DE4316677A1 - Verfahren und Transportsystem zum Transportieren von Gütern, insbesondere von Schüttgut - Google Patents
Verfahren und Transportsystem zum Transportieren von Gütern, insbesondere von SchüttgutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transportie
ren von Gütern, insbesondere Schüttgut in Behältern
nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs und ein
Transportsystem, sowie ein bei dem Verfahren und
Transportsystem verwendetes Schubschiff und einen bei
dem Verfahren und dem Transportsystem verwendeten
Behälter.
Schüttgut wird heute zumeist auf Lastkraftwagen
transportiert. Beispielhaft wird als Schüttgut auf
kontaminiertem Boden Bezug genommen, der auf eine
Deponie gebracht werden muß. Bei der Entsorgung von
kontaminiertem Boden treten schlagartig große Mengen
auf, die von der Entsorgungsstelle wegtransportiert
und zu einer mehr oder weniger weit entfernt liegen
den Deponie gebracht werden müssen. Dazu werden an
der Entsorgungsstelle Behälter mit dem Schüttgut ge
füllt, die auf jeweils einen Lastkraftwagen geladen
werden. Der Lastkraftwagen fährt mit dem Behälter zur
Deponie und nach dem Entladen mit leerem Behälter
wieder zurück, wobei er je nach Entfernung auch einen
ganzen Tag unterwegs ist. Das Schüttgut muß bei
spielweise unabhängig von der Verkehrssituation so
fort transportiert werden, da es nicht an der Bau
stelle gelagert werden kann, und eine Lagerung auf dem
Lastkraftwagen oder auch an anderer Stelle ist
kostenaufwendig und umständlich und nicht immer zu
lässig. Wenn die Deponie bzw. der Zielort für das zu
transportierende Schüttgut weiter entfernt liegt, ist
der Lastkraftwagen lange unterwegs, wodurch die Stra
ßen stark belastet werden. Darüber hinaus ist der
Lastkraftwagen auf dem Rückweg meistens leer, wodurch
erhöhte Kosten auftreten.
Die gleiche Situation stellt sich bei Großbaustellen
in Ballungsgebieten dar, von denen in erhöhtem Maße
Bauschutt abgefahren und Baumaterial geliefert werden
müssen. Dadurch werden die Straßen in den Ballungs
gebieten sowie die Zufahrtstraßen zu den Ballungsge
bieten stark durch den Baustellenverkehr belastet, so
daß es zu Verkehrsstaus kommt.
Im Stand der Technik sind Anregungen für das Einbe
ziehen von Wasserwegen für den Transport von Gütern
zu finden. So ist aus dem deutschen Patent 9 18 200
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Entleerung von
Schüttgut aus beweglichen Schüttgutbehältern von
Straßen-, Schienen- oder Wasserfahrzeugen bekannt.
Dabei wird vorgeschlagen, Behälter eines Wasserfahr
zeugs mit Schwimmkörpern lösbar auf einem Straßen
fahrzeug zu transportieren. In einer anderen Darstel
lung sind diese Behälter zu einem Schlepperzug mit
Schubschlepper und Vorschiffteil zusammengesetzt. Es
wird jedoch nicht offenbart, wie die Behälter vom
Lastkraftwagen ins Wasser kommen. Weiterhin ist aus
dem deutschen Patent 9 76 652 zum Transport von
schüttfähigen Massengütern, wie Kohle, Briketts, Erz
oder dergleichen, bekannt, Transportbehälter zu ver
wenden, die sowohl schwimmfähig als auch auf Räder
fahrzeugen transportierbar sind. Bei dem Transport
der Behälter auf einer Binnenwasserstraße werden ein
zelne Behälter in Reihe nebeneinander und hinterein
ander zu einem Floß verkoppelt, wobei der Zusammen
halt des Floßes durch Zugseilschleifen bewirkt wird,
die von dem das Floß ziehenden Schlepper ausgehen und
über die Decke der Behälter, mit denen sie durch
Klemmen lösbar verbunden sind, verlaufen. Zur Über
windung einer Hochseestrecke werden die Behälter ohne
Umladung dem Massengutes schwimmend in einen Hochsee
frachter eingebracht, der mit waagerechten durchge
henden Zwischendecks ausgerüstet ist, die am Heck des
Schiffs durch Tore verschließbar sind. Nach Einbrin
gen der Behälter wird das Wasser in dem Frachter aus
gepumpt, bis die Behälter fest auf dem Deck aufsit
zen. Zum Überführen der sich auf einem Schienenfahr
zeug befindenden Behälter wird vorgeschlagen, eine
Unterwasserrampe zu verwenden, bei der Schienen unter
Wasser vom Ufer bis weit in den Wasserweg hinein ver
legt sind, wobei das Schienenfahrzeug so weit ins
Wasser fährt, daß die schwimmfähigen Behälter auf
grund des Auftriebs sich von dem Wagen lösen und in
dem Wasser schwimmen. Eine solche Art der Überführung
von Behältern in das Wasser ist sehr aufwendig, da
Schienen gelegt werden müssen und nur Schienenfahr
zeuge verwendet werden können und ist in Ballungsge
bieten nicht denkbar.
