DE4318499C1 - Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-Anlage - Google Patents
Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-AnlageInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10G—CRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
- C10G9/00—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
- C10G9/14—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils in pipes or coils with or without auxiliary means, e.g. digesters, soaking drums, expansion means
- C10G9/18—Apparatus
- C10G9/20—Tube furnaces
- C10G9/206—Tube furnaces controlling or regulating the tube furnaces
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C10G9/00—Thermal non-catalytic cracking, in the absence of hydrogen, of hydrocarbon oils
- C10G9/007—Visbreaking
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Description
Die Erfindung betrifft allgemein ein Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-An
lage zum Behandeln von Vakuumrückstand oder atmosphärischem Rückstand der
Rohöldestillation. Derartige Rückstände werden in Cracköfen, vorzugsweise mit
nachgeschaltetem Niederdruck-Soaking-Behälter, bei Temperaturen zwischen etwa
410 und 500°C, je nach Typ und Produktspezifikationen des Einsatzmaterials
zwecks Gewinnung von Mitteldestillat und stabilem schwerem Heizöl thermisch be
handelt. Es sind auch Verfahren bekannt, die unter Wasserstoffdruck mit Wasser
stoffzuführung und Wasserstoffkreislaufführung bzw. unter Zusatz einer geringen
Katalysatormenge betrieben werden (vgl. Hydrocarbon Processing, Nov. 1990,104).
Durch thermisches Cracken (Visbreaking) der betreffenden Rückstände wird auf
grund der Viskositätserniedrigung ein ohne Fluxen stabiler Rückstand erzeugt und
es werden auf Kosten der Menge an Rückstand zusätzliche Mengen an wertvollem
Mitteldestillat neben C₁- bis C₄-Gas und C₅- 165°C Benzin gewonnen (vgl. V. D.
Singh, Erdöl und Kohle, Jan. 1986,19 ff).
Die Erfindung betrifft speziell ein verbessertes Verfahren zum Visbreaken mit Hilfe
eines Konversions-Modells. Raffinerien mit häufig wechselnden Rohöleinsatzspezifi
kationen erfordern entsprechende Änderungen der Verfahrensparameter, um die
Visbreaker-Anlage mit optimalem Konversionsgrad zu betreiben. Hierbei kommt es
darauf an, den zu ändernden Betriebszustand weitgehend simultan entsprechend
den Einsatzproduktänderungen nachzuführen.
Das zu lösende Problem ist, die Konversion der Visbreaking-Anlage unter Einhal
tung des Stabilitätskriteriums für den jeweiligen Rückstand zu maximieren, wobei die
Parameter für die Erreichung der maximalen Konversion zunächst nicht bekannt
sind. Bei einer Änderung der Einsatzproduktspezifikation oder der Durchsatzmenge
ist der Anlagenfahrer gehalten, den Betriebszustand der Anlage vorsichtig an die
Stabilitätsgrenze für den Rückstand heranzuführen. Nach jeder Änderung der Ofen
austrittstemperatur muß die Einstellung eines neuen stationären Zustandes abge
wartet werden und ein Stabilitätstest, beispielsweise Flocculation Ratio (FR5) Test
oder Shell Hot Filtration Test (SHFT), vgl. V. D. Singh, a.a.O., durchgeführt werden.
Aufgrund des Testergebnisses wird eine Korrektur der Crackschärfe durchgeführt,
erneut das Erreichen eines stationären Zustands abgewartet und ein weiterer Test
durchgeführt. Diese Methode der Annäherung an die maximal mögliche Konversion
kann einen ganzen Tag oder länger in Anspruch nehmen, wenn Einsatzproduktän
derungen mit Änderungen der Durchsatzmenge einhergehen.
Ferner besteht das Problem, wie die tatsächliche Konversion zu bestimmen und mit
der maximal möglichen Konversion in Beziehung zu setzen ist. Die Konversion wird
hier als die Ausbeute an Produktanteilen definiert, die bis zum Erreichen einer Tem
peratur von 165°C sieden. Diese Definition setzt die tatsächliche Konversion prakti
scherweise annähernd mit dem betrieblichen Schnittpunkt von etwa 165°C zwi
schen der Benzin- und der Mitteldestillatfraktion gleich. Jedoch ist die so ermittelte
Ausbeute ungenau, da eine etwas anders liegende Siedegrenze oder eine Änderung
der Absorption für die Flüssiggase in der Benzinfraktion für eine Verfälschung der
Ergebnisse sorgen, z. B. bei Änderung der Kopf- oder Rückflußtemperatur.
