DE4242418C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Entlüftungsbohrungen in einer Gießform - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Entlüftungsbohrungen in einer GießformInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C9/00—Moulds or cores; Moulding processes
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- B22C9/02—Sand moulds or like moulds for shaped castings
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Erzeugen
zumindest einer Entlüftungsbohrung in einer mittels eines
Modells aus Sand hergestellten Gießform sowie auf eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Beim Vergießen von Metallen ist es stets erforderlich, wäh
rend des Eingußvorganges die in dem Formhohlraum befindli
che Luft abzuführen. In Abhängigkeit von dem Material der
Gießform und den jeweiligen Gießparametern kann es erfor
derlich sein, separate Entlüftungsbohrungen auszubilden.
Bei handwerklich hergestellten Gießformen aus Sand werden
die Entlüftungsbohrungen üblicherweise von dem Former ma
nuell von der Innenseite, d. h. von dem Formhohlraum aus er
stellt, nachdem das Modell entfernt wurde. Dies geschieht
durch Durchdrücken von Nadeln an den jeweiligen Stellen der
Form. Üblicherweise bricht an den Bereichen der Form, an
welchen die Nadel aus der Form austritt, ein Teil des Form
sandes aus. Dies nimmt man als gegeben in Kauf, da übli
cherweise die Qualität des Gußstückes nicht beeinträchtigt
wird, da die Ausbruchstelle auf der Rückseite der Form,
d. h. im Bereich des Formrückens liegt.
Bei automatischen Formanlagen ist es erforderlich, das Er
stellen einer Entlüftungsbohrung automatisch durchzuführen.
Innerhalb des jeweiligen Arbeitstaktes werden deshalb vom
Formrücken aus geeignete Entlüftungsbohrungen eingebracht.
Dies kann mittels eines rotierenden Spiralbohrers oder mit
tels zylindergetriebener Nadeln erfolgen. Das Positionieren
des Bohrers oder der Nadeln erfolgt beispielsweise mittels
Lochplatten o. ä., um stets eine exakte Anordnung der Ent
lüftungsbohrung zu sichern. Nachteilig hierbei ist, daß
beim Austritt des Bohrers bzw. der Nadel in den Formhohl
raum Teile der Form ausbrechen können. Hierdurch kann im
schlimmsten Falle die Form unbrauchbar werden, derartige
Ausbruchsstellen können jedoch auch zu fehlerhaften Guß
stücken führen. Da stets die Gefahr besteht, daß Sandmate
rial in den Formhohlraum gelangt, ist es unumgänglich, die
sen vor dem Abguß nochmals zu reinigen, beispielsweise
durch Ausblasen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau
und einfacher, betriebssicherer Anwendbarkeit die Einbring
barkeit von Entlüftungsbohrungen ohne die Gefahr der Be
schädigung einer Form ermöglichen und bei denen die Nach
teile des Standes der Technik vermieden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bezüglich des Verfahrens
dadurch gelöst, daß beim Abformen des Modells vom Formhohl
raum aus eine sich durch einen Teil des Formquerschnitts
erstreckende Entlüftungsausnehmung ausgebildet wird, daß
nach dem Entfernen des Modells ein Entlüftungskanal von dem
Formrücken zu dem Bodenbereich der Entlüftungsausnehmung
hergestellt wird und daß der Entlüftungskanal mittels einer
Nadel erzeugt wird, welche mit einer Geschwindigkeit von
mindestens 0,5 m/s in den Sand getrieben wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine
Reihe erheblicher Vorteile aus. Da die Entlüftungsbohrung
in zwei Arbeitsschritten hergestellt wird, welche jeweils
ein Einbringen von gegenüberliegenden Seiten der Form, d. h.
