DE4302040A1 - Evaluating organic and mineral components in oil shale - by cracking shale, recovering fuel, and evaluating remaining residue - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren für
die Auswertung von Ölschiefer. Speziell betrifft die Erfin
dung ein Verfahren für die Nutzbarmachung der beiden Haupt
komponenten von Ölschiefer: Organische Bestandteile und an
organische Bestandteile.
Der Begriff Ölschiefer bezeichnet eine Vielzahl von ge
schichtetem Sedimentgestein, das hauptsächlich zwei Kompo
nenten aufweist:
- 1. Organische Substanz, die bei der destruktiven Destilla tion frei wird und
- 2. mineralische Bestandteile, die hauptsächlich aus Lehm, Kalzit, Dolomit und Eisenbestandteilen bestehen.
Ölschiefervorkommen gibt es in vielen Ländern der Erde und im
Grunde genommen in Sedimentgestein jeglichen Alters. Diese
Vorkommen differieren stark in Größe, Konstitution und Näch
tigkeit des Schiefers. Allgemein kann man sagen, daß zwei
Hauptkategorien vom Ölschiefer unterschieden werden können.
Ölschiefer, die reich an organischer Substanz sind und die
relativ wenig mineralische Bestandteile besitzen, und solche,
die wenig organische Substanz und viel mineralische Bestand
teile besitzen. Zum Beispiel besitzt Ölschiefer von Green
River (USA) 22,1% CaO und 70% in Öl umwandelbare organische
Substanz, während israelischer 64,8% CaO aufweist und die
Umwandelbarkeit nur 48% beträgt. Andererseits weist Ölschie
fer von Iraty (Brasilien) nur 2,6% CaO und einen hohen um
wandelbaren Anteil organischer Substanz auf. Diese Zahlen
zeigen deutlich den großen Unterschied, der bei Bestandteilen
von Ölschiefer unterschiedlicher Herkunft und der entsprec
henden Verwertbarkeit besteht.
Zufuhr von Wärme ist das einzige Mittel, das gefunden worden
ist, um Öl aus besagtem Schiefer zu gewinnen, und verschiede
ne mechanische Anordnungen, bekannt als Retorten, wurden zu
diesem Zweck entwickelt. Das Retortenschwelen umfaßt das Zer
kleinern und Erhitzen von Ölschiefer bei hohen Temperaturen
von etwa 500oC, anschließendes Abkühlen und Entladen einer
gleichen Menge von verbrauchtem Schiefer. Während diese Me
thode für Ölschiefer, der relativ wenig organische Substanz
besitzt, wie solcher aus Autun (Frankreich), möglich und
durchführbar ist, wurde sie als nicht für ökonomisch betrach
tet bei Ölschiefer, der wenig organische Substanz, aber einen
hohen Anteil von Mineralien aufweist, wie solcher aus Israel.
Der erste nachweisbare Hinweis auf die Verarbeitung von Öl
schiefer ist einem britischen Patent aus dem Jahre 1694, bei
dem Öl aus "dem Stein" destilliert wurde, zu entnehmen. Spä
ter wurden viele Verfahren auf der Grundlage des Retorten
schwelens entwickelt, die zum Ziel hatten, die größtmögliche
Menge Energie, die in dem Ölschiefer vorhanden ist, zu gewin
nen. Die hauptsächlichen Nachteile des Retortenschwelens sind
der hohe Energiebedarf, die geringe Umsetzung von organischer
Substanz in Flüssigkeit und das Vorhandensein von Olefinen
und Heteroatomen in den Produkten. Es wurden Versuche unter
nommen, den Energiebedarf durch Lösungsmittel- oder Solvent
extraktion von Ölschiefer bei Umgebungstemperatur zu reduzie
ren. Durch den Einsatz von üblichen Solventen für Erdöl wie:
Benzol, Aceton, Kohlenstoffdisulfid etc., kann nur ein sehr
geringer Anteil organischer Substanz extrahiert werden.
