DE4301195C2 - Doppelreihiges Schrägwälzlager in O-Anordnung - Google Patents
Doppelreihiges Schrägwälzlager in O-AnordnungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein doppelreihiges Schrägwälzlager in O-Anordnung der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art sowie auf eine mit einem derartigen
Wälzlager ausgestattete Kraftfahrzeug-Radlagerungseinheit.
Derartige doppelreihige Schrägwälzlager sind beispielsweise aus der DE 87 02 275 U1,
der EP 0 328 496 A2, der DE-PS 35 46 671 C1 oder der EP 0 021 679 A1 bekannt.
Bei Schrägwälzlagern in O-Anordnung, ob in Form von Schrägkugellagern oder in Form
von Schrägrollenlagern, weist der Lageraußenring auf seinem Innenumfang zwischen
den beiden Laufbahnen seiner Wälzkörper einen umlaufenden Bund auf, an dem sich die
Wälzkörper jeweils axial abstützen. Die Materialstärke des Lageraußenringes ist
dementsprechend in der Regel zwischen den beiden Laufringen wesentlich stärker und
der Ring daher in diesem Bereich wesentlich steifer als im übrigen Bereich.
Ein hiervon abweichendes Lager ist aus der DE 87 02 275 U1 bekannt. Bei einem
doppelreihigen Kugellager in O-Anordnung sind die die Kugellaufringe bildenden
Ringteile an ihrer den Kugeln abgewandten Seite mit einer gemeinsamen Hülse aus
einem ggf. plastisch verformbaren oder elastischen Werkstoff versehen, welche mit
jeweils einer Umbördelung die Ringteile teilweise umgreift.
Derartige für axial wechselseitige Belastungen konzipierte Schrägwälzlager werden
vielfältig angewendet, unter anderem auch im Kraftfahrzeugbau für die Lagerung der,
Fahrzeugräder.
Lagerinnenring und Lageraußenring müssen für einen störungsfreien Betrieb jeweils fest
mit den ihnen zugeordneten, relativ zueinander drehenden Bauteilen verbunden sein.
Insbesondere bei Kfz-Radlageranordnungen ist es weit verbreitet, den Lageraußenring
des Schrägwälzlagers mit Preßsitz in eine kreiszylindrische Lageraufnahme des ihm
zugeordneten Bauteils, je nach Achsbauart z. B. einer Radnabe oder eines Radträgers
(Achsschenkels), einzubauen. Lageraufnahme wie Lageraußenring besitzen hierbei
jeweils einen über die ganze Tiefe bzw. ganze Breite konstanten Durchmesser.
Im Hinblick auf axial wechselseitig auftretende Belastungen ist man zwecks Erzielung
einer möglichst hohen Haftkraft des Lagers in der Lageraufnahme im allgemeinen
bestrebt, das Schrägkugellager mit einer möglichst großen Durchmesser-Überdeckung in
die Lageraufnahme einzupressen. In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß eine
Vergrößerung der Durchmesser-Überdeckung zu einer Verringerung der Wälzlager-
Lebensdauer führen kann.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
doppelreihiges Schrägwälzlager der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten
Art zu schaffen, das sich dadurch auszeichnet, daß es einerseits mit einem derart hohen
Preßsitz in die Lageraufnahme einbaubar ist, daß eine für die auftretenden axial
wechselseitigen Belastungen ausreichend hohe Haftkraft vorliegt, daß es andererseits
aber auch bei ungünstigen Einbauverhältnissen eine vergleichsweise hohe Lebensdauer
besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, in dem sich die Taillierung des
Lageraußenringes ausgehend von seinen beiden Stirnseiten mit stetigem
Krümmungsverlauf über die gesamte axiale Erstreckung des Lageraußenringes
erstreckt.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Lageraußenringes ergibt sich ein
verbesserter Festsitz und in vielen Einbausituationen, wie sie insbesondere in vielen
Fällen bei Radlageranordnungen vorliegen, eine verbesserte Rundheit der
umlaufrelevanten Teile des eingepreßten Schrägwälzlagers, was mit einer entsprechend
verbesserten Lebensdauer der Anordnung verbunden ist.
Durch Variation der Taillienkontur ist es in einfacher Weise möglich, konstruktive
Gegebenheiten des die Lageraufnahme enthaltenden Bauteils zu berücksichtigen, um
optimale Haftungs- und Rundlaufverhältnisse zu erzielen.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung
nachstehend näher erläutert.
In der Zeichnung zeigen in zum Teil prinzipienhafter und zum Teil geschnittener
Darstellung
Fig. 1 die Ansicht eines einzeln aufgehängten angetriebenen
Kraftfahrzeugrades mit einer ein doppelreihiges Schrägwälzlager
enthaltenden Radlagerungseinheit,
Fig. 2a und 2b einerseits den Schnitt durch die Lageraufnahme dieser
Radlagerungseinheit und andererseits den Schnitt durch den
Lageraußenring eines - noch nicht eingepreßten - konventionellen
Schrägwälzlagers,
Fig. 2c die bei eingepreßtem Wälzlager vorliegende Verteilung der
Pressung (in der Trennfläche) über die Lagerbreite,
Fig. 3a und 3b entsprechende Schnitte einerseits durch die Lageraufnahme der
gleichen Radlagerungseinheit und andererseits durch den
Lageraußenring
eines erfindungsgemäß gestalteten
Schrägwälzlagers und
Fig. 3c die Verteilung der Pressung in der Trennflä
che bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Schrägwälzlagers.
