DE4317349C1 - Verfahren zur Herstellung von Alkaliperoxid/Percarbonat-Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Alkaliperoxid/Percarbonat-LösungenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Herstellung von wäßriger alkalischer Peroxid- und/oder
Percarbonat-Lösung in einer elektrochemischen Zelle, die
aus einer porösen Sauerstoff-Diffusions-Kathode sowie
einer Anode besteht.
Peroxid-Lösungen gewinnen zunehmende Bedeutung als
Oxidations- und Bleichchemikalien, da das aus dem
Oxidationsmittel Peroxid entstehende Reaktionsprodukt
Wasser die Umwelt nicht belastet. So werden z. B.
alkalische wäßrige Wasserstoffperoxid-Lösungen für die
Zellstoff- und Papierbleichung verwendet. Als
Ausgangsstoffe für die Bleichlauge werden
Wasserstoffperoxid und Natronlauge eingesetzt, bei deren
Vermischung Natriumperoxid oder Natriumhydroperoxid in
wäßriger Lösung entsteht. Als Bleichmittel können ebenso
natriumpercarbonathaltige Lösungen verwendet werden, die
durch Mischen von natriumcarbonathaltigen und
wasserstoffperoxidhaltigen Lösungen hergestellt werden.
Da Wasserstoffperoxid eine relativ instabile Verbindung
ist und für deren Transport, Lagerung und Handhabung
zudem strenge Sicherheitsauflagen zu beachten sind, ist
es wesentlich einfacher und vorteilhafter,
Peroxid-Lösungen auf elektrochemischem Weg direkt am
Verbrauchsort herzustellen.
In der DE 25 01 342 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Wasserstoffperoxid beschrieben, bei dem durch
elektrolytische Zerlegung einer wäßrigen
Alkalihydroxid-Lösung und Zuführung von Sauerstoff über
die als Gaselektrode ausgebildete Kathode eine
Alkalihydroxid und Alkalihydroperoxid enthaltende
wäßrige Lösung gebildet wird. Bei diesem Verfahren wird
der Alkalihydroxid und Alkalihydroperoxid enthaltenden
Lösung eine konzentrierte Erdalkalihydroxid-Lösung, eine
Aufschlämmung von Erdalkalihydroxid in Wasser, festes
Erdalkalihydroxid oder Erdalkalioxid zugegeben. Das dabei
gebildete Erdalkaliperoxid wird durch Aufschlämmen in
Wasser und Einleiten von Kohlendioxid unter Bildung von
Wasserstoffperoxid zu Erdalkalicarbonat umgesetzt.
In der EP 00 95 997 A1 ist ein Verfahren zur
elektrochemischen Erzeugung von Wasserstoffperoxid
beschrieben, bei dem ein H₃O⁺- oder OH--leitender
Feststoffelektrolyt und poröse, gasdurchlässige
Elektroden verwendet werden. Dem Feststoffelektrolyten
wird eine wäßrige Lösung und ein sauerstoffhaltiges Gas
oder reiner Sauerstoff zugeführt und auf der
Kathodenseite wird das so erzeugte Wasserstoffperoxid
abgeführt.
In der EP 00 66 663 A1 wird eine Elektrolysezelle zur
Herstellung von Wasserstoffperoxid in alkalischer Lösung
beschrieben, die aus drei Kammern besteht. Durch die
erste Kammer strömt eine alkalische Lösung, die
Sauerstoff oder Luft enthält. Diese Einlaßkammer ist
durch eine poröse Kathode, an der Sauerstoff zu H₂O₂
reduziert wird, von der zweiten Kammer getrennt. Die
Kathodenkammer ist durch eine proröse Membran und eine
durchlässige Anode, die z. B. aus Nickel oder mit
Nickel beschichtetem Stahl besteht, von der dritten
Kammer getrennt.
In der US 4430176 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Wasserstoffperoxid in alkalischer Lösung beschrieben, bei
dem ein alkalischer Elektrolyt und Sauerstoff
gleichzeitig durch eine durchlässige Kathode strömen.
Die Kathode besteht aus einem netzartigen, verglasten
Kohlenstoffmaterial und wird durch eine Trennwand von der
Anode separiert. Die elektrolytische Zelle wird mit einer
Stromdichte von 400 A/m² betrieben, wobei
Wasserstoffperoxid mit einer Stromausbeute von bis zu 85%
in der alkalischen Lösung gebildet wird.
