DE4239573A1 - Anbohrarmatur - Google Patents

Anbohrarmatur

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Description

Die Erfindung betrifft eine Anbohrarmatur, insbesondere für eine unter Druck stehende und dem Transport eines Gases oder einer Flüssigkeit dienende Rohrleitung, mit integrierter Ventilgarnitur, seitlichem Gewindeanschluß und einer Spanneinrichtung.
Bekannt sind Anbohrschellen mit Ventilgarnitur, die für jeden Rohranschluß (Rohrgröße und Rohrwerkstoff) ein eigens abgestimmtes Gehäuse besitzen. Nachteilig dabei ist es, daß durch die Vielzahl der Ausführungen Ver­ wechslungen vorkommen und eine hohe Lagerhaltung erforderlich ist, um alle handelsüblichen Rohre abzudecken.
Weiterhin ist es bei den marktüblichen Anbohrschellen notwendig, für das Anbohren der Rohrleitung ein schwe­ res Anbohrgerät auf die Anbohrarmatur aufzuschrauben. Dadurch wird die Arbeit im Rohrgraben erheblich er­ schwert und zusätzliche Abdichtungen sind nach Abbau des Anbohrgerätes erforderlich. Außerdem ist für jede Anbohrung das Anbohrgerät erforderlich, d. h. paralleles Arbeiten erfordert mehrere Geräte, die meistens aus Kostengründen nicht zur Verfügung stehen. Lange Bau­ stellenzeiten sind die negative Folge.
Die dauernde Wiederverwendung des Bohrwerkzeuges solcher Anbohrgeräte führt zum Verschleiß der Schneidflächen, der hohen Kraftaufwand erfordert.
Es sind Ventilanbohrschellen mit integriertem Bohrwerk­ zeug bekannt (DE 37 04 321 C2), die jedoch nur für Kunststoffrohre eingesetzt werden können, da die grobe Gewindesteigung der Spindel als Werkzeugvorschub dient und damit nur für weiche Werkstoffe wie Kunststoff geeignet sind. Dieser grobe Vorschub belastet die Kunststoffrohre außerdem sehr stark, vorzeitige Alte­ rung sind die Folge. Außerdem sitzt bei diesen Ventil­ anbohrschellen die Ventildichtung während des Bohrvor­ gangs direkt über dem Bohrwerkzeug und behindert so das Austreten der Bohrspäne.
Bei den bekannten Anbohrschellen sind für die verschie­ denen Rohrarten unterschiedliche Ausführungen der Befestigungstechnik erforderlich, z. B. elastische Bänder oder Bügel bei Stahl- und Gußrohren, massive Bügelschalen bei Kunststoffrohren, da diese gegen Verspannung zu schützen sind, um erhöhte Alterung zu vermeiden. Diese Vielzahl von Rohrbefestigungen ist für die Verfügbarkeit und Lagerhaltung nachteilig und erhöht die Kosten.
Bei den bekannten Anbohrschellen wächst bei mineralhal­ tigen Wässern die im Rohr angebohrte Bohrung im Laufe der Zeit zu und verringert somit den Durchflußquerschnitt. Dies kann bis zum Ausfall der Hauswasserversorgung führen. Zum Beseitigen dieser Inkrustierungen ist ein Aufgraben der Anbohrarmatur und ein erneutes Anbohren notwendig. Hierbei wird auch die Straßenoberfläche zerstört. Dieser Aufwand ist ver­ kehrsbehindernd und sehr teuer. Es sind Anbohrarmaturen bekannt (DE 38 08 674 A1), die durch Einbringen einer Kunststoff-Hülse versuchen, diesen Nachteil zu beseitigen. Diese Lösung macht jedoch die Arbeit im Rohrgraben kompliziert und teuer. Ferner ist nicht kontrollierbar, ob die eingebrachte Kunststoff-Hülse passend sitzt und somit auch die ihr zugesprochene Aufgabe erfüllt.
