DE2011385C3 - Anordnung zur magnetischen Ablenkung eines aus einem Teilchenbeschleuniger austretenden Elektronenbündels - Google Patents
Anordnung zur magnetischen Ablenkung eines aus einem Teilchenbeschleuniger austretenden ElektronenbündelsInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur
magnetischen Ablenkung eines aus einem Teilchenbeschleuniger austretenden Elektronenbündels, mit zwei
Ablenksystemen, von denen das erste Ablenksystem das
Elektronenbündel in einer Ablenkebene gegen die Anfangsrichtung um einen vorbestimmten Winkel
ablenkt und das zweite Ablenksystem das aus dem ersten Ablenksystem austretende Elektronenbündel in
der gleichen Ebene um einen solchen vorbestimmten Winkel ablenkt, daß die Bahn des Elektronenbündels
einen Schnittpunkt mit der durch die Anfangsrichtung festgelegten Geraden aufweist.
Auf technischem und medizinischem Gebiet werden vielfach Elektronenbündel verwendet bei denen entweder der Aufprall auf metallische Auffänger ausgenutzt
wird, von denen eine in der Röntgenstrahltechnik oder in der Strahlungstherapie verwendete Röntgenstrahlung ausgesendet wird, oder aber in der Elektronenstrahlentherapie direkt der Aufprall auf den zu
behandelnden Bereich ausgenutzt wird.
Ablenkanordnungen der eingangs angegebenen Art ermöglichen es, den Einfallswinkel des aus dem
Teilchenbeschleuniger austretenden Bündels auf dem zu bestrahlenden Teil zu verändern, ohne daß das ganze
Gerät gedreht oder verschwenkt werden muß. Bei einer aus der US-PS 33 60 647 bekannten Anordnung dieser
Art besteht das erste Ablenksystem aus einem einzigen Elektromagnet, wodurch chromatische Aberrationen
entstehen. Um die dadurch bedingten Fehler möglichst klein zu halten, muß das zweite Ablenksystem an einer
bestimmten Stelle liegen. Dadurch wird der Anwendungsbereich des Gerätes eingeschränkt.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Anordnung der eingangs angegebenen Art, bei der
keine Einschränkungen hinsichtlich der Lage des zweiten Ablenksystems bestehen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das erste Ablenksystem aus drei ein
achromatisches Ablenksystem bildenden Elektromagneten besteht, deren durch die Form der Polschuhe
bestimmte Eintritts- und Austrittsflächen gegen die senkrecht zur Achse des Elektronenbündels stehenden
Ebenen um solche Winkel geneigt sind, daß die Divergenz des Elektronenbündels kompensiert wird.
Da bei der Anordnung nach der Erfindung die drei das erste Ablenksystem bildenden Elektromagnete ein
achromatisches Ablenksystem bilden, das die Divergenz des Elektronenbündels kompensiert, kann das zweite
Ablenksystem an jedem beliebigen Punkt der Bahn des aus dem ersten Ablenksystem austretenden Elektronenbündels
liegen. Der Anwendungsbereich des Geräts wird dadurch erweitert, und es kann leicht an
unterschiedliche Anforderungen angepaßt werden.
Anhand der Figuren wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Anordnung nach der Erfindung,
Fig.2 eine genauere Ansicht eines der Elektromagneten
des pjsten Ablenksystems der Anordnung von Fig. 1,
F i g. 3 eine Ansicht einer anderen Ausführungsform eines der Elektromagneten des ersten Ablenksystems
der Anordnung von F i g. 1,
F i g. 4a eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des das zweite Ablenksystem bildenden Elektromagneten,
F i g. 4b einen Querschnitt durch den Elektromagneten
entlang der Linie Y- Y'von F i g. 4a,
Fig.5 eine andere Ausführungsform des zweiten Ablenksystems der Anordnung von F i g. 1,
Fig.6a sine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform
des das zweite Ablenksystem bildenden Elektromagneten,
F i g. 6b einen Querschnitt durch den Elektromagneten entlang der Linie U-U'\on F i g. 6a,
F i g. 6c einen Querschnitt durch den Elektromagneten
entlang der Linie V- V" von F i g. 6a,
F i g. 7 ein magnetisches Ablenksystem zur Erzeugung einer Abtastbewegung des Bündels in Abhängigkeit
von der Zeit und
Fig.8 ein magnetisches Ablenksystem zur Erzeugung einer anderen Art von Abtastbewegungen des
Bündels in Abhängigkeit von der Zeit.
