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Hochohmiger Widerstand. Als sehr hochohmige Widerstände sin
d Bronsonwiderstände in Gebrauch, bei denen der Widerstand eines ionisierten
Gases, z. B. Luft, zwischen zwei aneinander gegenüberstehenden Elektrodenflächen,
deren eine mit einem radioaktiven Präparat überzogen ist, benutzt wird. An diesen
Widerständen sind Spannung und Stromstärke, solange die letztere dem Sättigungsstrom
nicht nahekommt, annähernd proportional, so daß die Größe des Widerstandes in diesem
Strombereich nahezu konstant ist. Um mit diesen Widerständen einen größeren Meßbereich
zu beherrschen, bedarf es der Verwendung mehrerer solcher Widerstände verschiedener
Größe, die einzeln oder in Kombination verwendet werden. Eine stetige Verstellung
des Widerstandswertes ist aber dabei nicht möglich, man ist an eine beschränkte
Zahl durch Kombination zu gewinnender Widerstandswerte gebunden. Die Verwendung
einer größeren Zahl derartiger Widerstände ist auch mit Rücksicht auf den durch
die Verwendung des kostspieligen radioaktiven Materials bedingten hohen Preis unerwünscht.
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Den genannten Mängeln wird gemäß der Erfindung dadurch abgeholfen,
daß in dem Stromweg der Ionen ein Zwischenkörper angeordnet wird, durch den ein
Teil dieser Strahlung aufgefangen wird, so daß die Ionenbildung geschwächt, der
Widerstand somit vergrößert wird.
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In der Abbildung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Zwischen den kondensatorplattenartigen Elektroden i und 2, von denen
die letztere einen radioaktiven Überzug 3 trägt, ist eine Platte 4 angeordnet,
die bei Verschiebung in den vom Doppelpfeil angezeigten Richtungen durch teilweise
Abdeckung
der Platte 2 wie eine regelbare Blende wirkt. Diese Blende wirkt um so stärker,
je näher sie der radioaktiven Elektrode angeordnet ist, je weniger
also die Strahlung am Ort der Blende durch Absorption in der Luft geschwächt ist,
d. h. je mehr Strahlung die Blende absorbiert. An einer Stelle des
Stromweges, die von dem wesentlichen Teil der Strahlung nicht mehr erreicht wird,
wirkt der Zwischenkörper ebenfalls, aber nicht mehr in dieser Weise, sondern durch
Einengung des Stromquerschnittes widerstandsvergrößernd. In jedem Fall wirkt der
Zwischenkörper auch auf die Feldverteilung ein. An Stelle eines leitenden Zwischenkörpers
kann auch ein entsprechendes Organ aus nichtleitendem Stoff verwendet werden. Die
Wirkung der Blende ist auch von der Form abhängig, die sehr verschieden gewählt
werden kann. Zunächst kann eine einfache Platte durch Verschiebung als regelbare
Blende wirken. Weiter kann die einfachste bekannte Blendenform einer Scheibe mit
einer zentralen Öffnung, oder eine Scheibe in Form einer Siebplatte, wie in der
Abbildung dargestellt ist, bei der die Wirkung gleichmäßiger über die ganze Fläche
verteilt ist, verwendet werden, oder auch statt dessen ein Gitter. Die Wirkung kann
weiter durch Anordnung mehrerer Blenden, z. B. Gitter hintereinander, abgeändert
werden. Die Größe der Wirkung einer gegebenen Blende kann durch Bewegung in zweierlei
Weise geregelt werden.
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Man kann, wie oben angegeben, die Blende parallel zur Elektrodenfläche
derart verschieben, daß sie einen größeren oder kleineren Teil der Elektrodenfläche
deckt, oder man kann, um dieselbe Wirkung zu erzielen, bei feststehender
Blende Blendentefle in dieser Weise verschieben, wie dies bei der bekannten Irisblende
der Fall ist. Man kann weiter auch, sofern nicht eine stetige Regelung verlangt
wird, wahlweise verschiedene unverschiebbare Blenden an derselben Stelle einsetzen.
Die Wirkung kann sowohl durch Verschiebung des Zwischenkörpers als auch einer oder
beider Außenelektroden erzielt werden. Eine zweite Art der Regelung durch Verstellen
der Platte parallel zu den Stroinlinien beruht auf dem angegebenen Umstande, daß
die Wirkung von der Entfernung der Blende und der radioaktiven Elektrode abhängt.
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Man kann die Zwischenkörper nach weiterer Erfindung auch noch zu einer
völlig andersartigen Regelung der Stromstärke und damit des Widerstandes benutzen,
indem man ihr ein bestimmtes Potential verleiht, so daß sie auf die Feldverteilung
in ähnlicher starker Weise wirkt wie das Steuergitter in einer Glühkathodenröhre.
Die Wirkung auf den Strom ist allerdings deswegen verschieden' weil bei der Hochvakuumröhre
praktisch die gesamte, im Strom bewegte Elektrizitätsmenge von der Kathodenfläche
ausgeht, während bei dem Widerstand gemäß der Erfindung die Bildung der Ionen (und
auch Elektronen) im ganzen Raume zwischen den beiden Elektroden vor sich geht, allerdings
an demjenigen Teil stärker, wo noch weniger Strahlung absorbiert ist,
d. h. in der Nähe der radioaktiven Elektrode.
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Die Vorrichtung zur Erteilung eines Potentials an die Blende kann,
wie bei einem Steuergitter, so getroffen werden, daß das Potential regelbar ist.
Bei Anordnung mehrerer Zwischenelektroden hintereinander kann die Einrichtung auch
so getroffen werden, daß die einzelnen Zwischenelektroden verschiedene Potentiale
erhalten. Es kann aber auch beispielsweise die Blende das Potential der radioaktiven
Elektrode selbst erhalten durch einen Kurzschluß, wie er durch eine leitende, gegebenenfalls
biegsame Verbindung, in der Abbildung bei 5, angedeutet ist.
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Durch den gleichzeitigen Gebrauch der drei voneinander unabhängigen
Regelungsarten, nämlich erstens Verschiebung parallel zur Elek# trode oder Änderung
der Blendenöffnung bzw. Auswechselung der Blenden, zweitens Verschiebung einer oder
mehrerer Elektroden parallel zu den Stromlinien, und drittens Ladung der ZwAchenelektrode
auf ein einstellbares Potential, kann man die Größe eines einzelnenWiderstandes
gemäß der Erfindung in weiten Grenzen regeln, wobei es besonders von Wert ist, daß
in dem vorhandenen Bereich jeder Wert einstellbar ist, und daß die Regelung völlig
stetig erfolgen kann.