DE4310997A1 - Vorrichtung zur Nutzung der Wellenenergie eines Gewässers - Google Patents
Vorrichtung zur Nutzung der Wellenenergie eines GewässersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Nutzung
der Wellenenergie eines Gewässers, mit mehreren ge
lenkig miteinander verbundenen Schwimmkörpern, de
ren aufgrund von Wellen bewirkte Schwenkbewegungen
in Nutzenergie gewandelt werden.
Aus der DE-OS 36 42 060 ist eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art bekannt, bei der die
Schwimmkörper mit Kolbenpumpen zusammenwirken.
Durch die Wellenbewegung werden die Kolbenpumpen
betätigt und dadurch Druck in einem Druckkessel er
zeugt. Der aufgebaute Druck wird zum Antrieb von
Generatoren verwendet.
Die Umsetzung der Bewegungsenergie der Schwimmkör
per in den Druck eines Mediums und die dann noch
mals erfolgende Energiewandlung des Drucks in eine
Drehbewegung, beispielsweise mittels einer Turbine,
um einen Generator zu betreiben, ist aufwendig und
führt zu einem relativ schlechten Wirkungsgrad.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung zur Nutzung der Wellenenergie eines Gewäs
sers anzugeben, die bei einfachem Aufbau eine hohe
Wellenenergieausnutzung gestattet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß an mindestens einem Schwimmkörper mindestens
ein Mitnehmer angeordnet ist, der an mindestens ei
nem, an einem benachbarten Schwimmkörper gelagerten
oder im Verbindungsbereich zu einem benachbarten
Schwimmkörper gelagerten Drehteil zum Antrieb des
Drehteils angereift und daß dem so gebildeten Mit
nehmer-Drehteil-Antrieb eine Rücklaufsperre zuge
ordnet ist. Aufgrund der Wellen des Gewässers ver
schwenken die Schwimmkörper relativ zueinander, wo
durch eine Drehbewegung des Drehteils erfolgt.
Hierzu greift der Mitnehmer in das Drehteil ein und
nimmt es bei der Schwenkbewegung mit. Die Drehrich
tung des Drehteils wird aufgrund der Rücklaufsperre
vorgegeben, das heißt, das Drehteil bewegt sich nur
in eine Richtung. Die Drehbewegung des Drehteils
läßt sich direkt - ohne daß eine Umformung in eine
andere Energieform notwendig ist - für den Antrieb
eines Generators zur Erzeugung von elektrischer En
ergie nutzen. Hierdurch liegt ein optimaler Wir
kungsgrad vor.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Schwimmkörper mittels eines Gelenks
schwenkbeweglich miteinander verbunden sind und daß
das Drehteil auf der Achse des Gelenks lagert. Dies
führt zu einer sehr kompakten Bauform. Überdies ist
aufgrund dieser Ausgestaltung gewährleistet, daß
Mitnehmer von jeweils benachbarten Schwimmkörper
auf das gleiche Drehteil wirken können.
Bevorzugt sind mehrere Mitnehmer-Drehteil-Antriebe
je Gelenk vorgesehen. Es können zwei, jedoch auch
mehr als zwei Schwimmkörper aneinander gekoppelt
sein. Es läßt sich bei mehreren Schwimmkörpern eine
Schwimmkörper-Kette ausbilden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß an beiden Enden der Achse jeweils ein
Drehteil angeordnet ist. Diese beiden Drehteile
wirken auf eine gemeinsame Achse.
Das Drehteil ist vorzugsweise als Treibrad ausge
bildet. Es kann mit einer Schwungmasse versehen
sein.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Er
findung treibt das Drehteil mindestens einen Gene
rator an. Insbesondere kann vorgesehen sein, daß
das Drehteil den Generator über mindestens ein Ge
triebe antreibt. Mittels des Getriebes läßt sich
die Drehzahl der Achse in eine gewünschte Genera
tor-Drehzahl umformen. Sofern ein verstellbares Ge
triebe zum Einsatz kommt, das heißt, ein Getriebe,
dessen Übersetzung variabel einstellbar ist, so
läßt sich - in Abhängigkeit von dem Wellengang - eine
optimale Anpassung vornehmen.
Vorteilhaft ist es ferner, wenn das Getriebe
und/oder der Generator im Bereich der Achse ange
ordnet sind.
Drehteil, Getriebe und Generator sind vorzugsweise
hintereinanderliegend auf der Achse aufgereiht an
geordnet.
Für die Kopplung benachbarter Schwimmkörper ist be
vorzugt vorgesehen, daß diese in jedem Endbereich
der Achse aneinander gelagert sind. Zusätzlich kann
zwischen den beiden Endbereichen ein Mittellager
vorgesehen sein, um die Stabilität der Einrichtung
zu verbessern.
