DE4309403A1 - Mechanische Abschirmung von Formteilen gegen Bodendruck - Google Patents
Mechanische Abschirmung von Formteilen gegen BodendruckInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E03—WATER SUPPLY; SEWERAGE
- E03F—SEWERS; CESSPOOLS
- E03F3/00—Sewer pipe-line systems
- E03F3/04—Pipes or fittings specially adapted to sewers
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- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
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- Water Supply & Treatment (AREA)
- Sewage (AREA)
Description
Es ist bekannt, für die Entwässerungssy
steme von Mülldeponien Rohrleitungen und
Formteile aus Kunststoff zu verwenden. Das
Entwässerungssystem ist stets auf der
unteren Basisabdichtung der Deponie angeord
net und dadurch der vollen Auflast aus dem
deponierten Müll ausgesetzt. Verzweigungen
und Richtungsänderungen im Leitungssystem
der Basisentwässerung werden dabei durch
Formteile realisiert. Die Leitungen und
Formteile werden in einer über der Basisab
dichtung liegenden Schicht aus Sand-Bentonit
verlegt und mit Kies (Dränschicht) über
schüttet. Eine hinreichende Korrosionsbe
ständigkeit gegen die aggressiven Deponie-
Sickerwässer kann durch die Verwendung
geeigneter Kunststoffe erreicht werden.
Übliche Formteile sind Reduzierstücke,
Krümmer, Abzweige und Kreuzungsstücke, wobei
die zwischen den Rohrachsen entstehenden
Winkel unterschiedlich sein können. Die Ver
bindung der Formteile untereinander oder mit
den anschließenden Leitungen kann mit oder
ohne Muffenstoß ausgeführt werden. Ferner
ist bekannt, daß diese Formteile am Stück
gegossen oder durch Zusammenschweißen ein
zelner Rohrsegmente gebildet werden können.
Weiter ist bekannt, daß teilweise versucht
wurde, im Formteilbereich größere Material
dicken einzusetzen als im normalen Rohr
bereich. Es ist ferner bekannt, daß zur
Abschirmung relativ großvolumige Behälter
verwendet werden, die ebenfalls aus
Kunststoff bestehen und welche als Schweiß
konstruktion ausgeführt werden (unver
öffentlicht, statische Berechnung des An
tragstellers für die Deponie Hegnenbach).
Kunststoffe unterliegen Alterungsprozessen,
die im Laufe der Zeit zu einer Verminderung
der Belastbarkeit führen. Die Belastbarkeit
wird zusätzlich durch das verwendete
Schweißverfahren und die Temperatur am
Einbauort in erheblichem Maße beeinflußt.
Hieraus resultiert eine Beschränkung der
Formteilgeometrien auf diejenigen Formen,
für die sich die Reduzierung der Belast
barkeit infolge des Schweißverfahrens in
verträglichen Grenzen hält. Da die Bean
spruchungen des Formteiles auch stark von
dessen Geometrie abhängen (beispielsweise
ergeben sich bei spitzwinkligen Abzweigen -
bei gleicher äußerer Belastung - höhere Be
anspruchungen, als bei einem rechtwinkligen
Abzweig) führt dieser Sachverhalt zu Ein
schränkungen bei der Linienführung des Ent
wässerungssystems bzw. zu einer unwirt
schaftlichen Aneinanderreihung von Formtei
len. Da letztere vom Tragverhalten her stets
das schwächste Glied des Entwässerungs
systems darstellen und somit für die maxi
male Überschüttungshöhe maßgebend sind, er
gibt sich aus der Verwendung von Formteilen
eine in Zeiten knappen Deponieraums
unerwünschte Begrenzung der möglichen Müll
überschüttung. Ein weiterer Nachteil besteht
- bedingt durch fehlende anerkannte Regeln
der Baukunst - in der zeit- und kostenin
tensiven Prüfung und Erstellung der Festig
keitsberechnungen der Formteile. Die Verwen
dung von höheren Wanddicken im Formteilbe
reich führt praktisch zu keiner Erhöhung der
Belastbarkeit, da das dadurch steifere Bau
teil Lasten "anzieht" und somit die Bean
spruchungen in etwa konstant bleiben. Der
Einsatz von Abschirmbehältern aus Kunststoff
weist infolge der geringen Beanspruchbarkeit
des Kunststoffes und deren Temperaturab
hängigkeit im Grundsatz dieselbe Problematik
wie die Formeile selbst auf. Auch mit den
bisherigen zylindrischen Abschirmbehältern
aus Kunststoff kann die durch die Grenz
tragfähigkeit der Rohre im Normalbe
reich festgelegte maximale Müllüberschüt
tung nicht erreicht werden. Zudem erfordern
sie kostenintensive Zusatzmaßnahmen, wie
z. B. die Vergrößerung des Sand-Bentonitauf
lagers und der Überschüttung mit Dränkies.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde,
die Belastbarkeit von Rohrleitungssystemen,
die Formteile aus Kunststoff enthalten, auf
das Niveau der Rohrleitungen im Normalbe
reich anzuheben.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile be
stehen insbesondere darin, daß die äußere
Belastung von den empfindlichen Formteilen
ferngehalten bzw. vollständig von der Um
mantelung aufgenommen wird. Damit sind
aufwendige Festigkeitsberechnungen für die
Kunststoff-Formteile nicht mehr erforder
lich. Ferner können die Formteile mit ein
facheren Schweißverfahren d. h. kostengün
stiger hergestellt werden. Infolge der durch
die Ummantelung erreichten totalen Abschir
mung können auch statisch weniger günstige
spitze Abzweigwinkel realisiert werden.