Es sind Anbohrschellen bekannt, die spindelseitig am Gehäuse mit Befestigungsmechanismen zur Halterung des Hülsrohres der Einbaugarnitur ausgerüstet sind, z. B. mit bajonettartigen Nocken. Diese Ausführungsarten setzen die Verwendung spezieller systemgleicher Einbau­ garnituren voraus, was die Verfügbarkeit beeinträchtigt und teuer ist.
Anbohrschellen mit nichtsteigender Gewindespindel lassen über die Einbaugarnituren nicht erkennen, ob die Anbohrarmatur geöffnet oder geschlossen ist. Das führt zu Fehlbedienung und somit zur Beschädigung der Ventilgarnitur. Aufgraben und kompletter Ersatz sind die nachteilige Folge.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend von dem genannten Stand der Technik, eine Anbohrarmatur zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet, zuverlässig arbeitet und die Arbeit im Rohrgraben erleichtert, sowie die Lagerhaltung vereinfacht und dadurch Bauzeit und Kosten spart.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Mit der Erfindung wird eine große Anzahl von Vorteilen erzielt:
Die Anbohrarmatur übernimmt die Aufgabe des Anbohrens und anschließend die Ventilfunktion für den Hausanschluß. Die Anbohrarmatur ist universell für Stahl-, Guß- Kunststoff- und Faserstoff-Rohre geeignet. Wegen der universellen Verwendbarkeit ist nur eine geringe Lagerbevorratung erforderlich, wodurch die Lagerkosten gesenkt werden.
Da beim Anpressen mittels der Spanneinrichtung der Dichtring an das Rohr angepreßt wird, kann das Gehäuse für alle Rohrgrößen und Rohrwerkstoffe gleich und einteilig sein.
Die Arbeit im Rohrgraben ist denkbar einfach. Die Hausanschlußleitung wird direkt im Gehäuse einge­ schraubt; es sind keine zusätzliche Fitting notwendig. Der Abstand zwischen Rohrscheitel und Hausanschluß ist deshalb gering und frostsicher.
Durch die Einmal-Verwendung des Bohrwerkzeugs wird mit scharfem Werkzeug leicht und ohne unzulässige Kräfte auf das Rohr gearbeitet.
Die erfindungsgemäße Anbohrarmatur erfüllt auch die Anforderungen nach Dichtheitsprüfung mit Druckwasser der auf dem Rohr installierten Anbohrarmatur, ein­ schließlich der Abdichtung zum Rohr und der Hausan­ schlußleitung bevor das Rohr angebohrt wird.
Bei Verwendung dieser Anbohrarmatur können innerhalb einer Baustelle gleichzeitig mehrere Bohrstellen ausgeführt werden, ohne daß ein hoher Werkzeugaufwand notwendig ist. Das bedeutet schnelles paralleles und kostensparendes Arbeiten im Rohrgraben.
Auf das spindelseitige gegossene Rundgewinde am Gehäuse kann ein erwärmtes Kunststoff-Hülsrohr aufgeschraubt werden und sitzt nach Abkühlung fest auf der Anbohrarmatur. Dadurch ist eine jederzeit durchführbare Befestigung der Einbaugarnitur auf dem Gehäuse möglich, ohne teures Spezialhülsrohr.
Der Dichtring kann ein Dichtprofil enthalten und dieses zum Rohr hin abdichten. Der Dichtring kann auch eine Dichtung zum Gehäuse und/oder eine Dichtung zum Ventil­ teller enthalten. Diese Weiterbildungen der Erfindung ermöglichen eine optimale Ausbildung der Dichtwirkung aufgrund der Auswahl der Dichtungsmaterialien entspre­ chend dem Material des abzudichtenden Teils. Hinzu kommt der Vorteil, daß diese verschiedenen Dichtungen an bzw. in einem Bauteil, dem Dichtring, montiert sind, so daß keine Versetzung der einzelnen Dichtungen zueinander auftreten kann.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind unterschiedliche Dichtringe mit Profildichtung an ihrer rohrseitigen Auflage maßlich auf verschiedene Rohr-Außendurchmesser ausgelegt sind, wobei diese Maße gewünschte Durchmesserbereiche abdecken. Dabei dienen vorzugsweise die Außendurchmesser von Kunststoffrohren unterschiedlicher Größe als Richtmaß. Damit ist die erfindungsgemäße Anbohrarmatur zur Anwendung bei beliebigen Rohren geeignet.
