DE4317170C2 - Dehnspannwerkzeuge zum Spannen von Werkstücken, Werkzeugen oder anderen Bauteilen mit einer stirnseitigen planen Anlagefläche - Google Patents
Dehnspannwerkzeuge zum Spannen von Werkstücken, Werkzeugen oder anderen Bauteilen mit einer stirnseitigen planen AnlageflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft hydraulische Dehnspannwerkzeuge zum
Spannen von Werkstücken, Werkzeugen oder anderen Bauteilen
mit einer stirnseitigen Anlagefläche.
Aus der DE 31 48 677 A1 ist eine derartige hydraulische Dehn
spannvorrichtung zum radialen und axialen Spannen eines Bau
teils, wie eines Werkzeugs oder eines Werkstücks, auf einem
Dorn bekannt. Ein aus einer massiven Scheibe und einem ange
formten Rohransatz bestehender Grundkörper wird auf einen Ge
windeabschnitt des Dorns aufgeschraubt, so daß das zuvor auf
den Rohrabschnitt aufgeschobene Bauteil einem Bund des Dorns
und einer Anlagefläche der Scheibe fixiert ist. Im Inneren
des Rohransatzes des Grundkörpers sind eine radial innere und
eine radial äußere zylindrische Druckkammer ausgebildet, die
nach radial innen bzw. nach radial außen von einer elastisch
verformbaren Wand begrenzt werden. Durch einen Druckaufbau in
den Kammern erfolgt ein Spannen des Grundkörpers auf dem Dorn
und des Bauteils auf dem Rohransatz des Grundkörpers. Zum
axialen Spannen des Bauteils ist in der massiven Scheibe eine
radiale ringförmige Druckkammer dicht neben der Anlagefläche
ausgeformt, die von einer elastisch verformbaren Stirnwand
begrenzt wird. Durch einen Druckaufbau in dieser Druckkammer
und die Auswölbung dieser Stirnwand wird der zu spannende
Bauteil gegen den Bund des Spanndorns gedrückt. Die Formung
der Druckkammern innerhalb des Grundkörpers ist problematisch
und die notwendige Anzahl verschiedener Einzelteile bedingt
einen erheblichen technischen Aufwand.
Aus der DE 36 31 445 A1 ist eine hydraulische Spannvorrichtung
zum Spannen von zylindrischen Bauteilen, insbesondere von zy
lindrischen Werkzeugschäften, bekannt, deren Grundkörper eine
zylindrische Aufnahmebohrung und eine dieser benachbarten An
schlagfläche aufweist. Eine durch eine Druckflüssigkeit auf
weitbare Kammer im Grundkörper umgibt die Aufnahmebohrung
konzentrisch und wird über einen Kanal im Grundkörper mit
Druckflüssigkeit beaufschlagt. Der in die Aufnahmebohrung
eingesetzte Werkzeugschaft wird durch eine Vorspanneinrich
tung mit seiner abgesetzten Ringschulter gegen die Anschlag
fläche des Grundkörpers gedrückt. Die Vorspanneinrichtung
weist einen in einer Querbohrung des Grundkörpers angeordne
ten Bolzen auf, der eine größere Querbohrung im Werkzeug
schaft durchragt. Durch Anziehen einer im Querbolzen angeord
neten Spannschraube wird durch deren konischen Endteil eine
Kugel aus einer seitlichen Öffnung gegen die Bohrungswand des
Werkzeugschaftes gedrückt, was eine axiale Druckanlage der
Ringschulter an der Anschlagfläche bewirkt. Diese bekannte
Spannvorrichtung ist nur für spezielle Werkzeugschäfte mit
genau positionierter Querbohrung geeignet und erzeugt über
die Kugel des Keilgetriebes einen punktförmigen Druckkontakt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dehnspannwerk
zeug zu schaffen, das bei technisch einfachem Aufbau unter
Vermeidung von Schrauben oder Gewinden eine exakte Zentrie
rung und Plananlage des zu spannenden Bauteils ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1, 9 und
10 jeweils angegebenen Merkmale gelöst.
