DE4313424A1 - Verfahren zur elektronischen Steuerung von Personenföderanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur elektronischen Steuerung von Personenförderanlagen, wie Rolltreppen oder Rollsteigen.

Allgemein bekannt ist, daß Rolltreppenantriebe in Abhängigkeit von dem Vorhanden- oder Nichtvorhandensein von Personen ein- oder abgeschaltet werden können, so daß die Rolltreppe entweder steht oder aber mit Normal­ geschwindigkeit läuft. Gleiches gilt natürlich auf für Rollsteige. Nach­ teilig ist hier festzustellen, daß infolge der ständigen Ein- und Aus­ schaltungen hohe Stromspitzen entstehen, die sich auf die Standzeit des Antriebes nachteilig auswirken.

Ziel des Erfindungsgegenstandes ist es, ein Verfahren zur elektronischen Steuerung von Personenförderanlagen, wie Rolltreppen oder Rollsteigen, zu konzipieren, mit welchem der Personenförderer einerseits bedarfsabhängig geregelt werden kann. Andererseits sollen Stromspitzen und Kosten für Blindstrom entfallen und der Gesamtenergieverbrauch gesenkt werden.

Dieses Ziel wird verfahrensgemäß erreicht, indem der Antrieb der Perso­ nenförderanlage eingeschaltet und die Personenförderanlage über minde­ stens einen Frequenzumformer auf eine vorgegebene Standby-Geschwindig­ keit geregelt wird, die solange gehalten wird, bis eine Überwachungsein­ richtung Personenbetrieb feststellt und die Personenförderanlage über den Frequenzumformer auf eine vorgegebene Transportgeschwindigkeit geregelt und bei Erreichen der Transportgeschwindigkeit bzw. Überschreitung einer vorgegebenen Last oder Personenanzahl der Antrieb auf Netzbetrieb umge­ schaltet wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteran­ sprüchen zu entnehmen.

Mit Hilfe der elektronischen Steuerung kann die Geschwindigkeit der Per­ sonenförderanlage, insbesondere einer Rolltreppe bzw. eines Rollsteiges, ausgehend von einer Standby-Geschwindigkeit, mit Hilfe des Frequenzum­ wandlers bedarfsabhängig geregelt werden. Stromspitzen und Kosten für Blindstrom entfallen, insbesondere im Hinblick darauf, daß der Frequenz­ umformer nicht der Leistung des Motors entsprechend ausgebildet sondern geringer dimensioniert ist. Der Gesamtenergieverbrauch kann durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen gesenkt werden.

Bekannte und auf anderen technischen Gebieten eingesetzte stromgeführte Frequenzumformer weisen den Nachteil auf, daß hohe seitens der Energieer­ zeuger in Rechnung zu stellende Blindströme auftreten. Bei dem erfin­ dungsgemäßen spannungsgeführten Umformer ergibt sich ein wesentlich gün­ stigeres Blindstromverhältnis, so daß die ansonsten anfallenden Kosten für den Blindstrom somit entfallen können.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden anhand eines Flußdia­ grammes näher erläutert.

Das Flußdiagramm zeigt das Schaltschema beispielsweise einer Rolltreppe. In der ersten Phase 1 wird die Rolltreppe eingeschaltet und gestartet. In der zweiten Phase wird 2 die Rolltreppe auf einer Rampe über Frequenzum­ former auf eine Standby-Geschwindigkeit von in diesem Beispiel 0,2 m/s geregelt. Diese Geschwindigkeit wird solange beibehalten, bis eine Überwachungseinrichtung, beispielsweise eine Lichtschranke 3 betätigt wird. Die Lichtschranke 3 steuert dann den weiteren Ablauf. Ist das Signal der Lichtschranke positiv, wird in der Phase 4 die Rolltreppe ebenfalls auf einer Rampe über den Frequenzumformer auf eine Normalgeschwindigkeit von beispielsweise 0,5 m/s geregelt. Dieser Zustand wird solange beibehalten, bis eine vorgegebene Last bzw. Personenanzahl überschritten wird, wobei hier beispielsweise der Schlupf des Antriebsmotors als Ausgangskriterium zugrunde gelegt werden kann. Dies ist durch Phase 5 definiert. In Phase 6, d. h. bei Überschreitung der vorgegebenen Last bzw. Personenanzahl wird der Antrieb auf Netzbetrieb umgeschaltet.