Die Lösung besteht darin, daß man
- a) anhand der laufend zu bestimmenden Daten der Dichte und der Viskosität des Einsatzmaterials unter Ausnutzung einer korrelierenden Abhängigkeit und unter Zuordnung einer gewünschten Produktstabilität eine maximal mögliche Konversion ermittelt,
- b) die maximal mögliche Konversion mit einer anhand eines vereinfachten Gleichgewichtsmodells unter Annahme konstanter Mengenverhältnisse einzelner Siedefraktionen der Spaltprodukte berechneten tatsächlichen Konversion vergleicht und
- c) durch Einstellung der Ofenaustrittstemperatur solange adjustiert, bis die tatsächliche Konversion mit der maximal möglichen Konversion überein stimmt.
Hierbei werden aus der Dichte und der Viskosität des Einsatzmaterials andere
Kennwerte für die Berechnung der Einsatzqualität wie
- - Watson K (UOPK)
- - Durchschnittlicher molarer Siedepunkt
- - Asphaltengehalt
berechnet und die Korrelationen für die Berechnung der Einsatzqualität ermittelt.
Der Bereich dieser Korrelation umfaßt Einsatzprodukte mit Asphalten-Gehalten von
1 bis 12 Gew.-%, Dichten von 0,98 bis 1,04 g/cm³, Viskositäten von 300 bis 5000
cSt, Watson K-Werten von etwa 11 bis 12 und typische Konversionswerte (Gas und
Benzinfraktion), bezogen auf eine Siedegrenze von 165°C von etwa 4 bis 7 Gew.-%.
Der Fachmann weiß, daß der Asphaltengehalt des Einsatzmaterials eine der
Haupteinflußgrößen im Hinblick auf die maximale Konversion ist. Die Güte der Kor
relation zwischen dem berechneten Asphaltengehalt und dem im Labor bestimmten
Asphaltengehalt wird durch die Beziehung
Asphgem. = - 0,06 + 1,014 · Asphber .
wiedergegeben und ist in der Fig. 2 der Zeichnung dargestellt.
Fig. 3 zeigt die Fähigkeit des Modells, die maximal mögliche Konversion mit auf
grund von Betriebsdaten und deren Normalisierung auf die Stabilitätsgrenze be
stimmten Werten vorherzusagen. Die Normalisierung umfaßt die Messung der Kon
version und der Rückstandsstabilität mit anschließender Umrechnung der Konver
sion auf die gewählte Stabilitätsgrenze. Die Güte der Korrelation entspricht der Be
ziehung
Konvgem. = 0,06 + 0,988 · Konvber .
Der Anlagenfahrer erhält erfindungsgemäß ebenfalls eine konsistente Anzeige der
tatsächlichen Konversion. Hierzu dient ein einfaches Simulationsmodell (Fig. 1)
unter Heranziehung der am Kopf der Kolonne 1, des Kondensators 2 sowie des
Rückflußbehälters 3 herrschenden Daten von Druck (p), Temperatur (T) und Durch
flußmenge (F) für die Produktströme und die Rücklaufmenge. Das Modell liefert die
Werte für die tatsächliche Siedegrenze zwischen der Benzinfraktion und der nächst
höhersiedenden Fraktion, dem Mitteldestillat, und korrigiert diese Werte auf einen
Standardschnitt der Naphthafraktion mit der Siedegrenze von 165°C.
Die erfindungsgemäßen Modelle werden benutzt, um diejenige Ofenaustrittstempe
ratur einzustellen, bei der die maximale mit der tatsächlichen Konversion überein
stimmt. Dies kann entweder Schrittweise durch manuelle Verstellung der Ofenaus
trittstemperatur erfolgen oder mit Hilfe eines Konversionsmodelles für den Ofen und
den Soaker.
