DE427801C - Verfahren zur Herstellung von ungesinterten hydraulischen Bindemitteln aus OElschiefer und Kalkstein u. dgl. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ungesinterten hydraulischen Bindemitteln aus OElschiefer und Kalkstein u. dgl.Info
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B7/24—Cements from oil shales, residues or waste other than slag
- C04B7/30—Cements from oil shales, residues or waste other than slag from oil shale; from oil shale residues ; from lignite processing, e.g. using certain lignite fractions
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Description
- Verfahren zur Herstellung von ungesinterten hydraulischen Bindemitteln aus Ölschiefer und Kalkstein u. dgl. Die technische Ausnutzung des Ölschiefers hat besonders in der letzten Zeit gewisse praktische Erfolge gezeitigt. So z. B. wird Ölschiefer in der Weise verwertet, daß die Rückstände von seiner Vergasung auf Leichtsteine verarbeitet werden. Auch wurde angeregt, entweder aus dem Schiefer oder -aus den Rückständen nach Mischung mit gemahlenem Kalk Zement zu erbrennen. Die vorliegende Erfindung befaßt sich ebenfalls mit dieser Aufgabe. Mit dem Erschwelen von Destillationsprodukten des Schiefers wird gleichzeitig das Erbrennen eines ungesinterten hydraulischen Bindemittels in einem Arbeitsgang ermöglicht, wobei die bei der Verbrennung der nicht ab- 11, destillierten, organischen Stoffe des Schiefers entstehende Wärme in der Weise ausgenutzt wird, daß mit dem Schiefer zugleich aufgegebener Kalkstein, Kalkmergel o. dgl. lediglich durch die Verbrennung des Schieferkokes Bargebrannt wird. Wohl hat man früher schon beim Vergasen von Schiefer diesem geringfügige Mengen Kalk oder Kalkmergel beigemischt, um nach dem Brennen direkt aus dem Brenngut Schieferaschen-Paustein e fertigen zu können, doch waren die Zuschläge nur sehr gering, während sie nach der Erfindung 35 bis 5o Prozent der Ofenbeschickung ausmachen können. Bei Verwendung geeigneter Kalkmergel als Zuschlagmittel dürften noch wesentlich höhere Mengen in Frage kommen. Bisher hielt man das Brennen von Kalkstein u. dgl. mittels ülschiefers nur mit Hilfe von Zusatzbrennstoffen bzw. mit großen Mengen von Schiefer für durchführbar. Aus diesem Grunde ist es nach einem anderen Verfahren, welches das Brennen von Kalkstein mittels Ölschiefers als Wärmeenergie liefernder Quelle vorsieht, erforderlich, daß der Kalkstein vom ölschiefer getrennt in den Ofen aufgegeben wird, getrennt den Ofen passiert und auch wieder verläßt.
- Überraschenderweise wurde gefunden,- daß derartige besondere :Maßnahmen vollkommen entbehrlich sind, und zwar nicht nur bei Benutzung von beispielsweise englischem oder lettischem Ölschiefer, die einen Heizwert von a5oo bis 35oo Kalorien besitzen, sondern selbst bei Verwendung des deutschen Liasscliiefers, der im Durchschnitt nur einen Heizwert von 8oo bis 16oo Kalorien hat.
- Nach der Erfindung treiben die heißen Verbrennungsgase ihrerseits die destillierbaren Stoffe aus dem Schiefer aus, den sie bei ihrem Gang durch den Ofen oberhalb oder hinter der eigentlichen Verbrennungszon° antreffen. Die zur Verbrennung benötigte Luft anderseits streicht, bevor sie zur Verbrennung kommt, durch die heiße, Bargebrannte Schiefer-Kalkstein-Kalkmergel-Zone, wird vorgewärmt und kühlt ihrerseits nach dem Gegenstromprinzip die Rückstände ab_, so daß die Wärmeverluste sehr gering sind. Die praktisch vollständige Verbrennung des Kohlenstoffs des Schieferkokes zu Kohlendioxyd wird trotz der im Interesse einer möglichst vollständigen Abdestillation der flüchtige. Bestandteile des Ölschiefers möglichst hohen Beschickungsschicht durche die Beimischung von Kalkstein bzw. Kalkmergel gewährleistet, indem dieser bei der Zersetzung wärmeabsorbierend wirkt und daher die für die vollständige Verbrennung des Kohlenstoffs zur Kohlensäure ungünstige zu hohe Temperaturbildung verhindert. Ist der Verbrennungsofen auch außen gut isoliert, so kann fast die gesamte frei werdende Wärme des Schieferkokes nutzbar gemacht werden.