In der US 4384931 ist ein Verfahren zur Herstellung von
Wasserstoffperoxid in einer Elektrolysezelle beschrieben,
in der ein basischer und ein saurer Elektrolyt eingesetzt
wird. Diese werden durch eine Kationenaustauscher-Membran
voneinander getrennt. An einer
Sauerstoff-Diffusionskathode wird Peroxid und an der
Anode werden Wasserstoff-Ionen gebildet, welche durch die
Kationenaustauscher-Membran in den Katholyten gelangen.
In der US 3969201 wird ein Verfahren zur Herstellung
alkalischer Peroxid-Lösung in einer elektrolytischen
Zelle beschrieben, bei dem ein alkalischer Elektrolyt und
Sauerstoff gleichzeitig durch eine
flüssigkeits-durchlässige Kathode strömen. Alkaliperoxid
wird durch Reaktion des Elektrolyten und Sauerstoff an
der Oberfläche der durchlässigen Kathode gebildet.
Von E. Yeager (Industrial Electrochemistry, Plenum Press,
1982, Seite 31) ist eine elektrochemische Zelle
offenbart, die nach einem Brennstoffzellen-Konzept ohne
Anlegen einer äußeren Spannung für die Herstellung einer
Peroxid-Lösung verwendet wird und die aus einer
Wasserstoff-Diffusions-Anode, einem KOH-Elektrolyt und
einer mit Luft betriebenen Sauerstoff-Diffusions-Kathode
besteht. Diese elektrochemische Zelle besitzt den
Nachteil einer geringen Stromdichte, was dazu führt, daß
die zeitliche Ausbeute an Peroxid so gering ist, daß eine
wirtschaftliche Herstellung von Peroxid mit Hilfe dieses
Verfahrens als nicht möglich erscheint.
Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von wäßriger alkalischer Peroxid- und/oder
Percarbonat-Lösung in einer elektrochemischen Zelle
bereitzustellen, das wirtschaftlich ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Zelle
mit einer geringen äußeren Zellspannung betrieben wird
und daß durch die Zellkammer zwischen der
Sauerstoff-Diffusions-Kathode und der Anode ein
alkalihydroxidhaltiger und/oder alkalicarbonathaltiger
Elektrolyt geleitet wird und daß durch kathodische
Reduktion von Sauerstoff Alkaliperoxid und/oder
Alkalipercarbonat, in dem das H₂O₂/Alkali-Molverhältnis
kleiner als 4 ist, gebildet wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
wird die Zelle mit einer äußeren Zellspannung von 0,5 bis
2,0 V betrieben.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß eine
Alkalihydroxid-Lösung mit 30 bis 180 g/l Alkalihydroxid
oder Alkalicarbonat und eine Produkt-Lösung mit 1 bis
100 g/l H₂O₂ eingesetzt wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß als Alkalihydroxid NaOH
oder KOH und als Alkalicarbonat Na₂CO₃ oder K₂CO₃
verwendet wird.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird eine Alkalihydroxid-Lösung mit 50 bis 100
g/l Alkalihydroxid oder Alkalicarbonat und eine
Produkt-Lösung mit 10 bis 70 g/l H₂O₂ eingesetzt.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens werden der Elektrolyt-Lösung
ein Chelatisierungsmittel oder mindestens ein Salz eines
Chelatisierungsmittels zugegeben.