Insbesondere ist vorgesehen, daß der Mitnehmer ra
dial im Hinblick auf das Drehteil verlagerbar ist.
Auf diese Art und Weise kann das zu übertragende
Drehmoment in Abhängigkeit vom Wellengang variiert
werden. Die Verlagerung des Mitnehmers kann ma
nuell, alternativ jedoch auch maschinell erfolgen.
Bei einer maschinellen Verlagerung können hydrauli
sche, pneumatische oder aber elektrische Verstell
mittel zum Einsatz kommen.
Insbesondere ist vorgesehen, daß das Übersetzungs
verhältnis des Getriebes mit der Verlagerung des
Mitnehmers mitverstellt wird. Die Verstellung des
Mitnehmers und auch die Einstellung der Übersetzung
erfolgt dann stets so, daß ein optimaler Wirkungs
grad vorliegt.
Die Achse und/oder das Getriebe kann vorzugsweise
mit einem Federspeicher zusammenwirken. Dieser Fe
derspeicher ermöglicht eine mehr oder weniger kon
tinuierliche Drehbewegung, das heißt, die Drehbewe
gung wird durch die nur in einer Richtung erfol
gende Mitnahme bei der Schwenkbewegung der Schwimm
körper vergleichmäßigt.
Der Federspeicher kann vorzugsweise als Torsionsfe
der, insbesondere als Torsionswelle ausgebildet
sein.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der Mitnehmer
mit einer Zahnung des Drehteils zusammenwirkt.
Hierdurch wird ein sogenannter Ratschen-Antrieb ge
schaffen.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an
hand von Ausführungsbeispielen und zwar zeigt:
Fig. 1 zeigt eine Schwimmkörperkette in drei Ansichten. Bei den Schwimmkörpern (1),
nachfolgend kurz als SK bezeichnet, kann es sich um geteilte Schwimmkörper,
oder auch um Teleskopschwimmkörper handeln. Die Form und die Abmessungen
sind variabel.
Dieser SK ist mindestens mit einem weiteren SK (1) am Punkt des Zusammen
treffens, hier als Drehpunkt (2) bezeichnet, gekoppelt. Der Drehpunkt (2)
befindet sich über der Wasserlinie (5) und verbindet die beiden SK (1)
vertikal beweglich miteinander, wobei eine horizontale "Schwänzelbewegung"
nicht möglich ist.
Die SK (1) sind mehrmals auf der gemeinsamen Drehachse (2) be
weglich miteinander verbunden. Dies erhöht die Seitenstabilität der
Schwimmkörperkette.
An den Enden der Drehachsen (2) befinden sich mindestens zwei Drehteile (14)
oder Scheiben, die wiederum mit mindestens zwei Mitnehmern (17) je SK (1)
beweglich gekoppelt sind. Diese Mitnehmer (17) können als Ratschen ausge
bildet sein, d. h., sie bewegen das Drehteil (14) nur in einer Richtung und
"ratschen" ohne Kraftübertragung an den Ausgangspunkt zurück, bei der Gegen
bewegung der SK (1). Wenn die SK (1) durch Wellen in vertikale Auf- und
Abbewegungen versetzt werden (Wellenberg), so greifen die Mitnehmer (17)
in die Rillen der Drehteile (14) und bewegen sie in eine Richtung. Bewegen
sich die SK (1) nun in die entgegengesetzte Richtung (Wellental), so greifen
die Mitnehmer (17) der Gegenseite in die Rillen ein und bewegen das Dreh
teil (14) weiter in die gleiche Richtung, so daß eine fast kontinuierliche
Drehbewegung des Drehteils (14) stattfindet.
Um den jeweiligen oberen und unteren Totpunkt zu überwinden, ist nach dem
Drehteil (14) auf dem gleichen Drehpunkt (2) (Welle) ein Getriebe (15) zwischen
Drehteil (14) und den Generatoren (16) vorgeschaltet.
Dieses Getriebe (15) befindet sich direkt nach jedem Drehteil (14) und könnte
ein Federspeicher oder eine Torsionsübertragung sein.
Fig. 2 zeigt den Ausschnitt eines Stoßes von zwei SK (1) in zwei Ansichten und
dem Schnitt B-B.
Drehteil (14), Drehachse (2), Getriebe (15) und Generatoren (16) befinden
sich auf einer Achse zwischen den Schwimmkörpern (1), die entsprechend der
Form ausgespart sind. Die Generatoren können sich aber auch im Innern der
Schwimmkörper (1) befinden, (so entfällt die Aussparung zum Teil). Auf der
Drehachse (2) befindet sich außerhalb der SK (1) das Drehteil (14).