vom Formrücken und vom Formhohlraum vorsehen, wird ein Aus
treten eines Bohrers oder einer Nadel im Modellbereich aus
dem Formsand vermieden, wodurch das Ausbrechen von Sandtei
len gänzlich verhindert wird. Infolgedessen können die Ent
lüftungsbohrungen automatisiert innerhalb kürzester Zeit
mit hoher Qualität hergestellt werden. Eine nachträgliche
Kontrolle oder Reinigung des Formhohlraumes entfällt. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, daß der nach dem Entfernen
des Modells zu erzeugende Entlüftungskanal kürzer ist als
die gesamte Entlüftungsbohrung. Hierdurch werden die benö
tigten Taktzeiten verkürzt.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist vorgesehen, daß die Entlüftungsausnehmung
mittels eines an dem Modell befestigten Ansatzes herge
stellt wird. Das Modell kann somit an den entsprechenden
Stellen Zapfen o. ä. aufweisen. Diese sind kostengünstig
herstellbar und können problemlos beim Einformen des Mo
dells in den Formsand eingeformt werden. Die Ansätze weisen
einen runden Querschnitt auf. Die üblichen Formschrägen
werden selbstverständlich beibehalten.
Der Entlüftungskanal wird bevorzugterweise erfindungsgemäß
mit einer Nadel erzeugt, welche mit einer Geschwindigkeit
von mindestens 0,5 m/s in den Sand getrieben wird. Hier
durch wird der Sand seitlich verdrängt, es besteht nicht
die Gefahr, daß dieser ausbricht. Wenn somit die Nadel in
den Bodenbereich der Entlüftungsausnehmung eindringt, er
gibt sich ein glatter, gleichmäßiger Übergang ohne jede
Verunreinigung des Formhohlraumes.
Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit, wäh
rend eines Maschinentaktes mehrere Entlüftungsbohrungen
herzustellen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens umfaßt be
vorzugterweise zumindest eine Nadel, welche eine langgezo
gene Spitze aufweist und welche an einer Kolbenstange eines
Pneumatikzylinders angebracht ist, welcher im Bereich des
Formrückens angeordnet werden kann. Mit Hilfe des Pneuma
tikzylinders kann die Nadel in den vorbestimmten kurzen
Taktzeiten ebenfalls schnell in den Sand eingebracht und
aus diesem abgezogen werden.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispieles in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Da
bei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungs
gemäßen Anlage zur Erzeugung von Entlüftungsboh
rungen, und
Fig. 2 bis Fig. 4 Detailansichten der jeweiligen Arbeitsschritte
vor, während und nach dem Einbringen der Nadel.
In Fig. 1 sind in der oberen Bildhälfte drei Formkästen 8
dargestellt, in welchen jeweils eine Gießform 1 aus Sand
ausgebildet ist. Bei der Darstellung der Fig. 1 ist das Mo
dell bereits entnommen, so daß ein Formhohlraum 2 vorhanden
ist. Dieser ist mit einem Eingußkanal 9 und einem Ein
gußtrichter 10 verbunden.
Aus den Darstellungen der Fig. 1 bis 4 ergibt sich, daß
durch an dem Modell befestigte Ansätze jeweils Entlüftungs
ausnehmungen 3 ausgeformt werden, welche sich über einen
Teil der Dicke der Gießform erstrecken.
Erfindungsgemäß wird, wie in der linken Bildhälfte der Fig.
1 gezeigt, der Formkasten 8 mit der darin befindlichen
Gießform 1 mit dem Formrücken 5 nach unten weisend gehal
ten. Eine Nadel 6, welche mit der Kolbenstange eines Pneu
matikzylinders 7 verbunden ist, ist unterhalb der Gießform
1 eingeordnet. Durch Druckbeaufschlagung des Pneumatikzy
linders 7 wird die Nadel 6 schnell nach oben in den Form
sand gedrückt (s. Fig. 2), bis die Nadel, wie in Fig. 3
dargestellt, den Bodenbereich der Entlüftungsausnehmung 3
trifft. Durch das Eindringen der Nadel wird ein Entlüf
tungskanal 4 erzeugt (s. Fig. 4), so daß bei zurückgezoge
ner Nadel 6 die Entlüftungsausnehmung 3 und der Entlüf
tungskanal 4 eine durchgehende Entlüftungsbohrung bilden.
Die Fig. 1 zeigt, daß die Vorrichtung zum Eintreiben der
Nadel 6 ein Gestell 11 aufweist, an welchem ein Träger 12
gelagert ist. Dieser lagert verschiebbar eine Schiene 13,
welche wiederum an dem Pneumatikzylinder 7 befestigt ist.