Durch die Verwendung von bauaufsichtlich
zugelassenen und genormten Materialien für
die Ummantelung (Stahl, Beton) und deren
Dimensionierung nach gültigen Regelwerken
ergibt sich ein Zugewinn an Sicherheit und
zudem eine Vereinfachung der Prüfverfahren
der statischen Berechnungen. Da die vorge
sehenen Materialien Stahlbeton oder Stahl
wesentlich höher belastet werden können als
Kunststoffe, kann die Ummantelung klein
volumig gebaut werden, wodurch die Gefahr
von Setzungsunterschieden und die Eingriffe
in die Basisabdichtung und die Sand-Bento
nit-Schicht gering bleiben. Für den Planer
von Deponien ergeben sich Vorteile in Form
einer freien Linienführung des Entwässe
rungssystems und verkürzte Planungszeiten
durch den Wegfall von Sonderprüfungen der
statischen Berechnung. An Vorteilen für den
Bauherren sind größere Müllüberschüttungen
und reduzierte Kosten zu nennen.
Die konstruktive Ausbildung der Ummantelung
aus üblichen Baustoffen wie Stahl und Beton
bietet die Möglichkeit, auf die jeweiligen
örtlichen Gegebenheiten, konzipierten Müll
überschüttungen, erwartete Temperaturen, zu
transportierende Medien durch geeignete
Werkstoffwahl, Ausbildung des Korrosions
schutzes bzw. des Schutzes gegen aggressive
Medien flexibel zu reagieren. So können die
Wanddicken, örtliche Verstärkungen wie z. B.
Steifen, die bei Verwendung von Stahlbeton
in der Regel erforderlichen Stahleinlagen
nach Anordnung und Menge den statischen
Erfordernissen angepaßt werden. Zudem können
in Abhängigkeit von der Aggressivität der
einwirkenden chemischen Substanzen gezielte
Schutzmaßnahmen gewählt werden, die bei
Stahlbetonlösungen von geeigneten Betonre
zepturen bis hin zum Einschluß in dicht
verschweißte, chemisch widerstandsfähige
Kunststoffhüllen reichen können. Bei Stahl
konstruktionen sind gleichermaßen abgestufte
Schutzmaßnahmen wie Grundierung, Verzinkung
und ebenfalls Einschluß in Kunststoffhüllen
möglich. Ferner sind Ausführungsformen
realisierbar, die einen Einbau auf der Bau
stelle ermöglichen. Die hierzu angeordneten
Fugen können den Einbausituationen und den
statischen Erfordernissen angepaßt werden.
Der bauseitige Einbau der Abschirmungen kann
von einfachen Hilfskräften, ausgeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung
dargestellt. Es wird im folgenden näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen 60°-Abzweig, der durch
eine Ummantelung in Stahl abgeschirmt wird.
