DE4308380C2 - Mikrofiltrationsanlage für hochabrasive Medien - Google Patents
Mikrofiltrationsanlage für hochabrasive MedienInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 auf eine Mikrofiltrations
anlage für hochabrasive Medien wie beispielsweise
Elektrotauchemaillierbäder samt nachfolgender
Spülbader oder Auswaschwasser von Glasurspritz
kabinen o. ä. Anwendungsfälle.
Bei dem Beschichtungsverfahren der sog. "Elektro
tauchemmaillierung" wird Email im Tauchverfahren
elektrophoretisch auf den zu emallierenden Werk
stücken abgeschieden. Beim Ausheben der beschichte
ten Werkstücke aus dem Emaillierbad wird stets
Badmedium mit den Werkstücken ausgeschleppt. Dieses
nicht abgeschiedene Email muß in nachfolgenden
Spülbädern von den Werkstücken abgespült werden,
wobei nur das elektrophoretisch abgeschiedene
Email bei den Spülvorgängen an den Werkstücken
haften bleibt.
Bislang gibt es keine zuverlässig arbeitenden
Einrichtungen zur Rückgewinnung dieses Emails
aus den Spülwässern und zur Minimierung der Email
verschleppung aus dem Emaillierbad in die Spülbäder;
der durch die Verschleppung bedingte Verlust an
Email war daher bislang ein großes ökologisches
und ökonomisches Problem.
Zudem ist bei der Elektrotauchemaillierung zur
Entfernung eingeschleppter Verunreinigungen und
Konstanthaltung der elektrischen Leitfähigkeit
eine stetige Entwässerung des Emaillierbads not
wendig.
Bisher wurde dies über sogenannte Vakuumeinheiten,
also Filterkassetten, die über eine Vakuumpumpe
abgesaugt werden, erreicht, eine Technik, die
jedoch störanfällig und teuer ist.
Die Rückgewinnung war bisher ebenfalls problematisch,
da das ETE-Bad zwei verschiedene Arten von festkör
pern enthält, nämlich einerseits sog.
Emailschlicker mit sehr schneller
Sedimentation, grobem Korn sowie
zum anderen sog.
Tone mit Feinkorn von ca. 40% < 15 µm
und extrem langsamer Sedimentation.
Dieser Unterschied wird bei dem im folgenden als
Neuheit vorgestellten System in später noch näher
beschriebener Weise ausgenutzt:
Wie bei der Lackierung bekannt, sind auch beim
Auftrag von Glasuren auf keramische Werkstücke
Spritzkabinen mit Naßauswaschung im Einsatz. Der
Overspray, also die Glasurmenge, die beim Spritz
auftrag nicht auf die Werkstückoberfläche trifft,
wird an einer wasserbenetzten Spritzwand aufge
fangen und reichert sich im Umwälzwasser immer
mehr an.
Bisher muß daher das Auswaschwasser periodisch "ent
schlammt" werden, wobei die Glasur üblicherweise
über eine Filterpresse entwässert und entsorgt wird.
Dabei fallen hohe Kosten für Neumaterial und für
die Entsorgung an, denn ein Recycling war bislang
nur mit großem technischen und damit ebenfalls teuren
Aufwand möglich.
Zur Förderung, d. h. einzig für den Transport, von
hochabrasiven Medien einschließlich Emailschlicker
können nach der DE 39 01 070 A1 oder der DE-OS
15 28 555 oder dem Prospekt "DEPA-Druckluft-Membran
pumpen", Nr.: 100-3 D der Firma KWW GmbH., Düssel
dorf, DE, Druckdatum 04/91, Membranpumpen verwendet
werden; für die reine Förderung sind aber auch andere
bekannte Pumpen einsetzbar.
Bei den in den vorstehenden Punkten a) bis c) genannten
Problemen spielt der Pumpenverschleiß eine nebenge
ordnete Rolle.
Das vordergründige Problem bei dem Einsatz von Membran
filtrationsanlagen für abrasive, insbesondere hoch
abrasive Medien, liegt jedoch bei der Membranrück
spülung, siehe u. a. die Zeitschrift Maschinenmarkt,
Würzburg 93 (1987) S. 40 bis 46.
Bekannte Lösungen sehen z. B. vor, daß bei kontinuier
lich fördernden Pumpen zur Membranrückspülung mit
Permeat die Förderpumpe zyklisch abgeschaltet wird
oder daß ein geeigneter Bypass gelegt ist.
Diese Losungen sind aber bei Emailschlicker nicht
sinnvoll realisierbar. Eine Unterbrechung des För
derstromes führt zu einem Zusammenbruch des ganzen
Verfahrens, da durch Sedimentation wichtige Anlage
teile blockiert werden.
Die generelle Lösung der mit der Erfindung gestellten
Aufgabe ist im Patentanspruch 1 angegeben; die
Unteransprüche enthalten vorteilhafte Weiterbil
dungen des neuen Lösungsgedankens.
