DE4312277A1 - Anlage zum Herstellen eines Stahlbandes aus einem gegossenen Stahlstrang - Google Patents
Anlage zum Herstellen eines Stahlbandes aus einem gegossenen StahlstrangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Herstellen eines Stahlbandes
mit einer Dicke von 2 bis 25 Millimetern durch Verformen eines
gegossenen Stahlstranges, bestehend aus einer Stranggießmaschine
mit einer oszillierenden Durchlaufkokille mit gekühlten Wänden und
einer am Kokillenauslauf angeordneten, Quetsch- und Preßrollen
aufweisenden Verformungsvorrichtung für den Stahlstrang.
Eine Anlage dieser Art ist durch die EP-B1-0 326 190 bekanntgewor
den. Damit läßt sich ein dichter, lunkerfreier, in seiner Dicke
gegenüber dem die Kokille verlassenden Stahlstrang wesentlich
reduzierter Strang mit einem zudem für die Weiterverarbeitung
feinkörnigem Gußgefüge erreichen. Die Quetsch- und Preßrollen der
am Kokillenauslauf angeordneten Verformungseinrichtung drücken den
Stahlstrang dabei derart zusammen, daß die inneren Wandungen der
bereits verfestigten Strangschalen miteinander verschweißen. Wegen
der geringen Dicke des aus der oszillierenden Kokille austretenden
Stahlstranges und der anschließenden Dickenreduzierung des nach
nicht durcherstarrten Stahlstranges in der Verformungseinrichtung
sowie mindestens einem dieser nachgeordneten Walzgerüste, lassen
sich ohne weiteres Stahlstränge mit einer wesentlich unter 25 mm
liegenden Dicke erreichen.
Wie sich allerdings herausgestellt hat, bauen sich auf den Quetsch-
und Preßrollen Schlacke und Zunder auf. Dadurch entstehen auf den
Oberflächen der in einer solchen Anlage hergestellten Bänder
Schlacken- und Zundermulden, die in der nachgeschalteten Hochumfor
mung, das heißt in dem Walzgerüst auch nicht beseitigt werden
können. Die Auswertung von Bandabschnitten mit gezielten Nothalt
hat gezeigt, daß beim Durchlauf des gegossenen Stahlstranges durch
die Verformungseinrichtung Schlacke und Zunder im Quetsch- bzw.
Preßrollenspalt eingewalzt werden.
Es ist deshalb versucht worden, den gegossenen Stahlstrang noch vor
dessen Eintritt in die Quetsch- und Preßrollen zu entzundern und
zu schlacken. Entschlackungs- und Entzunderungsversuche mit einem
stationären Turborotor haben ergeben, daß sich die Bandoberfläche
beim Einsatz von Preßwasser mit Drücken von < 200 bar vollständig
entschlacken und entzundern lassen. Dabei muß sichergestellt werden,
daß das Preßwasser sowie die gelösten Schlacken- und Zunderpartikel
vollständig abgesaugt werden, um Oberflächenfehler zu vermeiden.
Dies erfordert einen großen konstruktiven Aufwand, einen hohen
Wartungsaufwand sowie hohe Betriebskosten für die Entsorgung des
Preßwassers und der gelösten Schlacken- und Zunderpartikel.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungs
gemäßen Anlage sicherzustellen, daß sich Oberflächenfehler der
Stahlbänder aufgrund einer den Preß- und Quetschrollen zugeordneten
Entschlackungs- und Entzunderungsvorrichtung vermeiden lassen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß Spritzdüsen
an der von dem Strang abgewandten Seite auf die Quetsch- und Preß
rollen gerichtet sind. Wie herausgefunden wurde, lassen sich durch
das gezielte Aufspritzen des Preßwassers direkt auf die Quetsch-
und Preßrollen sämtliche der vorgenannten Nachteile überraschend
beseitigen. Die hohe Auftreffenergie der Wasserstrahlen des aufge
spritzten Preßwassers bringt es mit sich, daß sowohl das Wasser als
auch Schlacken- und Zunderpartikel von der Oberfläche gelöst werden
und somit nicht mehr in den Rollenspalt gelangen.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla
gen, daß die Spritzdüsen in einer kastenartigen Einhausung angeord
net sind. Die Einhausung kann vorzugsweise federnd gegen die Quetsch-
und Preßrollen angestellt sein.
Aufgrund der Einhausung der Spritzdüsen wird sichergestellt, daß
das Preßwasser und die gelösten Schlacken- und Zunderpartikel nicht
wieder auf die Bandoberfläche und damit in den Rollenspalt gelangen.
Es läßt sich ein abgekapselter Abtransport des Preßwassers und der
Partikel erreichen. Schließlich bewirkt die federnde Anstellung der
Einhausung, daß die Rollenoberflächen vor und hinter den Düsen
abgestreift werden, so daß die an den Oberflächen der Quetsch- und
Preßrollen anhaftenden, von den Preßwasserstrahlen noch nicht
abgelösten Zunder- und Schlackenpartikel spätestens zu diesem
Zeitpunkt entfernt werden und somit nicht mehr auf die Bandober
fläche gelangen können.
