DE4300865C2 - Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak und Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak und Vorrichtung zum Durchführen des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak durch Verbren
nen mit Hilfe eines Brennrohrs, bei dem zum Entzünden des zu entsorgenden Ga
ses ein Heizgas, wie Propan oder Methan, verwendet wird, wobei mit Frischluft
gemischtes Heizgas zur Vorbereitung der Ammoniak-Entzündung und der Bildung
einer Flammzone in dem Brennrohr entzündet wird und danach Ammoniak unter
Ansaugung von Frischluft in einer in der vom brennenden Heizgas unterhaltenen
Flammzone verbrennbaren Menge in das Brennrohr geleitet und am brennenden
Heizgas entzündet wird. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens. Als Heizgas kommen übliche Verbrennungsgase, aus dem öffentlichen
Netz, aus Flaschen usw. infrage, die an Luft ohne weiteres (kalt) zu entzünden
sind.
Wenn Ammoniak (NH3) als Abfall, z. B. aus Kälteanlagen, in der Textilindustrie oder
bei chemischen Prozessen anfällt, müssen Maßnahmen zu einer für die Umwelt
unschädlichen Entsorgung getroffen werden. In der Praxis kann der Ammoniak
beispielsweise für die Wiederverwendung gereinigt, in ein unschädliches Produkt
chemisch umgesetzt oder verbrannt werden. Da Ammoniak ein relativ preiswertes
Produkt ist, wird meist die Verbrennung vorgezogen. Das Verbrennen erfolgt bis
her unter ständiger Zufügung von Zusatzbrennstoffen, also Heizgasen, wie Methan
oder Propan. Der dadurch bedingte Aufwand wird in der Praxis noch erhöht, weil
die derzeitigen Verbrennungsanlagen wegen der hohen Investitionskosten nur an
wenigen zentralen Produkten des Landes vorhanden sind. Zu diesen Verbren
nungsanlagen muß der Abfall-Ammoniak durch Gefahrentransport, normalerweise
durch Lastkraftwagen, gebracht werden.
In der DE-OS 37 21 104 wird eine Nitrierhärteanlage mit Abgasaufbereitung be
schrieben, bei der der zum Härten, z. B. von Getriebeteilen, im Überschuß zugefüg
te Ammoniak zusammen mit dem aufzubereitenden Abgas - vor allem Wasserstoff
- anfällt. Im Bekannten wird das ammoniakhaltige Abgas in einem Verfahren ein
gangs genannter Art aufbereitet, indem der Ammoniak entweder allein mit Hilfe
des beim Nitrierhärten freiwerdenden Wasserstoffs oder durch Zufügen zusätzli
cher Heizgase allein mit dem Luftsauerstoff am Fackelbrenner verbrannt wird; umweltschädliche
Gase sollen dabei nicht entstehen.
Nach dem Stand der Wissenschaft der anorganischem Chemie läßt sich Ammoni
ak an der Luft zwar entzünden, er brennt aber nicht weiter. Nur in Gegenwart von
Katalysatoren kann die Verbrennung von (reinen) Ammoniak/Luft-Gemischen er
reicht werden (vergl. Holleman-Wiberg, Lehrbuch der organischen Chemie, 91.-
100. Auflage, 1985, Seite 549). In der Praxis macht die Verwendung von Katalysa
toren besonders bei der Verbrennung von Ammoniak aus wechselnden Quellen
wegen der möglichen Katalysatorvergiftung Schwierigkeiten.
Ein Verfahren nach Art der eingangs angegebenen Gattung, das ohne einen Kata
lysator im engeren Sinne auskommt, kann aus DE 36 18 346 C2 entnommen wer
den. Im Bekannten wird ein Brenner mit einem Brennrohr vorgesehen, in welchem
eine Rohrschlange als Gegenstrom-Wärmetauscher angeordnet ist. Die Rohr
schlange wird von unten über ein zentrales Rohr beschickt und dann im Gegen
strom von oben nach unten bis zu einer Auslaßdüse durchströmt. Das aus der Dü
se ausströmende Gas wird entzündet, so daß es die Rohrschlange erhitzt. Zum
Anheizen der Rohrschlange wird Fremdgas über eine Ringleitung mit Düsen ein
gebracht und entzündet.
Bei der Verbrennung wird von unten her Umgebungsluft in das Rohr eingesaugt.