Bei der in Fig. 1 schematisch dargestellten Anordnung wird das bereits vorher der gewünschten
Beschleunigung unterworfene Elektronenbündel 1 in der Richtung XX' in ein rohrförmiges schwenkbares
Gehäuse 2 eingeleitet, in dem ein Hochvakuum herrscht.
Unter dem Einfluß eines ersten Ablenksystems D\ aus drei Elektromagneten £|, £2, £3 wird das Elektronenbündel
1 um einen Winkel λ in einer die Anfangsrichtung XX' enthaltenden Ebene abgelenkt, und es wird sodann
unter dem Einfluß eines zweiten Ablenksystems Di in entgegengesetzter Richtung in der gleichen Ebene um
einen solchen Winkel β abgelenkt, daß die Richtung des Elektronenbündels am Ausgang des zweiten Ablenksystems
Di einen Winkel von etwa 90° mit der Anfangsrichtung XX' einschließt, wobei das Elektronenbündel
jedoch eine Verschiebung in einer solchen Richtung erfahren hat, daß die Achse des Bündels die
durch die Anfangsrichtung XX' festgelegte Gerade in einem Punkt S schneidet.
Beispielsweise kann der Ablenkwinkel <x im ^lenksystem
D\ einen Wert von 37° und der Ablenkwinkel β im Ablenksystem Di einen Wert von 127° haben.
Die Ebene, in welcher die Richtungen der beiden Ablenkungen enthalten sind, bildet eine Symmetrieebene
für die Ablenkungsanordnung und für das Elektronenbündel; sie fällt mit der Zeichenebene zusammen.
In Fig.2 ist die Ausbildung eines der drei das
Ablenksystem D\ bildenden Elektromagneten genauer dargestellt.
Der Elektromagnet hat einen Magnetkreis mit zwei sektorförmigen Polschuhen 4, von denen zur Vereinfachung
nur einer dargestellt ist, und mit einem die Polschuhe verbindenden Joch 3. Der Magnetkreis trägt
zwei Wicklungen 5, von denen in F i g. 2 wiederum nur eine Wicklung dargestellt ist
Die drei Elektromagnete E\, Ei, Ey, weiche Magnetfelder
in Richtung senkrecht zur Zeichenebene erzeugen, sind nacheinander im Weg des Eiektronenbündels 1
derart angeordnet, daß der mittlere Elektromagnet Ei
bezüglich der beiden äußeren Elektromagnete E\ und £3 auf dem Kopf steht und die Richtung seines Magnetfeldes
derjenigen der Magnetfelder der äußeren Elektromagnete entgegengesetzt ist wodurch die Elektronenbahnen
abwechselnd in der einen und in der anderen Richtung gekrümmt werden.
Wenn die drei Elektromagnete gleich sind und die Eintritts- und Austrittsflächen der Elektromagnete auf
der Achse des Elektronenbündels senkrecht stehen, bildet ein solches Ablenksystem im elektronenoptischen
Sinn eine nicht dispersive, afokale Anordnung mit der Vergrößerung — 1 in der Zeichenebene ohne Sammelwirkung
in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene.
Eine solche Vorrichtung und ihre Wirkungsweise sind aus der DT-PS I 1 77 749 bekannt
Mit der nachstehend beschriebenen Ausbildung wird erreicht, daß zur Kompensation der natürlichen
Divergenz des Elektronenbündels eine Konvergenz im elektronenoptischen Sinn sowohl in der Richtung der
Zeichenebene als auch in der Richtung senkrecht zur Zeichenebene erzeugt wird.
