DE4303496A1 - Zweitakt-Brennkraftmaschine - Google Patents

Zweitakt-Brennkraftmaschine

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Description

Die Erfindung betrifft Zweitakt-Brennkraftmaschinen, bei denen die Spülluft über Spülschlitze in den Zylinder ge­ langt. Dabei ist unerheblich, ob die Zweitakt-Brennkraft­ maschine mit Kurbelgehäuse-Ladepumpe oder mit Fremdaufla­ dung arbeitet. Es ist ebenso unerheblich, ob der Auspuff­ vorgang über einen oder mehrere Auslaßschlitze erfolgt oder über Ventile, ob Umkehr- oder Längs- (Gleichstrom-) Spülung vorliegt, ob die Maschine nach dem Otto- oder Dieselverfahren arbeitet und ob die Spülschlitze um den ganzen Zylinderumfang verteilt sind oder nur einen Teil des Zylinderumfanges besetzen. Voraussetzung ist jedoch, daß die Spülschlitze im unteren Totpunkt des Zylinders und der Brennraum im oberen Totpunkt des Zylinders ange­ ordnet sind.
Die Erfindung betrifft die Steuerung der Spülluftströme, um eine Zweitakt-Brennkraftmaschine zu erhalten, die einen stabilen Leerlauf im Zweitakt bei niedriger Dreh­ zahl besitzt und ein hohes Drehmoment schon im Anschluß an den Leerlauf hat. Außerdem zielt die Erfindung darauf ab, bei Bedarf hohe Motorleistungen zu erreichen. Das heißt, der nutzbare Drehzahlbereich einer solchen Zweitakt-Brennkraftmaschine wird erheblich breiter sein als bei bisher bekannten Verbrennungsmotoren.
  • 1. Ziel der Erfindung ist, daß von der in den Brennraum gelangenden Frischgasladung möglichst nichts durch den Auspuff verloren geht, weil das bei konventionellen Zweitakt-Brennkraftmaschinen der Fall ist.
  • 2. Ziel der Erfindung ist, daß auch bei totaler Steuer­ zeitenüberschneidung, wie sie bei konventionellen Zweitakt-Verbrennungskraftmaschinen vorliegt, eine aus­ reichende Frischluftmenge in den Bereich der Zündkerze gelangt und damit zusammen mit dem eingespritzten Kraft­ stoff ein zündfähiges Gemisch zustandekommt. Für das Die­ selverfahren gilt das ebenso, nur daß hier eine Zündkerze fehlt.
  • 3. Ziel der Erfindung ist, daß die in den Zylinder gelan­ gende Frischgasladung über den ganzen Betriebsbereich der Maschine um die Zylinderachse rotiert, wenn keine ausge­ prägte Umkehrspülung gewünscht wird. Und zwar derart, daß die Rotation mit zunehmendem Ladedruck bei steigender Drehzahl und Last nicht zunimmt, sondern so gesteuert wird, daß die Rotation die Füllung des Zylinders mit Frischgas nicht behindert.
  • 4. Ziel der Erfindung ist, Kraftstoffverbrauch und Abgas­ zusammensetzung von Zweitakt-Verbrennungskraftmaschinen zu verbessern.
Diese Ziele erreicht die Erfindung durch besondere Ge­ staltung der Spülschlitze und der Spülkanäle. Außerdem benutzt sie an sich bekannte Steuerorgane zwischen Aufla­ deeinrichtung und den Spülschlitzen. Wegen der erhebli­ chen Unterschiede zwischen Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit totaler Steuerzeitenüberschneidung und anderen Zweitakt-Brennkraftmaschinen, die entweder mit unsymme­ trischen Steuerzeiten arbeiten oder gar mit variablen Steuerzeiten, gliedert sich die Erfindung in zwei Teile.