Die DE-OS 37 23 604 beschreibt eine Einrichtung zum
Absetzen und Aufnehmen eines Lastkörpers von einem
Fahrzeug mit einem um eine quer zur Fahrzeuglängs
richtung verlaufende horizontale Achse schwenkbar
gelagerten Kippschiff und einem am Ende des Kipp
schiffs schwenkbar gelagerten abgewinkelten Ausleger
arm, wobei am freien Ende des Auslegerarms ein
Schwenkarm mit einer Rolle an seinem freien Ende an
gelenkt ist. Weiterhin ist eine Winde auf dem Ausle
gerarm angeordnet und ein Seil wird von der Winde
über die Rolle geführt und ist mit dem Lastkörper
verbindbar. Als Lastkörper werden Behälter, Paletten,
Mulden und Pontons gehandhabt. Am Ende des Lastkraft
wagens sind Rollen vorgesehen, über die ein Lastkör
per in nicht näher beschriebener Weise abgekippt bzw.
schräg hochgezogen werden kann, wobei das Seil mit
dem Behälter-verbunden wird. Im Ausführungsbeispiel
wird ein Ponton vom Lastkraftwagen ins Wasser gelas
sen und aus dem Wasser wieder aufgenommen. Wie jedoch
das Seil mit dem schwimmenden Ponton verbunden wird
bzw. gelöst wird, ist nicht beschrieben. Darüber hin
aus unterscheidet sich ein Ponton in starkem Masse
von einem Behälter mit Schüttgut. Der Ponton wird
plötzlich abgesenkt, damit er stark auf das Wasser
aufschlägt und ausreichende Kräfte zum Entfalten oder
Zusammendrücken von Schwimmkörpern vorhanden sind.
Die DE-OS 33 33 351 beschreibt einen schwimmfähigen
ISO-Container, der an seiner Unterseite mit einem
Strahlantrieb versehen ist und der seitlich ausklapp
bare Schwimmkörper aufweist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein
Transportsystem zum Transportieren von Gütern, ins
besondere von Schüttgut zu schaffen, das flexibel
ist, die Straßen entlastet und einen schnellen Trans
port ermöglicht, wobei an den Umschlagplätzen von
Wasser auf Land und umgekehrt keine besonderen tech
nischen Vorkehrungen getroffen werden müssen oder
zusätzliche Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt wer
den müssen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in
Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs und
durch die Merkmale des Nebenanspruchs gelöst.
Dadurch, daß der Lastkraftwagen, der den mit dem
Schüttgut gefüllten Behälter an der Baustelle aufge
nommen hat, von der Baustelle direkt zu der nächst
gelegenen Wasserstraße mit geeignetem Ufer fährt und
dort mit der eigenen auf ihm vorgesehenen Hakenvor
richtung den Behälter in das Wasser abläßt, werden
die Straßen entlastet, da nur kürzere Wege zurückge
legt werden müssen. Mit der gleichen Fuhre kann der
Lastwagen einen Behälter beispielsweise mit Baumate
rial auf den Wagen aus dem Wasser heraus mit seiner
ihm eigenen Hakenvorrichtung aufnehmen, wobei die
Greifvorrichtung den Behälter selbsttätig greift, so
daß außer dem Lastwagenfahrer für das Beladen keine
zusätzlichen Arbeitskräfte notwendig sind. Da das
Schubschiff im Wasser mit einer selbstfähig arbeiten
den Ankoppelvorrichtung versehen ist, kann es beim
Ablaßvorgang des Behälters vom Lastwagen sofort mit
dem Behälter in Eingriff treten und diesen nach Lösen
der Hakenvorrichtung in die gewünschte Stellung brin
gen bzw. ein mit ihm über die Ankoppelvorrichtung in
fester Verbindung stehenden Behälter zu der Hakenvor
richtung des Lastkraftwagens in Position bringen, so
daß die Hakenvorrichtung direkt mit dem am Behälter
vorgesehenen Eingreifelement in Eingriff treten kann.
