DE4244168C1 - Doppler-stangensicherung bei mehrlaeufigen gewehren - Google Patents
Doppler-stangensicherung bei mehrlaeufigen gewehrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Doppler-Stangensicherung bei
mehrläufigen Gewehren mit mindestens zwei Schlossen, von
denen wenigstens ein Schloß ein bewegliches Sicherungsteil
aufweist, zur Festlegung einer Schloßstange in einer Sicherungsstellung das abzugsseitige
Ende der Schloßstange übergreift,
wobei das Sicherungsteil
um eine zur Abzugsachse parallele Schwenkachse
schwenkbar gelagert ist und in Schwenkrichtung unter der
Kraft einer Feder steht.
Doppler-Stangensicherungen dieser Art sind bekannt
(Lampel, Waffenlexikon, 9. Aufl., BLV Verlagsgesellschaft,
1981, S. 371). Sie dienen dazu, ein gleichzeitiges
Losgehen beider Gewehrschlosse oder ein unbeabsichtigtes
Losgehen durch Erschütterung o. ä., wie etwa bei einem
Fall des Gewehrs, zu verhindern. Dazu ist bei der
bekannten Sicherung das Sicherungsteil durch die Feder in
der Sicherungsstellung gehalten, in der die Rast des
Sicherungsteils einen an der Schloßstange sitzenden Bolzen
in Richtung von vorn nach hinten, also vom Lauf zum Schaft
hin übergreift. Beim Abdrücken des Abzugs wird das
Sicherungsteil von einem am Abzug festen Stift gegen die
Kraft der Feder vorwärts geschwenkt und dabei mit seiner
Rast vom Bolzen abgezogen, so daß die Schloßstange frei
gegeben wird und durch das Abzugblatt betätigt werden
kann. - Nachteilig bei einer solchen
Doppler-Stangensicherung ist der Nachteil, daß die Feder
ausreichend stark sein muß, um, das Sicherungsteil nach
jedem Schuß zuverlässig in die Sicherungsstellung zu
überführen und darin gegen Stoß und Schlag auch sicher zu
halten, daß aber die Kraft der Feder vom Abzug beim
Abdrücken überwunden werden muß und daß daher die Feder
den Abzugswiderstand entsprechend erheblich erhöht.
Außerdem wird der Abzugweg vergrößert, da bei der
Abzugbewegung zuerst das Sicherungsteil verstellt werden
muß und erst dann die Schloßstange betätigt werden kann.
Aus diesen Gründen hat sich die bekannte
Doppler-Stangensicherung in der Praxis nicht durchsetzen
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Doppler-Stangensicherung der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß sie gegen Doppeln oder das
unbeabsichtigte Losgehen des Schlosses durch
Erschütterungen zuverlässig schützt, auf den
Abzugwiderstand oder Abzugweg aber ohne jeden Einfluß
bleibt, der Abzug also sehr empfindlich eingestellt werden
kann.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Feder das Sicherungsteil außer Eingriff an der
Schloßstange hält und
daß während des von einem losgegangenen
Schuß ausgeübten Rückstoßes oder einer entsprechenden Erschütterung das Sicherungsteil aufgrund
seiner Trägheit gegen die Kraft der Feder in
die Sicherungsstellung schwenkbar ist.