Die Dichtringe und die Dichtung zum Gehäuse können eine sich verjüngende, z. B. kegelige, Außenform haben und in einer im wesentlichen komplementären, z. B. kegeligen Bohrung des Gehäuses bei Montage und Aufschrauben mit dem Spannbügel eingepreßt werden. Diese Weiterbildung der Erfindung sichert eine besonders gute Abdichtung zwischen Dichtring und Gehäuse.
Nach einer günstigen Ausführungsform der Erfindung wird der Ventilteller während des Anbohrvorgangs oberhalb des Gewindeabgangs gelagert und läßt den Weg zum Ausspülen der Bohrspäne frei läßt. Der Ventilteller hat dabei über die O-Ringabdichtung zwischen Ventilteller und Spindel Reibungsschluß und behält dadurch seine Lage auf der Spindel über den gesamten Anbohrvorgang. Stellen sich Bohrspäne in den Weg, so kann der Ventil­ teller nach oben ausweichen. Nach dem Anbohrvorgang kann der Ventilteller bei hochgeschraubter Gewindespin­ del oberhalb des Bohrwerkzeuges in den Befestigungsring einrasten und ist dann mit diesem verbunden.
Die Gewindespindel ist vorteilhafterweise in einer drehbaren Gewindebuchse gelagert und nach außen abge­ dichtet, und zum Anbohrvorgang erfolgt die Drehung des Bohrwerkzeuges über das Sechskant der Gewindebuchse. Dabei kann der Vorschub des Bohrwerkzeuges über das konische Vierkant der Gewindespindel schrittweise, fein abgestuft und unabhängig von der Gewindesteigung der Gewindespindel vorgenommen werden. Die Gewindespindel erfüllt hierbei die Funktion einer Bohrstange. Hinzu kommt der Vorteil, daß der Vorschub entsprechend dem Rohrwerkstoff angepaßt werden kann und die Anbohrarma­ tur deshalb für alle Rohrwerkstoffe verwendbar ist.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann die die Gewindebuchse nach beendetem Anbohrvorgang über ihr Sechskant mit einer Halteklemme am Gehäuse gegen Drehen fixiert werden. Beim Drehen der Gewindespindel führt diese mit dem Ventilteller eine Ventilfunktion (AUF bzw. ZU) durch. Die Gewindespindel erfüllt hierbei die Funktion einer Ventilspindel. Diese Weiterbildung der Erfindung bringt den Vorteil einer einfachen Handhabung und eines geringen Arbeitsaufwandes an der Baustelle.
Zur Halterung der Anbohrarmatur können Spannbügel in ihrer Länge nach den unterschiedlichen Rohr-Außendurchmessern der Rohre ausgelegt und einer­ seits am Gehäuse durch einen Querbolzen gelenkartig befestigt und andererseits mit einer z. B. T-förmigen Schraube und einer kalottenartigen Auflage am Gehäuse festgeschraubt werden. Die Armatur ist damit zur Anwendung bei allen Rohrarten und Rohrgrößen geeignet.
Das Bohrwerkzeug kann wahlweise als Spiralbohrer oder als Fräser ausgeführt sein. Diese optionale Auslegung erlaubt die Anpassung an jeden Rohrwerkstoff.
Der Dichtring kann mit dem Dichtprofil und den Dichtun­ gen als einstückige Gummi-Metall-Verbindung hergestellt sein. Dadurch wird ein Montagefehler zwangsläufig verhindert, und der Baustellenaufwand ist denkbar gering.
Vorteilhafterweise ist das Gehäuse im oberen spindel­ seitigem Bereich mit einem z. B. gegossenes Rundgewinde zur Aufnahme des Hülsrohres der Einbaugarnitur ausgerüstet. Damit entfällt die Notwendigkeit eines Spezialrohres.
