DE4007483A1 - Ueberlastkupplung - Google Patents
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Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Überlastkupplung gemäß
den Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs.
Derartige Überlastkupplungen vermeiden Schäden an Maschinen.
Ihre Integration reduziert Betriebsstörungen mit schwerwie
genden Folgen, Reparaturen sowie Stillstandszeiten.
Bekannte Bauart einer Überlastkupplung weist Stirnver
zahnungen mit im Querschnitt trapezförmigen Zähnen auf
(Teubners Fachbücher für Maschinenbau "Maschinenteile" Teil
2, Seite 19, 3. Auflage, 1966). Die völlig planen Zahnflan
ken verlaufen unter einem Winkel α zur Bewegungsrichtung der
axial verschieblichen Kupplungshälfte. Auch gehen die Zahn
flanken scharfkantig in die Zahngründe sowie in die Zahn
köpfe über.
Die auf der Nabe axial verschiebliche Kupplungshälfte wird
durch Federn ständig in Richtung auf die axial unverschieb
bare Kupplungshälfte belastet. Die Federkraft ist einstell
bar. Auf diese Weise kann das Nenn-Drehmoment in bestimmten
Grenzen fixiert werden.
Obwohl sich die bekannte Bauart einer Überlastkupplung mit
im Querschnitt trapezförmigen Zähnen in der Praxis im wesent
lichen bewährt hat, führt die spezielle Zahnform jedoch
dazu, daß in einem Überlastfall die plan ausgebildeten Zahn
flanken der beiden Kupplungshälften aufeinandergleiten und
sich hierbei sowohl in Drehrichtung als auch axial zueinan
der relativ verlagern. Bei dieser Verlagerung wächst nicht
nur die Flächenpressung aufgrund der sich ständig verklei
nernden Zahn-Kontaktflächen, sondern es wird auch das Über
last-Drehmoment durch das Zusammenpressen der das Nenn-Dreh
moment bestimmenden Federn merklich erhöht.
Diesem vergleichsweise kurzzeitigen, in der Praxis jedoch
unbefriedigenden Betriebszustand wurde konstruktiv dadurch
begegnet, daß die Bauelemente, deren Drehmomentbelastung
zu begrenzen war, stärker dimensioniert wurden. Hiermit war
aber eine Einschränkung des Einsatzspektrums der mit einer
gattungsgemäßen Überlastkupplung ausgerüsteten Maschinen und
Vorrichtungen verbunden.
Zum Stand der Technik zählt ferner die Überlastkupplung der
DE-OS 24 33 995. Hier sind beide Kupplungshälften auf ent
sprechend genuteten Wellenabschnitten axial verschieblich
angeordnet. Die Wellenabschnitte liegen einander koaxial
gegenüber. Im Überlastfall kann sich die eine Kupplungshälf
te gegenüber der anderen Kupplungshälfte um eine Zahnteilung
oder ein Vielfaches dieser Zahnteilung verdrehen. Demzufolge
ist nicht sicherzustellen, daß unter Berücksichtigung des
Zeitfaktors für die Weitergabe eines Störsignals eine mit
einer solchen Überlastkupplung ausgerüstete Maschine im
Störfall einwandfrei abgeschaltet werden kann. Das Nenn-
Drehmoment kann überschritten und die zu schützenden Bau
teile können zumindest beschädigt werden.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die im Oberbegriff
des Patentanspruchs beschriebene Überlastkupplung dahinge
hend zu vervollkommnen, daß im Überlastfall das Nenn-Dreh
moment nicht überschritten wird und die hinsichtlich der
Drehmomentbelastung zu schützenden Bauteile exakt auf das
Drehmoment abgestimmt werden können.
Die Lösung dieses Problems besteht nach der Erfindung in den
im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs aufgeführten
Merkmalen.
Tritt bei der erfindungsgemäßen axial kompakt gehaltenen
Überlastkupplung die Überlastsituation auf, gleiten wie
im bekannten Fall die Zähne der Stirnverzahnungen in Umfangs
richtung und axial auseinander, wobei nur die mit der Nabe
zwar drehfest, jedoch axial verschieblich verbundene Kupp
lungshälfte gegen die Reaktion der Federkraft verschoben
wird. Die gegenüber der Nabe relativverdrehbare Kupplungs
hälfte führt jedoch keine Axialverlagerung aus. Die beiden
Kupplungshälften vollziehen eine Relativverdrehung. Dabei
ist durch die asymmetrische Verteilung der Zähne in Umfangs
richtung sichergestellt, daß die Kupplungshälften erst genau
nach einer 360°-Relativverdrehung über ihre Zähne wieder
drehmomentübertragend gekoppelt werden. Auf diese Weise wird
eine Festpunktschaltung mit einem punktgenauen Wiederein
rasten der Kupplungshälften erzielt. Eine solche Festpunkt
schaltung gewährleistet in einem Störfall, daß das Störsig
nal den Störungszustand auch einwandfrei weiterleiten kann
und die Maschine ordnungsgemäß abgestellt wird.
