DE430130C

DE430130C - Verfahren zur Herstellung eines Kaffee-Ersatzmittels aus Getreide

Info

Publication number: DE430130C
Application number: DEH88252D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1921-12-30
Filing date: 1921-12-30
Publication date: 1926-06-12

Description

Verfahren zur Herstellung eines Kaffee-Ersatzmittels aus Getreide. Zusatz zum Patent 395502# Das Patent 3955o2 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Hopfenextrakten für Brauzwecke durch nacheinanderfolgende Behandlung des gemahlenen und von Lupulin befreiten Hopfens mit Äther, Alkohol, gegebenenfalls Petroläther und Wasser.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Erkenntnis zugrunde, daß der aus dem Hopfen nach dessen Behandlung mit Äther, Alkohol und gegebenenfalls mit Petroläther ge«-onnene Restextrakt sich besonders gut dazu eignet, einem aus Getreide, z. B. Roggen und Gerste, herzustellenden Getreidekaffee einen sehr angenehmen, kaffeeähnlichen Geschmack zu erteilen.
Es ist bekannt, geschälte Gerste vor dem Rösten mit einer Hopfenabkochung zu behandeln. Dieses Verfahren ist einmal umständlicher, zweitens ist das erzielte Endergebnis sowohl nach Aussehen wie nach Geschmack nicht einwandfrei. Der Geschmack wird insbesondere durch die in der Hopfenabkochung enthaltenen öl- und Harzstoffe beeinträchtigt. Ferner schafft die vorliegende Erfindung auch einen erheblichen wirtschaftlichen Fortschritt gegenüber den bekannten Verfahren insofern, als ein sonst als Abfall verbleibender Bestandteil des Hopfens zur Herstellung de. Kaffee-Ersatzmittels ausgenutzt wird.
Das neue Verfahren wird in der Weise ausgeführt, daß man die Getreidekörner in einer verdünnten wässerigen Lösung des nach Patent 3955o2 erhaltenen Hopfenrestextraktes, d. h. den nach Behandlung des Hopfens mit Äther und Alkohol und gegebenenfalls Petrolather durch Auslaugen mit Wasser gewonnenen Extrakt einweicht, dann wie üblich trocknet und hierauf röstet. Die Menge des Restextraktstoffes richtet sich nach der Art des Getreides und nach dem gewünschten Kaffeegeschmack. Beispielsweise werden Roggen oder Gerste in Wasser eingeweicht, dem auf r Kilo Körner o,5 bis 2g Hopfenrestextrakt zugesetzt sind. Nachdem. 24 oder mehr Stunden geweicht ist, wird getrocknet und geröstet. Für Roggenkaffee wird im allgemeinen. der Geschmack kräftiger, kerniger und dem Bohenkaffeegeschmack ähnlicher, wenn ein größerer Anteil von Hopfenrestextrakt genommen wird, während für Gerstenkaffee bezüglich des Geschmackes und Aromas die geringere Hopfenrestextraktmenge den Vorzug verdient.

Claims

PATRNT-ANSPRUCFl: Verfahren zur Herstellung eines Kaffee-Ersatzmittels aus Getreide, dadurch gekennzeichnet, daß man das Getreide in eine wässerige Lösung des nach dem Patent 3955o2 nach Entfernung von C)1 und Harzen aus dem Hopfen gewonnenen Hopfenrestextraktes einweicht, worauf das Getreide in bekannter Weise getrocknet und geröstet wird.