Somit kann auch bei immer vorhandenen Strömungen in
dem Wasser ein reibungsloser Übergang des Behälters
vom Wasser auf das Land bzw. umgekehrt sichergestellt
werden. Der Transport von Schüttgut wird relativ
zeitunabhängig, da nach Aufnahme der Behälter im Was
ser diese solange auf dem Wasser schwimmen und lagern
können, bis mehrere Behälter zusammengefaßt und ge
meinsam befördert werden können. Dabei können die
Behälter einzeln zusammengefaßt und von einem Schub
schiff oder dergleichen als Verbund befördert werden
oder in einen Prahm eingeleitet werden, der abgepumpt
wird und dann in diesem transportiert werden. Die
Größe des Verbundes kann in vorteilhafter Weise an
die Größe der Wasserstraßen bzw. der in den Wasser
straßen vorhandenen Schleusen angepaßt werden.
Es ist leicht vorzustellen, daß das erfindungsgemäße
Verfahren und Transportsystem besonders vorteilhaft
ist, wenn viele Wasserwege, insbesondere in Ballungs
räumen vorhanden sind. Das erfindungsgemäße Verfahren
und Transportsystem wird im folgenden unter Bezugnah
me auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Entladevorgang eines Behälters
von einem Lastwagen in das Wasser,
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine Ent- und Bela
destelle im Wasser, und
Fig. 3 eine Seitenansicht auf einen schwimm
fähigen Behälter.
An einer Baustelle werden üblicherweise sogenannte
ISO-Behälter mit Schutt oder Erdaushub oder derglei
chen gefüllt und die Behälter müssen zügig mit Last
kraftwagen von der Baustelle entfernt werden. Die
Lastwagen weisen Hakenvorrichtungen auf, mit denen
die Behälter gegriffen, angehoben und auf den Rahmen
gezogen werden. Die Lastwagen fahren zu der nächst
möglichen Entladestelle an einem Wasserweg, wobei
entsprechend Fig. 1 und 2 der Entlade- bzw. Auflade
vorgang beschrieben wird. Der Lastwagen 1 wird so
nahe wie möglich an die Uferböschung 2 gefahren und
dort gegebenenfalls mit zusätzlichen Abstützungen in
Stellung gebracht. Das Ufer 2 muß befahrbar sein,
wobei eine Kaimauer vorgesehen sein kann oder, wie in
Fig. 1 dargestellt, das Ufer schräg in den Wasserweg
3 übergehen kann. Falls das Ufer von sich aus nicht
ausreichend befestigt ist, können provisorisch Bau
straßen in Form von Blechplatten oder flexible Bau
straßen aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff zur
künstlichen Uferbefestigung vorgesehen werden. Der
Behälter 4, der weiter unten beschrieben wird, liegt
auf einem Kipprahmen 5 auf dem Lastwagen 1 auf und
wird von einem Hakenarm 6 gehalten. Wie in Fig. 1
oben gezeigt wird, ist der Kipprahmen 5 in sich ver
schiebbar und kippbar, wobei eine hydraulische und/oder
pneumatische Kolben-Zylinderanordnung verwendet
wird. Der Kipprahmen wird angekippt und gleichzeitig
ineinandergeschoben, so daß der Behälter 5 in die in
Fig. 1 oben gezeigte schräge Stellung gelangt und
über den Lastkraftwagen 1 hinausragt. An der Entlade
stelle ist vorzugsweise eine flexible Rollenbahn 7
angeordnet, die sich vom Ufer 2 bis unter den Wasser
spiegel erstreckt. Eine solche Rollenbahn 7 kann ein
fach ein- und ausgerollt werden und auf einem Last
kraftwagen transportiert werden, so daß keine aufwen
digen festen Installationen notwendig sind. Die Rol
lenbahn 7 schont die Uferbefestigung und unterstützt
den Ablade- bzw. Aufladevorgang.