Gleich hinter dem Drehteil (14) befinden sich die Mitnehmer (17), die bei
Bewegung der SK (1) über die Rillen im Drehteil (14) die Kraft auf das Dreh
teil (14) übertragen.
Anschließend folgt das Getriebe (15), das ein Abfallen der Drehzahl im
oberen und unteren Totpunkt der SK-Bewegung überbrücken soll.
Getriebe (15) und Generatoren (16) sind miteinander verbunden. Je nach Energie
anfall können die Generatoren (16) dazugeschaltet oder abgekoppelt werden,
um eine optimale Nutzung der Wellenenergie zu garantieren.
Das Zwischenlager (18) kann bei breiten SK (1) zusätzlich für Stabilität
beitragen.
Bei sehr hohem Wellengang oder extrem kleinem Wellengang ist es möglich,
die Mitnehmer (17) zu verstellen (d. h., je höher der Wellengang (Kraft/
Energie), desto weiter wird man die Mitnehmer (17) in Richtung Drehpunkt (2)
verstellen/einfahren. Je kleiner der Wellengang, desto weiter nach außen
wird der Mitnehmer (17) an dem Drehteil plaziert), um einen optimalen
Wirkungsgrad zu erzielen.
Um die SK (1) vor Überlastung zu schützen, sind Sicherungen - hier nicht
näher bezeichnet - eingebaut (Bremsen/Auflaufpuffer). Ebenso nicht näher
bezeichnet werden die Generatoren (16) durch Schürzen vor unnötigem
Spritzwasser geschützt, oder im SK (1) untergebracht.
Des weiteren ist vorgesehen, daß auf den äußeren Flächen der Drehteile (14)
weitere SK (1) angeflanscht werden können, um eine Verbreiterung der
Schwimmkörperkette zu ermöglichen.
Fig. 3 zeigt eine Schwimmkörperkette in Bewegung.
Bei jeder Richtungsänderung (vertikal) der Schwimmkörper greift
jeweils das andere Mitnehmerpaar (17) in die Rillen des Drehteils (14)
und überträgt die Kraft über ein Getriebe (15) auf die Generatoren (16).
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Nutzung der Wellenenergie eines
Gewässers, mit mehreren gelenkig miteinander ver
bundenen Schwimmkörpern, deren aufgrund von Wellen
bewirkte Schwenkbewegungen in Nutzenergie gewandelt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens
einem Schwimmkörper mindestens ein Mitnehmer ange
ordnet ist, der mindestens einem, an einem benach
barten Schwimmkörper gelagerten oder im Verbin
dungsbereich zu einem benachbarten Schwimmkörper
gelagerten Drehteil zum Antrieb des Drehteils an
greift und daß dem so gebildeten Mitnehmer-Dreh
teil-Antrieb eine Rücklaufsperre zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schwimmkörper mittels eines Ge
lenks schwenkbeweglich miteinander verbunden sind
und daß das Drehteil auf der Achse des Gelenks la
gert.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch mehrere Mitnehmer-
Drehteil-Antriebe je Gelenk.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden
Enden der Achse jeweils ein Drehteil angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehteil
als Treibrad ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehteil
mindestens einen Generator antreibt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehteil
den Generator über mindestens ein Getriebe an
treibt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
und/oder der Generator im Bereich der Achse ange
ordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Drehteil, Ge
triebe und Generator hintereinanderliegend auf der
Achse aufgereiht angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte
Schwimmkörper in jedem Endbereich der Achse anein
ander gelagert sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse zwi
schen ihren beiden Endbereichen in einem zusätzli
chen Mittellager gelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer
radial verlagerbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verlagerung manuell oder maschi
nell erfolgt.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Überset
zungsverhältnis des Getriebes mit der Verlagerung
des Mitnehmers mitverstellt wird.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
und/oder das Getriebe mit einem Federspeicher zu
sammenwirken.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Federspei
cher als Torsionsfeder, insbesondere Torsionswelle,
ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmer
ratschenartig mit einer Zahnung des Drehteils zu
sammenwirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4310997A DE4310997C2 (de) | 1993-04-03 | 1993-04-03 | Vorrichtung zur Nutzung der Wellenenergie eines Gewässers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4310997A DE4310997C2 (de) | 1993-04-03 | 1993-04-03 | Vorrichtung zur Nutzung der Wellenenergie eines Gewässers |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4310997A1 true DE4310997A1 (de) | 1994-10-06 |
DE4310997C2 DE4310997C2 (de) | 1997-04-10 |
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ID=6484670
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4310997A Expired - Fee Related DE4310997C2 (de) | 1993-04-03 | 1993-04-03 | Vorrichtung zur Nutzung der Wellenenergie eines Gewässers |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4310997C2 (de) |
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