Bekanntermaßen ist die organische Substanz in Ölschiefer ein
vorwiegend unlösliches festes Material, das mit Kerogen be
zeichnet wird, mit einem hohen Molekulargewicht und von poly
merer Natur. Öl als solches ist nicht in Ölschiefer vorhan
den, aber bei seiner Pyrolyse bei etwa 500°C wird ein flüs
siger Kohlenwasserstoff zusammen mit einigen gasförmigen Pro
dukten und einem festen Rückstand erzeugt. Es gibt ältere
Patente, die die Extraktion von Ölschiefer-Kerogen in übli
chen organischen Lösungsmitteln bei Temperaturen im Bereich
von 200°C bis 400°C betreffen. Wesentliche Mengen von Öl
wurden in der Tat bei diesen Temperaturen extrahiert, bis 85%
bei 350°C, aber übermäßiges Verdampfen und Cracken des
Solvents führten zur Nichtanwendbarkeit dieses Verfahrens.
In der US-Patentschrift 47 37 267 wird eine Methode beschrie
ben, bei der die Extraktion von US-amerikanischem Ölschiefer
mit überkritischem Toluol bei etwa 400°C und einem Druck von
ungefähr 84 at (1200) psi erfolgt. Unter diesen Bedingungen
wird beansprucht, daß eine verstärkte Ausbeute des extrahier
ten Öls erreicht wird.
Ein interessantes thermisches Lösungsverfahren wurde von Cha,
C.Y. et al. beschrieben (1988, Eastern Oil Shale Symposium
Proceedings, 300-313). Das Verfahren umfaßt drei Haupt
schritte:
- 1) Pyrolyse des Ölschiefers in Anwesenheit von recyceltem Produktöl bei einer Temperatur unterhalb 400°C;
- 2) Pyrolyse des Rückstands bei einer Temperatur oberhalb 400°C und
- 3) Verbrennung des festen Rückstands und des Pyrolysegases zur Erzeugung von Prozeßwärme. Das Verfahren scheint einige günstige Aspekte insbesondere für solche Ölschie fer, die reich an organischer Substanz sind, zu beinhal ten.
Die Schlußfolgerung, die sich aus dem Stand der Technik in
diesem Fall ziehen läßt, ist, daß die Solventextraktion, ba
sierend auf einer überkritischen Flüssigkeit, einige Vorteile
zu haben scheint, die die Nachteile überwiegen und somit die
ses Verfahren als vielversprechender Weg bei der Auswertung
von Ölschiefer betrachtet wird.
Es gibt einige Schriften, die sich hauptsächlich mit der
Verarbeitung von Ölschiefer, der einen hohen Anteil von mi
neralischen Bestandteilen besitzt, beschäftigen. In einem
Bericht von A. B. Vol. Ephstein et al (Khimiya Tvendogo,
Tapliva, Vol. 14, 2, 66-70, 1980) sind einige Experimente
zum thermischen Lösen von baltischem brennbarem Schiefer,
die in einer Durchflußapparatur durchgeführt wurden, zusam
mengefaßt. Der Ölschiefer wurde für 6 bis 10 Stunden bei
einer Temperatur im Bereich von 400°C bis 430°C bei einem
Druck von 30 bis 50 Atmosphären in Anwesenheit eines Sol
vents mit einem Siedepunkt im Bereich von 210°C bis 340°C
erhitzt. Das Verhältnis zwischen Solvent und Ölschiefer war
1,3 : 1. Unter diesen Bedingungen wird die im Ölschiefer
vorhandene organische Substanz durch eine Cracking-Reaktion
abgebaut und in einen lösbaren Zustand überführt, was zu
einem Schwerölextrakt als Hauptprodukt führt. Dieser Extrakt
wird als verwertbarer Kraftbrennstoff, als Rohmaterial für
die Produktion von Elektrodenkoks, als Bitumen für den
Straßenbau und als Rohöl zur Gewinnung von Kohlenwasserstof
fen, erwähnt. Die Trennung der erhaltenen flüssigen Produkte
wird durch Destillation ausgeführt.
In der israelischen Patentschrift Nr. 5 16 76 wird ein Ver
fahren zur Gewinnung von Flüssiggas und Kohlenwasserstoffen
aus karbonathaltigem Ölschiefer beansprucht. Entsprechend
diesem Verfahren sind die folgenden Schritte notwendig:
- a) Ölschiefer wird bei einer Temperatur von etwa 500°C mit heißen Gasen, die hauptsächlich Wasserstoff, CO2, CO und Dampf beinhalten, geschwelt;
- b) der übrigbleibende koksenthaltende Schotter wird weiter bei einer Temperatur von ungefähr 1100°C in Anwesenheit von Dampf und Luft erhitzt;
- c) der gebrannte Kalkrückstand des Ölschiefers wird in Was ser gelöscht, um Dampf und einen Brei von gelöschtem Kalk, der beseitigt werden muß, zu erzeugen.