Fig. 1 zeigt als Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen dop
pelreihigen Schrägwälzlagers die Einzelradaufhängung eines
Kraftfahrzeugrades 1 in Fahrtrichtung gesehen. Dargestellt ist
ein über eine Antriebswelle 6 angetriebenes Vorderrad, dessen
mit 3 bezifferter Radträger (Achsschenkel) in üblicher Weise
u. a. über ein an einem oberen Fortsatz 32 des Radträgers befe
stigtes, nur angedeutetes Feder- oder Dämpferbein 4 sowie einen
an einem unteren Fortsatz 33 des Radträgers mittels eines Ku
gelgelenks 8 o. ä. angelenkten, ebenfalls nur angedeuteten un
teren Querlenker 9 schwenkbar am nicht weiter dargestellten
Fahrzeugaufbau angelenkt ist. Die drehmomentenschlüssig mit der
Antriebswelle 6 verbundene Radnabe 2 des Fahrzeugrades ist mit
tels eines doppelreihigen Schrägwälzlagers 5 in O-Anordnung
drehbar im Radträger 3 gelagert, wobei der Lageraußenring des
Schrägwälzlagers mit Preßsitz in eine kreiszylindrische Lager
aufnahme 31 konstanten Durchmessers DB eingebaut ist.
Während die Lageraußenringe 51 bei konventionellen Schrägwälz
lagern - wie in Fig. 2b erkennbar - üblicherweise einen über
die Ringbreite konstanten Außendurchmesser DL aufweisen, ist
der Außenumfang des Lageraußenringes 51 des erfindungsgemäß
eingesetzten doppelreihigen Schrägwälzlagers 5 - wie in Fig. 3b
erkennbar - mit einer rotationssymmetrischen Taillierung 10
versehen.
Durch die rotationssymmetrische Taillierung 10 ergeben sich im
Vergleich zu konventionellen Anordnungen einige wesentliche
Vorteile. Einerseits können durch entsprechende Abstimmung der
Maße sowie der Kontur der Taillierung auf die Maße der Lager
aufnahme 31 im Hinblick auf die auftretenden axialen Wechselbe
anspruchungen des Lagers derart ausreichend hohe Haftkräfte des
Wälzlagers 5 in der Lageraufnahme 31 erzielt werden, daß es
nicht zu Verkantungserscheinungen des Wälzlagers und dadurch
bedingt zu Knackgeräuschen o. ä. kommt, und andererseits kann
die Pressungsverteilung (über die Lagerbreite) in der Trennflä
che zwischen Wälzlager und Lageraufnahme vergleichmäßigt wer
den, nämlich derart, daß die Beanspruchung im Bereich der von
einander beabstandeten und durch einen umlaufenden material
stärkeren Innenbund 55 voneinander getrennten beiden Kugel-
bzw. Wälzkörperlaufbahnen 54 gesenkt und dafür an den beiden
Lageraußenseiten erhöht wird.
Wie Untersuchungen ergaben, läßt sich in der Trennfläche zwi
schen Schrägwälzlager 5 und Lageraufnahme 31 durch geeignete
Abstimmung der Taillierungsform und -bemessung des Lageraußen
ringes 51 in der Praxis eine über die ganze Lagerbreite zumin
dest annähernd gleiche Pressung erzielen, und zwar insbesondere
selbst dann, wenn z. B. nicht nur die Geometrie des Lageraußen
ringes 51 (Materialanhäufung durch Innenbund 55) des Schräg
wälzlagers 5, sondern auch die Geometrie des die kreiszylindri
sche Lageraufnahme 31 enthaltenden Bauteils, im Beispiel des
Radträgers (Achsschenkels) 3, Steifigkeitsunterschiede über die
Breite und/oder entlang dem Umfang dieser beiden miteinander zu
verpressenden Bauteile bewirken.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel bewirkt z. B. der umlau
fende Innenbund 55 des Lageraußenringes 51 wegen seiner Mate
rialanhäufung über die Breite des Lagerringes eine ungleiche
Steifigkeitsverteilung und im Radträger (Achsschenkel) 3 ergibt
sich u. a. durch die für die Befestigung des Feder- oder Dämp
ferbeins 4 sowie des unteren Querlenkers 9 vorgesehenen oberen
und unteren Fortsätze 32 bzw. 33 eine unsymmetrische Steifig
keitsverteilung über den Umfang der Lageraufnahme 31.
