DE4309275C2 - Havarieschutz für die Bindeeinrichtung einer Ballenpresse - Google Patents
Havarieschutz für die Bindeeinrichtung einer BallenpresseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Havarieschutz für die Bindeein
richtung einer Ballenpresse nach dem Oberbegriff des Anspruches
1, die insbesondere zum Verpressen von landwirtschaftlichen
Erntegütern zu quaderförmigen Ballen geeignet ist.
Derartige Vorrichtungen zum Havarieschutz haben sich insbeson
dere bei Quadergroßballenpressen als nützlich erwiesen, weil
der Fertigungsaufwand für die Bindenadeln erheblich ist, und
ihre Anzahl oft ein Mehrfaches im Vergleich zu den kleinen Ge
radschubkolbenpressen beträgt. Auch die übrigen zur Bindeein
richtung gehörenden Teile sind dort in der Herstellung relativ
aufwendig. Vorrichtungen zum Havarieschutz für Bindeeinrichtun
gen gibt es bereits in einer Vielzahl von Ausführungen. So ist
beispielsweise nach der US-PS 4,117,775 eine
Nadelrückholvorrichtung bekannt, wo eine Zugstange einenends
über ein Langloch gelenkig mit der Nadelschwinge und
anderenends gelenkig mit einem Kurbelarm des Hauptgetriebes
verbunden ist. Der Aufbau und der Antrieb der Bindeeinrichtung
ist hier in der am häufigsten anzutreffenden Ausführung
gehalten, d. h. die mit den Bindenadeln besetzte Nadelschwinge
wird über eine Kurbelstange bewegt, die wiederum mit ihrem
oberen Ende an einem an der Knüpferwelle befestigten Kurbelarm
angelenkt ist. Bleiben nun im Havariefall die Bindenadeln
irgendwo im Preßkanal stehen, werden sie mittels der Zugstange
der Nadelrückholvorrichtung aus dem Preßkanal herausgezogen.
Nachteilig an dieser Lösung ist einmal, daß die Nadelrück
holvorrichtung in ständiger Bewegung ist und demzufolge einem
erhöhten Verschleiß unterliegt. Ein von dieser Vorrichtung
nicht zu bewältigendes Problem entsteht dann, wenn sich die
Bindenadeln im Havariefall in der Nähe oder direkt in ihrer
obersten Stellung befinden. Dann ist nämlich der Kurbeltrieb
zum Antrieb der Nadelschwinge in einer Totpunktlage, so daß
eine Rückholbewegung praktisch unmöglich wird. In dem Fall
kommt es unweigerlich zu Zerstörungen in den Antriebsteilen der
Bindeeinrichtung, der Bindeeinrichtung selbst und der Nadel
rückholvorrichtung, weil dagegen auch eine Überlastsicherung im
Antrieb der Bindeeinrichtung keinen Schutz bieten kann.
Die gleichen Schäden treten übrigens auch dann auf, wenn die
Bindenadeln im Havariefall irgendwo im Preßkanal stehen bleiben
und die Knüpferwelle gegen Weiterdrehen verklemmt ist. Des wei
teren ist aus der Bedienungsanleitung von der Firma Ford New
Holland mit dem Druckvermerk Form Nr. 0 (2000)-1-1 1/4-388P für
die Quadergroßballenpresse D 2000 ein Havarieschutz für die
Bindeeinrichtung bekannt, wobei eine etwas andere Nadelrückhol
vorrichtung wie im vorstehend beschriebenen Fall verwendet
wird. Hier wird eine Stange gelenkig an der Nadelschwinge befe
stigt und an deren anderem Ende ist sie gelenkig mit einem am
Gestell gelagerten Hebel verbunden, so daß letztere synchron
zur Aufwärts- und Abwärtsbewegung der Nadelschwinge in den Be
wegungsbereich des Kolbenpleuels hinein- und herausschwenkt.
Wenn sich im Havariefall die Bindenadeln noch im Preßkanal be
finden, und der Preßkolben mit einer neuen Charge Preßgut wie
derkehrt, bekommt das umlaufende Kolbenpleuellagergehäuse mit
genanntem Hebel Kontakt und bewegt diesen solange, bis er sich
außerhalb des Bewegungsbereiches des Kolbenpleuels befindet.
Dabei werden die Bindenadeln aus dem Preßkanal herausgezogen.