Der obige kurze Überblick zeigt deutlich das Interesse, das
der Verwertung von Ölschiefern von vielen Wissenschaftlern
beigemessen wird, vor allem heutzutage, wo nach alternativen
Quellen für Öl gesucht wird, deren Ausbeutung auf dem ökono
misch besten Weg erfolgen sollte.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwer
tung von minderem Ölschiefer. Außerdem soll mit der vorlie
genden Erfindung ein Verfahren aufgezeigt werden, bei welchem
die beiden Hauptbestandteile von minderem Ölschiefer, organi
sche Substanz und mineralische Anteile, effizient ausgewertet
werden. Des weiteren soll mit der vorliegenden Erfindung ein
Verfahren zur Auswertung der bei der Verarbeitung von belie
bigem Ölschiefer anfallenden Asche aufgezeigt werden, das
brauchbare Produkte liefert.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Lösen
von Ölschiefer, der reich an mineralischen Bestandteilen ist
(nachfolgend auch als minderer Ölschiefer bezeichnet) und
der einen geringen Anteil von organischer Substanz besitzt,
und welches die folgenden Schritte beinhaltet:
- a) Cracken einer Mixtur von Ölschiefer mit einer Fraktion von schwerem Brennstoff, die einen Siedepunkt oberhalb 350°C besitzt bei einer Temperatur im Bereich von 350°C-600°C und einem Druck von 5 bis 80 Atmosphären, wo bei das Verhältnis zwischen Brennstoff-Fraktion und Öl schiefer im Bereich von 1 : 0,5 und 1 : 5 liegt;
- b) Gewinnung eines Kohlenwasserstoff-Brennstoffs, der einen Siedepunkt bis zu 350°C besitzt, aus den aus dem Crack ing-Reaktor entweichenden Gasen; und
- c) Verwertung des erhaltenen Rückstands, der die minerali schen Bestandteile enthält, als Rohmaterial für ver schiedene Zwecke.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß sowohl der bei dem
thermischen Lösen von Ölschiefer entstehende mineralische
Bestandteil als auch minderer Ölschiefer einen überraschen
den katalytischen Effekt beim Cracken von Brennstoff, der zu
wertvollen Fraktionen von Kohlenwasserstoff-Brennstoff
führt, besitzt. Entsprechend einem weiteren Erfindungsvor
schlag wird Rohöl oder eine leichte Fraktion Brennstoff bis
zu 350°C mit Asche, die beim thermischen Lösen beliebigen
Ölschiefers entsteht, gemixt und es entsteht ein Kohlenwas
serstoff-Brennstoff mit einem Siedepunkt bis 350°C. Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung hat den Vorteil,
daß es die effizienteste Auswertung der beiden Bestandteile
von beliebigem Ölschiefer gewährt:
- - Die organische Substanz, die in minderem Ölschiefer vor handen ist, ergibt verwertbare Brennstoffprodukte und
- - der mineralische Anteil von Ölschiefer dient als Katalysa tor.
Anhand der Figuren wird die Erfindung beispielhaft näher er
läutert.
Fig. 1 zeigt das Verhalten der Crack-Reaktion einer Frak
tion von schwerem Brennstoffallein (Graph A), und das Ver
halten derselben Fraktion von schwerem Brennstoff in Anwe
senheit von minderen Ölschiefern (Graph B).
Fig. 2 zeigt schematisch einen Verfahrensablauf entspre
chend der vorliegenden Erfindung.
Aus Fig. 1 ist zu entnehmen, welchen vorteilhaften Effekt
beim Cracken von schwerem Brennstoff die Anwesenheit von
minderem Ölschiefer oder Asche, die vom thermischen Lösen
von Ölschiefer stammt, hat. Die physikalischen Eigenschaften
der Fraktion des in der Cracking-Reaktion verwendeten schwe
ren Brennstoffs, wie zu den Kurven gemäß Fig. 1 führten,
sind folgende:
Spezifisches Gewicht: | |
0,99 g/ccm | |
Viskosität: | über 150 cps bei 80°C |
Siedepunkt (Beginn): | 370°C bis 400°C |
So ergibt sich bei der Cracking-Reaktion einer Fraktion von
schwerem Brennstoff allein (Graph A) nur eine kleine Menge
von Produkten, die einen Siedepunkt bis zu 300°C besitzen,
bei einer Druckerhöhung von weniger als 10 Atmosphären, ver
glichen mit einer erheblich größeren Ausbeute von Produkten
und bei einer Druckerhöhung um 70 Atmosphären in Anwesenheit
von Ölschiefer, wenn eine gleiche Fraktion von schwerem
Brennstoff eingesetzt wird (Graph B).
