DE4318382A1 - Einrichtung zum Sortieren von länglichen Werkstücken nach verschiedenen Gesichtpunkten (Länge, Breite, Dicke, Qualität usw.) - Google Patents

Description

Häufig fallen in einem Herstellungsprozeß Werkstücke mit verschiedenen Merkmalen an und müssen nach diesen Merkmalen sortiert werden. Die in Frage kommenden Merkmale müssen entweder beim Herstellungsprozeß fest­ gestellt und den Werkstücken zugeordnet werden, oder sie müssen auf dem Zutransport zur Sortieranlage ermittelt werden und die Sortierung steu­ ern. Häufig ist die Länge der Werkstücke ein Merkmal, welches bei der Sortierung berücksichtigt werden muß.

Die Werkstücke kommen entweder in Längsrichtung auf einem Förderband (1) oder einem ähnlichen Förderer zur Sortieranlage. Die einfachste Art einer Sortieranlage besteht aus einem entsprechend langen Förderer (1), von welchem die Werkstücke W durch verschieden lange, unterbrochene Auflagen ihr Gleichgewicht verlieren und abstürzen oder nur durch stoßende Abwerfer (2) an den verschiedenen Sortierstationen rechts oder links oder rechts und links abgeworfen werden. Von den einzelnen Stationen, auf denen die Werk­ stücke nach den gewünschten Merkmalen ankommen und abgeworfen werden, wer­ den die Werkstücke meist manuell oder automatisch durch eine Stapelmaschine Stapeln gestapelt oder sie gehen direkt in die weitere Bearbeitung.

Es sind auch Längensortierungen bekannt, bei denen die in Längsrichtung ankommenden Werkstücke auf verschiedene in Längsrichtung arbeitende För­ dermittel sortiert werden und dann entsprechend sortiert am Ende der För­ dereinrichtung ankommen. Die Werkstücke werden hier durch Seitenverschie­ bung oder Verschiebung übereinander auf die vorhandenen Längsfördermittel gebracht.

Ein großer und oft entscheidender Nachteil dieser Sortierung ist der ziem­ lich große Platzbedarf, insbesondere in der Länge und insbesondere, wenn eine große Zahl von Sortierboxen notwendig ist.

Es ist auch bekannt, nur eine oder wenige Abwurfstellen an dem längslau­ fenden Fördermittel anzubringen und die Werkstücke hier auf eine quer zur Längsförderrichtung laufende Transporteinrichtung zu übergeben.

Eine bekannte Ausführung ist in Fig. 4 dargestellt.

Die Funktion ergibt sich weitgehend gemäß Fig. 4. Rechts und links sind synchron laufende Fördermittel für den Quertransport der Werkstücke vor­ gesehen.

Werkstück W1 verließ gerade die Auflage bei Box 4 links und wird in seine Förderbox oder ähnlich abgeworfen. Werkstück W2 wird im weiteren Verlauf bei Station 6 abgeworfen. Werkstück W3 wird gerade quer abgeschoben und fällt sofort in die Box 1, in die auch alle kürzeren Werkstücke fallen. Ein großer Nachteil dieser Ausführung ist der, daß im wesentlichen nur nach Länge sortiert werden kann, nicht oder nur schwierig nach weiteren Merkmalen. Im Grenzbereich der Länge zwischen zwei nebeneinanderliegenden Boxen ist die Funktion unsicher. Die Lage der Werkstücke in Längsrichtung nach dem Abwurf ist sehr genau einzuhalten, und dies ist bei hohen Arbeits­ geschwindigkeiten nicht ganz einfach.

Bekannt ist weiter eine Ausführung nach Fig. 5. An drehbar gelagerten, in Längsrichtung laufenden Rohren sind (entsprechend der kürzesten Länge der Werkstücke notwendige) Hebel angebracht (11-14). Durch eine entsprechende Antriebsvorrichtung werden alle Hebel mit den ungeraden Zahlen (11 u. 13 usw.) gleichzeitig angehoben, während alle Hebel mit den geraden Zahlen unten sind. Ein Werkstück, welches auf Hebel 11 liegt, rutscht also dann auf Hebel 12. Bei jedem Doppelhub der geraden oder ungeraden Hebel werden also die Hälfte der Werkstücke um eine Station weitertransportiert. Will man das Werkstück, welches auf den Hebeln 11 liegt (W6), in die Box 12 ab­ werfen, so läßt man den Hebel 12 während des Hebens der ungeraden Hebel oben. Werkstück W6 fällt dann in Box 12.