Wenn beispielsweise Ammoniak in der Rohrschlange (also indirekt) genügend vor
geheizt wird, dissoziiert er. Der gegebenenfalls freiwerdende Wasserstoff ver
brennt dann in der von unten in das Rohr eingesaugten Umgebungsluft. Im Be
kannten wird also für die Dissoziation des Ammoniaks oder des sonstigen zu
verbrennenden Gases ein gesonderter Gegenstrom-Wärmetauscher vorausge
setzt.
Die Dissoziation des Ammoniaks in der Rohrschlange setzt voraus, daß die Rohr
schlange entsprechend hoch erhitzt wird. Das führt in der Praxis wegen der ag
gressiven Atmosphäre außerhalb und innerhalb der Rohrschlange zu Materialpro
blemen. Ein erheblicher Nachteil der bekannten Anlage besteht darin, daß der ge
samte Querschnitt des durch die Rohrschlange strömenden Gases auf die für die
Vorspaltung erforderliche Temperatur zu erhitzen ist. Das Gas muß also überall
(seinem ganzen Strömungs-Querschnitt) die Dissoziationstemperatur überschrei
ten. Dadurch ist der Rohrquerschnitt begrenzt, so daß nur relativ geringe Abgas-
Mengen pro Zeiteinheit zu verarbeiten sind.
Da das aus der vorgenannten DE 36 18 346 C2 bekannte Verfahren für die Disso
ziation des Ammoniaks einen gesonderten Wärmetauscher, die Rohrschlange, vor
aussetzt, muß die Ammoniakverbrennung an derselben Stelle, an der gezündet
wurde, weiterlaufen, weil sonst die Rohrschlange nicht mehr genügend für die
Spaltung des Ammoniaks erhitzt würde. Bei Dauerbetrieb kann die Ammoniakzu
fuhr - auch unabhängig von der vorgenannten Querschnittsbeschränkung - nicht
wesentlich verstärkt werden, weil sonst die Verbrennungsflamme in Rohr nach
oben wanderte und die Rohrschlange nicht mehr genügend erhitzen könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum schadstoffarmen
Entsorgen von Ammoniak zu schaffen, das es gestattet, den Ammoniak praktisch
an Ort und Stelle, also ohne aufwendigen Transport, ohne Verwendung besonde
rer Katalysatoren und bei Dauerbetrieb ohne Zusatz von Brennstoffen in beliebigen
Mengen durch Verbrennung, an der Luft ohne Gefahr für Mensch und Umwelt kon
trolliert zu vernichten.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht für das eingangs genannte Verfahren darin,
daß das Brennrohr räumlich unterhalb eines Fackelbrenners mit Flammdurchgang
zu diesem angeordnet ist, daß der Fackelbrenner durch das im Brennrohr bren
nende Heizgas/Ammoniak-Gemisch auf die Flammtemperatur eines im Wesentli
chen reinen Ammoniak/Luft-Gemisches aufgeheizt wird und daß schließlich zum
Einleiten des Dauerbetriebs der Entsorgung die Flammzone durch allmähliches
Erhöhen der Ammoniakzufuhr aus dem Brennrohr nach oben in den Fackelbrenner
gedrängt und zugleich die Heizgaszufuhr allmählich bis zur vollständigen Unter
brechung gedrosselt wird.
Erfindungsgemäß soll zur Vorbereitung der Ammoniak-Entzündung das mit Frisch
luft gemischte Heizgas unter Bildung einer Flammzone in einem räumlich unterhalb
des Fackelbrenners mit Flammdurchgang zu diesem angeordneten Brennrohr entzündet
werden. Anschließend soll zum Entzünden des Ammoniaks dieser unter
Ansaugung von Frischluft in einer in der vom brennenden Heizgas unterhaltenen
Flammzone verbrennbaren Menge in das Brennrohr geleitet werden. Durch das
zuströmende Ammoniakgas soll die Flammzone im Brennrohr nach oben verscho
ben werden. Die Ammoniakzufuhr soll jedoch zunächst so begrenzt werden, daß
die Flammzone im Brennrohr unterhalb der
eigentlichen Brennkammer des Fackelbrenners bleibt, bis die Brennkammer
auf die Flammtemperatur eines im wesentlichen reinen Ammoniak/Luft-Gemi
sches aufgeheizt ist. Erst dann wird zum Einleiten des Dauerbetriebs der
Entsorgung die Flammzone durch allmähliches Erhöhen der Ammoniakzufuhr
aus dem Brennrohr nach oben in den Fackelbrenner gedrängt und zugleich
die Heizgaszufuhr allmählich gedrosselt und schließlich ganz abgeschaltet
werden. Der Ammoniak brennt dann ohne jede Energiezufuhr allein und
praktisch ohne Steuerungsbedarf weiter, bis das angeschlossene, zu ent
sorgende Lager leer ist.