A. Zweitakt-Brennkraftmaschinen mit totaler Steuerzeiten­ überschneidung
Hier handelt es sich zumeist um konventionelle Maschinen mit Kurbelgehäuse-Ladepumpe. Bei ihnen legt man im Inter­ esse hoher Leistungen die Querschnitte von Auslaß- und Spülschlitzen so groß aus, daß die Spülluft oder das Kraftstoff-Luftgemisch im Leerlauf oder bei niedriger Teillast mit sehr niedriger Geschwindigkeit aus den Spül­ schlitzen nicht als gerichtete Strahlen, sondern als Wol­ ken austritt. Es gelangt in zündfähiger Form nicht in den Zylinderkopf, sondern wird durch die Schwingungen der Ab­ gassäule so stark mit verbranntem Gas vermischt, daß es bei Kompression nicht mehr brennt. Deshalb verwendet Or­ bital eine Kraftstoff-Luft-Gemischeinspritzung, die erst nach Schluß des oder der Auslaßschlitze in Tätigkeit tritt und für eine zündfähige Frischgasladung sorgt.
Da Zweitakt-Verbrennungskraftmaschinen dieser Art zumeist über 4 und mehr Spülschlitze und zudem über ein Steueror­ gan verfügen, das die Höhe des Auslaßschlitzes bei Leer­ lauf und niedriger Teillast drastisch reduziert, läßt sich ein konstanter Leerlauf bei sehr niedriger Drehzahl durch eine Einrichtung gemäß der Erfindung erzielen. Dazu werden die Spülschlitze bei Leerlauf bis auf einen oder zwei, die direkt neben den Auslaßschlitzen liegen, durch Drosselklappen, Schieber oder Membranzungen verschlossen, so daß auch geringer Vorverdichtungsdruck ausreicht, die Luft oder das Kraftstoff-Luftgemisch als weitgehend ge­ schlossenen Strahl bis in den Zylinderkopf zu transpor­ tieren.
Bleiben die beiden Spülschlitze rechts und links des oder der Auslaßschlitze offen, so können sie schmaler und niedriger ausgelegt werden als die übrigen Spülschlitze. Die zugehörigen Spülkanäle erhalten eine Gestalt, daß sie möglichst tangential und stark nach oben zum Zylinderkopf gerichtet blasen. Bei zunehmender Last werden nun die üb­ rigen Spülschlitze kaskadenförmig und paarweise zuge­ schaltet, so daß bei hoher Last und steigender Drehzahl schließlich alle Spülschlitze offen sind.
Die Verfahrensabläufe sind weitaus komplexer als hier ge­ schildert, da die Schwingungseinflüsse vor allem der Ab­ gasschwingung und die dadurch während der Öffnungszeit der Schlitze stark wechselnden Drücke und Druckdifferen­ zen bei totaler Steuerzeitenüberschneidung eine genaue Festlegung der Vorgänge extrem erschweren. So schlägt etwa der noch im Zylinder vorhandene Druck bei Öffnen der Spülschlitze trotz Vorauslaß immer auch ins Kurbelge­ häuse, erhöht den Vorverdichtungsdruck und sorgt für be­ schleunigtes Übertreten des Frischgases in den Zylinder. Dieser Vorgang wiederholt sich bis zum Schluß der Spül­ schlitze mehrfach, ebenso sorgt der Vorauslaß dafür, daß nach Schluß der Spülschlitze die Ladung im Zylinder redu­ ziert werden kann. Nach Bönsch sind Zweitakt-Verbren­ nungskraftmaschinen mit totaler Steuerzeitenüberschnei­ dung Strömungs- und keine Verdrängermaschinen wie etwa der Viertaktmotor. Insbesondere bei Leerlauf und in der darauffolgenden Betriebsphase kann nur durch die Erfin­ dung Besserung erzielt werden, wenn man den Aufwand und die Risiken einer Gemischeinspritzung scheut.
