DE69817618T2 - Wien filter - Google Patents

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Wiensches Filter, welches mit Elektroden zum Erzeugen eines elektrischen Feldes und Magnetpolen zum Erzeugen eines magnetischen Feldes versehen ist, wobei die Elektroden und Magnetpole rings um eine Filterachse herum angeordnet sind und entlang dieser eine endliche Länge aufweisen, und wobei sie rings um die Filterachse derart positioniert sind, dass die durch die jeweiligen Felder induzierten und auf ein elektrisch geladenes, sich im wesentlichen entlang der Filterachse mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegendes Teilchen ausgeübten elektrischen und magnetischen Kräfte zueinander im wesentlichen eine entgegengesetzte Richtung einnehmen und im wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung des Teilchens durch das Filter hindurch gerichtet sind, wobei das Filter entlang seiner Achse zwei durch die endliche Länge der Elektroden und Magnetpole bestimmte Enden aufweist, und wobei die beiden Enden durch eine Verschlussplatte abgeschlossen sind, die im wesentlichen transversal zur Filterachse positioniert und mit einer Öffnung rings um die Filterachse versehen ist, um dem Teilchen ein Eintreten in das Filter und ein Austreten aus diesem heraus zu ermöglichen.
  • Ein solches Filter ist aus Patent Abstracts of Japan, Vol. 014, Nr. 338 (E-0954), 20. Juli 1990 & JP-02114442 A bekannt. Die auf das Teilchen ausgeübte elektrische Kraft wird durch die elektrische Ladung des Teilchens und das elektrische Feld verursacht, und ist in die gleiche Richtung wie das elektrische Feld oder in eine zu diesem entgegengesetzte Richtung gerichtet, abhängig davon, ob die elektrische Ladung des Teilchens positiv oder negativ ist. Die auf das betreffende Teilchen ausgeübte magnetische Kraft, die sogenannte Lorentz-Kraft, wird durch die Ladung des Teilchens, die Geschwindigkeit des Teilchens und das Magnetfeld verursacht, wobei die Richtung des Magnetfelds senkrecht zur Richtung der Geschwindigkeit und zur Richtung des Magnetfeldes ist, wobei sie zusätzlich davon abhängig ist, ob die Ladung des Teilchens positiv oder negativ ist. Da das elektrische Feld und das magnetische Feld in dem Filter senkrecht zueinander gerichtet sind, werden die elektrische und die magnetische Kraft auf das Teilchen in der gleichen oder in der entgegengesetzten Richtung ausgeübt. Das elektrische und das magnetische Feld müssen so gerichtet sein, dass die elektrische und die magnetische Kraft auf das Teilchen in entgegengesetzten Richtungen ausgeübt werden. Die Größe der beiden Kräfte hängt von der Größe der elektrischen Ladung des Teilchens, der Geschwindigkeit des Teilchens und der Größe der beiden Felder ab. Ein spezifisches Verhältnis der Größen der beiden Felder wird die auf das Teilchen bei einer spezifischen Geschwindigkeit des Teilchens ausgeübte Nettokraft Null sein. Bei dieser Geschwindigkeit wird ein Teilchen nicht von seiner ursprünglichen Bahn abgelenkt werden, während Teilchen, welche diese Geschwindigkeit nicht aufweisen, abgelenkt werden. Dies ist das Prinzip, auf welchem ein Wiensches Filter beruht.
  • Allerdings muss, damit das Filter ordnungsgemäß arbeitet, das Verhältnis der Größen der beiden Felder entlang der Filterachse konstant sein. Wenn dies nicht der Fall ist, wird es immer Positionen geben, wo eine Nettokraft auf das Teilchen ausgeübt wird, was zu einer unerwünschten Ablenkung des zu filternden Teilchens führt, was in einer Verschlechterung der Effizienz des Filters resultiert. Eine gut konstruierte Form und präzise Herstellung der Komponenten des Wienschen Filters sowie eine präzise Ausrichtung machen es möglich, ein konstantes Verhältnis der Größen der beiden Felder entlang der gesamten Filterachse zu erhalten. Die Elektroden und Magnetpole können auch jeweils das gegenseitige Feld beeinflussen. Um dies zu verhindern, können die Elektroden und Magnetpole sowohl elektrisch als auch magnetisch gemacht werden. Allerdings sind all dies keine leicht erreichbaren Maßnahmen, und es gibt keine Garantie, dass die präzise Ausrichtung während der Verwendung des Filters beibehalten wird.