In Fig. 2 ist ein Flußdiagramm für das Verfahren nach der
vorliegenden Erfindung gezeigt, das folgende Bestandteile
umfaßt:
Einen Behälter 1, dem gemäß 10 die Fraktion des schweren
Brennstoffs zugeführt wird, die einen Siedepunkt oberhalb
von 350°C besitzt und die einen der Bestandteile des Ge
mischs bildet, für welches die Cracking-Reaktion erfolgen
soll. Für den Fall, daß die besagte Fraktion von schwerem
Brennstoff als Festkörper oder als viskoses Material vor
liegt, ist ein Heizelement 1a in dem Behälter vorgesehen.
Wenn die Brennstoff-Fraktion, die verwendet werden soll, bis
zu 350°C heiß ist, wie im Fall von Asche von Ölschiefer,
dann ist das Heizelement rein zusätzlich. Der zur Verarbei
tung vorgesehene Ölschiefer entstammt dem Container 2 und
wird mit der Fraktion von Brennstoff im Behälter 3 zuge
mischt. Der homogenisierte Brei wird mit Hilfe einer Pumpe 4
in einen Cracking-Reaktor 5, der einen Kamin 6 und eine Ver
brennungskammer aufweist, überführt. Die vom Reaktor stammen
den Produkte werden in in einen Separator 7 befördert, aus
dem gemäß 9 heiße Gase dem Gehäuse eines Förderbandes 8 zuge
leitet werden.
Die Nebenprodukte von der Cracking-Einheit beinhalten den
Feststoff, der von dem Mineralbestandteil des Ölschiefers
herrührt. Ein Großteil dieses Feststoffes, der Kalziumoxyd
enthält, wird mit Hilfe des in der Cracking-Einheit angeord
neten Förderbands 8 durch diese geführt. Entsprechend dem
besonders aktiven Zustand des Kalziumoxyds ist es vorteil
haft, das Hydrogensulfid, das von dem Gasstrom, der vom
Cracking-Reaktor stammt, zu absorbieren. Unter diesen Um
ständen wird das Brennstoff-Produkt im wesentlichen frei von
Schwefel sein, eine Tatsache, die speziell unter Umwelt
schutzgesichtspunkten Vorteile bietet. Dies ist ein weiterer
Vorteil des Verfahrens, da die gewünschte Entschwefelung
ohne zusätzliches Reagens erhalten wird.
Der Hauptgasstrom wird kondensiert und tritt in einen Separa
tor 11 ein, der mit Kühlwasser 12 versorgt wird, das ihn ge
mäß 13 wieder verläßt, wobei die endgültigen Nebenprodukte in
den zwei Behältern 14 und 15 aufgefangen werden. Gemäß 17 und
18 verlassen heiße Gase die Behälter 14 und 15 und werden dem
Behälter 1 zugeleitet.
Ein weiterer Feststoff, der als Nebenprodukt im Separator
7 anfällt, wird bei 22 gesammelt und besteht aus den mit Koks
überzogenen mineralischen Bestandteilen. Dieses Material
kann einerseits als Substituent für natürliche Kohle verwen
det werden oder es kann durch Verbrennen im Reaktor in den
Verfahrensablauf zurückgeführt werden, während das entstehen
de heiße Gas das Gemisch aus Ölschiefer und der schweren
Fraktion von Brennstoff erhitzt. In dieser Weise wird eine
bessere Wärmerückführung für das ganze Verfahren erreicht.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit für den festen Rückstand
besteht darin, als Rohmaterial bei der Herstellung von As
phalt zu dienen.
Noch ein weiterer Verwendungszweck für diesen festen Rück
stand, der sehr reich an Mineralien ist, besteht, wie aus
früheren Druckschriften bekannt, bei der Zementherstellung.