Erfindungsgemäß gelingt es, ein Ammoniak/Luft-Gemisch ohne Verwendung
besonderer Katalysatoren und bei Dauerbetrieb ohne Zusatz von Brennstof
fen in beliebigen Mengen kontrolliert in einer relativ einfachen vor Ort
aufzustellenden Anlage ohne Gefahr für Mensch und Umwelt zu entsorgen.
Zum Verbrennen des Ammoniaks bedient sich die Erfindung offensichtlich
folgenden Zusammenhangs: Zunächst wird der Ammoniak in dem Brennrohr
in der Flammzone des Heizgases entzündet. In dieser Eingangsphase wird
die Ammoniak-Verbrennung durch weiterhin zugeleitetes Heizgas aufrecht
erhalten. Mit Hilfe des in dem Rohr brennenden Ammoniak-Heizgas-Gemi
sches wird der über dem Rohr mit Flammdurchgang angeordnete Fackel
brenner auf eine so hohe Temperatur aufgeheizt, daß die eigentliche Brenn
kammer des Fackelbrenners - möglicherweise nach Art eines Glühkopfes -
eine permanente Selbstzündung des Ammoniak/Luft-Gemisches bewirkt, oh
ne daß weiteres Heizgas zur Aufrechterhaltung der Flamme erforderlich
wäre. Bei dem anschließenden Dauerbetrieb wird also allein die Verbren
nungswärme des Ammoniaks zur Aufrechterhaltung der Zündungstemperatur
und damit der weiteren Verbrennung ausgenutzt.
Für eine Vorrichtung zum schadstoffarmen Entsorgen von Ammoniak ist die
erfindungsgemäße Lösung bevorzugt gekennzeichnet durch ein unten offe
nes und oben in die Brennkammer eines Fackelbrenners mündendes Brenn
rohr mit an das untere Ende über ein Ventil angeschlossenem Anschlußrohr
eines Ammoniak-Reservoirs, mit einem auf das untere Ende des Brennrohrs
zu schaltenden Heizgasanschluß und mit einer Frischluftzufuhr. In dem
Brennrohr, das am oberen Ende in die vorzugsweise einen größeren Durchmesser
als das Brennrohr aufweisende Brennkammer des Fackelbrenners
mündet, soll der Ammoniak in der Flammzone eines vorher auf irgendeine
Weise gezündeten Heizgases entzündet werden.
Das Heizgas soll dem Ammoniak erfindungsgemäß nur so lange beigemischt
werden, bis die Brennkammer des Fackelbrenners auf eine Temperatur er
hitzt ist, die nach Verlegung der Flammzone aus dem Brennrohr in den
Fackelbrenner - auch nach dem Abschalten der Heizgaszufuhr - zu einer
ständigen Selbstentzündung des Ammoniaks führt. Während der dem ei
gentlichen Prozeß der Ammoniakverbrennung vorausgehenden Aufheizphase
soll die Flammzone durch Regelung der Ammoniak/Luft-Zufuhr in dem
Brennrohr gehalten werden. Erst wenn die Aufheizphase beendet ist, soll
die Ammoniak/Luft-Zufuhr so weit erhöht werden, daß die Flammzone in
den Brenner des Fackelbrenners steigt und die Heizgaszufuhr wegen der
Selbstentzündung des Ammoniaks an den heißen Teilen des Fackelbrenners
abgeschaltet werden kann. Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen
der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels werden
Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Entsorgungsanlage im betriebsbereiten Zustand; und
Fig. 2 ein Sprengbild der Entsorgungsanlage nach Fig. 1.