  • In der Vorrichtung gemäß JP-02 114442 A wird das konstante Verhältnis des elektrischen und des magnetischen Feldes mittels Spiegeln erreicht, die an dem Eintrittsloch und dem Emissionsloch des Filters installiert und miteinander über ein Spiegeljoch verbunden sind.
  • Das Wiensche Filter gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der gegenseitige Abstand der Elektroden und der gegenseitige Abstand der Magnetpole größer oder gleich dem gegenseitigen Abstand der Verschlussplatten ist. Folglich bestimmen die Verschlussplatten die Form des elektrischen und magnetischen Feldes in solcher Weise, dass gewährleistet ist, dass der Verlauf der beiden Felder über die Filterachse identisch ist, und dass das Verhältnis der Größe des elektrischen und magnetischen Feldes über die Filterachse konstant ist. Die Herstellung und der Zusammenbau des Wienschen Filters gemäß der Erfindung ist einfach. Die Anforderungen zum Erhalt eines effektiven Filters im Hinblick auf die Präzision der Komponenten und ihrer Ausrichtung in dem Filter sind bescheiden. Dies macht das Filter gemäß der Erfindung sowohl preiswerter als auch leichter anwendbar als die bekannten Filter.
  • Es versteht sich, dass zum Erhalten eines elektrischen Feldes eine elektrische Ladung auf wenigstens zwei Elektroden bereitgestellt werden muss, und das die elektrische Ladung auf den beiden Elektroden unterschiedlich sein muss. Die unterschiedlichen elektrischen Ladungen können erhalten werden, indem eine Potentialdifferenz über die betreffenden Elektroden angelegt wird. Für den Fachmann ist es auch offensichtlich, dass zum Erhalten eines magnetischen Feldes wenigstens zwei unterschiedliche magnetische Pole vorhanden sein müssen, d.h. ein magnetischer Nord- und Südpol. Die magnetischen Pole werden durch Magnete gebildet, von denen ein Magnetpol zur Filterachse hin gerichtet ist.
  • Vorzugsweise ist die Abmessung der Öffnung in der Verschlussplatte zu einem Wert ausgewählt, so dass der kürzeste Abstand von einem Punkt, welcher an dem Schnitt der Filterachse und einer Ebene auf halbem Weg zwischen den Verschlussplatten und senkrecht zur Filterachse bis zum Rand der Öffnung höchstens gleich dem kürzesten Abstand von diesem Punkt zu den Elektroden und den magnetischen Polen ist. Der Abschirmeffekt der Verschlussplatten an den beiden Feldern wird dann nicht durch die Öffnung in den Verschlussplatten beeinflusst.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die Verschlussplatten hinter die Elektroden und die magnetischen Pole. Die Verschlussplatten können auch in einem Gehäuse untergebracht sein, welches die Elektroden und magnetischen Pole umgibt, und aus einem Material mit niedrigem elektrischen und magnetischen Widerstand hergestellt ist. Die beiden Felder sind nun innerhalb der Verschlussplatten oder dem Gehäuse eingeschlossen, so dass ihr Effekt auf das Innere des Filters begrenzt ist. Ein Gehäuse ist für diesen Zweck eine bessere Sicherungsmaßnahme.
  • Andere Vorteile des Wienschen Filters gemäß der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform des Wienschen Filters gemäß der Erfindung und einer möglichen Anwendung des Filters deutlich. Die Erfindung wird nun detaillierter unter Bezugnahme auf die beigefügten Abbildungen erläutert, in denen ähnliche Teile mittels identischer Bezugsziffern bezeichnet sind und in denen:
  • – die 1a und 1b eine schematische Ansicht zweier kombinierter Querschnitte durch die Filterachse bzw. den Verlauf des elektrischen und des magnetischen Feldes entlang der Filterachse eines Wienschen Filters gemäß dem Stand der Technik zeigen;
  • – die 2a und 2b eine schematische Ansicht zweier kombinierter Querschnitte durch die Filterachse bzw, den Verlauf des elektrischen und magnetischen Feldes entlang der Filterachse eines Wienschen Filters gemäß der Erfindung zeigen;
  • 3 einen zur Filterachse des Wienschen Filters transversalen Querschnitt gemäß sowohl dem Stand der Technik als auch der Erfindung zeigt;
  • – und 4 eine Anwendung des Wienschen Filters gemäß der Erfindung zeigt.