Diese doppelte Konvergenz wird dadurch erreicht, daß die durch die Form der Polschuhe bestimmten
Eintritts- und Austrittsflächen der Elektromagnete gegen die Achse des Eiektronenbündels um einen
bestimmten Winkel geneigt sind.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform (Fig.3) kann dieser Winkel einstellbar gemacht werden, indem
den beiden Endteilen der entsprechenden Polschuhe die Form von drehbaren teilzylindrischen Scheiben 6 erteilt
wird, deren Drehachse senkrecht zur Ebene der Elektronenbahnen des Bündels liegt.
Die Speisung der drei Elektromagnete des Ablenksystems D\ mit elektrischem Strom kann in Serienschaltung
erfolgen, wodurch eine gemeinsame Einstellung der Magnetisierung des Ablenksystems möglich ist.
Darüber hinaus kann mit getrennten Sekundärwicklungen die Stärke des vom Hauptstrom erzeugten
Magnetfeldes eingestellt werden. Wenn sich beispielsweise der zweite Elektromagnet £2 etwa im horizontalen
Gegenstandsbrennpunkt des Austrius-Elektromagneten £3 befindet und man den Strom im zweiten
Elektromagnet £2 ändert, wird das Elektronenbündel am Ausgang in der Zeichenebene parallel zu sich selbst
verschoben. Wenn man den Strom im dritten Elektromagnet £3 ändert, wird das Elektronenbündel in der
Zeichenebene etwa um den Mittelpunkt des dritten Elektromagnets £3 geschwenkt.
In den Fig.4a und 4b ist die Ausbildung und Anordnung des Ablenksystems Di genauer dargestellt.
Dieses Ablenksystem besteht aus einem einzigen Ablenk-Elektromagnet £4, doch kann diesem bei einer
Ausführungsform ein komplementäres System von magnetischen Linsen folgen. Nachfolgend werden die
Eigenschaften und die Wirkungsweise derselben angegeben.
Die Aufgabe des Elektromagneten & besteht darin, das Elektronenbündel in der oben angegebenen Weise
abzulenken; diese Wirkungsweise ist offensichtlich. Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann er jedoch
noch eine zweite Aufgabe erfüllen, und zwar diejenige eines Sammelelements im optischen Sinn. Dazu erteilt
man den Polschuhen allgemein eine Kegelstumpfform, so daß sich der Luftspalt des Elektromagneten in
Abhängigkeit vom Abstand von der durch den Krümmungsmittelpunkt des Elektromagneten gehenden
Achse 11 (Fig.4b) ändert. Das so erzeugte Magnetfeld hat daher einen Gradienten und ein
bestimmter Wert dieses Gradienten ist vorteilhaft.
Dieser entspricht einem Index η gleich +0,5, wobei
dieser Index hier die übliche Bedeutung hat, welche definiert wird durch
dB/B
dR/R '
wobei B die dem Radius R der Teilchenflugbahnen
entsprechende magnetische Induktionen im Elektromagneten ist.
Der bevorzugte Index η von +0,5 erteilt dem Elektromagneten gleiche Konvergenzeigenschaften in
der Zeichenebene und in der Ebene senkrecht zu dieser Zeichenebene.
Die Wahl dieses bestimmten Werts ist jedoch nicht zwingend.
Die Eintritts- und Austrittsflächen des Elektromagneten £4 weisen vorzugsweise die folgenden Eigenschaften
auf:
Die Eintrittsfläche 7 steht nicht senkrecht zum Elektronenbündel, sondern ist derart geneigt, daß sie für
das System eine Konvergenz in der Zeichenebene festlegt Jedes Elektron des Bündels, das sich vom
mittleren Elektron entweder durch einen relativen Energieabstand oder durch einen geometrischen Querabstand
unterscheidet und die Eintrittsfläche 7 parallel zur allgemeinen Achse des Bündels und in der
Zeichenebene durchsetzt, scheint sodann, wenn man sich auf Änderungen erster Ordnung beschränkt, bei
Ankunft in Höhe der Austrittsfläche 8 von einer punktförmigen Quelle F auszugehen. Wenn beispielsweise
die Eintrittsfläche 7 gegen die Normale auf das Bündel einen Winkel von 35° aufweist, liegt die Quelle F
ungefähr beim l,4fachen des Krümmungsradius der mittleren Flugbahn auf der die Austrittsachse verlängernden
Geraden.
