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Mikroskop. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage vom 2.
Juni 1g t i die Priorität auf Grund der Anmeldung in England vom 2. September 192,2
beansprucht. Gegenstand der Erfindung ist ein Mikroskop, das aus verschiedenen einfachen
optischen und mechanischen Teilen zusammengesetzt ist. Es soll unabhängig von den
modernen hochwertigen Präzisionsmikroskopen dem Bedürfnis Rechnung tragen, mit einfachen
-Mitteln und den ?-Methoden der Massenherstellung ein leicht auseinandernehmbares
und zusammensetzbares Schulmikroskop zu schaffen, das allen Anforderungen des Unterrichtes
genügt und für Untersuchungen im Durch- und Auflicht geeignet ist.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen in erster Linie darin, daß ein
für Unterrichtszwecke ausreichendes Mikroskop mit wenigen Kosten hergestellt werden
kann, indem man den größten Teil der mechanischen Bestandteile des Mikroskopes durch
Ausstanzen aus Blech herstellt und ihnen eine solche Festigkeit, Elastizität, Verbindungs-
und Austauschfähigkeit sowie Einstellbarkeit gibt, daß sie einzeln oder miteinander
verbunden gebraucht werden können. Dieser Zweck wird durch eine neue Formgebung
der einzelnen Teile erreicht. Auch besteht unter Benutzung der angegebenen Mittel
die Möglichkeit, verschiedene einfache oder zusammengesetzte, feste oder kippbare
-Mikroskope aus den einzelnen Teilen selbst herzustellen, ohne daß es besonderer
Geschicklichkeit dazu bedarf.
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In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsformen des Mikroskopes
dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i ein zusammengesetztes Mikroskop
auf einem Stativ, das mit je einem Beleuchtungsapparat für Durch- und Aufli-_ht
versehen ist, in Seitenansicht und Abb. a in Draufsicht. Abb.3 zeigt in vergrößertem
Maßstab einen O_uerschnitt nach der Linie 1-I der Abb. i durch den Halter des Tubusrohres,
Abb. q. die zugehörige Seitenansicht und Abb. 5 von vorn. Abb. 6 zeigt ein kippbares
Mikroskop mit Dunkelfeldbeleuchtung und mit einer camera lucida in Seitenansicht,
Abb. 7 dasselbe in Draufsicht. Abb. 8 ist eine Seitenansicht des Drehstückes in
vergrößertem Maßstabe, der Tubus in senkrechter Lage zur Tischebene gebracht, und
Abb. 9 ist ein Schnitt durch das Drehstück nach der Linie II-II der Abb. B.
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Das in den Abb. i bis 5 dargestellte zusammengesetzte Mikroskop besteht
aus einem Tubus B, der am einen Ende das finit Reibung eingesetzte Okular A und
am andern Ende das in ähnlicher Weise eingesetzte Objektiv b enthält. Das Okular
A kann so ausgebildet sein, daß es für sich allein auch als Mikroskop für geringere
Vergrößerung benutzt werden kann. Der Tubus B ist zweckmäßig mit einer Längsverbindung
versehen, indem man ihn aus einem Stück ausgestanzten Bleches rollt, so daß die
eine Kante über die andere übergreift und dadurch das Licht abhält; die Kanten können
dabei zweckmäßig miteinander verlötet oder in anderer Weise miteinander verbunden
sein, jedoch nur in der Mitte des Tubus, während an beiden Enden keine Verbindung
hergestellt wird, damit eine genügende Elastizität in dem Tubus verbleibt, um Okular
und Objektiv festzuhalten.
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Diese Zusammenstellung des Tubus mit einem Okular und einem Objektiv
stellt ein zusammengesetztes Mikroskop dar, das unmittelbar in der Hand gehalten
werden kann. Doch kann dieses auch mit einem an einer rohrförmigen Säule 722 befestigten
Objekttisch 72l verbunden sein, und zwar einstellbar zu ihm. Auf dem Objekttisch
72l können in gewöhnlicher Weise die' zu untersuchenden Objekte aufgelegt werden.