Ferner können für die Stabilisierung von Kunststoffrohren zwei geteilte Halbschalen das Rohr umfassend zwischen das Gehäuse und die Spannbügel eingespannt sein. Dadurch wird ein guter Rohrschutz gewährleistet.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung ist darin zu sehen, daß das Bohrwerkzeug zwangsläufig bei jedem Ventilhub die Anschlußbohrung im Rohr frei bohrt und somit Inkrustierungen durch einfache Wartungs-Bedienung von außen über die Einbaugarnitur beseitigt werden. Dadurch wird eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet. Ein Nachbohren ist nicht erforderlich.
Der Hub der steigenden Gewindespindel wird nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung konstruktiv auf die Schlüsselstange der Einbaugarnitur übertragen. Dadurch wird die Ventilstellung von außen sichtbar. Diese Weiterbildung schließt Fehlbedienungen aus.
Der Dichtring kann mit einem Außengewinde ausgerüstet mit diesem Gewinde in das Gehäuse dichtend einge­ schraubt sein. Das Gewinde auf dem Dichtring dient zum Einschrauben der Anbohrarmatur in einen Schweiß-Stutzen für Stahlrohr oder einen Schweiß-Sattel für das Rohr. Auch diese Weiterbildung erhöht die universelle Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Armatur.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus den Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und den Zeichnungen hervor; letztere zeigen:
Fig. 1 die Installation einer Einbaugarnitur,
Fig. 2 die Anbohrarmatur in Bereitstellung vor dem Anbohren der Rohrleitung in einer beispielhaf­ ten Ausführung,
Fig. 3 die Anbohrarmatur während des Anbohrvorgangs in einer beispielhaften Ausführung,
Fig. 4 die Anbohrarmatur in Offenstellung mit einge­ rastetem Ventilteller und mit eingelegten Halbschalen zur Befestigung und Stabilisierung von Kunststoffrohren.
Fig. 5 die Anbohrarmatur in Bereitstellung vor dem Anbohren der Rohrleitung in einer beispielhaf­ ten Ausführung zum Einschrauben in Schweiß-Stutzen von Stahlrohren bzw. Schweiß-Sattel von pE-Kunststoffrohren.
In der Fig. 1 sieht man einen Querschnitt durch die Anbohrarmatur, deren Gehäuse 1 mittel eines Spannbügels 16 auf ein Rohr 10 aufgespannt ist. Der Spannbügel 16 ist durch einen Querbolzen 17 gelenkartig an einer Seite des Gehäuses befestigt. Auf der anderen Seite ist er mit einer T-förmigen Schraube 18 und einer kalot­ tenartigen Auflage 19 am Gehäuse 1 festgeschraubt.
Zur besseren Abdichtung mit dem Rohr 10 ist in dem Dichtring 2 ein Dichtprofil 3 enthalten. Ferner sind zur besseren Abdichtung in diesem Ausführungsbeispiel eine Dichtung 5 zur Anlage an dem Gehäuse 1 und eine Dichtung 4 zur Anlage an dem Ventilteller 6 vorgesehen.
In einer zylindrischen Ausnehmung im oberen Teil des Gehäuses ist eine drehbare Gewindebuchse 12 eingesetzt, in welcher eine Spindel 7 über Gewinde steigend geführt wird. Am unteren Ende der Spindel 7 ist ein Bohrwerk­ zeug 8 befestigt.
In Fig. 1 ist die Spindel in ihrer unteren Endlage dargestellt, in welcher das Bohrwerkzeug 8 durch die Wandung des Rohres 10 in dessen Innenraum hineinragt. In dieser Stellung wird der Ventilteller 6 durch die Gewindespindel 7 auf die Dichtung 4 des Dichtrings 2 gepreßt und dichtet ab. Der Ventilteller 6 ist auf der Spindel 7 mittels Befestigungsring 11 oberhalb des Bohrwerkzeuges 8 fest verbunden.
Im mittleren Bereich des Gehäuses 1 befindet sich an der rechten Seite ein Gewindeabgang 9, der im wesentli­ chen zwei Funktionen erfüllt. Beim Anbohren des Rohres werden über diesen die Bohrspäne fortgespült. Nach Beendigung des Anbohrvorganges dient dieser Gewindeab­ gang 9 zum Anschluß der Hausanschlußleitung.
