DE431299C

DE431299C - Dauerreibflaechen aus Metall fuer Sicherheitsstreichhoelzer

Info

Publication number: DE431299C
Application number: DEC37445D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Beck
Original assignee: Chemische Fabriken Kunheim & C
Current assignee: Chemische Fabriken Kunheim & C
Priority date: 1925-11-15
Filing date: 1925-11-15
Publication date: 1926-07-14

Description

Dauerreibflächen aus Iwletall für Sicherheitsstreichhölzer. Die zur Entflammung von Sicherheitsstreichhölzern im Gebrauch befindlichen Dauerreibflächen enthalten als wesentliche Bestandteile amorphen Phosphor in Mischung mit fein gepulvertem Schwefelantimon oder Schwefelkies unter Zusatz von geeigneten Füll- und Bindemitteln.
Daneben sind in neuester Zeit auch Dauerreibflächen aus Metall bekannt geworden, die sich von den vorgenannten, nichtmetallischen Reibflächen durch bessere mechanische Bearbeitbarkeit sowie längere Haltbarkeit beim Gebrauche vorteilhaft unterscheiden. Bei ihrer Herstellung war man aber bisher auf die Verwendung ausschließlich von Metallen der sogenannten seltenen Erden angewiesen (Patent 420900).
Es hat sich nun in überraschender Weise herausgestellt, daß nicht nur mit den Metallen der seltenen Erden, sondern ganz allgemein mit Metall, Metallmischungen oder Metalllegierungen sehr wirksame Dauerreibflächen erhalten werden können, wenn den Metallen, Metallmischungen oder Metallegierungen amorpher Phosphor in feiner mechanischer Verteilung einverleibt wird. Am besten geeignet sind Metalle oder Legierungen, deren Härte nach der Moßschen Skala 5° nicht übersteigt. Um den Härtegrad der Reibflächen günstig zu beeinflussen, können außer amorphem Phosphor noch andere Stoffe, z. B. Antimon, Arsen, Bor, Silicium, Carbide, Quarz- oder Glasmehl u. dgl., zugesetzt werden, ferner zur Erhöhung des Zusammenhanges Bindemittel. Letztere bestehen zweckmäßig aus hochplastischen Metallen oder Metallegierungen, z. B. Blei oder Woodmetall, können aber auch teilweise oder ganz in Form von organischen Stoffen, z. B. fein gepulvertem Harz, Kolophonium u. dgl., vorhanden sein. Schließlich können den Massen auch noch Füllstoffe verschiedener Art, z. B. Oxyde von Metallen, Asbest, Cellulose u. a., zugesetzt werden.
Die Herstellung der Reibflächen kann durch Zusammenpressen der Mischungen aus dem zu Pulver oder kleinen Spänchen zerkleinerten Metall, amorphem Phosphor und Zusätzen erfolgen; der Phosphor und die sonstigen Zusätze können aber auch in Platten aus dem Grundmetall eingewalzt werden. Preß- und Walzarbeit können bei erhöhter oder gewöhnlicher Temperatur erfolgen; im ersteren Falle darf aber die Temperatur nicht so hoch gesteigert werden, daß der Phosphor sich entzündet oder chemisch reagiert. Gegebenenfalls kann durch eine nachträgliche Wärmebehandlung eine Verfestigung der fertig gepreßten oder gewalzten Reibflächen erzielt werden.
Beispielsweise werden vorzüglich wirksame Reibflächen erhalten durch Zusammenpressen folgender Bestandteile: i. 9o Teile fein gepulvertes Blei mit io Teilen pulverisiertem amorphen Phosphor, 2. 85 Teile fein gepulvertes Woodmetall mit 15 Teilen pulverisiertem amorphen Phosphor, 3. 85 Teile einer Legierung, enthaltend 68prozentiges Blei, 16prozentiges Zinn, 16-prozentiges Cadmium mit 15 Teilen pulverisiertem amorphen Phosphor.
4. So Teile einer Legierung, enthaltend 9oprozentiges Blei, i oprozentiges Antimon mit 35 Teilen fein gepulvertem Woodmetall und 15 Teilen pulverisiertem amorphen Phosphor.
Die erzeugten Reibflächen sind von sehr großer Festigkeit; sie vertragen Stoß und Fall, selbst aus größerer Höhe auf harte Unterlagen, ohne abzubröckeln oder zu zerbrechen. Ebenso können sie, ohne Schaden zu erleiden, ausgestanzt, ausgebohrt, auf andere Flächen aus :Metall, Stein u. dgl. aufgenietet oder auf Flächen aus beliebigem Material, z. B. Weißblech, Holz, Pappe u. dgl., aufgelötet, aufgewalzt oder aufgepreßt werden. Da die Zusätze das Aussehen der vornehmlich aus Metall bestehenden Grundmasse kaum verändern, zeigen die Reibflächen metallischen Glanz und verleihen somit den damit ausgestatteten Streichholzbehältern ein einheitliches und gefälliges Aussehen.
Die Entflammung erfolgt an diesen Reibflächen sehr leicht und sicher.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Dauerreibflächen für Sicherheitsstreichhölzer unter Verwendung von Metallen, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben unter Ausschluß der Metalle der seltenen Erden aus Metallen, Metallrnischungen oder Metallegierungen bis zum Härtegrad 5 der Skala nach Moß und amorphem Phosphor bestehen.
2. Dauerreibflächen für Sicherheitsstreichhölzer nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, -daß dieselben außer Metall und amorphem Phosphor noch andere härtende, die Reibung vergrößernde, füllende oder bindende, an sich bekannte Bestandteile, z. B. Antimon, Arsen, Silicium, Bor, Carbide, Quarz- und Glasmehl, Metalloxyde, Asbest, Cellulose, Harze, enthalten.