DE4318180C2 - Elektrischer Schalter, insbesondere Motorschutzschalter - Google Patents
Elektrischer Schalter, insbesondere MotorschutzschalterInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schalter,
insbesondere Motorschutzschalter, gemäß dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Ein solcher Schalter ist beispielsweise aus der DE 35 15 895 C1
bekannt. Dieser Schalter besitzt zur eindeutigen Kenntlichma
chung der Schaltstellung anhand der Stellung des Einschalt
druckknopfes auch bei verschweißten Schaltstücken einen elasti
schen, zweiarmigen Schwenkhebel. Ein Arm des Schwenkhebels
(Rasthebel) verrastet mit dem Einschaltdruckknopf, während der
andere Arm (Stützhebel) sich an der Schalttraverse abstützt,
solange keine ausreichende Kontaktöffnung vorhanden ist. Öffnen
die Schaltstücke vorschriftsmäßig, z. B. nach einer Auslösung
des Selbstschalters, wird der Stützhebel um seinen Drehpunkt in
Richtung Freigabe des Einschaltdruckknopfes bewegt, indem die
Rückdruckfeder des Einschaltknopfes ein Drehmoment über die un
ter einem Winkel vorgesehene Fläche ausübt, das größer ist als
das in Sperrichtung wirkende Drehmoment. Bewegt sich die
Schalttraverse nicht weit genug zurück, wird der Stützhebel
nicht freigegeben, da dann das durch eine elastische Verformung
des Rasthebels auf den Schenkel in Sperrichtung wirkende Dreh
moment größer ist als das durch die Rückdruckfeder des Ein
schaltdruckknopfs über die unter einem Winkel vorgesehene Flä
che auf den Stützhebel ausgeübte Drehmoment.
Diese Lösung erfordert neben erheblichen Anforderungen an ein
ermüdungsarmes, elastisches Material des zweiarmigen Schwenkhe
bels eine genau festgelegte Dimensionierung der Kräfte und Tei
leabmessungen, was bei Massenerzeugnissen zu aufwendigen Mate
rialeingangs- und Toleranzprüfungen aufgrund des Werkzeugver
schleißes führt. Weiterhin verursacht der unter Federspannung
an dem Antriebsteil der Schalttraverse anliegende Stützhebel
größere Reibungskräfte und eine Schiefstellung der Schalttra
verse in ihrer Führung und damit eine Schiefstellung der beweg
lichen Schaltstücke. Dies wirkt insbesondere ungünstig auf die
Schaltstücke, da die Schiefstellung in Längsrichtung der
Schalttraverse erfolgt und somit erhebliche Differenzen zwi
schen den äußeren Schaltbahnen entstehen. Die Schaltbahnen öff
nen und schließen somit ungleichmäßig und ungleichzeitig. Das
führt erfahrungsgemäß zu größerem Verschleiß an Kontaktmaterial
und fördert eine Verschweißung der Schaltstücke. Die Reibung
zwischen Stützhebel und Antriebsteil führt ferner zum Abbremsen
der Ausschaltbewegung der Schalttraverse, was gerade bei Selbst
schaltern vermindernd auf das Schaltvermögen wirkt.
Es ist weiterhin bekannt, den Einschaltdruckknopf mittels eines
durch eine Druckfeder betätigten Sperrschiebers zu verrasten
(DE 32 13 493 C2). Beim Ausschalten wird der Sperrschieber vom
Antriebshebel betätigt und gibt nach einer gewissen Wegstrecke
den Einschaltdruckknopf frei, sofern nicht der Schalthebel auf
grund einer Kontaktverschweißung und damit der Sperrschieber
blockiert ist. Auch diese Lösung ist stark toleranzanfällig.
Sie gewährleistet überdies keine zwangsweise Anzeige der
Schaltstellung, da beispielsweise die Feder brechen kann oder
der Schieber verklemmen kann. Es wird dann eine Öffnung der
Schaltstücke vorgetäuscht, die in Wirklichkeit nicht gegeben
sein muß, womit der Sinn der Einrichtung überhaupt in Frage ge
stellt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aufgeführten
Nachteile zu beseitigen und ein konstruktiv einfaches, zuver
lässig wirkendes, toleranzunempfindliches, verschleiß- und
bruchfestes und auf das Schaltverhalten keinen negativen Ein
fluß nehmendes Rastglied zu schaffen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnen
den Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, während in den Ansprüchen
2 bis 5 besonders vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
angegeben sind.
