DE4313779A1

DE4313779A1 - Fernbedienungssystem mit auf physikalischem Wege von einem Sender zu einem Empfangssteuergerät übertragbarem Code

Info

Publication number: DE4313779A1
Application number: DE19934313779
Authority: DE
Inventors: Juergen Dipl Ing Moczygemba; Martin Dipl Ing Lindmayer
Original assignee: Daimler Benz AG; Mercedes Benz AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 1993-04-27
Filing date: 1993-04-27
Publication date: 1994-11-03

Description

Die Erfindung betrifft ein Fernbedienungssystem gemäß dem Ober begriff des Anspruches 1.

Ein derartiges Fernbedienungssystem ist bspw. aus der DE 39 05 651 A1 bekannt, wobei dort zur Erhöhung der Systemsicherheit ein unveränderlicher Codeanteil, der zusammen mit einem gemäß einem vorgegebenen Algorithmus variablen Codeanteil übertragen wird, objektspezifisch sowohl im Sender als auch im objekt festen Empfänger abgelegt wird. Die Ausführung irgendeiner Steuerungsfunktion seitens des Empfängers ist hierbei von einem Codeübereinstimmungsabgleich mit dem Sender abhängig.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Fernbedie nungssystem im Hinblick auf die Systemsicherheit noch weiterzu bilden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Fernbedienungssy stem mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des Erfindungsgegen standes sind durch die Merkmale der Unteransprüche gekenn zeichnet.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar gestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 in schematischer Darstellung das Fernbedienungs system und

Fig. 2 in schematischer Darstellung eine "Notbetrieb"- Ausbildung für das Fernbedienungssystem.

Gemäß Fig. 1 ist unter Zugrundelegung einer Kraftfahrzeug-Dieb stahlwarnanlage im Fahrzeug ein Empfangssteuergerät 1 zur Steuerung von Funktionen von diesem nachgeschalteten Einrich tungen, wie Warnanlage 4, Motormanagement 5 etc., angeordnet. Mit dem Empfangssteuergerät 1 kommunizieren kann ein beweg licher Sender 2, bspw. über Infrarot-Signale.

Der Sender 2 enthält in bekannter Weise ein Code-Übertragungs organ, hier eine Infrarot-Diode 2.1, das durch Betätigung einer Sendetaste 2.2 zur Übertragung des im Sender durch Programmie rung eines Speichers 2.3 gespeicherten Codes Ca aktivierbar ist. Das Empfangssteuergerät 1 enthält ebenfalls einen Speicher 1.1, und zwar einen nur einmal programmierbaren, in welchen ebenfalls der Code Ca des Senders 2 einprogrammiert wird. Der Code Ca wird herstellerseitig nur einmal vergeben und auch die Programmierung von Sender und Empfangssteuergerät erfolgt her stellerseitig bzw. in autorisierten Werkstätten, welche aus schließlich über die entsprechenden Einrichtungen verfügen. Des weiteren wird der Code Ca des Empfangssteuergerätes 1 bei der Montage desselben in das Fahrzeug in einen Speicher 3.1 wenig stens eines weiteren Steuergerätes 3 übertragen, welches bspw. das Zentralsteuergerät für die verschiedensten Aggregate funktionen des Fahrzeuges sein kann. Der Speicher 3.1 kann hierbei - im Gegensatz zum Speicher 1.1 - wiederholt program mierbar sein, ist jedoch vorzugsweise auch nur einmal program mierbar. Die Übertragung des Codes Ca in den Speicher 3.1 erfolgt vorzugsweise über den die Steuergeräte verbindenden bzw. an diesen angeschlossenen CAN-Bus. Über diesen oder auch über eine separate Datenleitung 1.2 ist ein bidirektionaler Datenaustausch zwischen den Steuergeräten 1,3 möglich.

Möchte nun ein Befugter in sein gesichertes Fahrzeug einstei gen, so betätigt er nach dem Ausrichten des Senders auf das Empfangssteuergerät die Sendetaste 2.2, worauf der Code Ca übertragen und vom Empfangssteuergerät 1 empfangen wird. In diesem wird zum einen geprüft, ob der empfangene Code Ca mit dem im Speicher 1.1 abgelegten Code Ca übereinstimmt (1.Code übereinstimmungsabgleich). Zum anderen wird vom Empfangssteu ergerät 1 über die Datenleitung 1.2 das Steuergerät 3 zur Aus gabe seines im Speicher 3.1 abgelegten Codes Ca veranlaßt, welcher sodann ebenfalls über die Datenleitung 1.2 auf das Empfangssteuergerät 1 übertragen wird, in welchem dann geprüft wird, ob der Code Ca des Steuergerätes mit dem Code Ca des Empfangssteuergerätes übereinstimmt (2. Codeübereinstimmungs abgleich). Ergeben beide Prüfungen (beide Abgleiche) jeweils Übereinstimmung der Codes, deaktiviert das Empfangssteuergerät die Warnanlage 4, aktiviert/deaktiviert bestimmte Funktionen des Motormanagements 5 und aktiviert die Zentralverriegelung im Entriegelungssinne.

Wird unbefugterweise das Empfangssteuergerät 1 gegen ein an deres ausgetauscht, so ist ersichtlich, daß die Warn-/ Sperr funktionen aufrechterhalten werden, da sich keine Übereinstim mung der Codes Ca ergibt. Denn das Tausch-Empfangssteuergerät ist entweder nicht programmiert oder mit einem anderen Code Cb belegt.