Das Chelatisierungsmittel besteht nach einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung aus
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA); als Salze des
Chelatisierungsmittels werden die Alkalisalze verwendet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, daß eine poröse
Sauerstoff-Diffusions-Kathode aus einem
Kohlenstoff-Gewebe oder Kohlenstoff-Vlies mit einer
Beschichtung eines Gemisches aus Teflon und Ruß verwendet
wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Sauerstoff-Diffusions-Kathode Luft, mit
Sauerstoff angereicherte Luft oder Sauerstoff zugeführt
wird.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß als
Anode eine Wasserstoff-Diffusions-Anode, die aus einem
Kohlenstoffgewebe oder Kohlenstoff-Vlies und einem
Gemisch aus Teflon, Ruß und Edelmetall besteht und mit
einer protonen-durchlässigen Membran abgedeckt ist,
eingesetzt wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß als protonen-durchlässige Membran eine
porenfreie Kationenaustauscher-Membran oder eine gas- und
elektrolyt-undurchlässige mikroporöse Membran verwendet
wird.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, daß als
Anode eine mit einem Edelmetall- und/oder
Edelmetalloxid-Katalysator beschichtete depolarisierte
Metallelektrode mit einer Netz- oder Gitterstruktur
eingesetzt wird, die zur Kathodenseite mit einer
Kationenaustauscher-Membran als "polymerem
Festelektrolyt" abgedeckt ist, wobei als Depolarisator
ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein in einer Flüssigkeit
gelöster Stoff eingesetzt wird. Als Katalysator werden
beispielsweise die Edelmetalle Ruthenium, Rhodium,
Palladium, Rhenium, Iridium oder Platin oder deren Oxide
verwendet.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird zwischen die beiden
Gasdiffusions-Elektroden eine Kationenaustauscher-Membran
eingesetzt, und die Zuführung der wäßrigen
Alkalihydroxid- und/oder Alkalicarbonat-Lösung erfolgt in
die Kathodenkammer, und die darin gebildete alkalische
Peroxid- und/oder Percarbonat-Lösung wird anschließend
durch die Anodenkammer geleitet.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß als Ausgangsstoff die wäßrige Lösung
eines Alkalihydroxides und/oder Alkalicarbonates eingesetzt
wird, die Soda enthält, wobei die Soda-Lösung
durch mehrwertige Kationen und sonstige mineralische
Komponenten verunreinigt sein kann, einen pH-Wert von 8
bis 13 sowie eine Salzkonzentration zwischen 30 g/l und
der Löslichkeitsgrenze des Ausgangsstoffs aufweist und
daß der Ausgangsstoff anschließend filtriert und das
Filtrat mit einem pH-Wert von 8 bis 13 über einen
selektiven Kationenaustauscher zur Absorption von zwei-
und mehrwertigen Kationen geleitet wird und daß die
Lösung der elektrochemischen Zelle zugeführt wird.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß als Ausgangsstoff für die
Herstellung der Soda-haltigen Lösung ein sodahaltiges
Mineral oder ein Soda-haltiger Feststoff, der bei der
thermischen Zersetzung einer zum Bleichen von Papier oder
Zellstoff eingesetzten Peroxid-Bleichlauge anfällt,
verwendet wird.
Der Gegenstand der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Abbildungen (Fig. 1 und 2) näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die Elektrolysezelle mit den dazugehörigen
Leitungen, wobei die Zelle aus einer
Sauerstoff-Diffusions-Kathode und einer
Wasserstoff-Diffusions-Anode besteht.
Fig. 2 zeigt die Elektrolysezelle mit den dazugehörigen
Leitungen, wobei die Zelle aus einer
Sauerstoff-Diffusions-Kathode und einer
produkt-durchlässigen depolarisierten Anode mit
"polymerem Festelektrolyt" besteht.
In der Fig. 1 ist die Elektrolysezelle dargestellt, die
aus einer Sauerstoff-Diffusions-Kathode (1) und einer
Wasserstoff-Diffusions-Anode (2) besteht. Die Kathode ist
zusammengesetzt aus zwei Nickel-Lochblechen, zwischen die
ein ca. 0,4 mm dickes, poröses Kohlenstoffgewebe gepreßt
ist, das mit einem Teflon/Ruß-Gemisch beschichtet ist. An
die Rückseite dieser Sauerstoff-Diffusions-Kathode (1)
wird Sauerstoff oder Luft über eine Leitung (3) mit einem
Druck von 0,02 bis 0,1 bar geführt. Die
Sauerstoff-Diffusions-Kathode wird über eine Leitung (4)
entlüftet. Die Wasserstoff-Diffusions-Anode (2) besteht
aus einem Kohlenstoff-Gewebe, das mit einem
Teflon/Ruß-Gemisch beschichtet und zusätzlich mit einem
Platin-Katalysator aktiviert ist. Das Kohlenstoff-Gewebe
der Wasserstoff-Diffusions-Anode ist mit der Rückseite
gegen ein korrosionsbeständiges Edelstahlblech gepreßt,
und die Frontseite ist mit einer protonen-durchlässigen
Kationenaustauscher-Membran abgedeckt, um den
Wasserstoff-Raum der Anode von dem Elektrolyt zu trennen.