Dadurch, daß der Rasthebel als einarmiger Schwenkhebel ausge
bildet ist, ergibt sich ein besonders einfacher und platzspa
render Aufbau. Mit dem Entfallen von zusätzlichen Federn bzw.
extremer elastischen Beanspruchung wird die Lösung betriebssi
cher und zuverlässig. Der Rasthebel versetzt nicht die Schalt
traverse schräg zu ihrer Führung. An seine Materialeigenschaf
ten werden keine besonders hohen Anforderungen gestellt. Die
Dimensionierung der Kräfte ist problemlos.
Anhand eines Ausführungsbeispiels soll die Erfindung näher er
läutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Innenansicht eines Schalters in der
EIN-Stellung,
Fig. 2 eine schematische Innenansicht eines Schalters in der
AUS-Stellung.
Bei dem in der Zeichnung schematisch dargestellten Schalter
handelt es sich um einen Motorschutzschalter mit einem Kniehe
belschaltschloß. Das Kniehebelgelenksystem 1 besteht aus den im
Kniehebel verbundenen Laschen 1a, 1b und wird in einer Kulisse
2 im Einschaltdruckknopf 3 geführt. Beim Einschalten streckt
sich das Kniehebelgelenksystem 1 und bewirkt über einen ange
lenkten zweiarmigen Schalthebel 4 den Hub einer Schalttraverse
5 und das Schließen der Schaltstücke 6. Die Lasche 1a des Knie
gelenksystems stützt sich dabei gegen einen im Punkt 7 verklink
ten Klinkenhebel 8 ab. Im mit der Schalttraverse 5 verbundenen
Schenkel 4a sind zwei Mitnehmer 9, 10 befestigt, zwischen denen
ein um einen Festpunkt 11 schwenkbarer einarmiger Rasthebel 12
angeordnet ist. Der Rasthebel 12 wird beim Einschalten über den
Mitnehmer 10 in Richtung des Einschaltdruckknopfes 3 ge
schwenkt. Dabei kommt seine Stützfläche 13 auf einer am unteren
Ende des Einschaltdruckknopfes 3 angeformten Gegenfläche 14 zu
liegen. Da der Einschaltdruckknopf 3 gegen die Kraft einer
nicht näher dargestellten Rückdruckfeder zunächst etwas über
die Endstellung gedrückt wird, verspannen sich beim Zurückfe
dern der Einschaltdruckknopf 3 und der Rasthebel 12 über ihre
Flächen 13, 14. Die Flächen 13, 14 liegen dabei unter einem
Winkel, der einem selbsttätigen Entrasten des Rasthebels 12
aufgrund der Federkräfte entgegenwirkt. Indem der Rasthebel 12
elastisch verformbar gehalten ist, baut er in der Verriege
lungsphase in besonders vorteilhafter Weise eine hohe Verriege
lungskraft auf, die zusätzlich ein unbeabsichtigtes Entriegeln
verhindert. Ferner stützt der Rasthebel 12 zusätzlich zu den
Kniehebellaschen 1a, 1b den Einschaltdruckknopf 1 gegen die
Rückdruckfeder ab.
Beim Ausschalten, das von Hand über den Ausschaltdruckknopf 15
oder durch einen nicht näher dargestellten thermischen oder
magnetischen Auslöser erfolgt, wird der Klinkenhebel 8 an der
Entklinkungsstelle 7 freigegeben, wodurch das Kniehebelgelenk
system 1 einknickt, der Schalthebel 4 durch die Kraft einer
nicht näher dargestellten Drehfeder - unterstützt durch die
Kontaktdruckkräfte - im Uhrzeigersinn gedreht, der Rasthebel 12
über den Mitnehmer 9 entgegen dem Uhrzeigersinn geschwenkt und
die Schalttraverse 5 in Richtung Schaltstücköffnung bewegt
wird. Erst bei einem definierten Drehwinkel des Schalthebels 4
und damit einem ausreichend großen Öffnungsweg der Schaltstücke
6 gibt der Rasthebel 12 den Einschaltdruckknopf 3 frei, der
sich dann, durch eine Rückdruckfeder getrieben, in seine Grund
stellung bewegt.
