DE431255C - Verfahren zum Verwerten kalk- und bitumenhaltiger Stoffe - Google Patents

Verfahren zum Verwerten kalk- und bitumenhaltiger Stoffe

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DE431255C
DE431255C DESCH75390D DESC075390D DE431255C DE 431255 C DE431255 C DE 431255C DE SCH75390 D DESCH75390 D DE SCH75390D DE SC075390 D DESC075390 D DE SC075390D DE 431255 C DE431255 C DE 431255C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/20Nitrogen oxides; Oxyacids of nitrogen; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Verwerten kalk- und bitumenhaltiger Stoffe. Der Nutzbarmachung mancher in der Natur in großen Mengen vorkommender Kalk und Bitumen enthaltender Rohstoffe, wie Ölschiefer, Ölkreide, Faulschlamm, aschenreicher Braunkohle u. dgl., stehen vielerlei Schwierigkeiten entgegen, wie geringer Bitumengehalt, z. B. des Ölschiefers, hoher Wassergehalt des Faulschlammes, Unverwertbarkeit der großen Rückstandsmengen, z. B. bei Ölschiefer und Ölkreide, geringer Wert als Brennstoff bei hohem Aschengehalt von Braunkohlen u. a. m.
  • Gemäß der Erfindung wird die Verwertung derartiger Stoffe dadurch wirtschaftlich möglich gemacht, daß ihre Bestandteile, Kalk und Bitumen, als Rohstoff und Hilfsstoff zur Herstellung von Stickstoffverbindungen, z. B. Kalksalpeter, verwandt werden.
  • Für diesen Zweck eignen sich besonders die an sich bekannten Verfahren, bei denen die Herstellung von Stickstoffverbindungen, insbesondere von Salpetersäure, unmittelbar oder mittelbar durch Verbrennung von Brennstoffen mittels Luft oder sauerstoffhaltigen Gemischen unter geeigneten Bedingungen geschieht. Letztere können geboten werden durch Verbrennung unter höherem Druck, durch Anwendung sauerstoffreicher Reaktionsgemische, durch Einwirkenlassen nascierender Elemente, wie Sauerstoff und Wasserstoff auf Stickstoff beim Vergasen von Brennstoffen in Generatoren, beim Verbrennen oder Verpuffenlassen von Gasen in Gasmotoren oder Bomben u. dgl. Bei den meisten dieser Verfahren bilden sich bei- der hohen Temperatur Stickoxyde, deren Zerfall durch Abkühlung in bekannter Weise verhindert wird. Durch weitere Oxydation gehen die Stickoxyde in Dioxyde und bei Gegenwart von Wasserdampf in Salpetersäure über.
  • Die brennbaren Bestandteile der genannten Bitumen und Kalk enthaltenden Stoffe geben also gemäß der Erfindung den Brennstoff für die vorstehenden Verfahren her. Mit der aus denselben gewonnenen Salpetersäure und den kalkigen Rückständen der von Bitumen befreiten Stoffe wird Kalksalpeter erzeugt.
  • Unter Benutzung dieser Verfahren wird die Erfindung so ausgeführt, daß beispielsweise die aschenreiche Braunkohle in einer in dem Reaktionsraume unter Druck brennenden Staubfeuerung verbrannt wird und die gebildete Salpetersäure dann mit der kalkhaltigen Braunkohlenasche Kalksalpeter bildet. Oder es wird das durch Schwelung von Ölkreide gewonnene Gas und gegebenenfalls auch das Öl zur Speisung der flammenlosen Oberflächenverbrennung in einem unter Druck stehenden Reaktionsraum benutzt. Die heißen Verbrennungsgase nebst den beigesellten nitrosen Dämpfen werden dann unmittelbar in dem Verbrennungsraume oder in besonderen Absorptionsräumen zur Einwirkung auf den entölten Kreiderückstand zwecks Bindung der erzeugten Salpetersäure gebracht. Bei Erzeugung von Salpetersäure mittels der. sogenannten Tauchflamme kann letztere unmittelbar 'in aus der entölten Kreide hergestellter Kalkmilch brennen, so daß diese sofort die durch die Tauchflamme erzeugte Salpetersäure bindet.
  • Diese Arbeitsweise kommt z. B. auch in Betracht zum Verwerten kalkhaltigen Faulschlammes (Sapropel). Die in diesem unmittelbar brennende Tauchflamme entwässert ihn in bekannter Weise, bewirkt durch ihr starkes Durchwühlen der Masse ein Abtrennen der Kalkbeimengungen, die in der dünnschlammigen Masse zu Boden sinken, und erzeugt Salpetersäure zum Umwandeln des Kalkes in Kalksalpeter.
  • Eine weitere Ausführungsmöglichkeit des Erfindungsgedankens besteht darin, die brennbaren Bestandteile der gemäß der Erfindung auszunutzenden Rohstoffe zur Erzeugung elektrischen Stromes zu verwerten und damit in bekannter Weise unter Benutzung des Rückstandskalkes, z. B. von Ölkreide, Kalkstickstoff herzustellen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Verwerten kalk- und bitumenhaltiger Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Entgasung, Vergasung, Extraktion, Verbrennung o. dgl. vom Bitumen befreite Kalk zur Herstellung von Stickstoffverbindungen verwendet wird, die mittels der durch Ausnutzung der Bitumenbestandteile als Brennstoff erzeugten Wärme oder elektrischen Energie erzeugt werden. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit aus dem Bitumen des Rohstoffes gewonnenen ölen oder- Gasen gespeisten Druckinnenfeuerungen Salpetersäure gewonnen wird, durch welche der Kalk des Rohstoffes in Kalksalpeter verwandelt wird. 3. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch Erzeugung der Stickstoffverbindung mit-. tels einer unter Druck brennenden Kohlenstaubfeuerung. q.. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Rohstoff gewonnene Biturnen zur Erzeugung elektrischen Stromes dient für die Herstellung von Kalkstickstoff aus dem Kalk des Rohstoffes.
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