Der Wasserstoff wird der Rückseite der Anode mit einem
Druck von 0,02 bis 0,1 bar an dem Kohlenstoff-Gewebe über
eine Leitung (5) zugeführt. Die
Wasserstoff-Diffusions-Anode (2) wird über eine Leitung
(6) entlüftet. Die Ausgangsstoffe werden über eine
Leitung (7) in die elektrochemische Zelle eingebracht.
Die Produkt-Lösung wird über eine Leitung (8) der
elektrochemischen Zelle entnommen.
In Fig. 2 ist die Elektrolysezelle dargestellt, die aus
einer Sauerstoff-Diffusions-Kathode (1) und einer
produkt-durchlässigen depolarisierten Anode (2) mit
"polymerem Festelektrolyt" (3) als Abdeckung zur
Kathodenseite besteht. Die Kathode ist zusammengesetzt
aus zwei Nickel-Lochblechen, zwischen die ein ca. 0,4 mm
dickes, poröses Kohlenstoffgewebe gepreßt ist, das mit
einem Teflon/Ruß-Gemisch beschichtet ist. An die
Rückseite dieser Sauerstoff-Diffusions-Kathode (1) wird
Sauerstoff oder Luft über eine Leitung (4) mit einem
Druck von 0,02 bis 0,1 bar geführt. Die
Sauerstoff-Diffusions-Kathode wird über eine Leitung (5)
entlüftet. Die Anode besteht aus einem Streckgitter oder
einem Netz aus einem korrosionsstabilen Metall oder
elektrisch leitenden Nichtmetall (z. B. Graphit oder
Kohlenstoff), dessen Oberfläche mit einem elektrochemisch
aktiven Metall- oder Metalloxid-Katalysator beschichtet
ist. Zur Kathodenseite ist die Anode mit einer
Protonen-leitenden Kationenaustauscher-Membran als
"polymerem Festelektrolyt" (3) abgedeckt. Von der
Rückseite wird über die Leitung (6) der Depolarisator als
Gas, Flüssigkeit oder als in einer Flüssigkeit gelöster
Stoff an die Oberfläche der Metall-Anode geführt. Über
die Leitung (7) werden die anodisch gebildeten
Oxidationsprodukte abgeführt. Als Depolarisator kann
Wasserstoff oder Methanol (10 Gew.-%) in wäßriger
Schwefelsäure (10 bis 20 Gew.-%) eingesetzt werden. Die
Ausgangsstoffe werden über die Leitung (8) in die
elektrochemische Zelle eingebracht. Die Produkt-Lösung
wird über eine Leitung (9) der elektrochemischen Zelle
entnommen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen
näher beschrieben.
In einer Elektrolysezelle, die aus einer
Sauerstoff-Diffusions-Kathode und einer
Wasserstoff-Diffusions-Anode besteht (siehe Fig. 1), wird
in den Zwischenraum zwischen der
Sauerstoff-Diffusions-Kathode (1) und der
Wasserstoff-Diffusions-Anode (2) eine wäßrige
Na₂CO₃-Lösung mit einer Konzentration von 60 g/l Na₂CO₃
und 1 g/l Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) geleitet.
Die Elektrolysezelle mit einer Elektrodenfläche von
100 cm² und einem Elektrodenabstand von 2 mm wird mit
einem Strom von 10 A bei 35°C betrieben. Bei einer
kathodischen Stromausbeute von 70% bezogen auf H₂O₂
bilden sich 4,4 g/h H₂O₂. Dies führt bei einem
Volumenstrom von 0,3 l/h durch die Zelle zu einer
Produkt-Lösung mit einer Konzentration von 14 g/l H₂O₂.
Bei Betrieb der Elektrolysezelle mit Sauerstoff an der
Kathode stellt sich eine Zellspannung von 0,95 V ein.