Die Zahnkonfiguration ist außerdem so gehalten, daß in jeder
Betriebslage die axiale Belastung gleichmäßig über den Um
fang verteilt ist und keine Kippmomente auftreten können.
Die plane Abflachung der Wellenberge ist mit dem weiteren
Vorteil verbunden, daß im Überlastfall und nicht mehr in
Eingriff befindlichen Zähnen die Wellenberge großflächig
aufeinander gleiten. Die Flächenpressung kann in dieser
Betriebssituation erheblich gesenkt werden. Ferner wird
hierdurch erreicht, daß die während des Normalbetriebs mit
einander in Berührung stehenden Zahnflankenbereiche defi
niert spielfrei aufeinander abgestimmt werden können.
Mit der verschleißfesten Beschichtung der Stirnverzahnungen
kann eine sehr große Wiederholgenauigkeit des Nenn-Dreh
moments bei langer Lebensdauer und Wartungsfreiheit der
Überlastkupplung gewährleistet werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den Zeichnun
gen veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Überlastkupplung in perspektivischer
Darstellung;
Fig. 2 die Überlastkupplung der Fig. 1 in der Seiten
ansicht, teilweise im vertikalen Längsschnitt;
Fig. 3 eine schematische Stirnansicht auf die Stirn
verzahnung einer Kupplungshälfte;
Fig. 4 in vergrößerter Darstellung einen in Umfangs
richtung geführten Schnitt durch die Stirnver
zahnungen der Kupplungshälften der Überlast
kupplung der Fig. 1 und 2 im überlastfreien
Betriebszustand;
Fig. 5 in vergrößertem Detail verschiedene Relativ
stellungen der Stirnverzahnungen beim Eintritt
des Überlastfalls und
Fig. 6 die Darstellung der Fig. 4 nach dem Erreichen
des Leerlaufmoments.
Mit 1 ist in den Fig. 1 und 2 eine Überlastkupplung be
zeichnet, wie sie beispielsweise zwischen einem treibenden
und einem angetriebenen Bauelement einer Bearbeitungsmaschi
ne eingegliedert wird, um die Drehmomentbelastung des ange
triebenen Bauelements, wie beispielsweise ein Kettenrad, ein
Zahnrad usw., zu begrenzen. Das treibende und angetriebene
Bauelement sind nicht näher veranschaulicht.
Die Überlastkupplung 1 weist eine Nabe 2 auf, die mit dem
antreibenden Bauelement verbunden wird.
Umfangsseitig der Nabe 2 sind zwei Kupplungshälften 3, 4
angeordnet, die im äußeren Umfangsbereich formschlüssig
ineinandergreifende identische Stirnverzahnungen 5, 6 be
grenzter radialer Länge aufweisen (siehe auch Fig. 3).
Die Kupplungshälfte 3 ist mit der Nabe 2 über eine Führungs
verzahnung 7 zwar drehfest, jedoch axial verschieblich ver
bunden (Fig. 2). Die mit dem anzutreibenden Bauelement
verbundene andere Kupplungshälfte 4 ist mittels Wälzlager
8 zur Nabe 2 distanziert und dadurch gegenüber der Nabe
2 relativverdrehbar, jedoch axial unverschiebbar.
Die axial verschiebliche Kupplungshälfte 3 ist durch mehrere
über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnete Schrauben
federn 9 in Richtung auf die drehbare Kupplungshälfte 4
vorgespannt. Die Reaktionskraft der Schraubenfedern 9 kann
mit Hilfe einer Druckscheibe 10 variiert werden. Dazu dient
eine auf der Nabe 2 angeordnete Einstellmutter 11. Folglich
kann auch das über die Stirnverzahnungen 5, 6 übertragbare
Nenn-Drehmoment in gewissen Grenzen eingestellt werden.
Die Stirnverzahnungen 5, 6 weisen eine sinusförmige kanten
freie Kontur auf (Fig. 4 bis 6). Der kleinste Flankenkon
taktwinkel a im Übergangsbereich von einem Wellenberg 12 auf
ein Wellental 13 erstreckt sich unter etwa 45° zu der quer
zur Nabenachse 14 verlaufenden radialen Trennebene TE der
Kupplungshälften 3, 4. Die Wellenberge 12 sind plan abge
flacht. Die Übergangsbereiche von den Wellenbergen 12 auf
die Wellenflanken 15 sind gerundet. Außerdem sind die Stirn
verzahnungen 5, 6 verschleißfest beschichtet.