An der Säule 722 ist mittels zweier Laschen V `ein Träger b11 für den Tubus B befestigt.
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Die Säule 722 wird gleichfalls durch'B#,egen eines ausgestanzten Metallbleches
hergest, lt mit stumpfem Stoß. Genügende Festigkeit wird dadurch erreicht, daß das
untere Ende b14 und das obere Ende 72l' in bekannter Weise um einen Drahtring herumgebördelt
werden, wobei vorteilhaft die Stoßfuge des in der Umbördelung sich befindenden Drahtringes
gegenüber der Fuge der Säule um r8o° versetzt ist. Das untere Ende b14 ist nach
außen und das obere 72l, nach innen umgebördelt. Die Säule wird benutzt, um eine
Lichtquelle zum Beleuchten der Objekte aufzunehmen, die-durch die Öffnung 72l3 an
der Seite der Säule hindurchscheintr Der Tisch 72l und die Laschen 727 können an
der Säule durch Schrauben 723, 724, b' und b'
auf beiden Seiten befestigt
«-erden, wobei entsprechende Muttern im Innern der Säule untergebracht sind; die
Öffnung b13 kann dabei gleichzeitig dazu benutzt werden, um die Muttern einzusetzen.
Die beiden aus Blech ausgestanzten Laschen 727 sind am einen Ende rechtwinklig abgebogen
und tragen die Stütze 7211, die mittels der Schrauben und Muttern 72l', und 72l7
befestigt sind.
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Die Stütze b$ wird gebildet aus einem gebogenen Stück Blech, das eine
winkelförmige Gabel bildet, in die das Rohr B eingelegt Lind durch Drahtfedern b111
gehalten wird, die an der Stütze 728 befestigt sind. Um die Festigkeit der Stütze
und auch die Sicherheit der Lagerung des Rohres B zu vergrößern, wird die Stütze
so ausgestanzt, daß an beiden Flächen der winkelförmigen Gabel Querrippen 72l1 und
722° gebildet werden, gegen die (las Rohr B an vier Punkten durch die Federn 72l'
gedrückt wird. Die Federn haben eine genügende Spannung, um verschiedene Abmessungen
des RohresB auszugleichen, sei es, daß man verschieden dicke Rohre hat oder sei
es, daß eine gewisse Abnutzung entstanden ist. Die Stütze bildet somit nicht nur
ein Mittel, um das Rohr B einstellbar aufzunehmen, son-(lern dieses Rohr kann auch
seitlich leicht herausgenommen und durch ein anderes von anderer Stärke ersetzt
werden, wobei man die Gewißheit hat, daß auch dieses Rohr gut festgehalten wird.
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Der Objekttisch 72l besteht gleichfalls aus Blech, und zur Erhöhung
seiner Festigkeit ist sein äußerer Rand b21 nach unten abgebogen und bildet zwei
Lappen b22 für die Befestigung an der Säule 722. An dem Tisch können die Klammern
b23 zum Festhalten der Objektträger befestigt sein.