In diesem Diagramm sind zwei verschiedene Betriebsweisen dargestellt. In der Betriebsweise 7 ist ein einzelner Antriebsmotor 8 mit einer Stern- Dreieck-Schaltung vorgegeben, wobei der Umschaltung auf Netzbetrieb zu­ nächst in die Betriebsweise des leistungsschwächeren Sternbetriebes 9 umgeschaltet wird. In Abhängigkeit einer zu überschreitenden Last bzw. Personenanzahl, die ebenfalls beispielsweise über den Schlupf des An­ triebsmotors 8 geregelt werden kann, wird der Antrieb 8 von Stern- 9 auf Dreieckbetrieb 10 umgeschaltet.

In der zweiten Version 11 sind mehrere Antriebsmotoren 12 vorgesehen, die im Netzbetrieb lastabhängig zu- oder abgeschaltet werden, wobei auch hier Kriterien, wie der Schlupf des bzw. der Motoren, der Zu- oder Abschaltung zugrunde gelegt werden können.

In beiden Fällen wird der jeweils verbleibende Motor in der Phase 13 auf den Frequenzumformer umgeschaltet, wenn sich kein Benutzer mehr auf der Rolltreppe befindet und in der Phase 14 die Geschwindigkeit auf den Standby-Betrieb von, wie hier angenommen 0,2 m/s geregelt.

Zur Energieeinsparung ist der Frequenzumformer lediglich auf die halbe Antriebsleistung des Motors dimensioniert, wobei anstelle des blindstrom­ intensiven stromgeregelten Frequenzumformers ein spannungsgeführter Fre­ quenzumformer zu Einsatz gelangt. Aus der Standby-Geschwindigkeit von 0,2 m/s kann die Rolltreppe dann wieder abgeschaltet werden.

Claims (6)

1. Verfahren zur elektronischen Steuerung von Personenförderanlagen, wie Rolltreppen oder Rollsteigen, indem der Antrieb der Personenför­ deranlage eingeschaltet und die Personenförderanlage über mindestens einen Frequenzumformer auf eine vorgegebene Standby-Geschwindigkeit geregelt wird, die solange gehalten wird, bis eine Überwachungsein­ richtung Personenbetrieb feststellt und die Personenförderanlage über den Frequenzumformer auf eine vorgegebene Transportgeschwind­ igkeit geregelt und bei Erreichen der Transportgeschwindigkeit bzw. Überschreitung einer vorgegebene Last oder Personenanzahl der An­ trieb auf Netzbetrieb umgeschaltet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenz­ umformer nicht der Motorantriebsleistung entsprechend sondern gerin­ ger, insbesondere der halten Motorantriebsleistung entsprechend, dimensioniert wird.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Frequenzumformer als spannungsgeführter Umformer ausgebildet wird.

4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor mit einer Stern-Dreieck-Schaltung versehen ist und der Antriebsmotor bis zu einer vorgegebenen Last bzw. Personenanzahl zunächst im Sternbetrieb gefahren und bei diesen wertübersteigender Last bzw. Personenanzahl auf Dreieckbetrieb umgeschaltet wird.

5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch mehrere Antriebsmotoren, die im Netzbetrieb last- bzw. personenabhängig zu­ bzw. abgeschaltet werden.

6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Reduzierung der Last bzw. der Personenanzahl auf einen vorgege­ benen Wert vom Netzbetrieb wieder auf den Frequenzumformerbetrieb umgeschaltet und die Geschwindigkeit der Personenförderanlage auf den Standby-Betrieb zurückgeführt wird.