Die Anlage nach Fig. 1 und 2 besteht im wesentlichen aus einem Ammoniak-
Anschlußrohr 1, einer Heizgaszuleitung 2, die beide in das (an sich offene)
untere Ende 3 eines Brennrohrs 4 münden. Die Heizgaszuleitung 2 kann
auf einen Brenner 5 (Fig. 2), der im Brennrohr 4 anzuordnen ist, geschal
tet werden. Das Brennrohr 4 kann am unteren Ende offen sein und auf ei
nem Aufnahmering 6 gelagert werden. Am unteren Ende des Brennrohrs 4
können nicht gezeichnete Luftregelklappen vorgesehen werden, mit denen
die für die Verbrennung erforderliche Frischluftzufuhr, in üblicher Weise
selbstgesteuert, aufrechterhalten wird. Sowohl das Ammoniak-Anschlußrohr
1 als auch die Heizgaszuleitung 2 sollen Regel- bzw. Absperr-Ventile 7 und
8 enthalten.
An das (an sich offene) obere Ende 9 des Brennrohrs 4 schließt sich nach
Fig. 1 und 2 ein insgesamt mit 10 bezeichneter Fackelbrenner an. Dieser
besteht im wesentlichen aus einer unmittelbar auf das obere Ende 9 des
Brennrohrs 4 aufgesetzten Brennkammer 11 und einer Sturmkammer 12. Die
Sturmkammer 12 besitzt in ihrem unteren Bereich eine Aufnahme 13 zum
Befestigen auf der Brennkammer 11.
Die Brennkammer 11 soll bevorzugt einen im wesentlichen kegelstumpfför
migen Mantel 14 besitzen, der an seinem unteren, großen Durchmesser 15
mit einem Aufnahmering 16 zum Aufsetzen auf das Brennrohr 4 ausgestat
tet werden und der am oberen, kleinen Durchmesser 17 einen offenen
Flammausgang besitzen soll. Zum Ansaugen von Frischluft für die Verbren
nung kann die durch den großen großen Durchmesser 15 definierte Unter
seite der Brennkammer 11, z. B. um den Aufnahmering 16 herum, Öffnungen
besitzen. Auch das untere Ende 18 der Sturmkammer 12 kann Öffnungen
zur Frischluftansaugung aufweisen. Die Sturmkammer 12 soll im übrigen im
wesentlichen zylindrisch ausgebildet und am oberen Ende 19 ganz offen
sein.
Die ganze Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 kann als mobile Ammoniak-Ent
sorgungsanlage ausgebildet werden. In dem dargestellten Ausführungsbei
spiel wird ein insgesamt mit 20 bezeichneter Ständer mit drei Schrägstüt
zen 21 und drei Bodenstreben 22, die mit dem Fuß 23 der Anlage zu ver
binden sind, stabilisiert. Die ganze Anlage kann einschließlich Sturmkammer
beispielsweise etwa 3 m hoch sein und zerlegt in die Einzelteile in einem
größeren Kofferraum eines Personenkraftwagens transportiert werden. Die
Stützen 21 werden wie in Fig. 1 dargestellt, mit den Längsenden der Bo
denstreben 22 einerseits und mit beispielsweise am Brennrohr 4 ange
brachten Laschen 24 verschraubt. Zum Steuern der Verbrennung kann das
Brennrohr 4 außer am unteren Ende 3 Frischlufteinlässe 25, die mit einer
Manschette 26 verschließbar sind, besitzen.
Bei Betrieb wird das Ammoniak-Anschlußrohr 1 über das Ventil 7 an den
Auslaß eines zu entsorgenden Ammoniak-Speichers (nicht gezeichnet) ange
schlossen. Zum Starten des Entsorgungsvorgangs wird zunächst ein Heiz
gas, z. B. Propan oder Methan, durch öffnen des Ventils 8 zu dem Brenner
5, der drei in Fig. 2 dargestellte Düsen besitzen kann, geleitet und dort
entzündet, so daß sich innerhalb des Brennrohrs 4 eine Flammzone ausbil
det. Diese kann zunächst ganz unten im Brennrohr 4, eventuell noch un
terhalb der (dann zu schließenden) Frischlufteinlässe 25 liegen.