Dieser Lösung haften die gleichen Nachteile wie bei der vorste
hend beschriebenen nach der US-PS 4,117,775 an, da auch hier
ein Rückholen der Nadelschwinge aus der oberen Totpunktlage
bzw. jeder anderen Lage bei verklemmter Knüpferwelle unmöglich
ist.
Eine andere Ausführung eines Havarieschutzes ist noch in der DE
40 31 738 A1 beschrieben, die aber auch nicht in der Lage ist,
die angesprochenen Nachteile zu beseitigen.
Deshalb sollte nach der DD 2 97 543 A5 ein Havarieschutz für die
Bindeeinrichtung an Ballenpressen geschaffen werden, wo ein
Stehenbleiben der Nadelschwinge im Überlastungsfall im oberen
Totpunkt oder seiner unmittelbaren Umgebung verhindert werden
soll. Außerhalb dieses Bereiches müßte jedoch der Überlast
schutz und die einwandfreie Funktion der Nadelrückholvorrich
tung gewährleistet sein.
Dazu ist der Mitnehmer im Schaltrad der Bindeeinrichtung in ei
nem Lager schwenkbar angeordnet und durch eine in oder außer
halb der Schwenkachse angebrachten form- oder kraftschlüssigen
Sicherung gegen Überlastung im Eingriffsbereich der Schalt
klinke gehalten. Im Überlastungsfall im Bereich des oberen Tot
punktes der Bindenadeln wird der Mitnehmer durch eine an ihm
befestigte Rolle auf einer Führungsbahn im Eingriff mit der
Schaltklinke zwangsgeführt.
Damit soll im Havariefall nach dem Ansprechen der Überlastsi
cherung in dem Moment, wo sich die Bindenadeln im Bereich ihres
oberen Totpunktes befinden, erreicht werden, daß die Antriebs
unterbrechung zumindest solange ausgesetzt wird, bis die Bin
denadeln den oberen Totpunkt überschritten haben.
Dieser Havarieschutz ist jedoch mit größten funktionellen Män
geln behaftet, so daß er so nicht ausgeführt werden kann. Die
Ursache dafür ist, daß der Spalt zwischen der Rolle des Mitneh
mers und der Führungsbahn sehr klein sein muß, da ansonsten im
Havariefall die Antriebsverbindung zwischen der Klinkenrolle
und dem Mitnehmer nicht mehr gegeben ist.
Da aber die Kurbelstangenkräfte beim normalen Antrieb der Na
delschwinge während des Bindevorganges so stark differieren,
daß sich die Knüpferwelle dort sehr unterschiedlich durchbiegt,
führt ein kleiner Spalt bei großen Kurbelstangenkräften zur
Zerstörung der Rolle am Mitnehmer und der Führungsbahn.
Einen Havarieschutz für den gesamten Bewegungsbereich der Bin
denadeln bieten die Großballenpressen RC 8080 von der Firma Ri
vierre Casalis bzw. die MF 5 von der Firma Massey Ferguson.
Dort ist im Bereich der Seitenwände je ein Kettentrieb von der
Preßkolbenkurbelwelle zur Knüpferwelle geführt, wobei beide das
gleiche Übersetzungsverhältnis aufweisen.
Der in Fahrtrichtung gesehene linke Kettentrieb treibt in her
kömmlicher Weise über ein Schaltrad den Knüpferwellenantrieb
und die Nadelschwinge nach dem Auslösen des Bindevorganges an.
Die Nadelschwinge wird dabei mittels einer dafür bekannten
Kurbelstange angetrieben, die aber in dem Fall geteilt ausge
führt und mit einem Überlastschutz in Form eines Scherstiftes
ausgestattet ist. Außerdem ist an der Kurbelstange ein Wegesen
sor im Bereich des Scherstiftes angebracht, der beim Brechen
des Scherstiftes ein Signal erzeugt.
Der in Fahrtrichtung gesehene rechte Kettentrieb treibt ein
frei auf der Knüpferwelle gelagertes Kettenrad an, an dem ein
gleich langer Kurbelarm wie auf der anderen Seite zum Nadel
schwingenantrieb befestigt ist. An diesem Kurbelarm ist eine
teleskopartig ausgebildete Nadelausdrückstange angelenkt, die
im zusammengeschobenen Zustand fast die gleiche Länge wie die
Kurbelstange aufweist und auch kinematisch völlig identisch an
der Nadelschwinge angelenkt ist. Im auseinandergezogenen Zu
stand ist die Nadelausdrückstange um den doppelten Betrag der
Länge des Kurbelarmes am Kettenrad länger als im zusammenge
schobenen.