Die Austrittsfläche 8 besitzt ebenfalls eine Neigung gegen die Normalebene des Bündels, um eine
Konvergenzwirkung in der Zeichenebene zu erzielen, welche der durch die Neigung der Eintrittsfläche 7
erzeugten Wirkung entspricht. Der der Austrittsfläche 8 erteilte Winkel ist nicht kritisch; die dadurch erzeugte
Konvergenz hat im wesentlichen den Zweck, der Divergenz des von der virtuellen Quelle F kommenden
Bündels entgegenzuwirken. Dieses Ergebnis wird bei einem Wert des Winkels der Austrittsfläche 8 von 35°
erzielt, für den das System im optischen Sinn afokal ist und in der senkrecht zur Zeichenebene stehenden
Ebene die Vergrößerung +1 ergibt
Wenn man eine größere Konvergenz des Bündels in der Zeichenebene zu erzielen wünscht kann man den
Winkel der Austrittsfläche 8 bis 45° vergrößern auf Kosten einer leichten Divergenz des Systems in der
Ebene senkrecht zur Zeichenebene.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform kann die Konvergenz einstellbar gemacht werden, indem die
Eintritts- und Austrittsflächen des Elektromagneten £4 in der oben beschriebenen Weise drehbar gemacht
werden.
Das Bündel weist dann in der Zeichenebene eine Konvergenz und in der dazu senkrechten Richtung eine
Divergenz auf, was zu einem elliptischen Querschnitt des Bündels führen müßte, dessen große Achse
senkrecht zur Zeichenebene liegt.
Da jedoch der Elektromagnet £4 nicht gewährleistet, -s daß Elektronen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
durch den gleichen Punkt gehen, also fokussiert werden, und die Flugbahnen der Elektronen in der
Zeichenebene auseinanderzieht, ergibt sich daraus schließlich für das Bündel ein Querschnitt elliptischer
Form, dessen große Achse in der Zeichenebene enthalten ist.
Bei bestimmten Anwendungen ist es erforderlich, daß man einen im wesentlichen kreisförmigen Bündelquerschnitt
erhält.
F i g. 5 zeigt eine nachfolgend beschriebene Ausführungsform, bei welcher sich an den Elektromagneten £4
eine komplementäre magnetische Anordnung anschließt, welche diesen Zweck erfüllt.
Bei dieser Ausführungsform ist hinter der Austrittsfläehe
des Elektromagneten £4, wie er anhand von F i g. 4a beschrieben wurde, ein System von magnetischen
Vierpollinsen Li, L2, L3 angeordnet, welche ein im Weg
des Bündels angeordnetes symmetrisches Triplett L bilden. Solche Systeme sind in der Technik bekannt und
man weiß, daß es durch Einwirkung auf verschiedene Parameter, wie die vorkommenden Ströme, oder
bestimmte Abmessungen, wie die axiale Länge der Pole, möglich ist die magnetooptischen Eigenschiften eines
Tripletts getrennt in den beiden senkrechten Hauptebenen, d. h. der Zeichenebene und in der dazu senkrechten
Ebene, zu verändern.
Das betrachtete Triplett L setzt sich aus drei magnetischen Vierpoüinsen Li, Li, L3 zusammen, welche
im Weg des Bündels angeordnet sind. Es ist bekannt daß diese Linsenart Konvergenzeigenschaften in einer
bestimmten, durch ihre optische Achse gehenden Ebene und Divergenzeigenschaften in einer auf dazu senkrecht
stehenden und ebenfalls durch die optische Achse gehenden Ebene besitzt.