Die erfindungsgemäßen Dehnspannwerkzeuge erzeugen durch die
besondere Ausbildung der jeweiligen Dehnhülse zusätzlich zur
Radialspannkraft eine Kraft in Axialrichtung durch eine Be
aufschlagung der beiden von der einteiligen Dehnhülse be
grenzten Druckkammern mit einer Druckflüssigkeit. Mechanisch
bewegte Bauelemente sind nicht erforderlich, da die exakte
Zentrierung und die axiale Vorspannung des Bauteils allein
durch den aufgebrachten hydraulischen Druck erfolgt.
Der Be- und Entladevorgang ist mit wesentlich weniger Aufwand
verbunden und kann mit einfachsten Mitteln automatisiert wer
den. Durch die Größe des Radialflansches der Dehnhülse läßt
sich die Axialkraft bei gegebenem hydraulischen Druck auf den
erforderlichen Kraftwert festlegen. Somit sind z. B. bei einem
Spanndurchmesser von 30 mm Axialkräfte von 30 kN und mehr
problemlos zu erreichen.
Ein erfindungsgemäßes Dehnspannwerkzeug läßt sich nicht nur
zum Spannen von Werkzeugen und Werkstücken verwenden, sondern
es eignet sich auch als Schnittstelle zwischen Maschinenspin
del und Werkzeughalter (ähnlich Steilkegelschnittstelle/Hohl
kegel/Schaftkegel) oder auch als Schnittstelle bei Drehma
schinenrevolverköpfen. Allgemein gesagt, eignet sich das Sy
stem für alle lösbaren Wellen/Nabe-Verbindungen, bei denen
Genauigkeit und Plananlage zur Steifigkeitserhöhung eine Rol
le spielen.
Ein weiterer Vorteil liegt in der platzsparenden Bauweise und
auch in der Erzielung von gegenüber anderen Spannmitteln um
ein Vielfaches erhöhten Spannkräften.
Die Erfindung umfaßt auch Spannwerkzeuge mit ebener Dehnwand
ebene, z. B. als Dehnspann-Niederzugbacke, zum Spannen von
prismatischen Werkzeugen mit Bezugsebenenanpressung (Planan
lage) auf dem Maschinentisch oder auch umgekehrt zum Abheben
von der Fläche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Er
findung anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1, 2 ein Dehnspannwerkzeug im schematischen Längsschnitt
im entspannten und im gespannten Zustand;
Fig. 3, 4 ein Dehnspannwerkzeug mit einem Einkammersystem im
entspannten und im gespannten Zustand;
Fig. 5 bis 13 weitere Ausführungsbeispiele des Dehnspannwerk
zeugs jeweils im Längsschnitt;
Fig. 14 ein Spannwerkzeug mit ebener Dehnspannebene, z. B. als
hydraulisches Niederspannwerkzeug, im Längsschnitt;
Fig. 15 eine teilgeschnittene Draufsicht des Spannwerkzeugs
nach Fig. 14; und
Fig. 16 einen Schnitt XVI-XVI in Fig. 14.
In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind einander ent
sprechende Bauteile mit jeweils gleichen Bezugszeichen be
zeichnet.
Das Dehnspannwerkzeug nach Fig. 1, 2 weist einen Grundkörper
1 mit einer zentrischen abgesetzten Durchgangsbohrung 2 zur
Aufnahme einer Dehnspannhülse 3 auf. Die Durchgangsbohrung 2
hat in ihrem der Dehnspannhülse 3 abgekehrten Endabschnitt
einen vergrößerten Durchmesser mit einem Innengewinde 4, in
den eine Haltemutter 5 für die Dehnspannhülse 3 eingeschraubt
ist. Die Dehnspannhülse 3 hat einen elastisch verformbaren
Radialflansch 6 an ihrem der Haltemutter 5 benachbarten End
teil.
Zur Aufnahme einer nicht dargestellten Maschinenspindel ist
im Grundkörper 1 stirnseitig eine Passung 7 ausgebildet.
In der Dehnspannhülse 3 ist ein Schaft 8 eines Werkstücks
oder Werkzeugs 9 angeordnet, der etwa in der äußeren Ebene 10
des Radialflansches 6 endet.
Im ungespannten Zustand ist zwischen einer Ringstirnfläche 12
des Werkstücks oder Werkzeugs 9 und einer planen Anlagefläche
13 Spiel vorhanden, das in Fig. 1 übertrieben groß darge
stellt sein mag.