B. Längs- (Gleichstrom-) Spülung mit Ventilen oder ande­ ren Steuerorganen
Durch die räumliche Entfernung der Spülschlitze von den Auslaßorganen im Zylinderkopf, die in der Regel Ventile sind, aber auch Drehschieber oder andere Steuerorgane sein können, gibt es insbesondere bei langhubigen Motoren keine Kurzschlußverluste. Da derzeit aus Preisgründen nicht mit variablen Auslaßsteuerzeiten gerechnet werden kann, wohl aber mit gegeneinander versetzten, unsymmetri­ schen Steuerzeiten, da Ventile oder andere Auslaßorgane vor den Spülschlitzen öffnen und auch vor den Spülschlit­ zen schließen können, schlägt die Erfindung für die Spül­ ströme zusätzliche Steuerorgane vor, wie sie die DE 40 28 757 A1 beschreibt. Beim Diesel- oder Semidieselverfahren reichen Membran- oder Zungenventile aus, wenn auch bei Leerlauf und niedriger Drehzahl ausreichend Spülluft ge­ fördert werden kann. Die Zungenventile verhindern dann ein Zurückschlagen von Altgas in die Aufladeeinrichtung und helfen mit, Vermischung von Frisch- und Altgas zu vermeiden. Außerdem können die Zungenventile so ausgebil­ det werden, daß sie durch unterschiedlichen Öffnungsdruck nacheinander öffnen, um Rotation der Ladung im Zylinder zu erreichen.
Diese Ausbildung empfiehlt sich auch deshalb, weil die Rotation der Ladung mit zunehmender Last und Drehzahl stärker wird und die Einführung von Frischgas sogar be­ hindert, wenn ohne Steuerorgane gefahren wird. Werden Zungenventile mit unterschiedlichem Öffnungsdruck verwen­ det, so kann bei Leerlauf bereits mit ausreichender La­ dungsrotation gearbeitet werden, da hier Frischluft nur durch einen tangential in den Zylinder mündenden Spül­ schlitz eingeblasen wird. Der zugehörige Spülkanal sollte so ausgebildet sein, daß die Spülluft sowohl tangential wie schräg nach oben zum Zylinderkopf einströmt. Zur Aus­ spülung des unteren Zylinderteils in der Spülschlitzzone können weitere, nun aber parallel zum Kolbenboden zur an­ deren Zylinderseite blasende Spülschlitze ebenfalls ge­ öffnet werden, wobei darauf zu achten ist, daß sie die Rotation nicht behindern.
Mit zunehmender Last und Drehzahl öffnen nun auch die an­ deren Zungenventile der Frischgasladung den Weg in den Zylinder, wobei der dem ersten Spülschlitz gegenüberlie­ gende nun der stärker werdenden Rotation entgegenwirkt. Auch er sollte ähnlich wie der erste ausgebildet werden, doch darf er nicht mit der gleichen Intensität blasen wie der erste, um die Rotation nicht zum Erliegen zu bringen.
Bei Ausbildung der Zweitakt-Verbrennungskraftmaschine als Ottomotor mit Fremdzündung gibt es mehrere Möglichkeiten. So kann zwischen Aufladeeinrichtung und Zungenventilen entsprechend der vorbeschriebenen Ausführung eine Dros­ selklappe oder ein anderes Steuerorgan eingebaut werden, um die Frischgasmenge entsprechend der DE 40 28 757 A1 zu steuern. Um die Drosselverluste zu reduzieren und wei­ tere Einflußmöglichkeiten auszunutzen, empfiehlt sich je­ doch die Verwendung eines (rotierenden) Drehschiebers - wieder entsprechend der DE 40 28 757 A1 - dessen die Spülströme steuernde Fenster auf unterschiedliche Weise ausgebildet werden können. Erhalten alle Spülschlitze die gleiche Form und Höhe, so vermag der Drehschieber diese nacheinander zu öffnen, um auf diese Weise ebenfalls eine gezielte Rotation im Zylinder zu erzeugen, die bei hoher Last und Drehzahl nicht zu stark wird. Dabei bietet der Drehschieber die Möglichkeit, die Spülschlitze erst kurz vor Schluß der Auslaßorgane oder direkt bei deren Schluß zu öffnen, wobei es möglich ist, mit zunehmender Last und Drehzahl für zunehmende Überschneidung zu sorgen, um über lange Spülschlitzöffnungszeiten und zunehmenden Diffe­ renzdruck die gewünschte Aufladung zu erreichen, ohne mit einer zu großen Restgasmenge im Zylinder rechnen zu müs­ sen.
Mit der beschriebenen Einrichtung gelingt es, die Bedin­ gungen der P 42 19 236.6 zu erfüllen, nämlich rotierende Ladung mit definiertem Restgaskern über den ganzen Be­ triebsbereich aufrecht zu erhalten.