Beim Ablauf eines normalen Bindevorganges folgt die Nadelaus
drückstange im fast zusammengeschobenen Zustand unmittelbar der
Bewegung der Nadelschwinge. Kommt es nun zu einer Unterbrechung
des Antriebes der Bindeeinrichtung, und die Nadelschwinge be
findet sich nicht gerade in der Nähe des oberen Totpunktes,
drückt die Nadelausdrückstange die Nadelschwinge in ihre hin
terste Stellung, so daß die Bindenadeln den Preßkanal völlig
verlassen. In dieser Position wird die Nadelschwinge von einer
Nadelschwingenbremse festgehalten.
Bleiben nun die Bindenadeln in ihrer obersten Stellung durch
eine Havarie im Antrieb stehen, erzeugt die Nadelausdrückstange
über die Nadelschwinge in der Kurbelstange eine Zugkraft, die
den Scherstift zerbricht und die Nadelschwinge wie vorstehend
beschrieben in ihre hinterste Stellung bewegt. Damit ist zwar
ein Havarieschutz für die Bindenadeln auch in ihrer obersten
Stellung gegeben, jedoch ist diese Lösung noch mit einigen
Nachteilen behaftet. So ist einerseits durch das ständige Mit
laufen der Nadelausdrückstange und ihres Antriebes ein hoher
Verschleiß zu erwarten. Andererseits verursacht die funktions
notwendige Nadelschwingenbremse doch erhebliche Herstellungs
aufwendungen. Schließlich ist noch das Erzeugen der den Scher
stift zerbrechenden Zugkraft über ein als Druckstange ausgebil
detes Teil aus der Sicht einer ausreichenden Dimensionierung
immer von Nachteil.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Hava
rieschutz für die Bindeeinrichtung an einer Ballenpresse zu
schaffen, der in allen Stellungen der Bindenadeln während des
Bindevorganges sicher wirkt, der mit wenig Verschleißteilen
auskommt und einfach in der Herstellung ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen ange
geben, auf die hier ausdrücklich verwiesen wird.
Durch die erfindungsgemäße Ausführung der Kurbelstange ist es
möglich, den Ablauf des ungestörten Bindevorganges, den Fall
der Antriebsunterbrechung während eines Bindevorganges in jeder
beliebigen Stellung der Bindenadeln sowie auch ein Blockieren
oder gesamten Bindeeinrichtung sicher zu beherrschen.
Dazu sind das Führungsrohr und die Führungsspille der Kurbel
stange in der zusammengesteckten Stellung so durch ein Soll
bruchelement miteinander verbunden, daß dessen Bruchkraft über
der Belastung durch einen normalen Bindevorgang und über der
von der Zugstange der Nadelrückholvorrichtung in der Kurbel
stange erzeugten Kraft bei Unterbrechung des Antriebes der Bin
deeinrichtung liegt, wenn sich die Bindenadeln nicht im Bereich
ihres oberen Totpunktes befinden. Genannte Bruchkraft ist aber
im Fall der Unterbrechung des Antriebes der Bindeeinrichtung
niedriger als die von der Zugstange der Nadelrückholvorrichtung
in der Kurbelstange erzeugten Kraft, wenn sich die Bindenadeln
im Bereich ihres oberen Totpunktes befinden oder wenn die ge
samte Bindeeinrichtung blockiert ist.
Danach zerreißt die Kurbelstange nur dann, wenn so hohe Kräfte
auftreten, daß größere Schäden die Folge wären. Ist das einge
treten, kann die Zugstange der Nadelrückholvorrichtung die Na
delschwinge mit den Bindenadeln problemlos aus dem Preßkanal
herausholen und bis in die hinterste Stellung "h" bringen. Da
bei geht die Kurbelstange teleskopartig auseinander. Dieser Be
wegung wirkt dann nur die Reibkraft aus dem Klemmstück entge
gen, mit der das Führungsrohr und die Führungsspille zusammen
gehalten werden. Die ist aber nicht groß, da sie lediglich zum
Festhalten der Nadelschwinge ausgelegt ist.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, das Sollbruchelement als
Scherstift auszubilden, da der im Havariefall leicht auszutau
schen ist.