Im Grundkörper 1 sind zwei parallele Radialbohrungen 15, 16
angeordnet, in denen je ein Kolben 17, 18 über je eine pfrop
fenförmige Dichtung 19 bzw. 20 längsverschieblich und abge
dichtet geführt ist.
Ein Raum 21 unter dem Kolben 17 ist über einen Axialkanal 22
mit einer Axialdruckkammer 23 verbunden, die beidseitig des
Axialkanals 22 durch je eine Ringdichtung 24 und 25 druckmit
teldicht abgedichtet ist. Der Radialflansch 6 erstreckt sich
über die äußere Ringdichtung 25 hinaus und ist in einer ring
förmigen Aussparung 26 des Grundkörpers 1 festgelegt.
Ein Raum 27 unter dem Kolben 18 ist direkt mit einer Ra
dialdruckkammer 28 verbunden, die endseitig durch je eine
Ringdichtung 29 und 30, abgedichtet ist. Die Ringdichtungen
29 und 30 sitzen in Ringnuten und stützen sich an der äußeren
Zylindermantelfläche der Dehnspannhülse 3 druckmitteldicht
ab. Die Länge der Radialdruckkammer 28 beträgt hier mehr als
50% der Länge des zylindrischen Teils der Dehnspannhülse 3.
Im Grundkörper 1 ist zwischen den beiden Bohrungen 15 und 16
eine Sackbohrung 31 mit Gewinde angeordnet, in das eine
Schraube 32 eingreift, deren Kopf 33 in einer Vertiefung 34
einer Druckplatte 35 liegt. Die Druckplatte 35 hat zwei An
sätze 36 bzw. 37, die koaxial zu Kolbenstangen 38 bzw. 39 mit
balligen Endabschnitten liegen. Die Kolbenstange 38 ist we
sentlich kürzer als die Kolbenstange 39, so daß bei einer Ab
senkbewegung der Druckplatte 35 der Ansatz 37 an der Kolben
stange 39 anliegt, wenn die Dehnspannhülse 3 noch entspannt
ist, während sich in diesem Zustand der Ansatz 36 in einem
axialen Abstand von der Kolbenstange 38 befindet.
Die Wandstärke D des zylindrischen Teils der Dehnspannhülse 3
im Bereich der Radialdruckkammer 28 ist kleiner als die Wand
stärke L des Radialflansches 6. Dadurch wird der hohlzylin
drische Teil im Bereich der Radialspannkammer bei Druckein
leitung früher verformt als der Radialflansch 6. Wird die
Druckplatte 35 durch anziehen der Schraube 32 in Fig. 1, 2
nach unten bewegt, dann wird zunächst über die Kolbenstange
39 und den Kolben 18 das Druckmittel im Raum 27 unter Druck
gesetzt, wodurch auch in der Radialdruckkammer 28 eine ent
sprechende Druckerhöhung bis zum radialen Einspannen des
Schaftes 8 erfolgt. Im weiteren Verlauf des Anziehens der
Schraube 32 trifft auch der Ansatz 36 der Druckplatte 35 auf
die Kolbenstange 38 und setzt über den Kolben 17 das im Raum
21 befindliche Druckmedium unter Druck, der den Axialkanal 22
in die Axialdruckkammer 23 übertragen wird. Dabei erfolgt ei
ne elastische Verformung des Radialflansches 6. Dies hat zur
Folge, daß der Schaft 8 in Richtung A gespannt wird, bis die
Ringstirnfläche 12 des Werkstücks oder Werkzeugs 9 an der An
lagefläche 13 satt zur Anlage kommt.