  • Die Wienschen Filter, welche in den 1a, 2a und 3 gezeigt sind, weisen zwei Elektroden 110 und zwei Magnete 120 auf, die rings um die Filterachse F vorgesehen sind. Ein magnetischer Pol der Magnete 120 ist zur Filterachse F hin gerichtet. Der Effekt des Filters wird durch die magnetischen Pole bestimmt, so dass hauptsächlich auf den magnetischen Pol und nicht den Magneten Bezug genommen wird. Als Magnete können permanente und elektromagnetische Magnete verwendet werden. Zwischen den beiden Elektroden 110 existiert ein elektrisches Feld E, und zwischen den beiden magnetischen Polen liegt ein magnetisches Feld B vor. Der Nordpol des einen Magnetes ist zum Südpol des anderen Magneten hin gerichtet, und die beiden Elektroden weisen eine unterschiedliche Ladung aufgrund der Tatsache auf, dass an diese unterschiedliche Spannungen angelegt sind.
  • In den gezeigten Ausführungsformen werden sowohl das elektrische als auch das magnetische Feld mittels eines elektrischen bzw. eines magnetischen Dipols erzeugt, allerdings wird in der Praxis das elektrische und/oder magnetische Feld häufig mittels Multipolen erzeugt, welche mehr als zwei Pole aufweisen. Dies hat für die Erfindung keine weitere Auswirkung. Die Multipol-Konfiguration kann auch in dem Wienschen Filter gemäß der Erfindung angewendet werden.
  • Die oben erwähnten Figuren zeigen auch Verschlussplatten 130, welche die Wienschen Filter an den Enden abschließen. Rings um die Filterachse F ist eine Öffnung 131 in den Verschlussplatten 130 vorgesehen, um den geladenen Teilchen ein Hindurchtreten zu ermöglichen. Die Öffnung in den Verschlussplatten darf nicht zu groß sein, sollte jedoch eine solch kleine Abmessung haben, dass der Abstand von einem im wesentlichen auf der Filterachse befindlichen Punkt bis zum Rand der Öffnung in einer der Verschlussplatten höchstens im wesentlichen gleich dem Abstand von dem Punkt bis zu den Elektroden und/oder magnetischen Polen ist.
  • Die Verschlussplatten 130 weisen einen geringen elektrischen und magnetischen Widerstand auf. Hierzu sollte das Material, aus dem die Verschlussplatten 130 hergestellt sind, die elektrischen Eigenschaften eines Metalls aufweisen, während es eine relative magnetische Permeabilität aufweist, die sich signifikant von dem Wert Eins unterscheidet.
  • Es ist ratsam, ein (in den Figuren nicht gezeigtes) Gehäuse rings um die Elektroden 110 und Magnete 120 vorzusehen, um den Effekt der Felder außerhalb des Filters weiter zu begrenzen. Die Verschlussplatten 130 bilden dann einen Teil des Gehäuses.
  • In den 1a und 2a ist der kürzeste Abstand von der Filterachse F zu einer Elektrode und zu einem magnetischen Pol mit D bezeichnet, und der Abstand von den Verschlussplatten 130 bis zu einer Ebene M auf halbem Weg entlang der und senkrecht zu der Filterachse zwischen den beiden Verschlussplatten 130 ist mit L bezeichnet.
  • Auf ein geladenes Teilchen, welches sich entlang der Filterachse F bei einer bestimmten Geschwindigkeit bewegt, wird eine elektrische und eine magnetische Kraft in einer Weise ausgeübt, wie sie in der Einleitung beschrieben wurde. Bei einem spezifischen Verhältnis der Größen des elektrischen Feldes E und des magnetischen Feldes B wird das ideale Wiensche Filter keine Nettokraft auf das geladene Teilchen ausüben, welches sich mit einer spezifischen Geschwindigkeit fortbewegt. Dieses Teilchen wird aus dem Wienschen Filter entlang der Filterachse heraustreten, während Teilchen, welche eine davon verschiedene Geschwindigkeit aufweisen, eine laterale Kraft erfahren und folglich einer seitlichen Verschiebung unterzogen werden. Innerhalb eines begrenzten Bereiches rings um die Filterachse wird das oben erwähnte Verhältnis oft konstant sein, so dass Filterung nicht nur auf der Filterachse auftritt.