In dem Wasser 3 wartet ein Schubschiff 8, das die
Manövrierung des Behälters 4 im Wasser übernimmt. Der
Behälter 4 wird von dem gleichfalls auf dem Kipprah
men verschiebbaren Hakenarm entsprechend Fig. 1 Mitte
weiter verschoben, so daß das Ende des Behälters in
das Wasser gelangt. Das Schubschiff 8 nähert sich dem
Behälter und sobald der Hakenarm 6 am Ende des Kipp
rahmens angekommen ist, wird er verschwenkt, so daß
der Behälter je nach Beschaffenheit des Ufers direkt
ins Wasser abgesenkt wird oder leicht auf der Rollen
bahn 7 aufsetzt (Fig. 1 unten). Das Schubschiff 8
weist vorzugsweise an seinem Bug eine Ankoppelvor
richtung 9 auf, die beispielsweise aus einem ein- und
ausschaltbaren Elektromagneten besteht, der über eine
Gelenkvorrichtung 10 schwenkbar am Bug des Schiffs 8
befestigt ist. Der Elektromagnet wird an die Stirn
fläche des Behälters 4 angenähert und eingeschaltet,
so daß eine feste Verbindung zwischen Behälter 4 und
Magnet bzw. Ankoppelvorrichtung 9 hergestellt wird,
eine Bewegung des Behälters im Wasser relativ zu dem
Schubschiff 8 jedoch möglich ist. Vom Lastwagen 1 aus
wird ein am Ende des Hakenarms 6 angeordneter Greifer
11, der einen am Behälter 4 vorgesehenen Haken um
greift, gelöst, so daß der Behälter, falls er noch
nicht vollständig schwimmt, über die Rollenbahn 7 von
dem Schubschiff 8 völlig ins Wasser gezogen werden
kann. Zur Sicherung, insbesondere für den Transport
des Behälters über weitere Entfernungen, kann der
Behälter zusätzlich mit einem Seil am Schubschiff 8
befestigt werden.
In Fig. 2 ist eine Ent- bzw. Beladestelle von oben
dargestellt, wobei in diesem Fall das Ufer 2 durch
eine Kaimauer befestigt ist. An der Kaimauer liegen
zwei Prahms oder Schuten 12, 13, die über Taue an dem
Ufer 2 festgelegt sind. Es ist denkbar, daß in dem
einen Prahm 12 Behälter 4 mit Baumaterialien, wie
Kies oder dergleichen, enthalten sind, während der
andere Prahm 13 Behälter 4 mit Bauschutt aufnimmt.
Die gezeichnete Stellung entspricht der Darstellung
in Fig. 1 unten, bei der der Behälter 4 über die
selbsttätig arbeitende Ankoppelvorrichtung 9 mit dem
Schiff 8 in fester Verbindung steht. Das Schiff 8
manövriert nun den Behälter 4 in den Prahm 13, in dem
sich schon mehrere Behälter 4 befinden. Wenn der Be
hälter 4 in dem Prahm 13 in Stellung gebracht ist,
wird der Elektromagnet der Ankoppelvorrichtung 9 en
tregt, so daß die feste Verbindung zwischen Schiff 8
und Behälter 4 gelöst wird. Von der Bedienperson auf
dem Schiff 8 kann der Behälter 4 an den Prahm oder
anderen Behältern festgelegt werden.
Das Schiff fährt nun in den Prahm 12, koppelt sich an
einen Behälter 4 mit Baumaterial an und bringt den
Behälter 4 in die in Fig. 2 gezeigte Stellung, damit
der Behälter 4 von dem Greifer 11 des Hakenarms 6
gegriffen werden kann und in umgekehrter Reihenfolge
zu Fig. 1 auf den Lastwagen 1 geladen werden kann.