Die Ausführung nach Fig. 3 unterscheidet sich von der vorbe
schriebenen Ausführung zunächst dadurch, daß statt zwei ge
trennter Axial- und Radialdruckkammern 23 und 28 nur eine
Druckkammer vorgesehen ist, d. h. Axialdruckkammer 23 und die
Radialdruckkammer 28 sind miteinander verbunden. Die Ra
dialdruckkammer 28 ist an ihrem einen Ende durch eine Ring
dichtung 30 abgedichtet, der in einer Ringnut festgelegt ist
und an der äußeren Zylindermantelfläche der Dehnspannhülse 3
druckmitteldicht anliegt. Eine Ringdichtung 25 am Ende der
Axialdruckkammer 23 ist ebenfalls in einer Ringnut des Grund
körpers 1 festgelegt und liegt an einer Rückseite 40 des Ra
dialflansches 6 druckmitteldicht an. Der Radialflansch 6
weist einen verdickten Rand 41 mit mehreren über den Umfang
verteilten Bohrungen 42 auf, die mit Gewindebohrungen 43 im
Grundkörper 1 fluchten. Durch die Bohrungen 42 greift jeweils
eine Schraube 44, die in das Gewinde der betreffenden Sack
bohrung 43 eingeschraubt ist, wodurch die Dehnspannhülse 3 am
Grundkörper 1 lösbar und druckmitteldicht befestigt ist.
Über einen Kanal 45 wird Druckmittel zugeführt und unter
Druck gesetzt, z. B. durch eine nicht dargestellte Schraube.
Die Wandstärke D des hohlzylindrischen Teils der Dehnspann
hülse 3 ist geringer als die Wandstärke L des Radialflansches
6. Dadurch wird bei Druckeinleitung zunächst der hohlzylin
drische Teil verformt, so daß der Schaft 8 radial eingespannt
wird. Anschließend wird der Radialflansch 6 bei weiterer
Druckerhöhung entsprechend Fig. 4 verformt, so daß der Schaft
8 mit seiner Ringstirnfläche 12 gegen die Anlagefläche 13 ge
zogen wird.
Die Ausführung nach Fig. 5 unterscheidet sich von der Ausfüh
rung nach den Fig. 3 und 4 dadurch, daß die Dehnspannhülse 3
an ihrem dem Werkstück oder Werkzeug 9 zugekehrten Endab
schnitt mit einer zylindrischen Eindrehung 46 versehen ist.
Mit der dadurch gebildeten Schulter ist die Dehnspannhülse 3
auf einen Ringkragen 47 eines Zentrierrings 48 geschoben, der
mit der Anlagefläche 13 bündig abschließt. Der Zentrierring
48 weist eine zylindrische Bohrung auf, die den gleichen
Durchmesser wie die Innenbohrung der Dehnspannhülse 3 hat.
Der Zentrierring 48 fixiert den Endteil der Dehnspannhülse 3
am Grundkörper 1. Beim Spannen in radialer Richtung wird der
Zentrierring 48 festgeklemmt. Der Zentrierring 48 ist mit
seinem Flansch mittels mehrerer Senkschrauben am Grundkörper
1 befestigt.
Zwischen dem Rand des zylindrischen Teils der Dehnspannhülse
3 und der Unterseite des Zentrierrings 48 ist ein axialer Ab
stand 49 vorhanden.
Die Ausführung nach Fig. 6 unterscheidet sich von den Ausfüh
rungen nach den Fig. 3 bis 5 durch einen formsteifen verdick
ten Rand 50 am Ende des zylindrischen Teils der Dehnspannhül
se 3, der in der Bohrung des Grundkörpers 1 den Paßdurchmes
ser definiert und die mit der Axialdruckkammer 23 verbundene
Radialdruckkammer 28 endseitig begrenzt.
Bei der Ausführung nach Fig. 7 ist die Dehnspannhülse 3 an
beiden Enden mit Radialflanschen 6 und 51 versehen, wobei der
Radialflansch 6 eine größere Wandstärke L als der zylindri
sche Teil der Dehnspannhülse 3 hat.
Der Flansch 51 ist durch eine Ringdichtung 52 gegenüber dem
Grundkörper 1 abgedichtet, die sich gleitbeweglich an der Zy
lindermantelfläche des Flansches 51 abstützt. Der Flansch 51
liegt in einer im Durchmesser entsprechend angepaßten Ausneh
mung 53 des Grundkörpers 1, wobei zwischen seiner dem Grund
körper 1 zugewandten Stirnfläche 54 und einer Stirnwand 55
des Grundkörpers 1 ein Ringraum F vorgesehen ist. Der Grund
körper 1 besitzt eine Ringnut 56, in der eine Dichtung 57 an
geordnet ist, der dichtend an der äußeren Mantelfläche der
Dehnspannhülse 3 anliegt und die Radialdruckkammer 28 abdich
tet. Ein Ringkragen 58 am Außenrand des Radialflansches 6
sitzt in einer Ausdrehung 59 an einer Schulter 60 des Grund
körpers 1. Der Ringkragen 58 schließt plan mit der Stirnseite
des Grundkörpers 1 ab und umschließt eine zylindrische Aus
nehmung 61. Der Ringkragen 58 ist mit der Wandung der Ausdre
hung 59 durch eine Löt- oder Klebverbindung 62 oder durch
Schrauben verbunden. Im Falle des Verschraubens wird die
Axialdruckkammer 23 durch eine nicht dargestellte Dichtung an
dieser Stelle druckmitteldicht nach außen abgedichtet.