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Ein Spiegel 729 kann unterhalb des Tisches mittels des Trägers e0
befestigt sein, welcher Träger an den Tisch angeschraubt ist, wobei der Spiegel
einstellbar, etwa durch ein Gelenk b21 aus Blei oder ähnlichem plastischen Metall
gehalten wird, das durch eine Schraube an dem Spiegelträger und durch Umbördeln
seiner Kanten an dem Spiegel befestigt ist. '-,Außerdem ist noch ein Dreifuß vorhanden,
der n der Säule 722 befestigt wird. Dieser Dreifußst zusammengesetzt aus einem Rohrstück
b13 und aus den drei radial gestellten Füßen c, cl und c2, die aus Blech ausgestanzt
sind. Um den'Füßen die äußerste Festigkeit bei gleichzeitiger Ersparung von :Material
zu geben, sind sie keilföriniz ausgeführt und von umgekehrtem U-förmigerf-Ouerschnitt,
wobei
die unteren Kanten gerade sind`, um einer Durchbiegung zu
Wiederstehen. Seitlich sind die Füße zu je zwei Lappen verlängert, die mittels Schrauben
b12 an dem Rohrstück b', (las als Verlängerung der Säule b2 ausgebildet ist, befestigt
werden. Jeder Fuß hat an seinem oberen Ende noch einen dritten Lappen, mit dein
er an der Säule b2 mittels der Schrauben b11 befestigt wird. Um der Druckspannung
nahe an diesen Befestigungspunkten zu widerstehen, legt sich das innere Ende eines
jeden Fußes auf die vorspringenden Rippen b" der Säule b2. Ebenso wird die Zugspannung
an der unteren Kante des Fußes dadurch aufgehoben, daß man die Kante des Ansatzes
b1° der Säule b2 bei b2.' über einen Drahtring umbördelt.
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Weiterhin ist noch eine Glasscheibe c4 angebracht, die in einem Halter
c' sitzt, der auf einem Träger e° befestigt ist. Dieser Träger ist an dein Rohr
b' bei c-# so angeordnet, daß (las Glas c' als senkrechter Beleuchtungsapparat dient,
uni das beispielsweise durch die üftnuiig b12 von einer Lampe herausscheinende Licht
auf ein auf dem Tisch b1 liegendes Objekt zu reflektieren, wobei die Lampe etwa
in dem Punkt c, in der Säule h2 befestigt sein kann.
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Das kippbare Mikroskop gemäß der Ausführungsform nach Abb. 6 bis 9
ist so gebaut, daß das eigentliche Mikroskop in derselben Weise hergestellt ist
wie das nach Abb. i, während es an einem Stativ befestigt wird, das aus der Säule
b2° und den Füßen c, cl und c2 besteht. Uni zwischen dem Stativ und (lein Mikroskop
eine Drehung bewirken zu können, ist auf der Säule ein Gelenkstück D befestigt,
das gestattet, das >Mikroskop um die Achse d-dl zu bewegen. Dieses Gelenkstück D
hat einen winkelförmigen Sitz d2, der konzentrisch zur Achse d-dl ist und der in
einer Ebene liegt, die parallel zur senkrechten Achse der Säule b2 ist. Der Halter
b8 für das Mikroskop ist drehbar befestigt mittels eines Bolzens oder Zapfens d3,
der in der Achse d-dl liegt, und zwar so, daß er finit Reibung gegen den Sitz d2
gehalten wird und von Hand in jede beliebige Neigungsstellung gebracht werden kann.
Zweckmäßig ist der Halter b" so gestaltet, daß er gegen den ringförmigen Sitz d2
an drei voneinander getrennten und im gleichen Abstand voneinander angeordneten
Punkten sich auflegt. Das Gelenkstück D kann drehbar uni die Säule b26 angeordnet
werden.
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Abb. 6 und ; zeigen auch, wie eine camera Iticida, die aus einer Glasscheibe
F besteht, angeordnet sein kann, wobei diese Scheibe von dem Rohr B mittels eines
Trägers f gE-tragen wird. Es ist klar, daß, wenn die camera lucida benutzt Wird,
die Achse des Mikroskopes iin allgemeinen annähernd wagerecht aufgestellt wird.
Bei E ist ein Dunkelfeldapparat angeordnet, der 'ebenfalls aus Blech hergestellt
ist, in dem sich die notwendigen optischen Teile befinden. Dieser Apparat wird unterhalb
des Tisches konzentrisch zu dem Tubus B mittels einer federnden Klammere' und dem
an dem Tisch befestigten Träger e° gehalten.