  • In dem Wienschen Filter gemäß dem Stand der Technik werden die Elektroden 110 und die magnetischen Pole 120 in der Richtung parallel zu der Filterachse F lang ausgeführt, während sichergestellt wird, dass das Verhältnis des elektrischen Feldes E und des magnetischen Feldes B, welches einen Bereich im mittleren Teil des Wienschen Filters bedeckt, konstant ist. Wie aus 1b ersichtlich ist, ist dieses Verhältnis an den Enden des Filters gemäß dem Stand der Technik nicht konstant, d. h. an den Rändern des elektrischen und des magnetischen Feldes. An diesen Positionen wird eine Nettokraft auf ein elektrisch geladenes Teilchen ausgeübt werden, welches eine solche Geschwindigkeit aufweist, dass es keine Nettokraft in dem Bereich im mittleren Teil des Filters erfahren wird. Es wird keinen ordnungsgemäßen Filtereffekt geben.
  • Das Wiensche Filter gemäß der Erfindung löst dies dadurch, dass der Abstand L ungefähr gleich oder kleiner als der Abstand D gemacht wird, wie aus 2a ersichtlich ist. Zusätzlich sollten die Verschlussplatten 130 sowohl elektrisch als auch magnetisch leitfähig sein. Dies kann dadurch erreicht werden, dass ein Material mit einem geringen elektrischen und magnetischen Widerstand ausgewählt wird, etwa beispielsweise eine Nickel-Eisen-Legierung, welche 50% Nickel und 50% aufweist. Dieses Material dient nur als Beispiel; andere Materialien sind ebenfalls möglich. Die in 2b gezeigte Form der beiden Felder wird in dieser Situation vollständig, oder nahezu vollständig, durch die Verschlussplatten 130 und nicht durch die tatsächliche Form der Elektroden und magnetischen Pole bestimmt, und die Positionierung der Elektroden 110 und der magnetischen Pole 120 ist nicht besonders kritisch. Die Tatsache, dass der Verlauf der beiden Felder entlang der Filterachse F identisch ist, impliziert, dass das Verhältnis der Größen der beiden Felder konstant ist.
  • Die Form der beiden Felder wird nicht vollständig durch die Ränder der Felder („fringe field" = „Randfeld") bestimmt. In der Praxis spricht man nicht davon, dass ein Teilchen mit einer bestimmten Geschwindigkeit mittels des Wienschen Filters ausgefiltert wird, sondern ein Teilchen mit einem bestimmten Verhältnis von kinetischer Energie und Masse. In dem Fall, wo Teilchen eine identische Masse aufweisen, werden nur Teilchen mit einer bestimmten Energie gefiltert, so dass das Wiensche Filter auch als Energiefilter oder Monochromator bezeichnet werden kann. In dem verbleibenden Text wird das Wiensche Filter gemäß der Erfindung als „Randfeld-Monochromator" (= „Fringe Field Monochromator") oder FFM bezeichnet.
  • 4 zeigt eine mögliche Anwendung des „Randfeld-Monochromators" hinter der Elektronenquelle 210 von beispielsweise einem Elektronenmikroskop. In einem solchen Elektronenmikroskop werden Elektronen mit einer spezifischen Energie zur Abbildung extrem kleiner Strukturen verwendet. Der „Randfeld-Monochromator" im Allgemeinen wird mit dem Bezugszeichen 100 bezeichnet.
  • Die gezeigte Elektronenquelle 210 ist eine sogenannte Schottky-Quelle, deren außergewöhnlich kleine virtuelle Größe ungefähr 30 nm beträgt. Der Elektronenquelle 210 folgt ein Extraktor 220 zum Abziehen der Elektronen von der Quelle 210, eine Linsenelektrode 230 zum Fokussieren der Elektronen, und der „Randfeld-Monochromator" 100. Eine Blende 240 ist in der Öffnung der ersten Verschlussplatte 130 des FFM 100 vorgesehen, um den Strom des Elektronenstrahls zu begrenzen. Hinter dem FFM 100 ist eine Membran 250 vorgesehen, welche eine Mehrzahl von Nanoschlitzen mit einer Breite von ungefähr 150 nm aufweist, wobei die Breite durch den Vergrößerungsfaktor des Abbildungssystems bestimmt wird, welcher in diesem Falle ungefähr fünf ist. Die Nanoschlitze können mit Hilfe von lithographischen Techniken in dünnen Membranen hergestellt werden. Mit Hilfe der Linsenelektrode 230 wird die Quelle 210 auf die Membran 250 abgebildet. Der Verlust an Helligkeit wird minimal, wenn die Dispersion für die ausgewählte Energie ungefähr gleich zur Größe des Bildes der Quelle 210 auf der Membran 250 ist. Wenn ein Energieauswählschlitz auf Massepotential hinter dem Beschleuniger des Mikroskops verwendet wird, ist es möglich, eine elektrostatische oder magnetische „Minilinse" anstelle eines Nanoschlitzes zu verwenden, um ein vergrößertes Bild auf einem Mikroschlitz hinter dem Beschleuniger zu erzeugen. Auf diese Weise wird die Helligkeit garantiert, und der Schlitz kann manuell manipuliert werden.