Wenn die Heizgasflamme im Brennrohr 4 brennt, wird das Ammoniak-Ventil
7 langsam geöffnet - bevorzugt bis das Strömen des Ammoniaks hörbar
wird. Dabei wird die Flammzone im Brennrohr 4 nach oben verschoben. Die
Ammoniakmenge soll aber so begrenzt werden, daß die Flammzone im
Brennrohr 4 also unter der Brennkammer 11 bleibt. Die Frischlufteinlässe
25 sollen auch Jetzt nur geöffnet werden, wenn die Flammzone deutlich
darüber liegt. Bereits in der Flammzone im Brennrohr 4 jedoch setzt die
Ammoniakverbrennung ein. Dabei wird außer dem Brennrohr 4 auch die
darüber befindliche Brennkammer 11 aufgeheizt. Größe und Form der
Brennkammer 11 sowie Durchmesser und Länge des Brennrohrs 4 werden
bevorzugt gegenseitig derart abgestimmt, daß die Geschwindigkeit des Luft-
Heizgas-Ammoniak-Gemisches so herabgesetzt wird, daß das Gemisch wäh
rend der Aufheizphase im Brennrohr ruhig und vollständig verbrennt.
Normalerweise kann hierbei die Frischluftzufuhr allein mit Hilfe einer
selbsttätigen (nicht gezeichneten) Jalousie-Regelung am unteren Ende 3
des Brennrohrs 4 bzw. am Aufnahmering 6 gesteuert werden.
Nach wenigen Minuten Aufheizzeit, der Aufheizphase, werden die Heizgas
zufuhr (mit Hilfe des Heizgasventils 8) langsam gedrosselt und die Ammoni
ak-Zufuhr mit Hilfe des Ventils 7 zugleich gesteigert. Bei diesem Vorgang
wird die Flammzone aus dem Brennrohr 4 nach - schließlich bis oben in
die Brennkammer 11 - gedrängt. Wenn die Flammzone in der Brennkammer
11 angelangt ist und dort weiter brennt, wird die Heizgaszufuhr durch
Schließen des Ventils 8 - im allgemeinen allmählich - ganz unterbrochen.
Das Brennrohr 11 dient dann - nach den bisherigen Erkenntnissen - nur
noch der Zufuhr von Frischluft und Ammoniak gas. Die Luftzufuhr kann
auch durch Verstellen der Manschette 26 relativ zu den Öffnungen des
Frischlufteinlasses 25 nachgestellt werden.
Die auf die Brennkammer 11 aufgesetzte und nach oben offene Sturmkam
mer 12 des Fackelbrenners 10 erlaubt eine saubere Restverbrennung der
im Freien aufzustellenden erfindungsgemäßen Anlage, auch (normaler) Wind
kann die Flamme nicht stören. Eventuelle Strömungsgeräusche des zuflie
ßenden Ammoniaks können mit Hilfe eines Schalldämpfers 28, der innerhalb
des Brennrohrs 4 - in dessen unteren Teil, gegebenenfalls etwa bis zu den
Frischluftöffnungen 26 reichend - anzuordnen ist, unterdrückt werden.
Für maximale Leistungsstärke kann die Sturmkammer 12 unter Umständen
über einen Rohrstutzen 29 und einen Ventilator zusätzlich belüftet werden.
Durch die Erfindung wird eine mobile Entsorgungsanlage zum schadstoffar
men Vernichten von Ammoniak geschaffen, die abgesehen von einer Auf
heizzeit mit Heizgas geeignet Ist, Ammoniak ohne zusätzliche Energiezufuhr
vollständig zu verbrennen. Bei dem Verfahren zum Entsorgen von Ammoni
ak durch Verbrennen mit Hilfe eines Fackelbrenners, bei dem zum Entzün
den des zu entsorgenden Gases ein Heizgas verwendet wird, kann erfin
dungsgemäß bei Dauerbetrieb ohne Heizgaszufuhr und ohne Katalysator gearbeitet
werden, wenn unterhalb des Fackelbrenners mit Flammdurchgang
zu diesem ein Brennrohr angeordnet wird und wenn in dem Brennrohr der
Ammoniak mit Hilfe eines Heizgases entzündet und so lange unter Zufügung
von Heizgas verbrannt wird, bis der Fackelbrenner eine zum Weiterbrennen
eines entzündeten Ammoniak/Luft-Gemisches erforderliche Temperatur er
reicht hat. Nach Verlegen der Flammzone in den Fackelbrenner durch
Erhöhen der Ammoniakzufuhr, kann daher die Heizgaszufuhr ganz
abgeschaltet werden.