- Da die Schieferrückstände als kalk- und aluminiumsilikathaltige Materialien bei der Verbrennung aufgeschlossen werden, vermögen sie, mit dem gleichzeitig entfallenden, gebrannten Kalk oder I£alkmergel o. dgl. zusammen. vermahlen, mit letzterem ein wertvolles hydraulisches Bindemittel zu bilden.
- Das vorliegende Verfahren ist auch dann anwendbar, wenn Kalkstein und Schiefer vor dem Brennprozeß zusammen vermahlen und evtl. danach zu Stücken geformt werden.
- Soll nach den angegebenen Methoden gearbeitet werden, so ist es auch möglich, in einem Teil der Öfen auf Schieferkalk oder Romanzement zu arbeiten, wobei soviel als möglich Kalkstein oder Kalkmergel aufgegeben wird (auf einen Teil Schiefer, je nach der Güte desselben und der Zusammensetzung des Kalksteines bzw. Kalkmergels, bis zu 7 Teilen des Kalkproduktes). Im anderen Teil der Öfen kann dann ohne Kalkzusatz der Schiefer auf allgemein bekannte Weise vergast werden. Die entstehenden Gase können zum Beispiel für die Erzeugung der für die Vermahlung des Bindemittels benötigten Energie verwendet, der Schieferrückstand dieser Öfen dem verhältnismäßig sehr kalkreichen der anderen Öfen beigemischt und mit diesem vermahlen werden, ohne daß dadurch eine Verschlechterung des so erzeugten Bindemittels bewirkt werden muß.
- Der Prozeß ist sowohl im Schachtofen wie auch im Drehrohrofen ausführbar.
- Soweit bisher schiefer- und kalkhaltige Stoffe ohne besonderen Brennstoffzusatz gemeinsam zum Brennen aufgegeben wurden, handelte es sich um die Herstellung von portlandzementähnlichen Erzeugnissen bzw, von Kalksilikaten, wobei also die kalkhaltigen Stoffe nur in beschränktem Maße zugesetzt wurden. Demgegenüber wird nach der Erfindung der Schiefer stets mit möglichst viel kalkhaltigen Stoffen zusammen gebrannt und auf ein ungesintertes Erzeugnis hingearbeitet.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRÜCHE:. i. Verfahren zur Herstellung eines hydraulischen Bindemittels aus Ölschiefer und Kalkstein, Kalkmergel o. dgl. unter .Zusammenbrennen ohne Zusatzbrennstoff und unter gleichzeitiger Gewinnung von Destillationserzeugnissen des Ölschiefers, dadurch gekennzeichnet, daß mit möglichst hohem, nämlich 3o bis über 5o Prozent der Beschickung betragendem Kalkstein- oder Kalkmergel- o. dgl. Zusatz gearbeitet wird. z. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Schiefer mit Kalkstein bzw. Kalkmergel oder anderem silikathaltigen Material zusammen vermahlen, wenn nötig in Stücke geformt, zum Brennen aufgegeben werden. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Mehrzahl von Brennöfen in einem Teil der Öfen unter möglichst hohem Kalkstein- o. dgl. Zusatz gearbeitet wird, während in einem anderen Teil der Öfen ohne Kalksteinzusatz der Schiefer vergast wird, worauf die Rückstände beider Ofengruppen vereinigt zu hydraulischen Mitteln vermahlen werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DER55969D DE427801C (de) | 1922-05-23 | 1922-05-23 | Verfahren zur Herstellung von ungesinterten hydraulischen Bindemitteln aus OElschiefer und Kalkstein u. dgl. |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DER55969D DE427801C (de) | 1922-05-23 | 1922-05-23 | Verfahren zur Herstellung von ungesinterten hydraulischen Bindemitteln aus OElschiefer und Kalkstein u. dgl. |
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DE427801C true DE427801C (de) | 1926-04-19 |
Family
ID=7410131
Family Applications (1)
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DER55969D Expired DE427801C (de) | 1922-05-23 | 1922-05-23 | Verfahren zur Herstellung von ungesinterten hydraulischen Bindemitteln aus OElschiefer und Kalkstein u. dgl. |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE427801C (de) |
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-
1922
- 1922-05-23 DE DER55969D patent/DE427801C/de not_active Expired
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