  • In der in 4 gezeigten Konfiguration wird das FFM in einem sogenannten „Kurzfeldmodus" (= „short field mode") verwendet. Das FFM dient dann als Deflektor, wobei die Länge der Felder wesentlich kürzer als der Abstand bis zu dem Bild der Quelle auf der Membran ist. Das Verhältnis in der gezeigten Ausführungsform ist etwa 1 : 10. Ein zusätzlicher Vorteil bei der Verwendung des FFM als Deflektor im „Kurzfeldmodus" ist es, dass die Ausrichtung des Filters bezüglich der optischen Achse des Systems nicht besonders kritisch ist.
  • Aufgrund der kurzen Magnete und Elektroden wird der Fokussiereffekt des FFM im allgemeinen klein sein. Anstelle einer lateralen Dispersion wie im Falle der Wienschen Filter gemäß dem Stand der Technik, welches einen größeren Fokussiereffekt aufweist, wird es einen Winkeldispersion geladener Teilchen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten geben.
  • Um die Verweilzeit des geladenen Teilchens in dem FFM zum Erhalten einer größeren Dispersion zu verlängern, ist es notwendig, dass, vorgeschaltet zu dem FFM, ein Verzögerungspotential für die geladenen Teilchen vorgesehen wird. Dies kann mittels einer geeigneten Potentialdifferenz zwischen dem Extraktor 220 und dem FFM 100 erreicht werden. Die Blende 240, die in der ersten Öffnung des FFM 100 vorgesehen ist, begrenzt den Strom des Elektronenstrahls, um den Einfluss von Coulomb-Wechselwirkungen in dem Strahl in dem Niedrig-Energieabschnitt zu begrenzen, wo sich die Elektronen mit der retardierten Geschwindigkeit bewegen. Der Niedrig-Energieabschnitt wird zwischen der ersten Verschlussplatte 130 des FFM 100 und der Membran 250 gebildet. Um den Einfluss von Coulomb-Wechselwirkungen in dem Strahl vor der Blende 240 zu vermeiden, wird die Linsenelektrode 230 auf ein Beschleunigungspotential eingestellt. Es sollte beachtet werden, dass der Effekt der Linse auf den Strahl ein Ergebnis der kombinierten Effekte der Potentiale der Quelle 210, des Extraktors 220, der Linsenelektrode 230 und der ersten Verschlussplatte 130 des FFM 100 ist.
  • Ein Vorteil der bei geringer Energie auf die Membran 250 treffenden Elektronen ist es, dass eine dünne Membran ausreicht, um als undurchdringliche Barriere für die Elektronen zu dienen, und dass bei geringer Elektronenenergie keine Röntgenstrahlen durch die abgebremsten Elektronen produziert werden. In diesem Falle werden die Elektronen nach der Membran 250 mit den Nanoschlitzen in einer Beschleunigungsröhre auf die für das Elektronenmikroskop wünschenswerte Energie beschleunigt. In der in 4 gezeigten Ausführungsform ist die Energie der Elektronen in dem Niedrigenergie-Abschnitt in der Größenordnung von 1 keV, und sie werden nachfolgend in der Beschleunigungsröhre gemeinsam auf 100 keV oder mehr beschleunigt.
  • Ein weiterer Vorteil der Elektronen mit einer niedrigen Energie, folglich einem niedrigen Strahlpotential, in dem FFM ist es, dass die Anforderungen bezüglich der Feldpräzision und Stabilität der elektrischen Zuleitungen für das FFM weiter reduziert werden, da diese Anforderungen auf die Korrelation zwischen der gewünschten Auflösung und dem Strahlpotential bezogen sind.
