DE4315223A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Potentialtrennung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur PotentialtrennungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Potentialtrennung
elektrostatischer Farbauftragssysteme, bei welchen elek
trisch leitfähige flüssige Farben oder Lacke, insbesondere
Wasserlacke, auf Hochspannungspotential gebracht werden,
bevor sie unter Verwendung einer isolierten Leitung der
Verarbeitung zugeführt werden, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Elektrostatische Farbauftragssysteme sind bekannt
(US-PS 4 085 892, US-PS 3 122 320, DE-PS 29 00 660). Sie
werden seit langem erfolgreich insbesondere bei der Be
schichtung von Fahrzeugkarosserien eingesetzt, um kosten
günstig eine möglichst gleichmäßige Beschichtungsoberfläche
zu erzeugen. Zu diesem Zweck befindet sich eine die Farb
auftragsvorrichtung ringförmig umgebende Elektrodenanord
nung oder die jeweilige Farbauftragsvorrichtung selbst auf
Hochspannungspotential, ca. 70 bis 100 kV, während sich die
Farbauftragsfläche, z. B. die Fahrzeugkarosserie, auf Erd
potential befindet. Aufgrund der Potentialdifferenz zwi
schen der Elektrodenanordnung bzw. der Farbauftragsvorrich
tung und der Farbauftragsfläche bildet sich ein homogenes
elektrisches Feld aus, welches dafür sorgt, daß die mecha
nisch zerstäubten, elektrisch aufgeladenen Farbpartikel
gleichmäßig auf der Beschichtungsoberfläche angelagert
werden.
Die zur Verarbeitung vorgesehene Farbe wird hierbei im er
sten Fall direkt aus einem geerdeten Vorratstank der Farb
auftragsvorrichtung zugeführt. Im zweiten Fall
(US-PS 3 122 320) wird die Farbe aus einem ebenfalls auf
Hochspannungspotential befindlichen Vorratsbehälter solange
der Farbauftragsvorrichtung zugeführt, bis der Behälter
leer ist. Zum Befüllen des leeren Vorratsbehälters ist die
ser zunächst vom Hochspannungspotential zu trennen, bevor
das Befüllen aus einem geerdeten Vorratstank störungsfrei
erfolgen kann.
Aufgrund der erforderlichen periodischen Wiederbefüllung
des Vorratsbehälters ist ein kontinuierliches Arbeiten
nicht möglich. Es ist daher ein besonderes Anliegen der Be
nutzer von elektrostatischen Farbauftragssystemen, diese
kontinuierlich einsetzen zu können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe
der Erfindung ein Verfahren der eingangs genannten Art da
hingehend zu verbessern, daß eine kontinuierliche Verarbei
tung aufgrund stetiger Zufuhr von elektrisch leitfähiger
flüssiger Farbe oder Lackfarbe ermöglicht ist, ohne durch
elektrische Probleme gehindert zu sein.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Danach ist
vorgesehen, daß in die isolierte Leitung Gasblasen einge
bracht werden, welche die in der Leitung befindliche aus
Lack oder Farbe bestehende Flüssigkeitssäule in diskrete
Flüssigkeitsportionen unterteilen, welche gegeneinander
elektrisch isoliert sind, und daß vor Erreichen des jewei
ligen Verarbeitungsortes das zugeführte Gas entfernt wird.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung wird zur Er
zeugung der Gasblasen Druckluft in die isolierte Leitung
eingebracht. Dabei kann zur Erzeugung der Gasblasen statt
Druckluft auch die Einbringung von Stickstoff (N₂) oder
Kohlendioxid (CO₂) oder ein anderes inertes Gas in die iso
lierte Leitung eingebracht werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 4 an
gegeben. Diese erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt eine
isolierte Leitung aus elektrisch nichtleitendem Material,
z. B. Kunststoff und ist vorzugsweise dadurch gekennzeich
net, daß am Anfang der isolierten Leitung eine Gaszuführ
öffnung vorgesehen ist und daß am Ende der isolierten Lei
tung eine Gasentnahmeöffnung mit nachgeschalteter Unter
druckpumpe zur Abführung des zugeführten Gases angeordnet
ist.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß wenigstens zwei isolierte Leitungen
zueinander parallel geschaltet sind. Dabei ist jede dieser
Leitungen in gleicher Weise wie die zuvor beschriebene ein
zige Leitung jeweils mit einer am Leitungsbeginn angeordne
ten Gaszuführöffnung versehen, wobei statt dessen entspre
chend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ein
Verteiler mit einer Gaszuführöffnung vorgesehen ist, an
welchen die Einzelleitungen anschließen, und daß diese wie
derum auf eine Sammelleitung geführt werden, welche mit der
Gasentnahmeöffnung zum Anschluß einer nachgeschalteten Un
terdruckpumpe versehen ist.
Diese und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfin
dung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungs
beispiels sollen die Erfindung, vorteilhafte Ausgestal
tungen und Verbesserungen der Erfindung näher erläutert und
beschrieben werden.
Es zeigt die einzige Figur eine erfindungsgemäße Vorrich
tung.