Das Cracken von Kohlenwasserstoffen an sich ist in der Tat
unter Verwendung von teueren Katalysatoren, die nach ein
oder zwei Verfahrensgängen erneuert werden müssen, bekannt.
Dies rührt von der Tatsache her, daß die Oberfläche des Kata
lysators mit etwas Koks, welcher während des Crackens erzeugt
wird, bedeckt wird, solange, bis er deaktiviert ist. Dies
wird momentan als Hauptgrund betrachtet, weshalb für das ge
wöhnliche Cracken nur Fraktionen von leichtem Brennstoff,
welche weniger Koks erzeugen, zum Gebrauch vorgeschlagen wer
den. Im Gegensatz zu diesem gewöhnlichen Cracken kann gemäß
der vorliegenden Erfindung jede Fraktion von schwerem Brenn
stoff, sogar unter Einbeziehung fester Rückstände aus belie
bigen Raffinerien, die durch Erhitzen im Behälter 1 verflüs
sigt werden, mit minderem Ölschiefer verwendet werden. Die
wesentliche Rolle der gegebenenfalls erhitzten Fraktion aus
schwerem Brennstoff ist die Lösung der organischen Substanz
aus dem Ölschiefer.
Das Gewichtsverhältnis zwischen der Fraktion aus schwerem
Brennstoff zu minderem Ölschiefer, oder leichten Fraktionen
von Brennstoff zur Asche und Ölschiefermischung, liegt bei
der Cracking-Reaktion allgemein im Bereich von 1 : 0,5 bis 1 : 5,
je nachdem, welche speziellen Produkte und Nebenproduk
te gewünscht werden. Speziell wenn mehr Kohlenwasserstoffe
und weniger Koks gewünscht wird, sollte dieses Verhältnis im
Bereich von 1 : 2 bis 2 : 1 liegen.
Wenn mehr Koks als Kohle zum Verbrauch gewünscht wird, sollte
das Verhältnis vorzugsweise im Bereich von 2 : 1 bis 5 : 1
liegen. Die Partikelgröße des Ölschiefers, der dem Cracking-
Reaktor zugeführt wird, hängt von den gewünschten Produkten
ab. Für den Fall, daß der Hauptzweck darin besteht, Brenn
stoffe als Energiequelle zu produzieren, sollte die Partikel
größe in dem weiten Bereich von 0,05 mm bis 50 mm liegen. Für
den Fall, daß Asphaltene zum Gebrauch als Rohmaterial für die
Asphaltproduktion und Brennstoffe die hauptsächlich gewünsch
ten Produkte sind, sollten kleinere Partikelgrößen des Öl
schiefers unterhalb von 0,3 mm verwendet werden.
Der Druck, der im Cracking-Reaktor vorherrscht, liegt im Be
reich von 0 bis 80 Atmosphären und hängt von der speziellen
Fraktion von Brennstoff, welcher in dem Verfahren verwendet
wird, genauso wie von den gewünschten Produkten ab.
Die bevorzugte Temperatur liegt bei der Durchführung der
Cracking-Reaktion im Bereich von 330°C bis 570°C.
Der vorteilhafte Effekt, der beim Cracken von Fraktionen von
schwerem Brennstoff durch Ölschiefer eintritt, ist klar aus
der folgenden Tabelle 1 zu entnehmen, die gleichzeitig einige
Cracking-Experimente zusammenfaßt. Die verwendete Fraktion
von schwerem Brennstoff war ein Nebenprodukt aus einer Anlage
zur Viskositätsbrechung (visocity breaker plant) mit einer
spezifischen Dichte von 0,99 g/ccm aus einer Raffinerie
(Haifa, Israel). Das Gewichtsverhältnis zwischen Brennstoff-
Fraktion und Ölschiefer war 2 : 1. Ein vergleichbares Crack
ing-Experiment wurde mit der gleichen Brennstoff-Fraktion,
aber ohne Ölschiefer durchgeführt.
Brennstoff-Fraktionen, die beim Cracken von Fraktionen von
schwerem Brennstoff alleine (A) und bei derselben Brenn
stoff-Fraktion in Anwesenheit von minderem Ölschiefer (B)
erhalten werden.
