DE4239653C2 - Kühlanordnung für ein Festkörperlaserarray - Google Patents
Kühlanordnung für ein FestkörperlaserarrayInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlanordnung für ein Festkörperlaser
array gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 Ein solches ist aus der US 5
115 445 bekannt.
Die Erzeugung hoher Laserleistung führt aufgrund hoher Pumpleistung zu
thermischen Problemen im Laserkristall. Lampengepumpte Festkörperlaser
höherer Leistung werden deshalb immer gekühlt. Die Verwendung von
Laserdioden anstatt von Lampen weist erhebliche jedoch Vorteile beim Bau
von Festkörperlasern auf und ist in der Literatur beschrieben. Die thermische
Belastung im Laserkristall kann zwar durch die Verwendung von
Laserdioden anstatt Lampen erheblich verringert werden, jedoch führt ein
Quantenwirkungsgrad von kleiner 1 (Nd:YAG 76%) immer zum Auftreten
von Verlustleistung. Eine effiziente Art Festkörperlaser mit Laserdioden
optisch zu pumpen liegt in der longitudinalen Pumpgeometrie, bei der die
Pumpstrahlung longitudinal in den Laserkristall eingekoppelt wird. Durch
die starke Fokusierung ergibt sich ein hoher Temperaturgradient im
Laserkristall (Fig. 4). Die im Kristall erzeugte Wärme führt zu Verspan
nungen im Gitter des Laserkristalls, was zur Ausbildung einer thermischen
Linse oder thermisch induzierten Doppelbrechung führt und somit eine
Störung im Laserresonator hervorruft. Bei zu hoher Pumpleistungsdichte
können die Gitterverspannungen so stark werden, daß es zur Zerstörung des
Kristalls kommt. Theoretische Abschätzungen weisen im Falle des
longitudinalen Pumpens auf eine maximale Pumpleistungsdichte von knapp
30 W/mm2 hin. Es wurden einige Verfahren entwickelt, um den thermischen
Störungen zu begegnen. Beispielsweise die Kühlung der Laserkristalle
mittels wasserdurchströmter Kupferkühler, Peltierelemente, oder Kryostaten.
Diese Verfahren weisen jedoch alle den Nachteil auf, daß die Kühlung
relativ weit weg von dem gepumpten Volumen im Kristall erfolgt und somit
große Temperaturunterschiede auftreten, welche zu Gitterverzerrungen
führen.
Aus der US 5 115 445 ist eine andere Möglichkeit bekannt, Laserstrahlung
hoher Leistung bei Verringerung der thermischen Störungen im Laserreso
nator zu erzeugen, die in der Verwendung zweidimensionaler Anordnung
von Laserkristallen liegt. Derartige Festkörperlaser werden mit einem zwei
dimensionalen Laserdiodenarray entweder direkt oder über Fasern optisch
gepumpt (Fig. 3). Bei solchen Lasersystemen bilden sich über den gesamten
Laserkristall an den gepumpten Stellen Lasermoden aus. Die einzelnen
Laserstrahlen können anschließend mittels Phasenkopplung kohärent über
lagert werden, wodurch ein Strahl entsteht, der die Leistung aller Teil
strahlen vereint und ein beugungsbegrenztes Strahlprofil aufweist. Auf diese
Art kann die thermische Belastung stark reduziert werden, jedoch muß auch
hier bei hoher Pumpleistung der einzelnen Bereiche eine effiziente Kühlung
des Laserkristalls möglichst nahe an der Lasermode erfolgen, da nur
unwesentliche Störungen der einzelnen Laserresonatoren auftreten dürfen,
um eine Phasenkopplung überhaupt zu ermöglichen.
Weiterhin sind Mikrokühler aus geätzten Siliziumstrukturen zur Kühlung
von Halbleiterlasersystemen ausführlich in Appl. Phys. Lett. 56 (1990) S.
2065-2067 oder in IEEE J. Quantum Electronics 25 (1989) S. 1988-1992
beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung aufzuzeigen,
welche die Kühlung zweidimensionaler Laserkristallarrays in sehr kom
pakter Bauweise ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 dargestellten Maßnahmen ge
löst. In den Unteransprüchen sind Ausführungsbeispiele angegeben und im
folgenden beschrieben sowie in den Skizzen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Den prinzipiellen Aufbau eines mittels Mikrokühler gekühlten
Laserkristalls;
Fig. 2 Draufsicht auf einen mittels Mikrokühler gekühlten Laserkristall
vom Mikrokühler aus gesehen mit den für den Durchtritt der
Laserstrahlung geschaffenen Unterbrechungen des Mikrokühlers;
Fig. 3 eine Darstellung eines zweidimensionalen Laserarrays, welches
über eine zweidimensionale Anordnung von Laserdioden optisch
gepumpt wird, nach dem Stand der Technik;
Fig. 4 das Temperaturprofil in einem 3*8 mm langen Monolithen,
welcher mit einer 1 W cw Laserdiode optisch gepumpt wird;
Fig. 5 Draufsicht auf eine Kühlerabschlußplatte eines Mikrokühlers nach
dem Stand der Technik.
