige Form hat.

14. Abfallbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodennaht bzw. Bodenkante (21) des Abfallbeutels (7) so beschaffen ist, daß hier im Bodenbereich beim Füllen desselben (7) eine Flächenausbildung erfolgt.

15. Abfallbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den im Befestigungsabschnitt (12) vorhandenen Schlitzen (19) ein zusätzlicher, vorzugsweise als Kreuzschlitz ausgebildeter Schlitz (26) vorgesehen ist.

16. Halterung und Abfallbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Kraftfahrzeugen, z. B. Omnibussen, Schienen- oder Wasserfahrzeugen Anwendung finden.

17. Halterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiste (22) bzw. die Noppen (6) selbst an dem die Rückenlehne (3) umgebenden Bezug z. B. mittels Druckknöpfen angeordnet sind.