Das obige Ergebnis zeigt klar, daß die brauchbarsten Frak
tionen von Brennstoff, z. B. mit einem Siedepunkt von bis zu
235°C, beim Cracken von schweren Fraktionen von Brennstoff,
nur in Anwesenheit von minderem Ölschiefer erhalten werden
können. Ohne Ölschiefer kann nur eine geringe Fraktion mit
einem hohen Siedepunkt erhalten werden.
Das Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung ist
charakterisiert durch seine Vielseitigkeit, wobei die Produk
te, die der Separator, liefert und die sich ergebenden Neben
produkte durch Einstellung der Reaktionsbedingungen und das
Verhältnis zwischen den Komponenten bestimmt werden können.
Hoher Druck von über 20 Atmosphären oder ein Verhältnis 2 : 1
von Brennstoff zu Ölschiefer ergibt mehr Asphaltene, die zur
Herstellung von Asphalt dienen. Andererseits, wenn mehr Kal
ziumoxyd als Füllmaterial oder als Entschwefelungsmittel ge
wünscht wird, ist ein niedriger Druck von ungefähr 5 Atmo
sphären notwendig. Für den Fall, daß die Aufgabe des Verfah
rens darin besteht, die größtmögliche Menge Ölschiefer zu
verarbeiten und die organische Substanz als Brennstoff oder
als Rohmaterial für chemische Produkte zu gewinnen, werden
die schweren Fraktionen (Siedepunkt über 350°) entnommen,
während die leichteren Fraktionen (Siedepunkt unterhalb von
350°) dem Cracking-Reaktor als Lösungsmittel für die organi
sche Substanz, die in dem Ölschiefer vorhanden ist, wieder
zugeführt werden.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden Er
findung besteht darin, die Asche, die bei der Verbrennung von
Ölschiefer anfällt, zusammen mit Ölschiefer und leichten
Fraktionen von Brennstoff, welche einen Siedepunkt von bis zu
350°C haben, zu verwerten. Es wurde herausgefunden, daß
diese Asche den gleichen katalytischen Effekt beim Cracken
von Öl besitzt, wie die mineralischen Bestandteile von Öl
schiefern. Die Anwendung dieses Verfahrens ergibt den wichti
gen Vorteil, daß durch das Verhältnis zwischen den Mineralan
teilen und der organischen Substanz, die dem Cracking-Reaktor
zugeführt werden, der Erhalt des gewünschten Produkts gere
gelt werden kann. Dieser spezielle Vorteil ist vor allem an
den Orten wichtig, wo der Ölschiefer reich an organischer
Substanz und arm an Mineralanteilen ist. Allgemein liegt das
Verhältnis von Asche und Ölschiefern im Bereich von 1 : 0,95
bis 0,05 : 0,95, abhängig vom Typ des an diesem Ort erhältli
chen Ölschiefers.
Typische Beispiele für Brennstoff-Fraktionen bis 350 C, die
zusammen mit der Asche in der Cracking-Reaktion verwendet
werden sind: Dieselöl, Gasöl, Kerosin etc.
Der vorteilhafte Effekt, der sich bei der Cracking-Reaktion
von Rohöl (64 Gew.-%) durch eine Mischung von Ölschiefer
(29%) und Asche (6,8%) ergibt, ist Tabelle 1 unten für die
Mischung (B) zu entnehmen. Die im Cracking-Experiment ver
wendete Asche hatte die folgende Zusammensetzung (Gewichts-
Prozent):
Das bei der Cracking-Reaktion verwendete Rohöl hatte ein
Viskosität von 92 Zentistokes bei 20°C und ein spezifisches
Gewicht von 0,90. Für das Cracken wurde ein vergleichbares
Experiment unter den gleichen Bedingungen mit Rohöl gemäß
(A) ausgeführt.
Die Erfindung wird nachstehend durch die spezifischen Bei
spiele erläutert.
Bei den in den Beispielen erwähnten Konzentrationsangaben
handelt es sich um Gewichts-Prozente.
Folgende Reagenzien wurden in einen Kolben gefüllt:
50,8 g Ölschiefer, mit einem Anteil von 64,8% Kalziumoxyd
und etwa 10% organischer Substanz und 81 g Rückstand von
schwerem Brennstoff mit einem Anteil von 75%, der einen Sie
depunkt von über 375°C hatte. Der Kolben wurde für ungefähr
60 Min. bei einer Temperatur von 420°C erhitzt. Der Druck im
Autoklaven betrug etwa 55 Atmosphären. Es wurden folgende
Brennstoff-Fraktionen erhalten:
Bis 200°C: 25%.