C. Zweitakt-Verbrennungskraftmaschine mit variablen Aus­ laßsteuerzeiten
Eine solche Zweitakt-Verbrennungskraftmaschine, wie sie die DE 40 28 757 A1 beschreibt, bietet mit Abstand die besten Voraussetzungen, um Frischgas und Kraftstoff opti­ mal auszunutzen. Da ein elektronisch geregelter Auslaß­ drehschieber nach vorgegebenem Programm und zusätzlichem Einfluß von Betriebs-Meßwerten arbeitet, vermeidet er Frischgasverluste vollständig und dient dazu, die Füllung mit Frischgas anzureißen, wenn er nach Abschluß des Aus­ laßvorganges dann schließt, wenn die ablaufende Abgas­ welle am Auslaßschlitz für Unterdruck sorgt. Ein solcher Motor kann, richtig ausgebildet, sogar ohne Aufladeein­ richtung laufen. Eine zusätzliche Aufladeeinrichtung er­ leichtert jedoch nicht nur dem Konstrukteur die Arbeit, sondern sorgt in jedem Betriebsbereich für eine Aufladung des Zylinders, um ein hohes Drehmoment schon bei sehr niedrigen Drehzahlen zu erzielen.
Dazu ist es jedoch auch hier notwendig, die Spülströme zu steuern und im Zylinder so zu lenken, daß der gewünschte Effekt erreicht wird. Im Grunde genommen dienen dazu die gleichen Mittel wie unter B beschrieben. Arbeitet die Zweitakt-Verbrennungskraftmaschine als Diesel oder Semi­ diesel, so kommt die Maschine mit Membran- oder Zungen­ ventilen aus.
Der Auslaßvorgang beginnt, wenn die obere Kolbenkante den Auslaßschlitz öffnet. Im Leerlauf und in der unteren Teillast ist der Auslaßvorgang jedoch schon wenige Win­ kelgrade Kurbelwellendrehung später abgeschlossen, so daß auch der Auslaßschlitz durch den Drehschieber geschlossen werden kann, wenn der ablaufenden Abgaswelle Unterdruck folgt. Der dann im Zylinder vorhandene Druck liegt nied­ riger als der durch die Aufladeeinrichtung gelieferte, so daß sich die Zungenventile öffnen und Frischgas in den Zylinder strömt. Zur Erzielung der in der P 42 19 236.6 beschriebenen Restgaswalze um die Zylinderachse ist es notwendig, daß die Ventilzungen mit unterschiedlichem Öffnungsdruck arbeiten und daß einer der außen gelegenen Spülschlitze durch entsprechende Ausbildung des zugehöri­ gen Spülkanals das Frischgas tangential in den Zylinder und schräg nach oben zum Zylinderkopf leitet. Wie unter B beschrieben, können weitere Spülschlitze zur gleichen Zeit geöffnet werden, wenn sie die eingeleitete Rotation nicht stören. Mit zunehmender Last und Drehzahl öffnen auch die anderen Spülschlitze, deren zugehörige Spül­ ströme auch für eine Begrenzung der Ladungsrotation im Zylinder sorgen.
Bei zusätzlicher Verwendung eines Einlaßdrehschiebers wird zwangsläufig auf Zungenventile verzichtet. Dann kann das Einströmen wie unter B beschrieben erfolgen. Es ist jedoch auch möglich, die Spülschlitze unterschiedlich hoch und breit auszuführen, um die vorbeschriebenen Ef­ fekte zu verstärken oder abzuschwächen. Entsprechende Ausführungen sind in den Zeichnungen dargestellt, wobei die Zahl der gezeichneten Spülschlitze unerheblich ist. Es können sowohl weniger wie auch mehr sein.