Dadurch wird erreicht, daß das Sicherungsteil
normalerweise die Beweglichkeit der Schloßstange nicht
beeinträchtigt, das Schloß also durch Betätigen des Abzugs
gelöst werden kann, ohne daß das Sicherungsteil dabei
verstellt werden muß. Erfährt aber das Gewehr einen
Rückstoß, sei es durch das Losgehen eines Schusses aus dem
dem jeweils anderen Schloß zugeordneten Lauf oder durch
Fall, Schlag oder anderen Stoß, so schwenkt das
Sicherungsteil kraft seiner Trägheit gegen die Wirkung der
Feder in die Sicherungsstellung und verhindert die
Bewegung der Schloßstange rechtzeitig, bevor der Rückstoß
über den Abzug die Schloßstange verstellen und aus der
Rast am Hahn oder Schlagstück lösen kann. Diese Sicherung
der Schloßstange durch das rein trägheitsdynamische
Verschwenken des Sicherungsteils wirkt nur vorübergehend,
weil anschließend das Sicherungsteil unter der Kraft der
Feder sofort wieder in seine die Schloßstange freigebende
Ausgangsstellung zurückkehrt.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Schloßstange einen seitlichen
Bolzen aufweist, der in der Sicherungsstellung des
Sicherungsteils von rückwärts her, d. h. in Richtung zur
Schloßstangenachse hin, von einer in dieser Richtung gegen
den Bolzen vorspringenden, am Sicherungsteil ausgebildeten
Rast übergriffen ist, wobei die Verbindungsgerade zwischen
dem Bolzen und der unterhalb des Bolzens angeordneten
Schwenkachse senkrecht zur Verbindungsgeraden zwischen dem
Bolzen und der Schloßstangenachse verläuft. Diese
Anordnung hat zur Folge, daß bei der beim Rückstoß vom Abzug
auf die Schloßstange ausgeübte Kraftimpuls auf das sich
dann schon in die Sicherungsstellung verschwenkte
Sicherungssteil kein Drehmoment ausüben kann, welches
geeignet wäre, das Sicherungsteil zu früh aus seiner
Sicherungsstellung wieder in die Ausgangsstellung
zurückzudrehen. Weiter besteht die Möglichkeit, das
Sicherungsteil so auszubilden, daß seine Sicherungswirkung
unabhängig davon eintritt, ob der Stoß auf das Gewehr in
der Richtung von der Laufmündung zum Schaft hin oder
umgekehrt erfolgt. Die dafür besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß das Sicherungsteil eine Aussparung aufweist, in die
der Bolzen vorsteht und deren rückwärtiger Rand die Rast
bildet, und daß an dem dieser ersten Rast gegenüber
liegenden vorderen Aussparungsrand eine zweite, ebenfalls
gegen den Bolzen vorspringende Rast ausgebildet ist, wobei
der freie Abstand zwischen beiden sich gegenüberstehenden
Rasten größer ist als die Querabmessung des Bolzens, und
wobei eine zweite Feder vorgesehen ist, die das
Sicherungsteil in entgegen gesetztem Drehsinn wie die
erste Feder beaufschlagt und in ihrer Kraft so bemessen
ist, daß beide Federn gemeinsam das Sicherungsteil in
einer Stellung halten, in der der Bolzen frei zwischen
beiden Rasten steht. Je nach Stoßrichtung kann dann das
Sicherungsteil vorwärts oder rückwärts schwenken und in
beiden Fällen die Schloßstange mit der einen oder anderen
Rast vorübergehend sichern.
Im folgenden wird die Erfindung an zwei in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; es
zeigen:
Fig. 1 das Schloß eines Gewehres in einer schematischen, nur die
für das Verständnis der Erfindung wichtigen Teile
zeigenden Darstellung mit der erfindungsgemäßen
Doppler-Stangensicherung,
Fig. 2 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Doppler-Stangensicherung in einer der Fig. 1
entsprechenden Darstellung,
Fig. 3 den Gegenstand der Fig. 2 bei gesichertem Gewehr
und
Fig. 4 den Gegenstand der Fig. 2 bei Rückstoß oder Fall.
Bei dem aus Fig. 1 ersichtlichen Drilling können beide
Schlosse durch einen oben liegenden Spannschieber 1 von
Hand gespannt und entspannt werden. Entspannen erfolgt
durch Rücknahme des Spannschiebers 1, ohne daß dazu ein
Durchziehen der Abzüge 2, 2′ erforderlich ist, wobei diese
Abzüge 2,2′ den beiden Schlossen für die verschiedenen Läufe
zugeordnet sind. In der Zeichnung ist nur eines der
Schlosse gezeigt. Der Abzug 2 betätigt beim Durchziehen in
üblicher Weise eine von einer nicht dargestellten
Stangenfeder beaufschlagte Schloßstange 3, die dadurch das
an einer Raste 5 gehaltene Schlagstück 6 freigibt, das
dann aus der in der Zeichnung gezeigten Lage nach vorn
gegen die Zündstifte 4 schlagen kann, wenn die
Schlagfeder 7 gespannt ist. Zum Spannen und Entspannen der
Schlagfeder 7 steht der Spannschieber 1 mit einem
schwenkbar an einem Lagerblock 8 des Schloßbleches 9
gelagerten Spanngalgen 11 in Verbindung. An den
Spanngalgen 11 ist in einem Gelenk 12 ein andererseits mit
dem Schlagstück 6 gelenkig verbundener
Schlagfederbolzen 13 angeschlossen, der in der als
Zylinderfeder ausgebildeten Schlagfeder 7 angeordnet ist.