Ist einmal das Empfangssteuergerät defekt, so kann dieses legal nur durch Nachbestellung unter Eigentumsnachweis gegen ein unprogrammiertes getauscht werden und herstellerseitig oder in autorisierten Werkstätten mit dem Sender des Befugten auf einer Programmiervorrichtung wieder einmalig mit dem zugehörigen Code Ca belegt werden.

Ist hingegen einmal der Sender defekt, so kann dieser ebenfalls legal nur durch Nachbestellung unter Eigentumsnachweis gegen einen neuen Sender mit dem Code Ca getauscht werden. Generell ist ein "Set-Tausch", Sender und Empfangssteuergerät, bereits programmierter Teile nicht möglich, da der Code nur einmal vergeben wird und somit deren Code nicht mehr mit dem Code des wenigstens einen weiteren Steuergerätes übereinstimmt.

Hingegen ist ein "Set-Tausch" nur dann möglich, wenn das Emp fangssteuergerät nicht programmiert ist (erhältlich nur gegen Eigentumsnachweis). Bei der anschließend durchzuführenden Erstprogrammierung auf einer Programmiervorrichtung wird dann der neue Code Cc des Senders sowohl in das Empfangssteuergerät als auch in das wenigstens eine weitere Steuergerät übernommen, wenn dessen Speicher mehrmals programmierbar ist.

Ersichtlich ist also die Systemsicherheit derart hoch, daß ein Unbefugter sie nicht umgehen kann. Dies insbesondere dann, wenn der Code - wie bei der DE 39 05 651 A1 - aus einem unveränder lichen und einem variablen Codeanteil besteht.

Sollte einmal das System ausfallen oder der Sender verloren gehen, so soll dem Befugten gleichwohl ein Fahrzeugbetrieb er möglicht werden. Zur Aktivierung dieses "Notbetriebes" ist eine Chipkarte 6 vorgesehen - Fig. 2 -, welche zum einen einen Da tenträger 7, der neben spezifischen Fahrzeuginformationen auch den Code Ca gespeichert hat, und zum anderen einen aus dieser herausnehmbaren mechanischen Schlüssel 8 beinhaltet. Diese Chipkarte 6 wird in ein im Fahrzeug untergebrachtes Lesegerät 9 eingeführt, welches die im Datenträger 7 gespeicherten Informationen und den Code Ca ausliest und auf das Empfangs steuergerät 1 überträgt. Sodann erfolgen die beiden vorstehend ausgeführten Codeübereinstimmungsabgleiche.

Das Lesegerät 9 kann in einer ersten Ausführung so im Fahrzeug untergebracht sein, daß die Chipkarte von außerhalb des Fahr zeuges eingeführt werden kann.

Gemäß einer zweiten Ausführung kann es aber auch innerhalb des Fahrzeuges angeordnet sein, so daß es erst zugänglich ist, wenn mit dem mechanischen Schlüssel 8 das Fahrzeug geöffnet wurde. In diesem Fall wird ein Alarm in Kauf genommen, der erst beim Einführen der Chipkarte in das Lesegerät abgestellt wird.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Chipkarte 6 ist vorge sehen, den Datenträger 7 zugleich als flachen Sender 2′ auszu bilden, so daß dieser die Funktion des "Haupt" -Senders 2 gemäß Fig. 1 übernehmen kann.

Claims

1. Fernbedienungssystem mit auf physikalischem Wege

- von einem beweglichen Sender
- zu einem in einem ortsfesten oder beweglichen Objekt an geordneten Empfangssteuergerät
- zur Steuerung von Funktionen von diesem nachgeschalteten Einrichtungen, insbesondere von Schaltfunktionen einer Kraftfahrzeug- Diebstahlwarnanlage, übertragbarem Code,
- wobei bei jeder Betätigung einer Sendetaste des Senders der Code übertragen wird
- und vor Ausführung irgendeiner Funktion der übertragene Code mit dem im Empfangssteuergerät gespeicherten Code auf vollständige Übereinstimmung geprüft wird (1. Codeüber einstimmungsabgleich) , dadurch gekennzeichnet,
- daß der Code in einem Speicher (3.1) wenigstens eines weiteren Steuergerätes (3) des Objektes abgespeichert ist,
- daß nach Betätigung der Sendetaste (2.2) des Senders (2, 2′) auch der im nur einmal programmierbaren Speicher (1.1) des Empfangssteuergerätes (1) gespeicherte Code mit dem im weiteren Steuergerät (3) gespeicherten Code auf vollstän dige Übereinstimmung geprüft wird (2. Codeübereinstim mungsabgleich),
- und daß vom Empfangssteuergerät (1) die Funktionen nur dann angesteuert werden, wenn die Prüfungen jeweils Über einstimmung der Codes ergeben haben.

2. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Code des Empfangssteuergerätes (1) bei dessen Montage in das Objekt auf das wenigstens eine weitere Steuergerät (3) zur Programmierung dessen Speicher (3.1) übertragen wird.

3. Fernbedienungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (3.1) des weiteren Steuergerätes (3) wieder holt programmierbar ist.

4. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Empfangssteuergerät (1) des weiteren mit einem Lesege rät (9) verbunden ist, welches mindestens den Code aus einem Datenträger (7) einer Chipkarte (6) auslesen kann.

5. Fernbedienungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (2′) in eine Chipkarte (6) integriert ist.