Bis 350°C: 60%.
Bis 375°C: 70% und
über 375°C: 30%.
Bis 350°C: 60%.
Bis 375°C: 70% und
über 375°C: 30%.
Eine Menge von 40 g Ölschiefer entsprechend Beispiel 1, wurde
mit 82 g Brennstoffrückstand, bei welchem ein 50%iger Anteil
einen Siedepunkt oberhalb 350°C aufwies, gemischt. Die
Mischung wurde in einen Kolben gefüllt und bei 385°C etwa 70
Min. erhitzt. Der Druck in dem Kolben betrug etwa 63 Atmo
sphären. Es wurden die folgenden Brennstoff-Fraktionen erhal
ten:
Bis 150°C: 8%.
Bis 230=C: 18%.
Bis 310=C: 40% und
über 310=C:60%.
Bis 230=C: 18%.
Bis 310=C: 40% und
über 310=C:60%.
Eine Menge von 101,7 g Ölschiefer gemäß den vorhergehenden
Beispielen, wurde mit 190 g Brennstoffrückstand gemäß Bei
spiel 2 gemischt. Die Mischung wurde in einen Kolben gefüllt
und bei 400°C etwa 75 Min. erhitzt. Der Druck in dem Kolben
betrug etwa 40 Atmosphären. Das entstandene Produkt enthielt:
9,2% Brennstoff, welcher als Ersatz für das allgemeine Die
selöl dienen könnte, 50,8% Gasöl und 11,9% Petroleumkoks.
Eine Menge von 22 g Asche, die nach der Verbrennung von
Ölschiefer mit einer Zusammensetzung wie oben angegeben, ent
stand, wurde mit 93 g minderen Ölschiefers (10 g organische
Substanz und 64,8% Kalziumoxyd) gemischt. Die Mischung wurde
in einen Cracking-Reaktor gegeben, der 205 g Rohöl mit einer
Dichte von 0,9 g/ccm bei 20°C enthielt.
Die Cracking-Reaktion wurde bei einer Temperatur von 467°C
und 60 Min. Dauer ausgeführt, der Druck betrug 15 Atmosphä
ren. Die am Ende der Reaktion entstandenen Produkte waren
folgende:
112,0 g flüssiger Kohlenwasserstoff;
9,4 g Wasser;
134 g feste Mineralien;
32 g Koks und
32,6 g Gase.
9,4 g Wasser;
134 g feste Mineralien;
32 g Koks und
32,6 g Gase.
Die folgenden Fraktionen wurden aus den gewonnenen flüssigen
Kohlenwasserstoffen (Temperaturen in °C) erhalten.
Eine Menge von 110,3 g einer Mischung von minderem Ölschie
fer (wie in Beispiel 1) und 5 g Asche (die die oben angege
bene Zusammensetzung besaß) wurde in einen Cracking-Reaktor
eingefüllt, der 199 g Rohöl mit einer Dichte von 0,89 g/ccm
bei 20°C. enthielt.
Die Cracking-Reaktion wurde bei einer Temperatur von 495°C
durchgeführt und dauerte 60 Min. Der Druck in dem Reaktor
betrug 15 Atmosphären. Die am Ende der Reaktion erhaltenen
Produkte waren folgende:
100,72 g flüssiger Kohlenwasserstoff;
16,19 g Wasser;
94 g feste Mineralien;
40,7 g Koks und
57,52 g Gase.
16,19 g Wasser;
94 g feste Mineralien;
40,7 g Koks und
57,52 g Gase.
Die folgenden Fraktionen wurden von besagten flüssigen
Kohlenwasserstoffen (Temperaturen sind in °C angegeben)
erhalten.