Ein Farbauftragssystem 10 besitzt unter anderem eine Farb
zuführleitung 12, in welcher die zum Farbauftrag vor
gesehene elektrisch leitende flüssige Farbe oder Lack, ins
besondere Wasserlack 14, einer hier nicht näher darge
stellten Farbauftragsvorrichtung zugeführt wird. Die Farb
zuführleitung 12 ist elektrisch nicht leitfähig ausgebildet
und gegenüber der Umgebung isoliert angeordnet, so daß die
in einem geerdeten Vorratsbehälter 16 gespeicherte elek
trisch leitende Farbe 14 die einzige elektrisch leitende
Verbindung bildet. Aus dem Vorratsbehälter 16 wird die
Farbe 14 der Leitung 12 zugeführt, wobei in kurzem Abstand
strömungsmäßig hinter der Einspeisestelle der Farbe in die
Leitung 12 ein Gas, vorzugsweise Luft, in Form von Bla
sen 18 in die in der Leitung 12 befindliche Farbe 14 einge
bracht wird. Dabei ist bei der Bemessung des Querschnitts
der Leitung 12 die Größe der injizierten Gasblasen 18 be
rücksichtigt, so daß sichergestellt ist, daß die injizier
ten Gasblasen jeweils den gesamten Querschnitt der Lei
tung 12 ausfüllen und auf diese Weise diskrete Farbportio
nen 20 gegeneinander begrenzen. Die Gasblasen bilden hier
bei einen elektrischen Isolator für die zunächst auf Erdpo
tential befindliche Farbe 14. Die Ausgangsseite der Lei
tung 12, d. h. das mit der hier nicht näher gezeigten Farb
auftragsvorrichtung verbundene Ende 13, liegt mit der sich
anschließenden Farbauftragsvorrichtung auf Hochspannungs
potential. Den injizierten Gasblasen 18 kommt nun die
Aufgabe zu, die zwischen dem Beginn der Leitung 12 und ih
rem Ende 13 bestehende Potentialdifferenz kontinuierlich
abzubauen.
Entsprechend dieser Potentialdifferenz einerseits und der
durch den Querschnitt der Leitung 12 bestimmten mittleren
Dicke und der hierdurch sowie durch die Isolierfestigkeit
des betreffenden Gases definierten elektrischen Durch
schlagfestigkeit der Gasblasen andererseits ist die Min
destlänge der isolierten Leitung 12 bestimmt.
Da die für den elektrostatischen Farbauftrag vorgesehene
Farbe unter Einwirkung des Gases bei Austritt an die At
mosphäre zur Schaumbildung neigt, ist am Ende 13 der Lei
tung 12 eine Gasentnahmeeinrichtung 22 angeordnet, welcher
ein Ablenkteil 24 vorgeschaltet ist, welches den Flüssig
keitsstrom der Farbportionen 20 ablenkt, während die leich
teren Gasblasen 18 schwerkraftbedingt dem oben angreifen
den, von einer Pumpe 23, vorzugsweise Venturipumpe, erzeug
ten Unterdruck folgt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Potentialtrennung elektrostatischer
Farbauftragssysteme (10), bei welchen elektrisch leitfähige
flüssige Farben oder Lacke (20), insbesondere Wasserlacke,
auf Hochspannungspotential gebracht werden, bevor sie unter
Verwendung einer isolierten Leitung (12) der Verarbeitung
zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß in die iso
lierte Leitung (12) Gasblasen (18) eingebracht werden, wel
che die in der Leitung (12) befindliche Flüssigkeit (14) in
diskrete Flüssigkeitsportionen (20) unterteilen, die auf
diese Weise gegeneinander elektrisch isoliert sind, und daß
vor Erreichen des jeweiligen Verarbeitungsortes das zuge
führte Gas (18) aus der Leitung (12) entfernt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der Gasblasen (18) Druckluft in die iso
lierte Leitung (12) eingebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Erzeugung der Gasblasen wahlweise Stickstoff,
Kohlendioxid oder ein Inertgas in die isolierte Lei
tung (12) eingebracht wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer isolierten Lei
tung (12) aus elektrisch nichtleitendem Material, z. B.
Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß am Anfang der iso
lierten Leitung (12) eine Gaszuführöffnung (17) vorgesehen
ist und daß am Ende der isolierten Leitung eine Gasent
nahmeöffnung (22) mit nachgeschalteter Unterdruckpumpe (23)
angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens zwei isolierte Leitungen (12) parallel
zueinander geschaltet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß das über die Gaszuführöff
nung (17) eingeleitete Gas sich in der Leitung (12) bla
senförmig ausbildet und als Isolator für diskrete Flüs
sigkeitsportionen (20) dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315223 DE4315223A1 (de) | 1993-05-07 | 1993-05-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Potentialtrennung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934315223 DE4315223A1 (de) | 1993-05-07 | 1993-05-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Potentialtrennung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4315223A1 true DE4315223A1 (de) | 1994-11-10 |
Family
ID=6487481
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934315223 Withdrawn DE4315223A1 (de) | 1993-05-07 | 1993-05-07 | Verfahren und Vorrichtung zur Potentialtrennung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4315223A1 (de) |
Citations (9)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1993-05-07 DE DE19934315223 patent/DE4315223A1/de not_active Withdrawn
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