Sofern die Schaltstücke 6 etwa verschweißt sind oder sich die
Schalttraverse 5 aus einem anderen fehlerhaften Grund nicht
weit genug bewegen läßt, können weder der Schalthebel 4 noch
der über dessen Mitnehmer 9 getriebene Rasthebel 12 ausreichend
um ihre Drehpunkte schwenken, so daß der Rasthebel 12, gesi
chert durch den Mitnehmer 10, in seiner Stützlage verbleibt und
damit der Einschaltdruckknopf 3 in seiner Schaltstellung gehal
ten wird. Anhand seiner gedrückten Stellung kann eindeutig und
zuverlässig erkannt werden, daß die Schaltstücke 6 noch nicht
geöffnet haben, folglich der Ausschaltvorgang nicht ordnungsge
mäß stattgefunden hat und der zu schützende Motor noch nicht
stromlos geschaltet ist.
Claims (5)
1. Elektrischer Schalter, insbesondere Motorschutzschalter, mit
einem Einschaltdruckknopf und einem Ausschaltdruckknopf, die
beide mit einem Schaltschloß zusammenarbeiten, das im wesentli
chen besteht aus einem in einer Kulisse des Einschaltdruckknop
fes geführten Kniegelenk, einem zweischenkligen Schalthebel,
dessen einer Schenkel mit der einen Lasche des Kniegelenks und
dessen anderer Schenkel mit einer Schalttraverse verbunden ist,
einem mit der anderen Lasche des Kniegelenks verbundenen Klin
kenhebel und einem schwenkbar gelagerten Rasthebel, der mit dem
Einschaltdruckknopf verrastet ist, solange die Schaltstücköff
nung ungenügend ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rasthebel
(12) ein vom Schalthebel (4) mitgenommener, um einen festen La
gerpunkt (11) schwenkbarer, einarmiger, elastischer Hebel ist.
2. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Rasthebel (12) durch Mitnehmer (9, 10) in die Ver-
bzw. Entraststellung bringbar ist, die mit dem mit der Schalt
traverse (5) verbundenen Schenkel (4a) des Schalthebels (4)
verbunden sind.
3. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mitnehmer (9, 10) Metallbolzen oder Plastform
teile sind.
4. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Rastflächen (13, 14) des Einschaltdruckknopfes (3)
und des Rasthebels (12) so geformt sind, daß das selbsttätige
Entrasten durch die Wirkung des Einschaltdruckknopfes (3)
verhindert ist.
5. Elektrischer Schalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet da
durch, daß der Rasthebel (12) aus elastisch verformbaren Metall
oder Kunststoff besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318180 DE4318180C2 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Elektrischer Schalter, insbesondere Motorschutzschalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934318180 DE4318180C2 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Elektrischer Schalter, insbesondere Motorschutzschalter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4318180A1 DE4318180A1 (de) | 1994-12-08 |
DE4318180C2 true DE4318180C2 (de) | 1997-01-16 |
Family
ID=6489368
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934318180 Expired - Fee Related DE4318180C2 (de) | 1993-06-01 | 1993-06-01 | Elektrischer Schalter, insbesondere Motorschutzschalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4318180C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013114305A1 (de) | 2013-12-18 | 2015-06-18 | Eaton Electrical Ip Gmbh & Co. Kg | Elektrisches Schaltgerät |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3213493A1 (de) * | 1982-04-10 | 1983-10-13 | Klöckner-Moeller Elektrizitäts GmbH, 5300 Bonn | Elektrischer schalter fuer niederspannungsschaltgeraete, insbesondere motorschutzschalter |
DE3515895C1 (de) * | 1985-05-03 | 1986-07-10 | Licentia Patent-Verwaltungs-Gmbh, 6000 Frankfurt | Elektrischer Schalter,z.B. Motorschutzschalter |
-
1993
- 1993-06-01 DE DE19934318180 patent/DE4318180C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102013114305A1 (de) | 2013-12-18 | 2015-06-18 | Eaton Electrical Ip Gmbh & Co. Kg | Elektrisches Schaltgerät |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4318180A1 (de) | 1994-12-08 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ESG ELEKTROSCHALTGERAETE GOERLITZ GMBH, 02827 GOER |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: ABL SURSUM BAYERISCHE ELEKTROZUBEHOER GMBH & CO. K |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |