DE4310771A1 - Polyolefingarn - Google Patents
PolyolefingarnInfo
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- E04F10/02—Sunshades, e.g. Florentine blinds or jalousies; Outside screens; Awnings or baldachins of flexible canopy materials, e.g. canvas ; Baldachins
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Description
Die Erfindung betrifft ein Polyolefingarn, das sich insbesondere
zur Verwendung bei Textilien mit permanent steifem Griff eignet.
Bislang wird bei Textilien, insbesondere Geweben, die bei Out
door-Anwendungen (speziell Markisen) eingesetzt werden, zur
Erzielung der nötigen Gebrauchseigenschaften u. a. eine Steif
griffausrüstung verwendet. Diese Art Ausrüstung findet derzeit
überwiegend bei Textilien aus Polyacrylnitril (PAE), Polyester
(PES) und im geringen Ausmaß bei Baumwollfasern statt und be
steht überwiegend aus Melaminharzen.
Der Nachteil dieser Ausrüstung besteht in der geringen Wetterbe
ständigkeit, einer Erhöhung des Schreibeffekts und einer erhöh
ten Umweltbelastung aufgrund des entstehenden Abwassers und der
Probleme bei der Entsorgung.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein Polyolefingarn, das
gegebenenfalls übliche Zusätze enthält, das dadurch gekennzeich
net ist, daß es aus einer Mischung von Polypropylen- und Poly
ethylenfasern besteht.
Gegenstand der Erfindung sind ferner ein Verfahren zur Herstel
lung des erfindungsgemäßen Polyolefingarns und dessen Verwendung
zur Herstellung von Textilien.
Bei dem erfindungsgemäßen Garn handelt es sich um eine Mischung
aus Polypropylen- und Polyethylenfasern. Durch den geringeren
Schmelzpunkt der Polyethylenfasern kann vollkommen auf die
Steifgriffausrüstung verzichtet werden.
Bisher werden Polyolefinfasern zur thermischen Verfestigung fast
ausschließlich im Non-woven-Sektor eingesetzt, wobei entweder
reine Polypropylen- oder reine Polyethylenfasern (im groben Ti
terbereich) zugemischt werden.
Demgegenüber wird erfindungsgemäß eine Mischung aus feintitrigen
Polyethylenfasern ( etwa 4 dtex) und Polypropylenfasern (etwa
1,7 bis 2,8 dtex, z. B. etwa 2,5 dtex) in der Spinnerei einge
setzt. Durch eine Mischung bereits in der Flocke werden die
nötigen Verarbeitungseigenschaften erreicht, so daß ein homogen
gemischtes Garn erhalten wird. Bei dem so hergestellten Garn
wird im Vergleich zu Polypropylenfasern aufgrund der geringeren
Reibung gegen Metall und Garn eine bessere Verarbeitung bei der
Textilherstellung erreicht.
Um den gewünschten steifen Griff zu erzielen, wird ein aus den
erfindungsgemäßen Garnen bzw. Zwirnen hergestelltes Textil bei
einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes der Polyethylenfa
sern behandelt. Der Anteil der Polyethylenfasern in dem erfin
dungsgemäßen Garn beträgt je nach gewünschter Steife 5 bis 20 Gew.%.
Da für den steifen Griff überwiegend die Fasern im Garn
inneren verantwortlich sind, bleibt der steife Griff auch bei
Bewitterung erhalten. Da keinerlei Ausrüstungsmittel erforder
lich sind, bleibt die Umwelt in bezug auf Abwasser und Entsor
gung vollkommen unbelastet.
Die Wärmebehandlung der aus den erfindungsgemäßen Garnen bzw.
Zwirnen hergestellten Textilien erfolgt zweckmäßigerweise so,
daß die Textilien zunächst mit einem üblichen Fluorelastomerharz
(fluorcarbon resin) behandelt werden. Diese Behandlung ist be
kannt und dient dazu, die Textilien wasserabweisend zu machen
und ihre Beständigkeit gegenüber Wasser und Lösungsmitteln, Ölen
usw. zu verbessern. Dann wird das Textil in einen Spannrahmen
gespannt und ausreichend lange der Wärmebehandlung unterworfen.