Die Wandstärke D des zylindrischen Teils der Dehnspannhülse 3
ist dünner als die Wandstärke L des Radialflansches 6. Wird
über den Kanal 45 Druckmittel zugeführt, erfolgt zunächst ei
ne Verformung des zylindrischen Teils der Dehnspannhülse 3,
wonach bei weiterer Druckerhöhung der Radialflansch 6 ver
formt wird und der Schaft 8 in Richtung A bis zur Anlage der
Ringstirnfläche 12 des Werkstücks oder Werkzeugs 9 an der An
lagefläche 13 herangezogen wird.
Die Ausführung nach Fig. 8 entspricht im wesentlichen der
Ausführung nach Fig. 6, ist jedoch für dünnere und längere
Schäfte ausgelegt, wobei der Ringkragen 58 des Radialflan
sches 6 bei 62 durch Kleben oder Löten mit dem Grundkörper 1
verbunden ist.
Die Ausführung nach Fig. 9 unterscheidet sich von den vorbe
schriebenen Ausführungen zunächst dadurch, daß in der Ra
dialdruckkammer 28 ein Ring 63 angeordnet ist und der zylin
drische Teil der Dehnspannhülse 3 einen Ringwulst 64 in der
Radialdruckkammer 28 aufweist, der die axiale Dehnung der
Dehnspannhülse 3 erhöht. Das durch die größere Radialdruck
kammer erhöhte Ölvolumen wird durch den eingebrachten Ring 63
reduziert. Die Ringwulst 64 ist in axialer Richtung federela
stisch, so daß beim Anziehen des Werkstücks oder Werkzeugs 9
gegen die Anlagefläche 13 der zylindrische Teil der Dehn
spannhülse 3 entsprechend nachgibt. Ein Endflansch 65 der
Dehnspannhülse 3 ist mit dem Grundkörper 1 durch Löten, Kle
ben, Schrauben oder dergleichen druckmitteldicht verbunden.
Auch der Ringkragen 58 ist durch eine Löt- oder Klebverbin
dung 62 mit dem Grundkörper 1 druckmitteldicht verbunden. Es
kann auch hier eine druckmitteldichte Schraubverbindung vor
gesehen sein.
Bei der Ausführung nach Fig. 10 weist die Dehnspannhülse 3 an
einem Ende eine flanschförmige Verdickung 66, an dem anderen
Endabschnitt eine hülsenförmige Aufweitung 67 auf. Die Auf
weitung 67 ist mit dem Grundkörper 1 durch eine Löt- oder
Klebverbindung 68 oder durch Verschrauben druckmitteldicht
verbunden. Statt dessen kann auch eine Dichtung vorgesehen
sein.
Die flanschförmige Verdickung 66 ist passend in der Bohrung
des Grundkörpers 1 angeordnet und weist eine Ringdichtung 69
auf, die druckmitteldicht am Schaft 8 anliegt.
Die Dehnspannhülse 3 weist auf einem Teil ihrer axialen Länge
eine bauchförmige Aufweitung 70 auf. Durch einen Druckmittel
druck in der Radialdruckkammer 28 und damit auch in der damit
verbundenen Axialdruckkammer 23 wird die bauchförmige Aus
formung 70 etwa zylindrisch gegen den Schaft 8 angedrückt,
was eine Verformung der radialen Endwand bewirkt, wodurch der
Schaft 8 in Richtung A mit seiner Ringstirnfläche 12 gegen
die Anlagefläche 13 angepreßt wird.