Fig. 1 zeigt einen Zylinder 1 einer Zweitakt-Verbren­ nungskraftmaschine, der etwa in Höhe des unteren Totpunk­ tes geschnitten wurde. Mit 2 wird der Kolbenboden im un­ teren Totpunkt bezeichnet, der sich unterhalb der Schnittebene befindet. Um den Zylinderumfang sind symme­ trisch zum Auslaßschlitz 5 und seinem zugehörigen Auslaß­ kanal 6 insgesamt acht Spülschlitze mit den zugehörigen, aufsteigenden Spülkanälen 3a1 bis 3a8 gezeichnet. Die Spülschlitze und die zugehörigen Spülkanäle von 3a1 und 3a2 sind dabei kleiner ausgebildet als die übrigen Schlitze und Kanäle. Sie sollen so gerichtet sein, was die Abbildung nicht zeigt, daß die zugehörigen Spülstrah­ len nach oben zur hinteren Seite des Zylinderkopfes blasen. Die Spülkanäle 3a1 und 3a2 bleiben über den ganzen Betriebsbereich des Motors offen, besitzen also keine Absperrorgane. Dagegen enthalten die Spülkanäle 3a3 bis 3a8 hier nicht eingezeichnete Absperrorgane üblicher Art, die mit zunehmender Last und Drehzahl nacheinander einzeln oder paarweise geöffnet und bei abnehmender Last und Drehzahl wieder geschlossen werden. Bei Leerlauf und niedriger Teillast läuft der Motor folglich nur mit den beiden kleinen Spülschlitzen, die zu den Spülkanälen 3a1 und 3a2 gehören. Sie können nach Fig. 1a so klein und mit so engem Querschnitt ausgebildet werden, daß dem Brennraum durch sie nur wenig mehr als die für den Leer­ lauf notwendige Frischgasmenge zugeführt wird. Bei den in den Spülkanälen 3a3 bis 3a8 enthaltenen Absperrorganen kann es sich um Zungenventile, Drosselklappen oder Schie­ ber handeln.
Fig. 1a zeigt die Abwicklung des Zylinders von Fig. 1 mit dem Auslaßschlitz 5 und den zu den Spülkanälen 3a1 bis 3a8 gehörenden Spülschlitzen. Dies ist nur ein Bei­ spiel, denn es ist für die Funktion unerheblich, wieviel Auslaß- und Spülschlitze der Zylinder besitzt. Anders als in Fig. 1a können die Spülschlitze auch unterschiedlich hoch sein, so daß etwa die zu den Spülkanälen 3a1 und 3a2 gehörenden Spülschlitze - wie gestrichelt eingezeichnet - höher oder niedriger als die übrigen Spülschlitze ausge­ führt werden können, wenn die Funktion der Maschinen dies erfordert.
Fig. 2 und Fig. 3 zeigen sowohl einen Horizontal- wie einen Vertikalschnitt durch eine andere Ausführungsform einer Zweitakt-Verbrennungskraftmaschine gemäß der Erfin­ dung.
Die Fig. 2 zeigt schematisch in einem Zylinder 1 einen Kolbenboden 2. Weiterhin sind Spülkanäle 3a-3f mit Spülschlitzen 4a-4f, zwei Auslaßschlitze 5a, 5b und entsprechende Auslaßkanäle 6a, 6b, ein Auslaßdrehschieber 7 und ein Auslaß 8 dargestellt. In jedem Spülkanal 3a-3f ist jeweils ein Zungenventil 9a-9f angeordnet. Wich­ tig bei diesen Zungenventilen 9a-9f ist, daß ihre ein Schließen herbeiführende Vorspannkraft unterschiedlich ist. Wenn diese beispielsweise vom Zungenventil 9a bis zum Zungenventil 9f ansteigt, dann erreicht man, daß bei geringem Differenzdruck nur der Spülkanal 3a geöffnet wird und mit zunehmendem Differenzdruck nacheinander die übrigen Spülkanäle 3b bis 3f zusätzlich freigegeben wer­ den.
Die Fig. 3 läßt erkennen, wie das Frischgas durch die Spülkanäle 3a-3f schräg nach oben gerichtet in den Zy­ linder 1 gelangt und über den Auslaßkanal 6, den Auslaß­ drehschieber 7 und den Auslaß 8 in den nicht gezeigten Auspuff zu strömen vermag. Die Frischluft kann je nach Bauart der Brennkraftmaschine aus einem Lader oder dem Kurbelgehäuse stammen.
Je schräger die Spülkanäle 3a-3f in den Zylinder 1 hin­ einführen, umso größer wird die Höhe der entsprechenden Spülschlitze 4a-4f. In der Fig. 4 ist gezeigt, daß die beiden äußeren Spülschlitze 4a und 4f eine größere und gleiche Höhe als die anderen Spülschlitze 4b-4e haben können. Gemäß Fig. 5 hat der linke Spülschlitz 4a die größte Höhe aller Spülschlitze, wobei die Höhe der ande­ ren Spülschlitze 4b-4f bis zum Spülschlitz 4f gleichmä­ ßig abfällt.