Claims (19)
1. Verfahren zur Auswertung der in Ölschiefer vorhandenen
organischen und mineralischen Bestandteile durch thermi
sches Lösen von organischer Substanz, gekennzeichnet
durch die folgenden Schritte:
- a) Cracken einer Mischung von Ölschiefer mit geringen organischen Bestandteilen, mit einer Fraktion von schwerem Brennstoff mit einem Siedepunkt von ober halb 350°C bei einer Temperatur im Bereich von 350°C bis 600°C und einem Druck im Bereich von 5 bis 80 Atmosphären, wobei das Verhältnis zwischen besagter Brennstoff-Fraktion und Ölschiefer im Bereich von 1 : 0,5 und 1 : 5 liegt;
- b) Gewinnung eines Kohlenwasserstoff-Brennstoffs mit einem Siedepunkt bis zu 350°C aus den Gasen, die aus dem Cracking-Reaktor entweichen; und
- c) Verwertung des verbleibenden Rests, der mineralische Anteile enthält, als Rohmaterial in der chemischen Industrie.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der besagte Ölschiefer einen katalytischen Effekt beim
Cracken des Anteils von schwerem Brennstoff hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Temperatur während der Cracking-Reaktion im
Bereich von 370°C bis 500°C liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Fraktion von schwerem
Brennstoff die organische Substanz, die im Ölschiefer
vorhanden ist, löst.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Partikelgröße des Öl
schiefers im Bereich zwischen 0,05 und 50 mm liegt.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Fraktionen des im Verfah
ren erhaltenen schweren Brennstoffs wieder der Cracking-
Reaktion zugeführt werden, um die im Ölschiefer vorhan
dene organische Substanz zu lösen, die in leichtere
Fraktionen zerlegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß aktives Kalziumoxid durch
thermische Zerlegung von in Ölschiefer als mineralischer
Anteil vorhandenem Kalziumkarbonat gewonnen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kalziumoxid zur Entschwefelung der entstandenen
Gase, die dem Cracking-Reaktor entweichen, verwendet
wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die vom Cracking-Reaktor ent
weichenden Gase zur Erwärmung der Mischung von Ölschie
fer und Fraktion aus schwerem Brennstoff verwendet wer
den.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem
Anteil von schwerem Brennstoff zu Ölschiefer im Bereich
von 0,5 : 1 bis 2 : 1 zur Gewinnung wesentlicher Mengen
von flüssigem Kohlenwasserstoff liegt.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen dem
Anteil von schwerem Brennstoff zu Ölschiefer im Bereich
von 1 : 1,5 bis 1 : 5 zur Gewinnung wesentlicher Mengen
von Koks liegt.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Rückstand Koks enthält,
der auf den mineralischen Bestandteilen abgelagert ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Koks in der Cracking-Einheit gebrannt wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Rückstand Asphaltene ent
hält, die zum Gebrauch bei der Herstellung von Asphalt
dienen.
15. Verfahren zur Gewinnung der wertvollen Bestandteile,
die in der Asche, die bei der Verbrennung von Ölschie
fer entsteht, enthalten sind, gekennzeichnet durch fol
gende Schritte:
- a) Cracken eines im wesentlichen von Rohöl ausgewählten wasserfreien Öls, und leichten Fraktionen von Brenn stoff bis zu 350°C in Anwesenheit einer Mischung von Ölschiefern und Asche, bei einer Temperatur im Bereich von 300°C bis 600°C und einem Druck von 0 bis 80 Atmosphären, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen Öl und der Mischung im Bereich von 1 : 0,5 bis 1 : 5 liegt;
- b) Gewinnung eines Kohlenwasserstoff-Brennstoffs mit einem Siedepunkt von bis 350°C aus den Gasen, die aus dem Cracking-Reaktor entweichen; und
- c) Verwendung des Rückstands, der mineralische Konsti tuenten enthält, als Rohmaterial für verschiedene Zwecke.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das wasserfreie Öl eine Dichte im Bereich von 0,73 bis
1,08 g/ccm bei 20°C besitzt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das wasserfreie Öl aus Dieselöl, Gasöl und Kerosin aus
gewählt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen Öl und
Mischung von Ölschiefer und Asche im Bereich von 0,5 : l
bis 2 : 1 zur Produktion von mehr flüssigem Kohlenwas
serstoff und weniger Koks liegt.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Asche und Öl
schiefer im Bereich von 1 : 1,5 und 1 : 5 liegt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IL10079892A IL100798A (en) | 1992-01-29 | 1992-01-29 | Method for the exploitation of oil shales |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4302040A1 true DE4302040A1 (en) | 1993-08-19 |
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ID=11063319
Family Applications (1)
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DE4302040A Ceased DE4302040A1 (en) | 1992-01-29 | 1993-01-26 | Evaluating organic and mineral components in oil shale - by cracking shale, recovering fuel, and evaluating remaining residue |
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