1
Ammoniak-Anschlußrohr
2
Heizgas-Zuleitung
3
Unteres Ende (
4
)
4
Brennrohr
5
Brenner
6
Aufnahmering
7
Ammoniak-Ventil
8
Heizgas-Ventil
9
Oberes Ende (
4
)
10
Fackelbrenner
11
Brennkammer
12
Sturmkammer
13
Aufnahme (
11
)
14
Mantel
15
Großer Durchmesser (
14
)
16
Aufnahmering
17
Kleiner Durchmesser (
11
)
18
Unteres Ende (
12
)
19
Oberes Ende (
12
)
20
Ständer
21
Stütze
22
Bodenstrebe
23
Fuß
24
Lasche
25
Frischluft-Einlaß
26
Manschette
27
Schalldämpfer
28
Rohrstutzen
Claims (10)
1. Verfahren zum Entsorgen von Ammoniak durch Verbrennen mit Hilfe eines
Brennrohrs (4), bei dem zum Entzünden des zu entsorgenden Gases ein
Heizgas, wie Propan oder Methan, verwendet wird, wobei mit Frischluft
gemischtes Heizgas zur Vorbereitung der Ammoniak-Entzündung und der
Bildung einer Flammzone in dem Brennrohr (4) entzündet wird und danach
Ammoniak unter Ansaugung von Frischluft in einer in der vom brennenden
Heizgas unterhaltenen Flammzone verbrennbaren Menge in das Brennrohr (4)
geleitet und am brennenden Heizgas entzündet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß das Brennrohr (4) räumlich unterhalb eines
Fackelbrenners (10) mit Flammdurchgang zu diesem angeordnet ist, daß der
Fackelbrenner (10) durch das im Brennrohr (4) brennende Heizgas/Ammoniak-
Gemisch auf die Flammtemperatur eines im Wesentlichen reinen
Ammoniak/Luft-Gemisches aufgeheizt wird und daß schließlich zum Einleiten
des Dauerbetriebs der Entsorgung die Flammzone durch allmähliches Erhöhen
der Ammoniakzufuhr aus dem Brennrohr (4) nach oben in den Fackelbrenner
(10) gedrängt und zugleich die Heizgaszufuhr allmählich bis zur vollständigen
Unterbrechung gedrosselt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ammoniakzufuhr bei Beginn der Verbrennung im Brennrohr (4) allmählich nur
so weit gesteigert wird, bis die Ammoniak-Strömung hörbar wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
ursprünglich nur vom Heizgas aufrechterhaltene Flammzone im Brennrohr (4)
durch Einschalten und Verstärken der Ammoniakzufuhr von unten nach oben
verschoben wird und daß die Luft-Ansaugung durch das zuströmende
Ammoniak so geregelt wird, daß die Flammzone in einem vorgegebenen
Bereich des Brennrohrs (4) unterhalb der Brennkammer (11) des
Fackelbrenners (10) stehenbleibt.
4. Vorrichtung zum schadstoffarmen Vernichten von Ammoniak zum Durchführen
des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein unten offenes und oben in die Brennkammer
(11) eines Fackelbrenners (10) mündendes Brennrohr (4) mit an das untere
Ende (3) über ein Ventil (7) angeschlossenem Ammoniakgas-Anschluß (1), mit
einem auf das untere Ende (3) des Brennrohrs zu schaltenden
Heizgasanschluß (2) und mit einer Frischluftzufuhr.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb
des Brennrohrs (4) ein Schalldämpfer (27) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet durch eine
Brennkammer (11) im Fackelbrenner (10) mit einem größeren Durchmesser als
das Brennrohr (4).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Durchmesser der Brennkammer (11) in Strömungsrichtung - des Ammoniaks
bzw. der durch die Verbrennung resultierenden Gase - wie ein
Pyramidenstumpf abnimmt.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Strömungsrichtung - des Ammoniaks bzw. der
durch die Verbrennung resultierenden Gase - auf die Brennkammer (11) eine
diese auch umgebende Sturmkammer (12) größeren Durchmessers folgt.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Frischluftzufuhröffnung beim Aufheizen mit Hilfe
oder unter Beifügung des Heizgases ausschließlich die untere Öffnung (3) des
Brennrohrs (4) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 4 bis 9, da durch
gekennzeichnet, daß das Brennrohr (4) nach Abschalten der
Heizgaszufuhr ausschließlich als Ammoniak/Frischluft-Zuleitung vorgesehen ist.
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- 1993-01-21 AT AT93100831T patent/ATE136634T1/de active
- 1993-01-21 EP EP93100831A patent/EP0552750B1/de not_active Expired - Lifetime
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---|---|---|---|---|
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