Die bevorzugte Reihenfolge der drei das Triplett L bildenden magnetischen Vierpollinsen ist so gewählt,
daß sie in der Zeichenebene nacheinander jeweils konvergent, divergent und konvergent sind.
Bei geeignet gewählten Werten der geometrischen Eigenschaften und der Einstellparameter des Tripletts
kann man dadurch am Ausgang des Tripletts einen kreisförmigen Bündelquerschnitt erhalten.
Bei bestimmten Anwendungen ist es möglich, ohne Verwendung eines solchen Tripletts die restliche
Elliptizität gering zu halten, indem die Energiefokussie-
rung durch Änderung des Magneten £4 verbessert wird.
Die F i g. 6a, 6b, 6c zeigen eine Ausführungsform, bei
der der Luftspalt des Elektromagneten Ea, in zwei
verschiedene Abschnitte unterteilt ist, die nacheinander vom Bündel durchsetzt werden. Im ersten Abschnitt 25
(Fig.6b) sind die Polschuhe so geformt, daß sie einer
Feldgradienten mit dem Index /J= +03 erzeugen, wie es
oben beschrieben wurde. Im zweiten Abschnitt 26 (F i g. 6c) ist der Feldgradient dagegen negativ und der
Index ist höher, beispielsweise 2 oder 3.
Die Eintrittsfläche 27 steht senkrecht zum Bündel, die
Austrittsfläche 28 schließt dagegen einen beträchtlichen Winkel mit der Normalebene des Bündels ein. Sie ist zur
Ermöglichung einer Konvergenzeinstellung einstellbar, indem ein zylindrisches Drehteil 29 verwendet wird,
welches dem bereits anhand von F i g. 3 beschriebenen entspricht
Eine weitere Ausführungsform ermöglicht in dei
Eine weitere Ausführungsform ermöglicht in dei
Bestrahlungszone eine geometrische Abtastbewegung des Aufprallpunktes des Elektronenbündels längs
zweier aufeinander senkrecht stehender, kartesischer Achsen bzw. eine entsprechende Abtastbewegung des
Röntgenstrahlenbündels, welches von dem Gerät durch Beschießung eines geeigneten metallischen Auffängers
erzeugt wird. Der Zweck dieser Abtastbewegung besteht darin, eine Bestrahlung einer Oberfläche zu
ermöglichen, welche viel größer ist als der Querschnitt des Bündels.
F i g. 7 zeigt für den Fall einer Abtastung durch das Elektronenbündel eine Vorrichtung, mit welcher das
gewünschte Ergebnis erzielt werden kann. Man ordnet im Weg des Bündels hinter dem bereits oben
beschriebenen Triplett L einen Vierpol-Elektromagneten an, welcher aus elektrischen Wicklungen 12 und aus
Polteilen 13 besteht. Die Wicklungen umgeben die Polteile und magnetisieren diese in solcher Reihenfolge
und mit solchen Änderungsfunktionen, daß das Bündel in zwei aufeinander senkrecht stehenden Richtungen
abgelenkt wird und daher jeden Punkt der abzutastenden Oberfläche erreichen kann. Vorzugsweise wird der
Vierpol so angeordnet, daß sein Ablenkzentrum mit dem bildseitigen Brennpunkt des Tripletts L zusammenfällt,
hinter welchem er angeordnet ist, und bei der bevorzugten Form der Polschuhe sind die Luftspaltflächen
14 so geneigt, daß sich eine konische Erweiterung ergibt, so daß die Flugbahnen ohne Abfangen von
Elektronen frei geneigt werden können.