In Fig. 11 ist ein Dehnspanndorn 71, 72 dargestellt. Auf dem
schmaleren Endteil 72 des Dehnspanndorns ist eine Dehnspann
hülse 73 angeordnet, die an ihren Enden mit unterschiedlich
langen kragenförmigen Verdickungen 74 und 75 versehen ist.
Der Endteil 72 weist im Abstand von seinem freien Ende eine
Ringnut auf, in der eine Dichtung 76 angeordnet ist, die
druckmitteldicht an der Mantelfläche der Verdickung 75 axial
gleitbeweglich anliegt.
Im Endteil 72 sind radiale Einschnürungen 77, 78 und 79 vor
gesehen. Die Verdickung 74 ist mit der Wandung des Endteils
72 durch eine Löt-, Kleb- oder sonstige Verbindung fest und
druckmitteldicht verbunden. Die Radialdruckkammer 81 geht in
die radiale Axialdruckkammer 82 über. Die Dicke D des zylin
drischen Teils der Dehnspannhülse 73 ist geringer als die
Wandstärke L. Wird durch einen zentralen Kanal 83 Druckmittel
über einen Querkanal 84 zugeführt, dann erfolgt zunächst eine
Aufweitung der Radialdruckkammer 81, bevor die dickere Wand
85 verformt wird, so daß das Werkzeug oder Werkstück 86 gegen
eine Ringstirnfläche 87 und gegen eine Anlagefläche 88 zur
Anlage kommt. Bei 89 kann eine Gleitlagerung oder aber eine
feste Löt-, Kleb- oder sonstige Verbindung bestehen.
Bei der Ausführung nach Fig. 12 ist eine Gleitlagerung 90
vorgesehen, die durch eine Dichtung 91 abgedichtet ist.
Der Dehnspanndorn 92 nach Fig. 13 weist getrennte Druckölkam
mern zur axialen und radialen Spannung auf. Der an einen
breiteren Abschnitt 93 anschließende schmalere Schaftteil 94
ist von einer Dehnspannhülse 95 umgeben, deren am freien Ende
angeformter innerer Ringflansch 96 in einer stirnseitigen
Ausdrehung 97 des Schaftteils 94 durch eine Löt-, Kleb- oder
Schraubverbindung druckmitteldicht befestigt ist. Am zylin
drischen Teil der Dehnspannhülse 95 ist ein nach auswärts ge
richteter Radialflansch 98 angeformt. In den Ringnuten 100,
103 des Schaftteils 94 sitzt je eine Ringdichtung 101, 103,
die druckmitteldicht an der Innenwand 102 der Dehnspannhülse
95 anliegen. Zwischen den beiden Dichtungen 101 und 104 mün
det ein Querkanal 105 aus, der an eine Zentralbohrung 106 an
geschlossen ist.
Im breiteren Teil 93 des Schafts 92 ist eine ringförmige Hin
terdrehung 108 mit einer anschließenden ringförmigen Ausspa
rung 109 eingearbeitet, in welcher der Radialflansch 98 der
Dehnspannhülse sitzt. Zwischen dem Ringflansch 98 und einer
Wand 110 der Hinterdrehung 108 ist Freiraum vorhanden. Ein
weiterer Freiraum ist zwischen einer Oberfläche 111 des Ra
dialflansches 98 und einer durch die Hinterdrehung gebildeten
Schulter 112 vorhanden. Diese Schulter 112 weist zwei beab
standete Ringnuten auf, in denen zwei Ringdichtungen 113 und
114 angeordnet sind, die druckmitteldicht an der Oberfläche
111 des Ringflansches 98 anliegen. Zwischen den Dichtungen
münden Kanäle 115 und 116 aus, die an die Druckeinleitung für
die Axialspannung angeschlossen sind. Die Wandstärke L des
Flansches 98 ist größer als die Dicke D des zylindrischen
Teils der Dehnspannhülse 95. Bei einem Spannvorgang wird zu
nächst der zylindrische Teil der Dehnhülse 95 verformt und
das Werkstück bzw. Werkzeug 107 gespannt, woraufhin bei
gleichzeitiger Druckeinleitung über die Kanäle 115, 116 auch
der Radialflansch 98 verformt wird und das Werkzeug bzw.
Werkstück 107 mit seiner Plananlage 117 gegen eine Ringstirn
fläche 118 des Spanndorns 92 in Richtung A angezogen wird.