  • Um die bestmögliche Helligkeit für das Bild nach der Membran zu erhalten, muss die Größe des Nanoschlitzes der Größe des Bildes der Quelle 210 auf der Membran 250 entsprechen. Da die exakte Größe der Quelle 210 nicht bekannt ist, wird die Membran mit unterschiedlichen Nanoschlitzen, welche unterschiedliche Breiten aufweisen, bereitgestellt. 4 zeigt drei solche Nanoschlitze in der Membran 250. Die Nanoschlitze sind bezüglich der anderen Komponenten in 4 nicht in der korrekten Proportion gezeigt. Ein Nanoschlitz der korrekten Breite kann ausgewählt werden, indem die Elektronen mit der gewünschten Energie geringfügig abgelenkt werden und indem sie auf den gewünschten Schlitz abgebildet werden, was möglich ist, da das FFM als ein Deflektor dient. Dies ist ein Vorteil der Anwendung des „Randfeld-Monochromators" in dem „Kurzfeldmodus". In diesem Falle muss eine geringfügige Nettokraft auf die Elektronen mit der korrekten Energie ausgeübt werden, indem das Verhältnis der Größen der beiden Felder in dem FFM geringfügig eingestellt wird. Da der gesamte Spot der Quelle 210 auf der Membran 250 in der Größenordnung von 1 μm liegt, muss der Abstand zwischen den unterschiedlichen Nanoschlitzen wenigstens 1 μm betragen.
  • Die oben beschriebenen Ausführungsformen dürfen nicht so verstanden werden, dass sie die Erfindung einschränken. Der "Randfeld-Monochromator" kann in diversen Ausführungsformen realisiert werden, wobei von allen gilt, dass sie innerhalb der Reichweite der vorliegenden Erfindung liegen, wie sie in den beigefügten Ansprüchen beansprucht ist.

Claims (4)

  1. Wiensches Filter, welches mit Elektroden (110) zum Erzeugen eines elektrischen Feldes und Magnetpolen (120) zum Erzeugen eines magnetischen Feldes versehen ist, wobei die Elektroden und Magnetpole rings um eine Filterachse (F) herum angeordnet sind und entlang dieser eine endliche Länge aufweisen, und wobei sie ringsum die Filterachse derart positioniert sind, dass die durch die jeweiligen Felder induzierten und auf ein elektrisch geladenes, sich im wesentlichen entlang der Filterachse mit einer bestimmten Geschwindigkeit bewegendes Teilchen ausgeübten elektrischen und magnetischen Kräfte zueinander im wesentlichen eine entgegengesetzte Richtung einnehmen und im wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung des Teilchens durch das Filter hindurch gerichtet sind, wobei das Filter entlang seiner Achse zwei durch die endliche Länge der Elektroden (110) und Magnetpole (120) bestimmte Enden aufweist, wobei die beiden Enden durch eine Verschlussplatte (130) aus einem Material von niedrigem elektrischen und magnetischen Widerstand abgeschlossen sind, die im wesentlichen transversal zur Filterachse (F) positioniert und mit einer Öffnung (131) ringsum die Filterachse (F) versehen ist, um dem Teilchen ein Eintreten in das Filter und ein Austreten aus diesem heraus zu ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass der räumliche Abstand der Elektroden (110) und der räumliche Abstand der Magnetpole (120) größer oder gleich dem räumlichen Abstand der Verschlussplatten (130) ist.
  2. Wiensches Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für Abmessung der Öffnung (131) in der Verschlussplatte (130) einen solcher Wert ausgewählt ist, dass der kürzeste Abstand von einem Punkt, der sich an dem Schnitt von der Filterachse (F) und einer zwischen den Verschlussplatten (130) auf halbem Weg und senkrecht zu der Filterachse (F) verlaufenden Ebene (M) bis zum Rand der Öffnung (131) höchstens gleich dem kürzesten Abstand von diesem Punkt bis zu den Elektroden (110) und den Magnetpolen (120) ist.
  3. Wiensches Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verschlussplatten (130) über die Elektroden (110) und die Magnetpole (120) hinaus erstrecken.
  4. Wiensches Filter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussplatten (130) in einem Gehäuse untergebracht sind, welches die Elektroden (110) und die Magnetpole (120) umgibt und aus einem Material von niedrigem elektrischen und magnetischen Widerstand hergestellt ist.
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