F i g. 8 bezieht sich auf den zweiten Fall, bei dem eine Abtastbewegung gewünscht wird, nämlich auf denjenigen
der Bestrahlung mit Röntgenstrahlen. Der Vorteil einer solchen Abtastbewegung besteht in der Möglichkeit,
eine gleichmäßige Bestrahlung einer großen Oberfläche zu erzielen. Wenn man zur Vergleichmäßigung
der Strahlung die übliche Ausgleichsscheibe mit veränderlicher Dicke anwendet, welche einen Teil der
Strahlung absorbiert, ist es dann möglich, dieser Scheibe geringe Dickenänderungen zu erteilen. Infolgedessen
wird die Herstellung derselben vereinfacht und ein geringerer Teil der Strahlung wird durch dieselbe
absorbiert
Es wurde bereits oben darauf hingewiesen, daß die Röntgenstrahlung durch Aufprall des Elektronenbündels
auf einen geeigneten metallischen Auffänger erzeugt wird, wobei das Strahlungsmaximum in der
Verlängerung der Achse des einfallenden Elektronenbündels orientiert ist
Die Verwirklichung einer geometrischen Röntgenabtastung erfolgt daher durch Veränderung des Aufprallwinkels
des auf den metallischen Auffänger auftreffenden Elektronenbündels.
Dieses Ergebnis kann durch eine rein magnetische Einrichtung erzielt werden. Eine sehr einfache Ausführung
besteht darin, die besonderen Ablenkeigenschaften des Elektromagneten £4 auszunützen. Je nach der
Größe des Stromes, mit dem derselbe gespeist wird, lenkt dieser Magnet die Elektronen verschieben ab, so
daß sie seine Austrittsfläche an verschiedenen Punkten verlassen. Wenn das Feld stärker ist als das einem
Austritt längs der Mittelachse entsprechende Magnetfeld, werden die Elektronen stärker abgelenkt und
treten bei 20 aus (F i g. 8). Bei einem schwächeren Feld werden sie weniger abgelenkt und treten bei 21 aus.
Nachdem die Elektronen durch das folgende Triplett L von Vierpollinsen fokussiert worden sind, verlassen sie
das Triplett längs Flugbahnen, die um so schräger verlaufen, je weiter sie von der Mittelachse des aus dem
Magneten £4 austretenden Bündels entfernt sind. Am Ausgang des Tripletts L wird daher der Auffänger 22,
welcher die Röntgenstrahlung entstehen läßt, von dem
Bündel unter verschiedenen Winkeln getroffen und dieses Ergebnis ist, wie oben gezeigt wurde, notwendig,
damit die Hauptrichtung der Strahlung selbst als Funktion von der Zeit veränderlich ist
Die Änderung des Magnetfelds im Magneten £« ist durch Modulation des Magnetisierungsstromes leicht
erzielbar.
Dazu ordnet man bei einer bevorzugten Ausführungsform zusätzlich zu der normalerweise vorhandenen
Hauptwicklung eine Sekundärwicklung 23 an, welche von einem nach Größe und Vorzeichen veränderlichen
elektrischen Strom durchflossen wird.
Beispielsweise liegt für einen Magneten £4 mit einem mittleren Krümmungsradius von 28 cm die gesamte
Winkelamplitude in der Zeichenebene in der Größenordnung von 3° bei einer Amplitude der Modulation des
Magnetfelds von 1%. Die Schwingungsperiode liegt in der Größenordnung eines Sekundenbruchteils.