Die in den Fig. 14 bis 16 dargestellte Ausführung mit ebener
Dehnspannebene kann z. B. als hydraulisches Niederspannwerk
zeug (Niederzugbacke) eingesetzt werden. Ein Werkstück 119
wird zwischen zwei Dehnelementen 120 eingespannt, die einen
etwa U-förmigen Querschnitt haben und je eine in Fig. 14
senkrechte Wand 125 sowie je zwei parallele beabstandete
Querwände 121 und 122 mit endseitigen Kragen 123 bzw. 124
aufweisen.
Ein Grundkörper 127 hat an jeder Seite einen einwärts gerich
teten Kragen 128 mit oberer und unterer Endfläche 129, 130.
Jeder Kragen 128 weist an seiner Stirnseite eine Ausnehmung
131 mit oberen und unteren Längsnuten zur Aufnahme je einer
in sich geschlossenen Dichtung 132, 133 auf. Die Dichtung
132, 133 liegt an der Wand 125 druckmitteldicht an und be
grenzt eine Radialdruckkammer 134, in die jeweils ein
Druckölkanal 135 mündet.
An einer planen Anlagefläche 136 stützen sich die Kragen 124
der beiden Dehnelemente ab. In den Kragen 123 und 124 sind
gleich beabstandete Gewindebohrungen 137, 138 vorgesehen, in
die Spannschrauben 140 eingeschraubt sind, deren Senkköpfe
141 bündig mit der äußeren Stirnfläche 142 der Wand 121 ab
schließen.
In den unteren Flächen 130 der beiden Kragen 128 sind zwei
beabstandete Ringnuten vorgesehen, in denen endlose Dich
tungsschleifen 143, 144 angeordnet sind, die druckmitteldicht
an einer Fläche 145 anliegen und je eine Axialdruckkammer 146
druckmitteldicht begrenzen. In diese Axialdruckkammer 146
münden Kanäle 147 zum Druckaufbau.
Bei einem Spannvorgang wird zunächst über die beiden Kanäle
135 in den beidseitigen Druckkammern 134 ein Druck aufgebaut,
um durch elastische Verformung der Wände 125 der beiden Dehn
elemente 120 das Werkstück 119 seitlich vorzuspannen. Gleich
zeitig wird auch ein Druck in den beiden Axialdruckkammern
146 aufgebaut, der wegen der größeren Wandstärke L eine zeit
lich nachfolgende Verformung der unteren Querwände 122 be
wirkt, die in eine in Pfeilrichtung A wirkende Zugkraft auf
das Werkstück 119 ausübt.
Claims (10)
1. Dehnspannwerkzeug zum zentrischen Spannen eines zylin
drischen Schaftes, z. B. eines Werkzeugschaftes, beste
hend aus
- - einem Grundkörper mit einer zylindrischen Aufnahme bohrung und einer stirnseitigen planen Anlagefläche,
- - einer im Grundkörper vorgesehenen ringzylindrischen Radial-Druckkammer, die radial innen von einer den eingeführten Schaft umgebenden elastisch verformbaren Wand begrenzt ist,
- - einer im Grundkörper vorgesehenen ringscheibenför migen Axial-Druckkammer, die von einer elastisch ver formbaren Stirnwand begrenzt ist, und
- - einer Druckmittelversorgung zum Aufbau eines Innendruckes in der Radialdruckkammer und in der Axialdruckkammer zum axialen und radialen Spannen des Werkzeugs,
- - in der Aufnahmebohrung (2) des Grundkörpers (1) eine einteilige und mit einem Radialflansch (6) versehene Dehnhülse (3) druckdicht befestigt ist, deren zylin drischer Teil die elastisch verformbare Wand der Ra dialdruckkammer (28) bildet und deren Radialflansch (6) die elastisch verformbare Stirnwand der Axialdruckkammer (23) bildet,
- - wobei die Axialdruckkammer (23) an dem der planen Anlagefläche (13) abgewandten Endteil des Grundkör pers (1) angeordnet ist und der Radialflansch (6) bei Druckbeaufschlagung der Axialdruckkammer (23) über den gespannten zylindrischen Teil der Dehnhülse (3) eine Anzugskraft auf den Schaft (8) ausübt.
2. Dehnspannwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Wandstärke (D) des Radialflansches (6)
größer als die Wandstärke L des zylindrischen Teils der
Dehnspannhülse (3) ist.
3. Dehnspannwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Axialdruckkammer (23) mit der Ra
dialdruckkammer (28) verbunden ist.
4. Dehnspannwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Radialdruckkammer (28) und die
Axialdruckkammer (23) jeweils gesondert an die Druck
mittelversorgung angeschlossen sind, wobei die Ra
dialdruckkammer (28) zeitlich vor der Axialdruckkammer
(23) mit Druckmittel beaufschlagbar ist.
5. Dehnspannwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die beiden Druckkammern (23; 28) mittels je
eines eigenen im Grundkörper (1) angeordneten Zylinder
kolbens (17, 18) mit Druckmittel beaufschlagbar sind,
wobei beide Kolben (17, 18) in einer vorgegebenen Zeit
folge durch ein gemeinsames Stellglied (33, 34) betä
tigbar sind.
6. Dehnspannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Radialflansch (6) der
Dehnspannhülse (3) nur mit seinem äußeren Rand in einer
endseitigen Erweiterung der Aufnahmebohrung (2) des
Grundkörpers (1) abgedichtet fixiert ist.
7. Dehnspannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil der
Dehnspannhülse (3) an seinem werkzeugseitigen Ende und
der Radialflansch (6) an seinem Außenrand je eine ring
förmige Verdickung (50, 58) aufweisen.
8. Dehnspannwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der zylindrische Teil der
Dehnspannhülse (3) einen in axialer Richtung elastisch
verformbaren Abschnitt (64; 70) aufweist.
9. Dehnspannwerkzeug zum zentrischen Spannen eines hohlzy
lindrischen Bauteils, bestehend aus
- - einem Grundkörper mit einem zylindrischen Spanndorn und einer stirnseitigen planen Anlagefläche,
- - einer im Spanndorn vorgesehenen ringzylindrischen Radialdruckkammer, die radial außen von einer ela stisch verformbaren Wand begrenzt ist,
- - einer im Grundkörper vorgesehenen ringscheibenförmi gen Axialdruckkammer, die von einer elastisch ver formbaren Stirnwand begrenzt ist, und
- - einer Druckmittelversorgung zum Aufbau eines Innendruckes in der Radialdruckkammer und in der Axialdruckkammer,
- - auf dem Spanndorn (72, 74) des Grundkörpers (71, 92) eine mit einem Radialflansch (74, 98) versehene ein teilige Dehnhülse (75, 95) druckdicht befestigt ist, deren zylindrischer Teil die elastisch verformbare Außenwand der Radialdruckkammer (81, 102) und deren Radialflansch (74, 98) zumindest teilweise die ela stisch verformbare Stirnwand der Axialdruckkammer (79, 108) bilden,
- - wobei der Radialflansch (74, 98) der Dehnhülse bei Druckbeaufschlagung der Axialdruckkammer (97, 108) eine Zugkraft über den bereits gespannten zylindri schen Teil der Dehnhülse auf das zu spannende Bauteil (86, 107) überträgt und dieses in Druckanlage an der Planfläche (87, 118) des Grundkörpers (70, 92) hält.
10. Dehnspannwerkzeug zum Spannen eines Bauteils mit plan
parallelen Seitenflächen und einer stirnseitigen Anla
gefläche, bestehend aus
- - einer in einem Grundkörper ausgebildeten Ausnehmung mit parallelen Seitenflächen und einer planen Boden fläche,
- - an jeder Seitenfläche der Ausnehmung je ein eintei liges Dehnelement (120) druckdicht befestigt ist,
- - jedes Dehnelement (120) einen zur Seitenfläche parallelen Teil (125) aufweist, der eine elastisch verformbare Außenwand einer Seitendruckkammer bildet,
- - jedes Dehnelement (120) einen zur Seitenfläche rechtwinkligen Steg (122) aufweist, der eine ela stisch verformbare Außenwand je einer Axialdruckkam mer (146) bildet, und
- - eine Druckmittelversorgung zum Aufbau eines Innen drucks in jeder Seitendruckkammer (134) und in jeder Axialdruckkammer (146) vorgesehen ist.
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