Die Dauer dieser Behandlung richtet sich, abgesehen von der
angewendeten Temperatur, nach den apparativen Gegebenheiten
(Kapazität des Trockners), der Beschaffenheit des zu behandeln
den Textils und der jeweils angestrebten Steife. In der Praxis
haben sich Behandlungszeiten von wenigen Minuten (z. B. 4 Minu
ten) als geeignet erwiesen.
Bei den erfindungsgemäß verwendbaren Polypropylenen und Poly
ethylenen handelt es sich um die üblicherweise für die Herstel
lung von Polypropylen- und Polyethylenfasern in den genannten
Titerbereichen verwendeten Rohstoffe, deren MFI (Schmelzfluß
index) üblicherweise zwischen 20 und 30 liegt. Die Polyethylen
fasern weisen einen niedrigen Erweichungsbereich, normalerweise
im Temperaturbereich von 85 bis 132°C auf (z. B. Schmelzpunkt von
128°C), während die Polypropylenfasern einen höheren Erwei
chungsbereich bei Temperaturen von etwa 150 bis 155°C sowie
Schmelzpunkten von etwa 165 bis 175°C (z. B. 169°C) aufweisen.
Die Fasern können übliche Zusätze enthalten. Insbesondere bei
Outdoor-Anwendungen empfiehlt es sich, UV-Stabilisierungsmittel
wie polymeres HALS zuzusetzen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das
Garn als Dreizylindergarn im Nm-Bereich von Nm 20 bis Nm 50 vor.
Claims (7)
1. Polyolefingarn, das gegebenenfalls üblicherweise Zusätze
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Mischung
von Polypropylen- und Polyethylenfasern besteht.
2. Polyolefingarn nach Anspruch 1, das einen Polyethylenfaser
anteil von 5 bis 20 Gew.% aufweist.
3. Verfahren zur Herstellung von Polyolefingarn gemäß einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Mischung aus Polyethylen- und Polypropylenfasern verspinnt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem man feintitrige Polyethy
lenfasern von 4 dtex oder weniger und feintitrige Polypro
pylenfasern von 1,7 bis 2,8 dtex verspinnt.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Flocke aus einer Mischung von Polyethylen- und
Polypropylenfasern verspinnt.
6. Verwendung des Polyolefingarns gemäß Anspruch 1 oder 2 oder
hergestellt nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 3
bis 5 zur Herstellung von Textilien, insbesondere Markisen.
7. Verwendung nach Anspruch 6, bei der die Textilien einer
Wärmebehandlung oberhalb des Schmelzpunktes der Polyethylen
fasern unterworfen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310771 DE4310771C2 (de) | 1993-04-02 | 1993-04-02 | Markise |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934310771 DE4310771C2 (de) | 1993-04-02 | 1993-04-02 | Markise |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4310771A1 true DE4310771A1 (de) | 1994-10-06 |
DE4310771C2 DE4310771C2 (de) | 1996-11-21 |
Family
ID=6484520
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934310771 Expired - Fee Related DE4310771C2 (de) | 1993-04-02 | 1993-04-02 | Markise |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4310771C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2634091A1 (de) * | 1976-07-29 | 1978-02-02 | Theodor Kreimer Fa | Verfahren zur herstellung eines textilen garnes |
DE2851586A1 (de) * | 1978-11-29 | 1980-06-04 | Bracksiek & Hemmelskamp | Gespinst zur herstellung textiler stoffe |
DE3623997A1 (de) * | 1986-07-16 | 1988-01-28 | Froehlich & Wolff Gmbh | Ausgeruestetes polyacrylnitril-gewebe zur verwendung als stoff fuer markisen, zelte, gartenmoebelbezuege u. dgl. |
-
1993
- 1993-04-02 DE DE19934310771 patent/DE4310771C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2634091A1 (de) * | 1976-07-29 | 1978-02-02 | Theodor Kreimer Fa | Verfahren zur herstellung eines textilen garnes |
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DE3623997A1 (de) * | 1986-07-16 | 1988-01-28 | Froehlich & Wolff Gmbh | Ausgeruestetes polyacrylnitril-gewebe zur verwendung als stoff fuer markisen, zelte, gartenmoebelbezuege u. dgl. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4310771C2 (de) | 1996-11-21 |
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Legal Events
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