Die Schlagfeder 7 ist sowohl am spanngalgenseitigen
Gelenk 12 als auch schlagstückseitig abgestützt. In der
Fig. 1 ist nur die rückwärtige Stellung des
Spannschiebers 1 gezeigt, in der die Schlagfeder 7
entspannt ist. Das Spannen der Schlagfeder 7 erfolgt durch
Vorschieben des Spannschiebers 1.
Am Schloßblech 9 ist schwenkbar um eine Schwenkachse 13 ein
Sicherungssteil 14 gelagert, das durch eine Feder 15.1 in
einer in Fig. 1 ausgezogen gezeichneten Schwenkstellung
gehalten ist, in der das Sicherungsteil 14 nicht an der
Schloßstange 3 angreift und deren Bewegung durch den
Abzug 2 auch nicht beeinträchtigt. Die Kraft der
Feder 15.1 und das Trägheitsmoment des Sicherungsteils 14 um
seine Schwenkachse 13 sind so gewählt, daß durch den
Rückstoß eines in einem anderen Lauf losgegangenen
Schusses das Sicherungsteil 14 aufgrund seiner Trägheit
gegen die Kraft der Feder 15.1 vorübergehend in die in
Fig. 1 gestrichelt dargestellte Sicherungsstellung 14.1
schwenkt. In dieser Sicherungsstellung 14.1 übergreift das
Sicherungsteil 14 von rückwärts her, d. h. in Richtung
nach vorn zur Schloßstangenachse 16 hin, mit einer in
dieser Richtung vorspringenden Rast 17 einen seitlich an
der Schloßstange 3 vorgesehenen Bolzen 18, so daß sich die
Schloßstange 3 mit ihrem abzugseitigen Hebelarm 3″ nicht
nach oben bewegen und damit auch der vordere Hebelarm 3′
der Schloßstange 3 nicht aus der Raste 5 am Schlagstück 6
herausspringen kann. Im einzelnen ist dabei die Anordnung
so getroffen, daß in der Sicherungsstellung 14.1 die
gedachte Verbindungsgerade zwischen dem Bolzen 18 und der
unterhalb des Bolzens 18 angeordneten Schwenkachse 13 des
Sicherungsteils 14 im wesentlichen senkrecht zur gedachten
Verbindungsgeraden zwischen dem Bolzen 18 und der
Schloßstangenachse 16 verläuft. Drückt also der Abzug 2
mit dem Abzugblatt von unten gegen die Schloßstange 3,
wird dadurch auf das in der Sicherungsstellung 14.1
stehende Sicherungsteil 14 kein Drehmoment ausgeübt,
welches das Sicherungsteil 14 aus seiner
Sicherungsstellung 14.1 zurückdrehen könnte.
Im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 bis 4 sind mit der
Fig. 1 gleiche Teile mit denselben Bezugsziffern versehen,
so daß insoweit dieses Ausführungsbeispiel keiner
nochmaligen Beschreibung bedarf. Abgesehen vom
Schloßaufbau im einzelnen besteht der Unterschied im
wesentlichen in der Anordnung und Ausbildung des
Sicherungsteils 14. Hier weist nämlich das
Sicherungsteil 14 eine Aussparung 20 auf, in die der
Bolzen 18 vorsteht. Der rückwärtige Rand der Aussparung 20
bildet die schon beschriebene Rast 17 für den Bolzen 18
der Schloßstange 3. Zusätzlich ist aber nun an dem dieser
ersten Rast 17 gegenüber liegenden vorderen Rand der
Aussparung 20 eine zweite, ebenfalls gegen den Bolzen 18
vorspringende Rast 21 ausgebildet. Der freie Abstand
zwischen beiden sich gegenüber stehenden Rasten 17, 21 ist
größer als die in dieser Richtung gesehene Querabmessung
des Bolzens 18, so daß in der in Fig. 2 gezeigten
Ausgangsstellung des Sicherungsteils 14 der Bolzen 18 mit
keiner der beiden Rasten 17, 21 im Kontakt steht und daher
die Bewegung der Schloßstange 3 durch das
Sicherungsteil 14 nicht beeinflußt wird. Um das
Sicherungsteil 14 in dieser Ausgangsstellung zu halten,
ist eine zweite Feder 15.2 vorgesehen, die das
Sicherungsteil 14 in entgegen gesetztem Drehsinn wie die
erste Feder 15.1 beaufschlagt. Beide Federn 15.1, 15.2
sind in ihrer Kraft so bemessen, daß sie gemeinsam das
Sicherungsteil 14 in der aus Fig. 2 ersichtlichen
Gleichgewichtsstellung halten, in der der Bolzen 18 frei
zwischen beiden Rasten 17, 21 steht. Im Fall einer
Stoßbeanspruchung des Gewehrs in Richtung von vorn zum