Falls keine Kaimauer vorgesehen ist und ein Ufer ent
sprechend Fig. 1 ausgebildet ist, schiebt das Schub
schiff 8 den Behälter auf die Rollenbahn 7 und der
Behälter 4 rollt beim Schwenken des Hakenarms 6 auf
der Rollenbahn 7 ab. Auf diese Weise kann der Lastwa
gen 1 wieder beladen werden und fährt mit dem Bauma
terial an die relativ in der Nähe liegende Baustelle.
In Fig. 2 sind Prahme 12, 13 zur Aufnahme der Behäl
ter 4 vorgesehen, selbstverständlich können die Be
hälter auch einzeln oder im Verbund untereinander an
am Ufer oder im Wasser vorgesehene Poller oder Anker
befestigt werden. Der oder die Behälter 4 mit dem
Schüttgut verbleiben im Wasser 3 und lagern dort so
lange, bis eine genügende Anzahl von Behältern für
einen Weitertransport gesammelt wurden. Wenn der
Prahm 13 vollständig beladen ist, wird er ausgepumpt,
so daß die Behälter auf dem Deck stehen, und kann von
einem Schubschiff zu dem Bestimmungsort gebracht wer
den. Die an der Entladestelle freischwimmenden Behäl
ter 4 ohne Prahm können auch zu einer Einheit neben
einander- und hintereinanderliegend verbunden werden,
wobei sie durch Verriegelungen beispielsweise Twist
lock-Vorrichtungen untereinander befestigt werden
können. Je nach Zustand des Wasserweges kann die An
zahl der zusammengefaßten Behälter variieren, so daß
auch kleinere Wasserwege einbezogen werden können und
das System flexibler wird. Die Behältereinheit wird
durch Kleinstschubschiffe angetrieben.
An dem Bestimmungsort werden die Behälter nach Ein
leiten von Wasser wieder aus dem Prahm herausgeleitet
bzw. aus ihrem Verbund gelöst und von das Ufer anfah
renden Lastkraftwagen aufgenommen, wobei auch hier
ein Schiff zur Positionierung der Behälter und zu
ihrer Manövrierung vorgesehen ist.
Bei diesem Transportsystem entfällt durch die Mög
lichkeit der schwimmenden Lagerung des Schüttgutes in
den Behältern im Wasser jedes weitere Umschlagen des
Gutes, wenn ein direkter Transport nicht möglich ist
und dieses kurzfristig gelagert werden muß. Da grund
sätzlich jedes befestigte Ufer angefahren werden
kann, sind keine festen Umschlagplätze nötig und es
kann das nächstliegende Ufer des Wasserweges als Ent
ladestelle ausgewählt werden. Falls kein Behälter mit
anderen Materialien aufgenommen werden kann, fahren
die Lastkraftwagen dann nur für kurze Strecken leer
zurück.
Die Behälter 4 entsprechend Fig. 3 sind in unter
schiedlichen Größen entsprechend dem Containerraster
system ausgebildet. Die Wandungen des Behälters 4
sind wasserundurchlässig und vorzugsweise sind sie
doppelwandig ausgebildet, damit ihre Schwimmfähigkeit
erhöht wird. Innen weisen die Behälter schräge Flä
chen 14 auf, damit sie besser entleert werden können.
An den Ecken des Behälters 4 sind Rollen 15 angeord
net, durch die das Abrollen auf der Rollenbahn 7 und
das Aufladen bzw. Entladen vom Lastkraftwagen unter
stützt wird. Zumindest an einer Stirnfläche des Be
hälters ist ein Griff 16 fest mit dem Behälter ver
bunden, so daß der Greifer 11 der Hakenvorrichtung
des Lasters den Griff 16 vollständig umgreifen kann.
Die der Stirnfläche mit dem Griff 16 gegenüberliegen
de Stirnfläche ist so ausgebildet, daß die Ankoppel
vorrichtung 9 des Schubschiffs 8 zuverlässig eine
feste Verbindung zwischen Behälter und Schubschiff 8
herstellen kann, die jedoch gestattet, daß der Behäl
ter der Wasserbewegung folgt. Wenn die Ankoppelvor
richtung 9 den Elektromagneten aufweist, ist es vor
teilhaft, eine verstärkende Metallplatte 17 an der
Stirnwand vorzusehen.