Die nachfolgend wiedergegebenen Ergebnisse zeigen die Fähigkeit des Modells,
eine sinnvolle Ofenaustrittstemperatur zu generieren. Die zugrundeliegenden Ein
satzproduktspezifikationen und Kenngrößen waren die folgenden:
Viskosität | |
1460 cSt bei 100°C | |
Dichte | 1008kg/m³ bei 15°C |
UOPK | 11,5 |
Asphaltengehalt | 6,2 Gew.-% |
Die berechnete maximal mögliche Konversion betrug 5,69 Gew.-%.
Die nach Laboruntersuchungen ermittelte maximale Konversion betrug 5,63 Gew.-%.
Die aus dem Anlagenfahrprotokoll entnommenen Daten waren die folgenden:
Tatsächliche Siedegrenze|167°C, | |
tatsächliche Konversion bezogen auf eine Siedegrenze von 165°C | 5,2 Gew.-%, |
Kopftemperatur der Kolonne | 125°C, |
Temperatur im Hochbehälter | 28°C, |
Gasabnahme am Hochbehälter | 1874 Nm³/h, |
Abnahme an Benzinfraktion | 5 m³/h, |
Rückfluß an Benzinfraktion | 12 m³/h, |
Abnahme an Mitteldestillat | 3 m³/h, |
Ofenaustrittstemperatur | 437°C. |
Die erforderliche Ofenaustrittstemperatur betrug 440,8°C und die sich ergebende
Temperaturdifferenz von 3,8°C ergibt ein Verhältnis der maximal möglichen zu der
tatsächlich gefahrenen Konversion von 1,09.
Die angegebenen Werte belegen, daß bei einer unterhalb der maximalen Konver
sion liegenden tatsächlichen Konversion das Modell konsistent eine Temperatur
angibt, die höher ist als die tatsächlich gefahrene Ofenaustrittstemperatur.
Im Falle eines Überschreitens der maximal möglichen Temperatur liefert das Modell
entsprechend eine niedrigere als die tatsächlich gefahrene Ofenaustrittstemperatur.
Claims (1)
- Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-Anlage zum Behandeln von Vakuum rückstand oder atmosphärischem Rückstand der Rohöldestillation, bei dem man
- a) anhand der laufend zu bestimmenden Daten der Dichte und der Viskosität des Einsatzmaterials unter Ausnutzung einer korrelierenden Abhängigkeit und unter Zuordnung einer gewünschten Produktstabilität eine maximal mögliche Konversion ermittelt,
- b) die maximal mögliche Konversion mit einer anhand eines vereinfachten Gleichgewichtsmodells unter Annahme konstanter Mengenverhältnisse einzelner Siedefraktionen der Spaltprodukte berechneten tatsächlichen Konversion vergleicht und
- c) durch Einstellung der Ofenaustrittstemperatur solange adjustiert, bis die tatsächliche Konversion mit der maximal möglichen Konversion überein stimmt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318499 DE4318499C1 (de) | 1993-06-04 | 1993-06-04 | Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-Anlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318499 DE4318499C1 (de) | 1993-06-04 | 1993-06-04 | Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-Anlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4318499C1 true DE4318499C1 (de) | 1995-02-16 |
Family
ID=6489581
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934318499 Expired - Fee Related DE4318499C1 (de) | 1993-06-04 | 1993-06-04 | Verfahren zum Betreiben einer Visbreaking-Anlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4318499C1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103087749A (zh) * | 2011-10-28 | 2013-05-08 | 中国石油化工股份有限公司 | 重质原料工业裂解炉裂解产物价值最大化模型的构建方法 |
-
1993
- 1993-06-04 DE DE19934318499 patent/DE4318499C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
Erdöl und Kohle, Jan. 1986, 19 * |
Hydrocarbon Processing, Nov. 1990, 104 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103087749A (zh) * | 2011-10-28 | 2013-05-08 | 中国石油化工股份有限公司 | 重质原料工业裂解炉裂解产物价值最大化模型的构建方法 |
CN103087749B (zh) * | 2011-10-28 | 2014-12-31 | 中国石油化工股份有限公司 | 重质原料工业裂解炉裂解产物价值最大化模型的构建方法 |
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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