Schaft hin, also in Fig. 4 von links nach rechts,
verschwenkt das Sicherungsteil 14 aufgrund seiner Trägheit
in die in Fig. 4 ausgezogen gezeichnete Stellung, in der
das Sicherungsteil 14 mit seiner ersten Rast 17 die
Schloßstange 3 sichert. Bei in der Richtung umgekehrter
Stoßbeanspruchung verschwenkt das Sicherungsteil 14 in die in
Fig. 4 gestrichelt gezeichnete Stellung 14.2 und sichert
dann die Schloßstange 3 mit der zweiten Rast 21. Im
übrigen ist ein oben liegender Sicherungsschieber 25
vorgesehen, der sich in den Fig. 2 und 4 in der
Entsicherungsstellung befindet. Wird dieser
Sicherungsschieber 25 entsprechend Fig. 3 nach rechts in
die Sicherungsstellung verschoben, schlägt er mit einem
Ansatz 26 am Sicherungsteil 14 an und verstellt dieses in
die aus Fig. 3 ersichtliche Schwenkstellung, in der der
Bolzen 18 unter der zweiten Rast 21 gehalten ist. Wird der
Sicherungsschieber 25 in die Entsicherungsstellung
zurückgeschoben, stellt sich das Sicherungsteil 14 unter
der Wirkung seiner beiden Federn 15.1, 15.2 wieder in die
aus Fig. 2 ersichtliche Gleichgewichtslage ein.
Claims (3)
1. Doppler-Stangensicherung bei mehrläufigen Gewehren
mit mindestens zwei Schlossen, von denen wenigstens
ein Schloß ein bewegliches Sicherungsteil (14)
aufweist, das zur Festlegung einer Schloßstange (3) in
einer Sicherungsstellung (14.1) das abzugsseitige Ende
der Schloßstange (3) übergreift, wobei das
Sicherungsteil (14) um eine zur Abzugsachse parallele
Schwenkachse (13) schwenkbar gelagert ist und in
Schwenkrichtung unter der Kraft einer Feder (15.1)
steht, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (15.1)
das Sicherungsteil (14) außer Eingriff an der
Schloßstange (3) hält und daß während des von einem
losgegangenen Schuß ausgeübten Rückstoßes oder einer
entsprechenden Erschütterung das Sicherungsteil (14)
aufgrund seiner Trägheit gegen die Kraft der
Feder (15.1) in die Sicherungsstellung schwenkbar ist.
2. Doppel-Stangensicherung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schloßstange (3) um eine zur
Schwenkachse (13) des Sicherungsteils (14) parallele
Schloßstangenachse (16) schwenkbar ist und an ihrem
abzugsseitigen Hebelarm (3″) einen seitlichen
Bolzen (18) aufweist, der in der
Sicherungsstellung (14.1) des Sicherungsteils (14) von
rückwärts her, d. h. in Richtung zur
Schloßstangenachse (16) hin, von einer in dieser
Richtung gegen den Bolzen (18) vorspringenden, am
Sicherungsteil (14) ausgebildeteen Rast (17)
übergriffen ist, wobei die Verbindungsgerade zwischen
dem Bolzen (18) und der unterhalb des Bolzens (18)
angeordneten Schwenkachse (13) des
Sicherungsteils (14) senkrecht zur Verbindungsgeraden
zwischen dem Bolzen (18) und der
Schloßstangenachse (16) verläuft.
3. Doppler-Stangensicherung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sicherungsteil (14) eine
Aussparung (20) aufweist, in die der Bolzen (18)
vorsteht und deren rückwärtiger Rand die Rast (17)
bildet, und daß an dem dieser ersten Rast (17)
gegenüber liegenden vorderen Aussparungsrand eine
zweite, ebenfalls gegen den Bolzen (18) vorspringende
Rast (21) ausgebildet ist, wobei der freie Abstand
zwischen beiden sich gegenüberstehenden Rasten (17,
21) größer ist als die Querabmessung des Bolzens (18),
und wobei eine zweite Feder (15.2) vorgesehen ist, die
das Sicherungsteil (14) in entgegen gesetztem Drehsinn
wie die erste Feder (15.1) beaufschlagt und in ihrer
Kraft so bemessen ist, daß beide Federn (15.1, 15.2)
gemeinsam das Sicherungsteil (14) in einer Stellung
halten, in der der Bolzen (18) frei zwischen beiden
Rasten (17, 21) steht.
Priority Applications (2)
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