Wenn die Behälter 4 nicht gleichmäßig hinsichtlich
der Gewichtsverteilung gefüllt werden, wird die
Transportfähigkeit im Wasser insbesondere bei einem
Transport im Verbund deutlich verschlechtert, daher
sollten die Behälter 4 so ausgerichtet werden, daß
sie in etwa parallel zur Wasseroberfläche liegen.
Dazu ist der Behälter 4 mit voneinander abgetrennten
Kammern zwischen den Doppelwänden versehen, die bei
spielsweise mit Wasser befüllbar sind, damit eine
ungleichmäßige Beladung ausgeglichen werden kann.
Dazu weist jeder Behälter eine Reihe von Anschluß
stutzen 18 auf, die über Verbindungsleitungen jeweils
mit den einzelnen Kammern in Verbindung stehen. Die
Verbindungsleitungen enden in der Nähe des Bodens der
Kammern und es sind eine gemeinsame oder mehrere Ent
lüftungsöffnungen den Kammern zugeordnet. Nachdem
über die Ankoppelvorrichtung 9 eine Verbindung zwi
schen dem Behälter 4 und dem Schubschiff 8 herge
stellt wurde, wird von der Bedienperson des
Schubschiffs eine Rohrleitung auf den jeweiligen An
schlußstutzen 18 aufgesetzt, der mit einer Pumpe auf
dem Schubschiff verbunden ist und die Bedienperson
kann durch Zugabe oder Absaugen von "Ballastwasser"
über die Pumpeneinrichtung den Behälter zur Wasser
linie bzw. zu den anderen Behältern eines Verbundes
ausrichten. Dabei wird über die Entlüftungsöffnung
Luft nach außen geleitet oder von außen angesaugt.
Selbstverständlich kann auch die Eisenbahn in das
Transportsystem einbezogen werden, wobei die Behälter
in diesem Falle von den Lastkraftwagen über deren
Hakenvorrichtung auf die Eisenbahnwaggons verladen
werden bzw. von den Eisenbahnwaggons auf die Lastwa
gen aufgesetzt werden. Ein direktes Verladen vom Was
ser auf die Eisenbahn bzw. von der Eisenbahn ins Was
ser ist nur dann denkbar, wenn ein Hafen mit entspre
chenden Eisenbahngleisen und Hebevorrichtungen vor
gesehen sind.
Claims (17)
1. Verfahren zum Transportieren von Gütern, insbe
sondere Schüttgut in einem schwimmfähigen Behäl
ter, der auf einem Räderfahrzeug befördert wird
und von dem Räderfahrzeug ins Wasser einer Was
serstraße gelassen oder vom Wasser aufgenommen
wird, wobei mehrere Behälter zusammengefaßt und
auf dem Wasser befördert werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Räderfahrzeug als Lastkraftwagen ausge
bildet ist, der unmittelbar an das Ufer der Was
serstraße gefahren wird und der Behälter mittels
einer auf dem Lastkraftwagen vorgesehenen, über
eine Druckfluidvorrichtung verschieb- und/oder
schwenkbaren Hakenvorrichtung in das Wasser ab
gelassen und nach Beförderung auf dem Wasser von
diesem aufgenommen wird, wobei beim Ablaßvorgang
der Behälter zur Herstellung einer festen Ver
bindung an ein Schiff angekoppelt und die Haken
vorrichtung des Lastkraftwagens von einem am Be
hälter vorgesehenen Eingreifelement gelöst wird
und beim Aufnahmevorgang der an das Schiff ange
koppelte Behälter von diesem relativ zu der Ha
kenvorrichtung des Lastkraftwagens in Position
gebracht wird, die Hakenvorrichtung mit dem Ein
greifelement in Eingriff tritt und die feste
Verbindung des Schiffs zu dem Behälter gelöst
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Behälter bei ungleichmäßiger Bela
dung durch Einleiten oder Auslassen von Wasser
in im Behälter vorgesehenen Hohlkammern ausge
richtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der im Wasser schwimmende Be
hälter in eine Schute geleitet wird, die nach
vollständiger Beladung mit Behältern ausgepumpt
wird und die Behälter transportiert.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Behälter mittels Ver
bindungselementen zusammengefaßt werden und im
Verbund als eine Einheit von einem Antriebs
schiff angetrieben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Behälter mit dem
Schüttgut gegebenenfalls zusätzlich zu dem
Transport auf dem Lastkraftwagen und dem Wasser
auf der Bahn transportiert werden, wobei der
jeweilige Lastkraftwagen an die Bahn heranfährt
und die Behälter mittels der Lastkraftwagen ei
genen Hakenvorrichtung auf- bzw. abgeladen wer
den.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß auf der Uferböschung
und/oder dem Bett des Wasserweges mindestens
eine flexible Rollenbahn ausgelegt wird, über
die zumindest Teilbereiche des Behälters gezogen
werden.