Gemäß Fig. 6 ist die Breite der beiden äußeren Spül­ schlitze 4a und 4f größer als die der übrigen. Bei Fig. 7 überragt nur der linke Spülschlitz 4a die übrigen, wäh­ rend gemäß Fig. 8 genau wie bei Fig. 4 die äußeren Spülschlitze 4a und 4f höher als die übrigen sind, jedoch der Spülschlitz 4a eine größere Höhe hat als der Spül­ schlitz 4f.
Bei Verwendung einer Längs- oder Gleichstromspülung kön­ nen die in Fig. 2 und 3 gezeigten Zungenventile auch an beiden gegenüberliegenden Seiten des Zylinders eingebaut werden, da die Abgase über Ventile im Zylinderkopf oder andere Steuerorgane anstelle der Ventile entweichen. Die Verwendung von zwei Zungenventilblöcken erlaubt kleine Zylinderabstände, wie sie auch bei Viertaktmotoren üblich sind. Durch die beim Entfernen der Zungenventilblöcke entstehenden Öffnungen lassen sich die Spülschlitzkontu­ ren mechanisch etwa mit einem Fingerfräser bearbeiten.
Bezugszeichenliste
1 Zylinder
2 Kolbenboden
3 Spülkanal
4 Spülschlitz
5 Auslaßschlitz
6 Auslaßkanal
7 Auslaßdrehschieber
8 Auslaß
9 Zungenventil

Claims (10)

1. Zweitakt-Brennkraftmaschine mit einem Zylinder, in welchen mehrere Spülkanäle hineinführen, die im Zylinder in Spülschlitzen münden, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülkanäle Absperrorgane enthalten, die während des Be­ triebes einzeln oder gruppenweise geöffnet und geschlos­ sen werden können, und daß das Öffnen und Schließen in Abhängigkeit von Last und Drehzahl erfolgt.
2. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane als Drosselklappen oder Schieber ausgebildet sind.
3. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane als Zungenventile ausgebildet sind, deren das Schließen bewerkstelligende Federkraft unterschiedlich ausgebildet ist, so daß sich die Zungenventile mit der geringsten Rückfederkraft bei geringen Differenzdrücken zuerst öffnen und die anderen entsprechend der auf sie wirkenden Rückfederkraft fort­ laufend erst bei höheren Differenzdrücken, bis bei hoher Last und Drehzahl alle Zungenventile geöffnet sind.
4. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Absperrorgan als rotierender Drehschieber ausgebildet ist, der für alle Spülkanäle ge­ trennte Fenster besitzt, die auf der Drehschieberoberflä­ che winkelversetzt angeordnet sind, um je nach Winkel­ stellung des Drehschiebers die einzelnen Spülkanäle nach­ einander oder nach festgelegter Reihenfolge freizugeben.
5. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren Spülkanäle (3a, 3f) und Spülschlitze (4a, 4f) ei­ ner Reihe von nebeneinander angeordneter Spülkanäle (3a-3f) gleich ausgebildet und zum Zylinderkopf hin gerichtet sind.
6. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Spülkanäle (3a, 3f) und Spülschlitze (4a, 4f) einer Reihe parallel zur Kolbenoberfläche zur gegen­ überliegenden Zylinderwand ausgerichtet sind.
7. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verstellung der Absperrorgane oder des einzelnen Dreh­ schiebers eine Kennfeldsteuerung vorgesehen ist.
8. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spülschlitze (4a-4f) von einem am Ende der Reihe ange­ ordneten, hohen Spülschlitz (4a) in ihrer Höhe zum ande­ ren Ende der Spülschlitze (4a-4f) abfallen.
9. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden äußeren Spülschlitze (4a, 4f) höher als die mittleren Spülschlitze (4b-4e) sind.
10. Zweitakt-Brennkraftmaschine nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein äußerer Spülschlitz (4f) weniger hoch ist als der andere (4a).
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