Wie die Fig. 3 genauer zu erkennen gibt, sind die Zähne
16 der Stirnverzahnung 5 - und dementsprechend auch die
Zähne 17 der Stirnverzahnung 6 - in Umfangsrichtung der
Kupplungshälfte 3 so asymmetrisch angeordnet, daß im Stör
fall und bei einer hierdurch hervorgerufenen Relativverdre
hung zu der Kupplungshälfte 4 die Zähne 16 und 17 erst genau
nach einer 360°-Verdrehung wieder ineinandergleiten.
Diese Konfiguration ist in der Fig. 3 rein schematisch
dadurch veranschaulicht, daß z. B. der keine Zähne 16 auf
weisende Bereich X der Kupplungshälfte 3 der Fig. 1 in
der Fig. 3 schraffiert und der daran anschließende Bereich
X 1 mit fünf Zähnen 16 unschraffiert gezeichnet ist. Folge
richtig schließen sich dann in Umfangsrichtung wieder Berei
che X-X 2 mit unterschiedlichen Zähnezahlen an.
Das Nenn-Drehmoment wird von der Nabe 2 über die Führungs
verzahnung 7 auf die axial verlagerbare Kupplungshälfte
3 und über die Stirnverzahnungen 5, 6 auf die drehbare Kupp
lungshälfte 4 übertragen.
Tritt nun ein Überlastfall auf (siehe Fig. 4 bis 6),
gleiten die Zähne 16, 17 der Stirnverzahnungen 5, 6 ausein
ander, wobei sie sich sowohl in Umfangsrichtung als auch
axial relativ zueinander bewegen. Hierbei wird die drehfest
auf der Nabe 2 angeordnete Kupplungshälfte 3 gegen die Kraft
der Schraubenfedern 9 in Richtung auf die Druckscheibe 10
verschoben, wodurch die Reaktionskraft der Schraubenfedern 9
ansteigt (siehe auch Fig. 2).
Während des Auseinandergleitens der Zähne 16, 17 (Fig.
5 und 6) wird der Flankenkontaktwinkel α, α 1, a 2, α 3 pro
gressiv größer. Dies hat in vorteilhafter Weise zur Folge,
daß trotz des Anstiegs der Reaktionskraft der Schraubenfe
dern 9 das Drehmoment der Überlastkupplung 1 während des
Überlastens nicht ansteigt, sondern sogar kontinuierlich bis
zu einem gewissen Leerlaufmoment abfällt, wenn die abge
flachten Wellenberge 12 gemäß Fig. 6 aufeinander gleiten.
Die anhand der Fig. 1 und 3 sowie der Bereiche X-X 2 er
läuterte Festpunktschaltung vermeidet ein Überratschen von
Zahn 16 zu Zahn 17. Vielmehr wird ein punktgenaues Wieder
einschalten nach Beseitigung eines Störfalls erreicht. Dabei
werden die beiden Kupplungshälften 3, 4 zueinander verdreht,
bis nach 360° der Festpunkt wieder gefunden ist. Anschließend
gleiten die Zähne 16, 17 der Stirnverzahnungen 5, 6 inein
ander. Die axial verschiebliche Kupplungshälfte 3 bewegt
sich in Richtung auf die drehbare Kupplungshälfte 4. Hierbei
können sich die Schraubenfedern 9 etwas entspannen und der
Flankenkontaktwinkel α der Stirnverzahnungen 5, 6 reduziert
sich. Es stellt sich dann die Relation Flankenkontaktwinkel-
Schraubenfederkraft vor der Überlastung ein. Die Nenn-Dreh
momentverbindung der beiden Kupplungshälften 3, 4 ist herge
stellt.
Claims (1)
- Überlastkupplung mit einer Nabe (2) und einer mit der Nabe (2) zwar drehfest, jedoch axial verschieblich verbundenen Kupplungshälfte (3), die durch variierbare Federkraft (9) in Richtung auf eine gegenüber der Nabe (2) relativverdrehbare Kupplungshälfte (4) belastet ist, wobei die Kupplungshälften (3, 4) mit formschlüssig ineinandergreifenden Stirnverzah nungen (5, 6) begrenzter radialer Länge versehen sind, die eine sinusförmige Kontur aufweisen, und wobei der kleinste Flankenkontaktwinkel (α) im Übergangsbereich von einem Wel lenberg (12) auf ein Wellental (13) sich unter etwa 45° zu der quer zur Nabenachse (14) verlaufenden radialen Trenn ebene (TE) erstreckt, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - beide Kupplungshälften (3, 4) sind umfangsseitig der Nabe (2) vorgesehen;
- - die gegenüber der Nabe (2) relativverdrehbare Kupplungs hälfte (4) ist axial unverschiebbar angeordnet;
- - die Zähne (16, 17) der Stirnverzahnungen (5, 6) sind in Umfangsrichtung asymmetrisch verteilt angeordnet;
- - die Wellenberge (12) sind plan abgeflacht;
- - die Stirnverzahnungen (5, 6) sind verschleißfest be schichtet.
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