Fig. 2 zeigt schematisch die Einbausituation
des abgeschirmten Formteiles.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Abschirmung
werden zur Verdeutlichung für jeden der drei
Äste unterschiedlich stark versteifte Teile
verwendet. Jedes der Teile 1 bis 3 ist aus
Gründen des Korrosionsschutzes vollständig
im Kunststoff (PE-HD oder gleichwertig) ein
gehüllt, es kann von den Formteilenden her
aufgeschoben werden. Die Länge und Dicke der
Stahlrohre, sowie die Abmessungen und die
Anzahl der Steifen richtet sich nach den
statischen Erfordernissen. Bei dem Teil 1
wurde durch die Verwendung einer höheren
Wanddicke auf Steifen verzichtet. Umgekehrt
wurde das Rohr des Teils 3 dünner gewählt
und dafür mit Hilfe von vier Versteifungs
scheiben verstärkt. Teil 2 stellt eine Kom
bination dieser beiden Konstruktionsvarian
ten dar. Die Herstellung der Stahlteile der
Abschirmung erfolgt dergestalt, daß zunächst
das Rohr gefertigt und zugeschnitten sowie
die Verstärkungen in der Gehrung 4 an
geschweißt werden. Anschließend erfolgt
die im Stahlbau übliche Grundierung des
Teils. Im Anschluß daran erfolgt die voll
ständige Einhüllung durch Kunststoffhüllen
aus Polyethylen. Hierzu bieten sich für die
Innenseite des Stahlrohres Kunststoffrohre
und für die Außenseite Rohrteile, Platten
an. Auch andere Verfahren der Kunststoffauf
bringung wie Extrudieren, Wickeln oder
Spritzen sowie Kombination der Verfahren
können zur Anwendung gelangen. Nach dem Auf
schieben der einzelnen Stahlteile der Ab
schirmung auf das Kunststoff-Formteil ist
der Montagevorgang beendet. Zusätzlich kann
eine konstruktive Verschraubung vorgenommen
werden, die nachträglich ebenfalls durch
Kunststoff eingeschlossen werden muß.
Nach dem Einbau des Formteiles plus dessen
Abschirmung auf der Sand-Bentonit-Schicht
(Fig. 2) und dem Anschluß der Rohre an die
herausragenden Enden des Kunststoff-Form
teiles erfolgt die Überschüttung mit
Drainkies und die Verdichtung desselben.
Hierauf wird nun Müll geschüttet und
abschnittsweise verdichtet. Die daraus
resultierende Belastung wirkt über die
Drainschicht auf die Abschirmung und wird
von diesem vollständig abgetragen. Über die
Festlegung der Wanddicken der Abschirmung
wird sichergestellt, daß die auftretenden
Spannungen die zugelassenen Werte nicht
überschreiten und daß eine ausreichende
Sicherheit gegen Stabilitätsversagen be
steht. Ferner wird die Wandstärke bzw. die
Versteifung so ausgebildet, daß die sich
einstellenden Verformungen der Formteil
nicht beanspruchen.
Claims (1)
- Oberbegriff
Mechanische Abschirmung von Formteilen gegen Bodendruck, insbesondere für Formteile aus Kunststoff, wie sie bei Entwässerungssystemen von Deponien gekennzeichnet werden. Kennzeichnender Teil
Dadurch gekennzeichnet, daß die Abtragung aller äußeren Lasten vollständig für eine kleinvolumige Ummantelung aus üblichen, bauaufsichtlich zugelassenen Materialien (Beton, Stahl) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934309403 DE4309403A1 (de) | 1993-03-23 | 1993-03-23 | Mechanische Abschirmung von Formteilen gegen Bodendruck |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934309403 DE4309403A1 (de) | 1993-03-23 | 1993-03-23 | Mechanische Abschirmung von Formteilen gegen Bodendruck |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4309403A1 true DE4309403A1 (de) | 1994-09-29 |
Family
ID=6483617
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934309403 Ceased DE4309403A1 (de) | 1993-03-23 | 1993-03-23 | Mechanische Abschirmung von Formteilen gegen Bodendruck |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4309403A1 (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2070888A (en) * | 1935-06-24 | 1937-02-16 | Eschenbrenner Hector | Lined concrete pipe |
DE1927994U (de) * | 1965-09-11 | 1965-11-25 | Hoechst Ag | Abflussrohr aus thermoplastischen kunststoffen. |
DE2532233A1 (de) * | 1974-07-19 | 1976-01-29 | Tarukawa | Waermebestaendiges rohrformstueck und verfahren zu seiner herstellung |
FR2504169A1 (fr) * | 1981-04-15 | 1982-10-22 | Agrotub | Module de jonction universel, en particulier pour tubes de drainage ou d'assainissement |
DE3605329A1 (de) * | 1986-02-19 | 1987-08-20 | Rainer Isolierrohr Drossbach | Doppelwandiges sickerleitungsrohr aus kunststoff |
-
1993
- 1993-03-23 DE DE19934309403 patent/DE4309403A1/de not_active Ceased
Patent Citations (5)
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Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
DE-Z.: "KA" 10/1987, S. 1016-1026 * |
In Betracht gezogene ältere Anmeldung: DE 42 26 157 C1 * |
US-Z.: "Engineering News-Record" 17(1984) S. 44+45 * |
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