Mittels eines Antriebszylinders 14 kann somit der Pneuma
tikzylinder 7, wie in Fig. 1 gestrichelt dargestellt, hori
zontal verfahren werden, um nacheinander mittels der einen
Nadel 6 mehrere Entlüftungskanäle 4 zu erzeugen. Im Rahmen
der Erfindung wäre es auch möglich, mehrere Pneumatikzylin
der 7 zu verwenden, um gleichzeitig mehrere Entlüf
tungskanäle 4 auszubilden. Weiterhin ist es möglich, den
Träger 12 relativ zu dem Gestell 11 verfahrbar auszubilden,
um auf diese Weise in einer Richtung senkrecht zur Längser
streckung der Schiene 13 ein Verfahren der Nadel 6 zu er
möglichen.
Nachdem, wie in der mittleren Bildhälfte der Fig. 1 darge
stellt, sämtliche Entlüftungskanäle 4 erzeugt wurden, kann
die Gießform gewendet und, wie in der rechten Bildhälfte
von Fig. 1 gezeigt, ausgegossen werden. Die kleinen Pfeile
zeigen dabei jeweils den Gasaustritt durch die Entlüftungs
bohrung.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeigte Ausführungsbei
spiel beschränkt, vielmehr ergeben sich für den Fachmann im
Rahmen der Erfindung vielfältige Abwandlungs- und Modifika
tionsmöglichkeiten.
Claims (8)
1. Verfahren zum Erzeugen zumindest einer Entlüftungsboh
rung in einer mittels eines Modells aus Sand hergestellten
Gießform (1), dadurch gekennzeichnet, daß beim Abformen des
Modells vom Formhohlraum (2) aus eine sich durch einen Teil
des Formquerschnitts erstreckende Entlüftungsausnehmung (3)
ausgebildet wird, daß nach dem Entfernen des Modells ein
Entlüftungskanal (4) von dem Formrücken (5) zu dem Bodenbe
reich der Entlüftungsausnehmung (3) hergestellt wird und
daß der Entlüftungskanal (4) mittels einer Nadel (6) er
zeugt wird, welche mit einer Geschwindigkeit von mindestens
0,5 m/s in den Sand getrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entlüftungsausnehmung (3) mittels eines an dem Modell
befestigten Ansatzes hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Entlüftungsausnehmung (3) mit einem runden
Querschnitt ausgebildet ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Entlüftungsausnehmung (3) konisch ausgebildet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß während eines Maschinentaktes mehrere
Entlüftungsbohrungen hergestellt werden.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumin
dest eine Nadel (6), welche eine langgezogene Spitze auf
weist, an einer Kolbenstange eines Pneumatikzylinders (7)
angebracht ist, welcher im Bereich des Formrückens (5) an
gebracht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Pneumatikzylinder (7) zur Erzeugung mehrerer Ent
lüftungskanäle horizontal verfahrbar ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7. dadurch
gekennzeichnet, daß das Modell mit einem Ansatz zur Erzeu
gung zur Entlüftungsausnehmung (3) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924242418 DE4242418C2 (de) | 1992-12-16 | 1992-12-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Entlüftungsbohrungen in einer Gießform |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19924242418 DE4242418C2 (de) | 1992-12-16 | 1992-12-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Entlüftungsbohrungen in einer Gießform |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4242418A1 DE4242418A1 (de) | 1994-06-23 |
DE4242418C2 true DE4242418C2 (de) | 2001-03-01 |
Family
ID=6475397
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924242418 Expired - Lifetime DE4242418C2 (de) | 1992-12-16 | 1992-12-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Erzeugen von Entlüftungsbohrungen in einer Gießform |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4242418C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104646627A (zh) * | 2015-01-29 | 2015-05-27 | 夏平桂 | 一种重力浇铸模具无烟浇注工艺 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE9309398U1 (de) * | 1993-06-24 | 1993-08-26 | Wagner Heinrich Sinto Masch | Vorrichtung für die Herstellung von Öffnungen in einer Gießform |
-
1992
- 1992-12-16 DE DE19924242418 patent/DE4242418C2/de not_active Expired - Lifetime
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
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CN104646627A (zh) * | 2015-01-29 | 2015-05-27 | 夏平桂 | 一种重力浇铸模具无烟浇注工艺 |
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DE4242418A1 (de) | 1994-06-23 |
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