In der Richtung senkrecht zur Zeichenebene läßt sich ebenfalls eine geometrische Abtastbewegung erzielen,
indem man beispielsweise am Ausgang des Ablenksystems D\ einen Elektromagneten 24 anordnet, welcher
in der Zeichenebene ein zeitlich nach Größe und Vorzeichen veränderliches Magnetfeld erzeugt
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Anordnung zur magnetischen Ablenkung eines aus einem Teilchenbeschleuniger austretenden Elek- S
tronenbündels, mit zwei Ablenksystemen, von denen das erste Ablenksystem das Elektronenbündel in
einer Ablenkebene gegen die Anfangsrichtung um einen vorbestimmten Winkel ablenkt und das zweite
Ablenksystem das aus dem ersten Ablenksystem ι ο austretende Elektronenbündel in der gleichen Ebene
um einen solchen vorbestimmten Winkel ablenkt, daß die Bahn des Elektronenbündels einen Schnittpunkt mit der durch die Anfangsrichtung festgelegten Geraden aufweist, dadurch gekenn-
zeichnet, daß das erste Ablenksystem (D\) aus
drei ein achromatisches Ablenksystem bildenden Elektromagneten (Eu E2, £3) besteht, deren durch die
Forni der Polschuhe (4) bestimmte Eintritts- und Austrittsflächen gegen die senkrecht zur Achse des
Elektronenbündels (1) stehenden Ebenen um solche Winkel geneigt sind, daß die Divergenz des
Elektronenbündels (1) kompensiert wird.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Polschuhe der Elektromagnete (Eu
E2, Ei) an den Eintritts- und Austrittsflächen jeweils
mit einer halbkreisförmigen Platte (6) aus ferromagnetischem Material versehen sind, die zur Einstellung der Winkel zwischen den Eintritts- und
Austrittsflächen und den senkrecht zur Bündelachse stehenden Ebenen um Achsen schwenkbar sind, die
zu dem zwischen den Polschuhen im Luftspalt erzeugten Magnetfeld parallel sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Polschuhe der
Elektromagnete (E\, E2, £3) bestimmten Luftspalte
an jedem Punkt eine Breite haben, die umgekehrt proportional zum Abstand des Punktes vom
Krümmungsmittelpunkt der mittleren Elektronenbahn des Bündels (1) im Luftspalt ist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Ablenksystem (Di) aus einem Elektromagnet (Ea) besteht,
dessen Polschuhe an der Austrittsfläche (28) mit Platten (29) versehen sind, die zur Einstellung des
Winkels zwischen der Austrittsfläche (28) und der senkrecht zur Bündelachse stehenden Ebene um eine
Achse schwenkbar sind, die zu dem zwischen den Polschuhen im Luftspalt erzeugten Magnetfeld
parallel sind, und daß am Ausgang des zweiten Ablenksystems (D2) ein Triplett von Vierpollinsen
(L\, L2, Zo) angeordnet ist, deren Reihenfolge so
gewählt ist, daß sie auf das aus dem zweiten Ablenksystem austretende ElektronenbUndel (1)
nacheinander eine konvergierende Wirkung, eine divergierende Wirkung und dann wieder eine
konvergierende Wirkung ausüben.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der durch die Polschuhe des vierten
Elektromagnets (Ea) bestimmte Luftspalt an einem gegebenen Punkt der Eintrittszone eine Breite hat,
die zu dem Abstand des Punktes von dem Krümmungsmittelpunkt der mittleren Elektronenbahn des Bündels in dieser Eintrittszone proportional ist und an einem gegebenen Punkt der
Austrittszone eine Breite hat, die zu dem Abstand dieses Punktes von dem Krümmungsmittelpunkt der
mittleren Teilchenbahn des Bündels in dieser
Austrittszone umgekehrt proportional ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Ablenksystem (Di) und dem zweiten Ablenksystem (D2) ein
zusätzlicher Elektromagnet (24) angeordnet ist der ein zur Ablenkebene paralleles, zeitlich veränderliches Magnetfeld erzeugt, und daß dem Elektromagnet (Ει) des zweiten Ablenksystems (D2) Einrichtungen (23) zur zeitlichen Änderung des von diesem
Elektromagnet (Ea) erzeugten Magnetfeldes zugeordnet sind.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Fokussierungspunkt des aus dem
zweiten Ablenksystem und dem Triplett von Vierpollinsen austretenden Elektronenbündels eine
Röntgenanode (22) angeordnet ist
Applications Claiming Priority (2)
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FR6906976 | 1969-03-12 | ||
FR6906976A FR2036373A5 (de) | 1969-03-12 | 1969-03-12 |
Publications (3)
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DE2011385A1 DE2011385A1 (de) | 1970-09-17 |
DE2011385B2 DE2011385B2 (de) | 1977-07-07 |
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