Die Ausbildung der Enden der Kurbelstange als Gelenkstücke, die
mit Links- bzw. Rechtsgewinde auf der Führungsspille und dem
Führungsrohr aufgeschraubt sind, ermöglicht eine Längeneinstel
lung der Kurbelstange im montierten Zustand.
Dieser erfindungsgemäße Havarieschutz läßt sich mit gleichem
Erfolg auch bei beidseitigem Antrieb der Nadelschwinge anwen
den, wie das bei Quadergroßballenpressen notwendig ist.
Die Vorteile der Erfindung werden darin gesehen, daß er einen
sicheren Havarieschutz für die Bindeeinrichtung einer Ballen
presse unter allen Umständen bietet. Des weiteren hat er keine
ständig mitlaufenden Teile, so daß er sehr verschleißarm ist.
Durch das Fehlen einer Nadelschwingenbremse und die Ausbildung
der kraftübertragenden Elemente für den Havariefall als
Zugstangen, ist der Herstellungsaufwand gering.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispie
les näher erläutert werden.
Die dazugehörigen Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Bindeeinrichtung in der unteren Totpunktlage,
Fig. 2 eine Bindeeinrichtung in der oberen Totpunktlage
während des Bindevorganges,
Fig. 3 eine Bindeeinrichtung nach dem Ansprechen des Havarie
schutzes in der oberen Totpunktlage,
Fig. 4 eine Einzelheit der als Havarieschutz ausgebildeten
Kurbelstange.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen die Seitenansicht einer Großballen
presse im Bereich der Bindeeinrichtung. Dabei wird von der
nicht dargestellten Preßkolbenkurbelwelle aus mittels Ketten
trieb 1 ein auf der Knüpferwelle 2 frei drehbar gelagertes
Schaltrad 3 ständig angetrieben. Hat der Ballen 4 seine vorbe
stimmte Länge erreicht, löst eine an dieser Stelle nicht näher
zu erläuternde Schalteinrichtung den Bindevorgang aus, indem
das Schaltrad 3 formschlüssig mit der Knüpferwelle 2 verbunden
wird. Auf der Knüpferwelle 2 ist neben den hier vom Schaltrad 3
verdeckten Knüpfapparaten am in Fahrtrichtung gesehenen linken
Ende außerhalb der Seitenwand des Preßkanals 5 ein Kurbelarm 6
drehfest angebracht. An dessen Ende ist eine Kurbelstange 7 an
gelenkt die mit ihrem anderen Ende an einer Lasche 8 der Na
delschwinge 9 angreift.
Die mit Bindenadeln 10 besetzte Nadelschwinge 9 ist um eine La
gerung 11 verschwenkbeweglich befestigt. Die Nadelschwinge 9
trägt außerdem einen ihre Lagerung 11 überragenden Hebel 12,
mit einer Zugstange 13 einer nicht dargestellten Nadel
rückholvorrichtung gelenkig verbunden ist. Die Bauart der Na
delrückholvorrichtung ist in dem Zusammenhang uninteressant, da
im Prinzip jede in der Beschreibung des Standes der Technik ge
würdigte Ausführung geeignet ist.
Da die Erfindung hauptsächlich in der konstruktiven Gestaltung
der Kurbelstange 7 liegt, soll diese nun anhand Fig. 4 näher er
läutert werden.
Deren oberes Ende ist als Gelenkstück 14 ausgebildet, das im
Zapfen 15 des Kurbelarmes 6 gelagert ist. Es ist über eine
rechtsgängige Schraubverbindung 16 mit einem Rundstück 17 län
genveränderlich arretierbar verbunden. An das Rundstück 17
schließt sich ein Verstärkungsstück 18 zur Aufnahme einer
Scherstiftschraube 19 an. Die Fortsetzung des Verstärkungs
stückes 18 stellt ein Führungsrohr 20 dar, dessen Ende ein
Klemmstück 21 trägt. Im Klemmstück 21 befindet sich eine
geschlitzte Gleitbuchse 22, die mittels der Schraubverbindung
23 am Klemmstück 21 unterschiedlich radial belastbar ist. Eine
mit ihrem Ende das Klemmstück 21 überragende Führungsspille 24
steckt im Führungsrohr 20 und endet auf dem Grund des
Verstärkungsstückes 18. Die formschlüssige Verbindung zwischen
Verstärkungsstück 18 und der Führungsspille 24 wird durch die
bereits erwähnte Scherstiftschraube 19 hergestellt. Letztere
ist in das Verstärkungsstück 18 eingeschraubt und mit einer
Sechskantmutter 25 gegen ungewolltes Herausdrehen gesichert. Am
Ende der Führungsspille 24 ist über eine linksgängige
Schraubverbindung 26 ein Gelenkstück 27 längenveränderlich und
arretierbar angeordnet, das gelenkig mit der Lasche 8 der
Nadelschwinge 9 verbunden ist.
Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Lösung ist, daß nach
dem Auslösen des Bindevorganges die Knüpferwelle 2 in Rotation
versetzt wird. Der Kurbelarm 6 zieht nun mittels der Kurbel
stange 7 die Nadelschwinge 9 von der in Fig. 1 mit "h" bezeich
neten Stellung in die nach Fig. 2 mit "v" bezeichneten.
Kommt es auf dem Wege von "h" bis kurz vor "v" bzw. auf dem
gleichen Rückwege beim Bindevorgang zu einer Antriebsunterbre
chung, zieht die Zugstange 13 der Nadelrückholvorrichtung die
Bindenadeln 10 aus dem Preßkanal 5 heraus, bevor der Preßkolben
die stehengebliebenen Bindenadeln 10 zerstören kann.
Geschieht dagegen besagte Antriebsunterbrechung direkt in bzw.
in der Nähe der Stellung "v", haben der Kurbelarm 6, die Kur
belstange 7 sowie die Nadelschwinge 9 eine sogenannte Totpunkt
stellung eingenommen, aus der sie die Zugstange 13 nicht wegbe
wegen kann. Sie wird dennoch tätig und erzeugt in der Kurbel
stange 7 eine so große Zugkraft, daß die Scherstiftschraube 19
bricht. Daraufhin kann sich nun die Führungsspille 24 teleskop
artig aus dem Führungsrohr 20 gegen die Reibkraft, die die
Gleitbuchse 22 auf die Führungsspille 24 ausübt, herausziehen.
Das geht solange, bis die Nadelschwinge 9 die Position "h"
gemäß Fig. 3 eingenommen hat. Die Schraubverbindung 23 ist so
vorgespannt, daß die Reibkraft um ein Vielfaches geringer als
die Scherkraft der Scherstiftschraube 19 ist. Trotzdem ist sie
aber so groß, daß die Nadelschwinge 9 in der in Fig. 3 gezeigten
Stellung festgehalten werden kann.
Nach dem Beseitigen des Schadens, der zur Antriebsunterbrechung
beim Bindevorgang geführt hat, kann nun eine neue Scherstift
schraube 19 eingesetzt werden und die Ballenpresse kann unver
züglich ihre Arbeit fortsetzen, ohne daß es zu einer Havarie
gekommen ist.
Bezugszeichenliste
1 Kettentrieb
2 Knüpferwelle
3 Schaltrad
4 Ballen
5 Preßkanal
6 Kurbelarm
7 Kurbelstange
8 Lasche
9 Nadelschwinge
10 Bindenadeln
11 Lagerung
12 Hebel
13 Zugstange
14 Gelenkstück
15 Zapfen
16 rechtsgängige Schraubverbindung
17 Rundstück
18 Verstärkungsstück
19 Scherstiftschraube
20 Führungsrohr
21 Klemmstück
22 Gleitbuchse
23 Schraubverbindung
24 Führungsspille
25 Sechskantmutter
26 Linksgängige Schraubverbindung
27 Gelenkstück
2 Knüpferwelle
3 Schaltrad
4 Ballen
5 Preßkanal
6 Kurbelarm
7 Kurbelstange
8 Lasche
9 Nadelschwinge
10 Bindenadeln
11 Lagerung
12 Hebel
13 Zugstange
14 Gelenkstück
15 Zapfen
16 rechtsgängige Schraubverbindung
17 Rundstück
18 Verstärkungsstück
19 Scherstiftschraube
20 Führungsrohr
21 Klemmstück
22 Gleitbuchse
23 Schraubverbindung
24 Führungsspille
25 Sechskantmutter
26 Linksgängige Schraubverbindung
27 Gelenkstück
Claims (9)
1. Havarieschutz für die Bindeeinrichtung einer Ballenpresse,
bestehend aus:
- - einem Antrieb, insbesondere einem Kettentrieb, zum Antrieb eines auf der Knüpferwelle frei drehbar gelagerten Schalt rades,
- - einer zwischen dem Schaltrad und der Knüpferwelle zum Aus lösen eines Bindevorganges eingebrachten Schalteinrichtung,
- - einer Überlastsicherung im Antrieb für die Bindeeinrichtung,
- - einer Knüpferwelle mit wenigstens einem Knüpfapparat,
- - einer mit einer entsprechenden Anzahl Bindenadeln besetzten Nadelschwinge, die ein oder beidseitig von einem fest an der Knüpferwelle angebrachten Kurbelarm über eine mit einem Über lastschutz ausgestatteten Kurbelstange antreibbar ist,
- - einer Nadelrückholvorrichtung für den Fall der Unterbrechung der koordinierten Bewegungsabläufe zwischen dem Preßkolben und den Bindenadeln,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Kurbelstange (7) einen zweigeteilten Aufbau aufweist, wo bei die beiden Teile wenigstens um den Betrag der doppelten Länge des Kurbelarmes (6) der Knüpferwelle (2) in Form einer Führung zusammengesteckt sind;