7. Transportsystem zum Transportieren von Gütern,
insbesondere Schüttgut, bestehend aus schwimm
fähigen Behältern zur Aufnahme des Schüttguts,
Lastkraftwagen mit auf ihnen installierten, über
Druckfluidvorrichtungen verschieb- und/oder
schwenkbaren Hakenvorrichtungen zum Auf- und
Abladen der Behälter und mindestens einem Schub
schiff mit einer selbsttätig ankoppelnden und
abkoppelnden Ankoppelvorrichtung zum Manövrieren
der Behälter in bezug auf die am Ufer eines Was
serweges stehenden Lastkraftwagen während des
Ablassens und des Aufnehmens der Behälter von
und auf die Lastkraftwagen.
8. Transportsystem nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Rollenbahn vorgesehen ist,
die an den Übergang zwischen Ufer und Wasserweg
angeordnet ist.
9. Schiff zur Verwendung bei dem Verfahren und dem
Transportsystem nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
eine selbsttätig an- und abkoppelnde Ankoppel
vorrichtung aufweist, über die eine feste Kopp
lung zwischen Schiff und Behälter herstellbar
bzw. lösbar ist.
10. Schiff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ankoppelvorrichtung einen ein- und aus
schaltbaren Elektromagneten aufweist, der mit
einer am Behälter angeordneten Platte aus magne
tischem Material eine magnetische Verbindung
herstellt.
11. Schiff nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Elektromagnet zur Anpassung an
die Bewegungen des Behälters gelenkig am Schiff
gelagert ist.
12. Schiff nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß eine Pumpeneinrichtung
mit Rohrleitungen vorgesehen ist, die mit unter
schiedlichen Hohlräumen des Behälters verbindbar
sind und in die Hohlräume Wasser leiten oder
abziehen.
13. Behälter zur Verwendung bei dem Verfahren und
dem Transportsystem nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß er schwimm
fähig ausgebildet ist und an mindestens einer
Stirnfläche ein Griff für die Verbindung mit der
Hakenvorrichtung zum Lastkraftwagen vorgesehen
ist.
14. Behälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß an mindestens einer Stirnfläche eine
Metallplatte für die magnetische Verbindung mit
der Ankoppelvorrichtung des Schiffs vorgesehen
ist.
15. Behälter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeich
net, daß die Innenwände der Stirnflächen schräg
ausgebildet sind.
16. Behälter nach Anspruch 13 oder 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere voneinander abgetrenn
te Hohlräume vorgesehen sind, wobei die einzel
nen Hohlräume über Verbindungsleitungen mit von
außen zugänglichen Anschlüssen in Verbindung
stehen, auf die die Rohrleitungen der Pumpenein
richtung vom Schiff aufsetzbar sind.
17. Behälter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Verbindungsleitungen jeweils in der
Nähe des Bodens des Hohlraums in diesen münden
und daß die Hohlräume mit mindestens einer Ent
lüftungsöffnung in Verbindung stehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934316677 DE4316677A1 (de) | 1992-05-13 | 1993-05-13 | Verfahren und Transportsystem zum Transportieren von Gütern, insbesondere von Schüttgut |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4216013 | 1992-05-13 | ||
DE19934316677 DE4316677A1 (de) | 1992-05-13 | 1993-05-13 | Verfahren und Transportsystem zum Transportieren von Gütern, insbesondere von Schüttgut |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4316677A1 true DE4316677A1 (de) | 1993-11-18 |
Family
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- 1993-05-13 DE DE19934316677 patent/DE4316677A1/de not_active Withdrawn
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