Mikrokühler erlauben an sich die Abführung hoher Verlustleistungen von bis
zu 2.5 kW/cm2 bei sehr kompakter Bauweise und sind heute Stand der
Technik (Fig. 7). Die Mikrokühler werden typischerweise aus Silizium her
gestellt, in das mittels anisotropem Ätzen viele kleine Kanäle strukturiert
werden. Die Kanalstege und Kanalbreiten sind dabei typischerweise etwa 25
µm groß bei einer Tiefe von etwa 200 µm-300 µm. Die Kühler werden
typischerweise mit Pyrex-, Borsilikatglas oder Silizium verschlossen.
An den Stellen im Laserkristall, an denen sich durch optisches Pumpen eine
Lasermode ausbildet, wird der den ganzen Laserkristall bedeckende
Mikrokühler unterbrochen, um einen freien Strahlaustritt ohne optische
Verluste zu gewährleisten (Fig. 2).
Diese Maßnahme kann entfallen, falls die Laserwellenlänge keine Absorp
tion im Material des Mikrokühlers erfährt. In diesem Fall muß jedoch dafür
Sorge getragen werden, daß die einzelnen Laserstrahlen nur durch das
Kühlermaterial und nicht durch das Kühlmedium hindurchtreten, das wegen
der Strömung eine unregelmäßige Streuung und eventuell auch eine Absorp
tion der Laserstrahlen mit sich bringen wurde. Bei Verwendung von Silizium
als Kühlermaterial, welches ab einer Wellenlänge von 1.1 µm transparent
wird, kann somit auf die Entfernung des Kühlers an den laseraktiven Stellen
verzichtet werden, falls die Laserwellenlänge größer als 1.1 µm ist.
Die Unterbrechungen im flächigen Kühler lassen sich in einem "batch-Pro
zeß" anisotrop ätzen, oder auch mit demselben Verfahren schaffen, wenn
der Laserkristall bereits auf den Kühler aufgebracht ist. Der Durchmesser
der "Löcher" im Kühler beträgt hierbei mindestens etwa das doppelte des
Durchmessers der Lasermode, um beugungsfreien Strahldurchtritt durch den
Kühler zu gewährleisten und liegt typischerweise in der Größenordnung von
etwa 500 bis 1000 µm. Hieraus resultiert eine Kühlung sehr nahe an der
Lasermode, bzw. an den heißen Stellen des Laserkristalls, was die
auftretenden Temperaturgradienten minimiert und damit die thermische
Belastung des Laserkristalls stark reduziert.
Die Einheit Mikrokühler-Laserkristall kann auch folgendermaßen realisiert
werden. Hierbei wird auf einen fertigen Mikrokühler, der beispielsweise aus
strukturiertem Silizium und einer Deckplatte aus Pyrexglas besteht der
Laserkristall aufgedampft bzw. abgeschieden. Typische Dicken der
Laserkristalle liegen bei einigen 100 µm, so daß Abscheideverfahren, wie z. B. MOCVD etc. wegen der langen Abscheiderate und hohen inhärenten
Spannungen ausscheiden. Jedoch lassen sich mit der Flüssigphasen-Epitaxie
Schichtdicken von einigen 100 µm mit tolerierbaren Spannungen herstellen.
Auf diese Weise kann mit den Hilfsmitteln der Mikrosystemtechnologie ein
zweidimensionaler aktiv gekühlter Laserkristall hergestellt werden.
Claims (3)
1. Kühlanordnung für ein von Diodenlaser gepumptes
Festkörperlaserarray, das an den Stellen der Einstrahlung der Pumpenergie
in den Laserkristall oder in das Laserglas mehrere Lasermoden ausbildet,
wobei ein Mikrokühler direkt und flächig an einer Stirnseite des
Laserkristalls oder -glases anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Laserkristall oder das Laserglas direkt auf die aus Silizium bestehende
Mikrokühlerstruktur oder die aus Pyrexglas bestehende Deckplatte einer
Mikrokühlereinheit aufgewachsen oder abgeschieden ist.
2. Kühlanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mikrokühlerstruktur Löcher für den Durchtritt der Laserstrahlung aufweist,
welche etwa den doppelten Durchmesser der Lasermode haben und durch
anisotropes Ätzen hergestellt sind.
3. Kühlanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mikrokühlerstruktur lediglich in den Bereichen, in denen keine
Laseraktivität des Laserkristalls stattfindet, von Kühlmittel durchflossen
wird.
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DE19924239653 Expired - Fee Related DE4239653C2 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Kühlanordnung für ein Festkörperlaserarray |
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