- - beide Teile der Kurbelstange (7) in der zusammengesteckten Stellung über ein Sollbruchelement miteinander verbunden sind, dessen Bruchkraft über der Kraft in der Kurbelstange (7) beim ungestörten Bindevorgang und bei Antriebsunter brechung über der von der Zugstange (13) der Nadelrückhol vorrichtung in der Kurbelstange (7) erzeugten Kraft liegt, wenn sich die Bindenadeln (10) nicht im Bereich ihres oberen Totpunktes befinden; sie ist jedoch ebenfalls bei Antriebs unterbrechung niedriger als die von der Nadelzugstange (13) in der Kurbelstange (7) erzeugten Kraft, wenn sich die Bindenadeln (10) im Bereich ihres oberen Totpunktes befin den;
- - beide Teile der Kurbelstange (7) so miteinander definiert reibschlüssig verbunden sind, daß nach dem Abscheren des Sollbruchelementes ohne Krafteinwirkung von außen wenig stens eine Selbsthemmung in der Bewegung beider Teile der Kurbelstange (7) zueinander vorhanden ist und daß diese definierte Reibkraft nicht größer als die von der Zugstange (13) der Nadelrückholvorrichtung aufzubringende Kraft ist.
2. Havarieschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Führung der beiden Teile der Kurbelstange (7) einerseits
als Führungsrohr (20) und andererseits als eine darin steckende
Führungsspille (24) ausgeführt ist.
3. Havarieschutz nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Teilstück des Führungsrohres (20) als
Verstärkungsstück (18) ausgebildet ist, in das eine Scher
stiftschraube (19) eingeschraubt ist, die im zusammengesteckten
Zustand der Kurbelstange (7) mit ihrem Ende mit der Führungs
spille (24) formschlüssig in Verbindung steht.
4. Havarieschutz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scherstiftschraube (19) durch eine Sechskantmutter (25)
gegen ungewolltes Herausdrehen gesichert ist.
5. Havarieschutz nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Führungsrohr (20) an der Einstecköffnung für
die Führungsspille (24) ein diese umfassendes Klemmstück (21)
aufweist, das mittels einer Schraubverbindung (23) bezüglich
der Erzeugung einer Klemm- bzw. Reibkraft auf die Führungs
spille (24) einstellbar ist.
6. Havarieschutz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Klemmstück (21) eine die Führungsspille (24) umfassende
geschlitzte Gleitbuchse (22) aufweist.
7. Havarieschutz nach den Ansprüchen 1, 2, 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Ende der Führungsspille (24) über eine
linksgängige Schraubverbindung (26) ein Gelenkstück (27)
längenveränderlich und arretierbar angeordnet ist, das gelenkig
mit der Lasche (8) der Nadelschwinge (9) verbunden ist.
8. Havarieschutz nach den Ansprüchen 1, 2, 3 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß am Ende eines sich an das Verstärkungsstück
(18) anschließenden Rundstückes (17) über eine rechtsgängige
Schraubverbindung (16) ein Gelenkstück (14) längenveränderlich
und arretierbar angeordnet ist, das im Zapfen (15) des Kurbel
armes (6) gelagert ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934309275 DE4309275C2 (de) | 1993-03-23 | 1993-03-23 | Havarieschutz für die Bindeeinrichtung einer Ballenpresse |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934309275 Expired - Fee Related DE4309275C2 (de) | 1993-03-23 | 1993-03-23 | Havarieschutz für die Bindeeinrichtung einer Ballenpresse |
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1993
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1994
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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