Die Zeichnung zeigt eine Art Verfahrensschema
der neuen Anlage, die im folgenden noch näher
erläutert ist.
Aus einem Arbeitsbehälter (1) wird mit einer Druck
luftmembranpumpe (2) das Medium über Mikrofiltra
tationsmodule (3) gepumpt.
Die Mikrofiltrationsmodule enthalten robuste,
verschleißunempfindliche, monolothische Membran
elemente aus einem keramischen Metalloxid-Werk
stoff mit einer Porengröße im Bereich von 0,1
bis 0,8 µm.
Das Konzentrat fließt direkt wieder in den Arbeits
behälter (1). Das klare Filtrat wird über die
Filtratleitung (5) zur Wiederverwendung oder
Nachbehandlung abgeleitet.
Zur periodischen Rückspülung der Membranen dient
das Vorlagegefäß (4).
Membranpumpen sind für das besagte Fördermedium
zwar geeignet, werden bisher aber bei Membran
filtrationsanlagen nicht eingesetzt, da entweder
die Membranen wegen des stoßweisen Förderns ge
schädigt wurden, oder die Filtratleistung wegen
Deckschichtbildung nicht den Erwartungen entsprach.
Deshalb wird nun die neue Kombination aus besagten
robusten, verschleißunempfindlichen, monolitischen
Mikrofiltrationsmodulen und einer Membranpumpe
eingesetzt, die
eine Rückspulung der Membran erstmals auch während
des Förderbetriebes erlaubt.
Mit der zuvor beschriebenen neuen Mikrofiltrations
anlage ist es nunmehr auch möglich, die Glasur
aus dem Auswaschwasser soweit aufzukonzentrieren,
daß sie direkt der Neuglasur beigemischt werden
kann.
Entsorgungskosten fallen somit nicht mehr an und
beim Neumaterialeinsatz können erhebliche Ein
sparungen möglich werden.
Der gut sedimentierende Emailschlicker wird dabei
zuvor in einem Absetzbehälter abgetrennt und nur
die Tone werden durch Membranfiltration aufkon
zentriert; die beiden abgeschiedenen Feststoffkon
zentrate werden dem ETE-Bad zugegeben.
Durch diese beiden neuen Anlagen wird der Wertstoff
verlust durch Verschleppung aus dem Emaillierbad
in die Spülbäder praktisch auf Null reduziert,
außerdem ist eine bessere Konstanz der wesentlichen
Prozeßbadparameter (elektrische Leitfähigkeit,
Feststoffkonzentration, Konzentration der erforder
lichen Zusatzstoffe) erreichbar.
Wie aus der zuvor beschriebenen Zeichnung ersicht
lich, ist die notwendige Entwässerung auch über
eine Membranfiltration erreichbar. Bei korrekter
Dimensionierung der Membranfiltrationsanlage wird
über die notwendige Entwässerung hinaus so viel
klares Filtrat erzeugt, daß damit auch ein Kranz
von Sprühdosen direkt über dem ETE-Bad betrieben
werden kann. Dadurch wird ein großer Teil des
an Ware und Warenträger lose anhaftenden Emails
direkt über dem Bad abgespült und zurückgewonnen,
wodurch vor allem eine Verschleppung des Emails
in die nachfolgenden Spülstufen stark vermindert
wird.
Claims (5)
1. Mikrofiltrationsanlage für hochabrasive Medien
wie beispielsweise Elektrotauchemaillierbäder
samt nachfolgender Spülbäder oder Auswaschwasser
von Glasurspritzkabinen, bei denen aus einem
Arbeitsbehälter (1) mittels einer Pumpe (2) das
jeweilige Medium den Ultrafiltrationsmodulen (3)
zugeführt wird,
daß als Pumpe (2) eine Membranpumpe verwendet
wird und die Mikrofiltrationsmodule (3) ebenfalls
robuste, verschleißunempfindliche, monolitische
Membranelemente aus einem keramischen Metalloxid-
Werkstoff mit einer Porengröße im Bereich von
0,1-0,8 µm aufweisen.
2. Mikrofiltrationsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Membranpumpe (2) eine Druckluft-Membran
pumpe ist.
3. Mikrofitrationsanlage nach den Ansprüchen
1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an die Mikrofiltrationsmodule (3) eine Rückführ
leitung (6) für die Oberführung des Konzentrats
in den Arbeitsbehälter (1) angeschlossen ist und
eine weitere Leitung (5) das klare Filtrat der
Wiederverwendung oder einer Nachbehandlungsstufe
(nicht dargestellt) zuleitet.
4. Mikrofiltrationsanlage nach den Ansprüchen
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß den Mikrofitrationsmodulen (3) ein Vorlage
gefäß (4) zur periodischen Membranrückspülung
nachgeordnet ist.
5. Mikrofiltrationsanlage nach einem oder mehreren
der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung der Anlage zur Glasurrückge
winnung den Ultrafiltrationsmodulen (3) ein Absetz
behälter (nicht dargestellt) für den Emailschlicker
vorgeschaltet ist.
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