Eine alternative oder ergänzende Maßnahme sieht vor, daß den Spritz
düsen das Wasser sowie die Zunder- und Schlackenpartikel abfördern
de, vorzugsweise als Abströmbleche ausgebildete Einbauten zugeordnet
sind, die den Quetsch- und Preßrollen in Strang-Ausziehrichtung
nachgeschaltet, das heißt jeweils unterhalb der Rollen angeordnet
sind. Mittels der Abströmbleche lassen sich das Wasser und die darin
enthaltenen, von den Rollen abgelösten Partikel sammeln und aus dem
Rollenbereich abfördern, bevor sie auf die unterhalb angeordneten
Rollen fallen bzw. erneut auf die Bandoberfläche gelangen können.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausfüh
rungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert ist.
Von der Darstellung der als solchen bekannten Anlage zum Herstellen
dünner Stahlbänder aus gegossenen Stahlsträngen ist verzichtet
worden, und in der einzigen Figur ist in schematischer Form eine
am Auslauf einer Kokille 1 nachgeschaltete Verformungsvorrichtung
2 gezeigt, die obere, im Durchmesser kleinere Quetschrollen 3 und
untere, im Durchmesser größere Preßrollen 4 aufweist. Die Quetsch-
und Preßrollen 3, 4 drücken den aus der Kokille 1 ausgeförderten
Stahlstrang 5, der in seinem Kern noch flüssig ist, derart zusammen,
daß die inneren Wandungen der bereits verfestigten Strangschale
miteinander verschweißen; gleichzeitig reduzieren sie die Dicke des
Stahlstranges 5, bevor dieser in einer einstufigen Hochumformung
in einem nachgeschalteten Walzgerüst auf seine Enddicke reduziert
wird.
In kastenartigen Einhausungen 6 sind über die Länge der Quetsch-
und Preßrollen 3, 4 verteilt, an den von dem Strang 5 abgewandten
Seiten mehrere Spritzdüsen 7 angeordnet, die Preßwasser unter hohem
Druck gezielt auf die Rollenoberflächen auf Spritzen und die von der
Oberfläche des Stahlstranges 5 von den Quetsch- und Preßrollen 3,
4 abgenommenen Zunder- und Schlackenpartikel von den Rollen ablösen.
Sollten trotzdem noch Rückstände bzw. Partikel an den Rollenober
flächen haften bleiben, so werden diese von den Einhausungen 6
abgestreift, die mittels Druckfedern 8 gegen die Rollenoberflächen
angestellt sind und folglich vor und hinter den Spritzdüsen 7 mit
ihren den Rollen anliegenden Gehäusekanten einen Abstreifeffekt
ausüben. Mittels der Gehäusekanten abgestreifte Zunder- und Schlac
kenpartikel fallen auf als Abströmbleche 9 ausgebildete Einbauten,
die von dem Stahlstrang 5 nach außen geneigt verlaufend angeordnet
sind und die Partikel somit aus dem Strang- und Maschinenbereich
wegleiten. Bei Verzicht auf die Einhausungen 6 könnte über die
Abströmbleche 9 außerdem das Spritzwasser abgefördert werden.
Die Einhausungen 6 und/oder die Abströmbleche 9 gewährleisten damit,
daß das aufgespritzte Preßwasser und die gelösten Schlacken- und
Zunderpartikel nicht wieder auf die Oberfläche des Stahlstranges
5 und in die Rollenspalte der Quetsch- und Preßrollen 3, 4 gelangen.
Bezugszeichenliste
1 Kokille
2 Verformungsvorrichtung
3 Quetschrolle
4 Preßrolle
5 Stahlstrang
6 Einhausung
7 Spritzdüse
8 Druckfeder
9 Abströmblech
2 Verformungsvorrichtung
3 Quetschrolle
4 Preßrolle
5 Stahlstrang
6 Einhausung
7 Spritzdüse
8 Druckfeder
9 Abströmblech
Claims (5)
1. Anlage zum Herstellen eines Stahlbandes mit einer Dicke von
2 bis 25 Millimetern durch Verformen eines gegossenen Stahl
stranges, bestehend aus einer Stranggießmaschine mit einer
oszillierenden Durchlaufkokille mit gekühlten Wänden und einer
am Kokillenauslauf angeordneten, Quetsch- und Preßrollen
aufweisenden Verformungsvorrichtung für den Stahlstrang,
dadurch gekennzeichnet,
daß Spritzdüsen (7) an der von dem Strang (5) abgewandten Seite
auf die Quetsch- und Preßrollen (3, 4) gerichtet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spritzdüsen (7) in einer kastenartigen Einhausung (6)
angeordnet sind.
3. Anlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einhausung (6) federnd gegen die Quetsch- und Preßrol
len (3, 4) angestellt ist.
4. Anlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Spritzdüsen (7) Wasser sowie Zunder und Schlacke
abfördernde Einbauten zugeordnet sind.
5. Anlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbauten als Abströmbleche (9) ausgebildet sind.
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