Eine weitere bekannte Ausführung ist in Fig. 6 dargestellt. Durch einen Förderer (meist mit Kette) werden Gondeln (G) im Längs-Kreislauf bewegt. Die Werkstücke kommen in Längsrichtung (1) an und werden in die Gondeln durch die Einwurfeinrichtung 2 + 2a eingeworfen. Im Bereich der Werkstück­ auflage sind die Gondeln kammartig ausgebildet. Kämme (K) können durch die Betätigungseinrichtung (Z) gesteuert kammartig in die Gondeln eingreifen und die Werkstücke in die gewünschte Box abwerfen. Gegenüber der Ausfüh­ rung Fig. 5 ist hier vorteilhaft, daß die große Masse nicht bei jedem Werk­ stück beschleunigt und abgebremst werden muß. Nachteilig ist der große Bau­ aufwand und die bei hoher Leistung geforderte genaue Einwurfvorrichtung (2). Erfindungsgemäß kann das Problem günstiger durch eine Sortiereinrichtung gemäß Fig. 1, 2 und 3 gelöst werden.

Die Werkstücke kommen entweder mit dem Längsförderer (1) an und werden vom Abschieber (2) auf eine querlaufende Fördereinrichtung (3) abgeschoben, oder sie können auch von einer anderen Bearbeitung direkt querlaufend, kantenbün­ dig übernommen werden (kantenbündig bei 7 ohne große Genauigkeitsforderung). Die Werkstücke kommen also auf den Quertransport (3). Erfindungsgemäß wird eine feststehende, auf die ganze Breite (oder Teilbreite) sich erstrecken­ de und oben liegende, dauernd angetriebene Transportwalze (4) vorgesehen. Diese kann mechanisch, manuell oder automatisch, der Werkstückdicke ange­ paßt, ausgeführt werden.

Für jede Sortierstation (Box) werden von unten wirkende Druckrollen (5) mit je einem Betätigungsmittel (6) vorgesehen. Das Werkstück wird also an die obere, mit hoher Geschwindigkeit durchlaufende Antriebswalze gedrückt und mit hoher Geschwindigkeit nach rechts in die Sortierbox befördert.

Ein Vorteil dieser Sortiermethode ist, daß die Werkstücke nach dem Sortieren geordnet in den Boxen zu liegen kommen.

Der Platzbedarf dieser Einrichtung ist sehr gering. Der Bauaufwand ist sehr günstig, und die Leistung ist hoch. Zu beschleunigen und abzubremsen sind bei jedem Werkstück nur das Werkstück selbst, die Rotationsenergie der kleinen Andruckrollen und die geringfügige Betätigungsenergie durch das Antriebsmittel (6). Bezüglich der Steuerung entsprechend den Werk­ stückmerkmalen sind alle Möglichkeiten offen.

Claims (10)

1. Sortiereinrichtung für längliche Werkstücke, die kantenbündig quertrans­ portiert ankommen, dadurch gekennzeichnet, daß eine oben liegende ange­ triebene Vorschubwalze nach Andruck von unten in Kontakt mit den Werk­ stücken kommt und diese in ihrer Längsrichtung beschleunigt und abzieht.

2. Wie Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckrollen 5 so geo­ metrisch angeordnet werden, daß bei ihrem Druck auf die Oberwalzen, von unten durch das Werkstück hindurch, das Werkstück von der Quertransport­ einrichtung abgehoben oder zumindest die Andruckkraft des Werkstückes auf den Quertransport verringert wird.

3. Wie Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß entsprechend einer Werkstückdickenmessung die an der Übergabestelle des Werkstückes auf den Quertransport der erfindungsgemäßen Sortiereinrichtung oder durch Messung des Werkstückes in der vorherigen Bearbeitung die angetriebene Oberwalze auf die optimale Höhenlage eingestellt wird.

4. Wie Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß statt einer Ober­ walze (4) mehrere angeordnet werden, wodurch eine noch bessere und sicherere Führung der Werkstücke erreicht werden kann.

5. Wie Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Förderein­ richtung (3) für jede Sortierstation ein automatisch kommender und ge­ hender Ausrichtanschlag zum Eingriff gebracht werden kann, wodurch ein noch präziserer Ausschub der Werkstücke erreicht wird und in manchen Fällen eine günstige automatische Stapelung vorgesehen werden kann.

6. Wie Anspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß in einem in bezug auf die größte und kleinste vorkommende Werkstücklänge, günstigen Abstand (A) weitere von unten kommende Druckrollen (5a) mit Betätigungseinrichtung (6a) angeordnet werden.

7. Wie Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (5a) so grif­ fig ausgeführt werden, daß nach Betätigung durch die Betätigungsmittel 6 und 6a ein weiterer Transport der Werkstücke durch den Querförderer 3 nicht mehr stattfindet (parallel zur Achse der Druckrolle).

8. Wie Anspruch 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß obere in einem, in bezug auf die maximale und minimale Werkstücklänge, günstigen Abstand (A) be­ tätigbare Druckrollen pro Sortierbox oder durchlaufende feste Walzen (4) angeordnet werden.

9. Wie Anspruch 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwalzen (4a) eben­ falls angetrieben sind.

10. Wie Anspruch 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Quertransport 3 in mehrere Teile aufgeteilt ist und sich eine oder mehrere Walzen 4b + 5b + 6b gemäß Anspruch 6, 7, 8 und 9 zwischen diesen Teilen befinden.