Bei konventioneller Ausbildung des Außenumfangs des Lageraußen
ringes 51 eines Schrägwälzlagers würden sich bei einer derarti
gen Konstellation etwa die in Fig. 2c angedeuteten Pressungs
verhältnisse in der Trennfläche zwischen Lageraufnahme 31 und
Lageraußenring 51 ergeben. Bei der in den Schnittdarstellungen
der Fig. 2a und 2b angenommenen geometrischen Verhältnissen
ergäbe sich über die Lagerbreite B eine etwa glockenförmige
Pressungsverteilung mit einem lagerringmittigen ausgeprägten
Maximum. Die von der Pressungskurve eingeschriebene Fläche, die
ein Maß für die Haftkraft des Schrägwälzlagers in der Lagerauf
nahme ist, ist hier mit A1 beziffert. Die "Schwerpunkte" der
jeweils beiden - im gewählten Beispiel spiegelsymmetrischen -
Flächenhälften der eingeschriebenen Pressungsfläche A1 sind
durch Kreuze angedeutet. In Fig. 2c ist erkennbar, daß der Ab
stand z1 dieser Schwerpunkte von der Lagerringmitte vergleichs
weise klein ist; dieser Abstand z ist aber bedeutsam für die
Verkantungsgefahr des Schrägwälzlagers unter der Einwirkung von
Seitenkräften.
In Fig. 3c ist prinzipienhaft angedeutet, daß es mit einem er
findungsgemäßen Schrägwälzlager durch geeignete Bemessung der
Taillierung 10 des Lageraußenringes 51 möglich ist, gewünsch
tenfalls bei gleich großer Haftkraft (gleich große Flächenin
halte A1 bzw. A2) über die Lagerringbreite B eine zumindest an
nähernd konstante Pressungsverteilung zu erzielen. Bei einer
derartigen Bemessung gibt es einerseits kein lagerringmittiges
ausgeprägtes Maximum, wodurch die Beanspruchung im Bereich der
Laufbahnen 54 der Wälzkörper gesenkt wird, und andererseits
wird die Pressung an den beiden Lagerseiten entsprechend ange
hoben.
Wie ein Vergleich der Fig. 3c mit Fig. 2c erkennen läßt, ergibt
sich bei Einsatz eines erfindungsgemäßen Schrägwälzlagers bei
gleicher Haftkraft (eingeschriebene Fläche A2 = eingeschriebene
Fläche A1) ein vergrößerter Schwerpunktsabstand z2 der bei sei
tenkraftbedingten Kippbeanspruchungen wirksamen Einzelflächen.
Im in den Fig. 3a bis 3c dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Taillierung 10 des Lageraußenringes 51 symmetrisch aus
gebildet; eine solche symmetrische Ausbildung ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn die Steifigkeitsverteilung maßgeblich
beeinflussende Materialanhäufungen im Lageraußenring 51 des
Wälzlagers (z. B. Innenbund 55) oder aber im die Lageraufnahme
31 enthaltenden Bauteil (z. B. Fortsätze 32, 33) auf die Lager
breite bezogen im wesentlichen etwa symmetrisch angeordnet
sind.
In anderen Fällen kann eine asymmetrische Ausbildung der Tail
lierung von Vorteil sein.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die symmetrisch ausge
bildete Taillierung 10 derart bemessen, daß der Außendurchmes
ser des Lageraußenringes 51 im Scheitelpunkt der Taillierung
kleiner und an den beiden Lageraußenseiten größer ist als bei
einem mit vergleichbarem Preßsitz einzubauenden Lageraußenring
konstanten Außendurchmessers; zum Vergleich wurde der konstante
Außendurchmesser DL der in den Fig. 2a bis 2c vergleichswei
se dargestellten Anordnung eingezeichnet.
Die im Ausführungsbeispiel dargestellte gleichmäßige Pressung
in der Trennfuge zwischen Schrägwälzlager 5 und Lageraufnahme
31 stellt nur ein denkbares Beispiel dar. Durch entsprechende
Ausbildung der Taillierung 10 lassen sich auch andere Pres
sungsverteilungen erzielen; erforderlichenfalls läßt sich auch
ein Pressungsmaximum an einem der beiden Lagerenden oder aber
Pressungsmaxima an beiden Lagerenden erzeugen.
Claims (5)
1. Doppelreihiges Schrägwälzlager (5) in O-Anordnung zum Einbau mit Preßsitz in
eine kreiszylindrische Lageraufnahme (31) konstanten Durchmessers (DB), wobei
der Außenumfang des Lageraußenringes (51) eine rotationssymmetrische
Taillierung (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Taillierung (10)
ausgehend von beiden Stirnseiten des Lageraußenrings (51) mit stetigem
Krümmungsverlauf über die gesamte axiale Erstreckung des Lageraußenrings
(51) erstreckt.
2. Schrägwälzlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Scheitelpunkt der Taillierung (10) zumindest annähernd mittig zwischen den
beiden Laufbahnen (54) der Wälzkörper (53) liegt.
3. Schrägwälzlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taillierung (10) symmetrisch ausgebildet ist.
4. Schrägwälzlager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Taillierung (10) asymmetrisch ausgebildet ist.
5. Kraftfahrzeug-Radlagerungseinheit mit einem mit Preßsitz in die Radnabe (2)
eingebauten doppelreihigen Schrägwälzlager (5) in O-Anordnung,
gekennzeichnet durch ein Schrägwälzlager (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 4.
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