Durch eine Elektrolysezelle, die aus einer
Sauerstoff-Diffusions-Kathode und einer
Wasserstoff-Diffusions-Anode besteht (siehe Fig. 1), wird
eine wäßrige Lösung mit einer Konzentration von 50 g/l
NaOH geleitet. Der Sauerstoff-Diffusions-Kathode (1) wird
Luft zugeleitet. Bei einem Elektrolysestrom von 10 A
stellt sich eine Zellspannung von 1,25 V ein. Die
H₂O₂-Ausbeute liegt in der Größenordnung, die im Beispiel
1 genannt ist.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von wäßriger alkalischer
Peroxid- und/oder Percarbonat-Lösung in einer
elektrochemischen Zelle, die aus einer porösen
Sauerstoff-Diffusions-Kathode sowie einer Anode
besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Zelle mit
einer geringen äußeren Zellspannung betrieben wird
und daß durch die Zellkammer zwischen der
Sauerstoff-Diffusions-Kathode und der Anode ein
alkalihydroxidhaltiger und/oder
alkalicarbonathaltiger Elektrolyt geleitet wird und
daß durch kathodische Reduktion von Sauerstoff
Alkaliperoxid und/oder Alkalipercarbonat, in dem das
H₂O₂/Alkali-Molverhältnis kleiner als 4 ist, gebildet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zelle mit einer äußeren Zellspannung von 0,5
bis 2,0 V betrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Alkalihydroxid-Lösung mit 30
bis 180 g/l Alkalihydroxid oder Alkalicarbonat und
eine Produkt-Lösung mit 1 bis 100 g/l H₂O₂ eingesetzt
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Alkalihydroxid NaOH oder KOH
und als Alkalicarbonat Na₂CO₃ oder K₂CO₃ verwendet
wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Alkalihydroxid-Lösung mit 50
bis 100 g/l Alkalihydroxid oder Alkalicarbonat und
eine Produkt-Lösung mit 10 bis 70 g/l H₂O₂ eingesetzt
wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrolyt-Lösung ein
Chelatisierungsmittel oder mindestens ein Salz eines
Chelatisierungsmittels zugegeben wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Chelatisierungsmittel aus
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) besteht und daß
als Salze des Chelatisierungsmittels die Alkalisalze
verwendet werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine poröse
Sauerstoff-Diffusions-Kathode aus einem
Kohlenstoff-Gewebe oder Kohlenstoff-Vlies mit einer
Beschichtung eines Gemisches aus Polytetrafluorethylen und Ruß
verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sauerstoff-Diffusions-Kathode Luft, mit
Sauerstoff angereicherte Luft oder Sauerstoff
zugeführt wird.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Anode eine
Wasserstoff-Diffusions-Anode, die aus einem
Kohlenstoffgewebe oder Kohlenstoff-Vlies und einem
Gemisch aus Polytetrafluorethylen, Ruß und Edelmetall besteht und
mit einer protonen-durchlässigen Membran abgedeckt
ist, eingesetzt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß als protonen-durchlässige Membran eine porenfreie
Kationenaustauscher-Membran oder eine gas- und
elektrolyt-undurchlässige mikroporöse Membran
verwendet wird.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß als Anode eine mit einem
Edelmetall- und/oder Edelmetalloxid-Katalysator
beschichtete depolarisierte Metallelektrode mit einer
Netz- oder Gitterstruktur eingesetzt wird, die zur
Kathodenseite mit einer Kationenaustauscher-Membran
als "polymerem Festelektrolyt" abgedeckt ist, wobei
als Depolarisator ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein
in einer Flüssigkeit gelöster Stoff eingesetzt wird.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen die beiden
Gasdiffusions-Elektroden eine
Kationenaustauscher-Membran eingesetzt wird und die
Zuführung der wäßrigen Alkalihydroxid- und/oder
Alkalicarbonat-Lösung in die Kathodenkammer erfolgt
und die darin gebildete alkalische Peroxid- und/oder
Percarbonat-Lösung anschließend durch die
Anodenkammer geleitet wird.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch
gekennzeichnet,
- a) daß als Ausgangsstoff die wäßrige Lösung eines Alkalihydroxides und/oder Alkalicarbonates eingesetzt wird, die Soda enthält, wobei die Soda-Lösung durch mehrwertige Kationen und sonstige mineralische Komponenten verunreinigt sein kann, einen pH-Wert von 8 bis 13 sowie eine Salzkonzentration zwischen 30 g/l und der Löslichkeitsgrenze des Ausgangsstoffs aufweist,
- b) daß der Ausgangsstoff anschließend filtriert und das Filtrat mit einem pH-Wert von 8 bis 13 über einen selektiven Kationenaustauscher zur Absorption von zwei- und mehrwertigen Kationen geleitet wird und daß die Lösung der elektrochemischen Zelle zugeführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Ausgangsstoff für die
Herstellung der sodahaltigen Lösung ein
sodahaltiges Mineral oder ein Soda-haltiger
Feststoff, der bei der thermischen Zersetzung
einer zum Bleichen von Papier oder Zellstoff
eingesetzten Peroxid-Bleichlauge anfällt,
verwendet wird.
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