Die drehbare Gewindebuchse 12 weist an ihrem oberen Ende ein Sechskant 13 auf. Mittels einer Halteklemme 15, welche in zwei nutenförmige Aussparungen am oberen Ende des Gehäu­ ses 1 einrasten kann, kann die Gewindebuchse 12 gegen Drehen arretiert werden.
Die Spindel 7 kann über ein an ihrem oberen Ende ausgebildetes Vierkant betätigt werden. Bei festgesetz­ ter Gewindebuchse 12 steigt bzw. sinkt die Spindel 7 bei ihrer Betätigung.
Das Gehäuse 1 weist in seinem oberen Bereich ein Außengewinde zur Aufnahme eines Hülsrohres auf.
Die Fig. 2 zeigt die Anbohrarmatur in Bereitstellung vor dem Anbohren der Rohrleitung 10. Die untere Spitze des Bohrwerkzeugs 8 liegt an der Oberseite des Rohres 10 an. Die Gewindebuchse 12 ist nicht arretiert, sie ist also über das Sechskant an ihrem oberen Endbereich drehbar. Der Ventilteller 6 liegt in seiner oberen Endstellung an einer inneren Oberfläche des Gehäuses an, so daß der Gewindeabgang 9 freigegeben ist.
Die Fig. 3 zeigt die Anbohrarmatur während des Anbohrvorgangs. Das Bohrwerkzeug 8 ist teilweise in die Rohrwandung eingedrungen. Der Ventilteller 6 befindet sich in einer Zwischenlage, die die Gewindebohrung 9 für den Ausspülvorgang weitgehend frei läßt.
Der Anbohrvorgang wird, wie mit den bekannten Anbohr­ geräten üblich, durchgeführt:
Die Drehung des Bohrwerkzeuges erfolgt mittels eines Ratschenschlüssels über das Sechskant 13 der Gewinde­ buchse 12. Der Vorschub des Bohrwerkzeuges erfolgt mittels eines Vierkantschlüssels über das konische Vierkant 14 der Gewindespindel 7. Der Vorschub kann hierbei schrittweise, fein abgestuft und unabhängig von der Gewindesteigung erfolgen und kann so auf die verschiedenen Werkstoffe der Rohre 10 angepaßt werden. Bei Drehung der Gewindebuchse 12 wird das Spindelvier­ kant 14 mitgeführt, so daß der eingestellte Vorschub erhalten bleibt. Sobald die Spitze des Bohrwerkzeugs 8 die Wandung des Rohres 10 durchbohrt hat, tritt aus diesem unter Druck stehendes Strömungsmittel aus und spült die Bohrspäne durch den Gewindeabgang 9 fort.
Nach beendetem Anbohrvorgang wird die Gewindebuchse 12 über ihr Sechskant 13 mit einer Halteklemme 15 am Gehäuse gegen Drehen fixiert. Spindel 7, Ventilteller 6 und Bohrwerkzeug 8 bilden dann eine Einheit, die eine Ventilfunktion (AUF bzw. ZU) durchführt. Die Anbohr­ funktion wird dadurch zu einer Ventilfunktion umgewandelt.
Die Fig. 4 zeigt die Anbohr-Ventilarmatur in Offenstellung. Der Ventilteller 6 ist über den Befesti­ gungsring 11 eingerastet. Die Gewindebuchse 12 ist mittels der Halteklemme 15 arretiert. In diesem Zustand üben die Spindel 7 mit dem daran befestigten Bohrwerk­ zeug 8 und dem arretierten Ventilteller eine Ventil­ funktion aus.
Im dargestellten Zustand ist des Ventil geöffnet. Wird die Spindel über das an seinem oberen Ende ausgebildete Vierkant gedreht und damit nach unten in seine Endlage verfahren, so wird das Bohrwerkzeug 8 in die Bohrung hineinbewegt. Dabei wird das Bohrwerkzeug zwangsläufig Inkrustrierungen, die sich an der Wandung des Bohrlo­ ches gebildet haben sollten, wegbohren.
In der unteren Endlage der Spindel 7 befindet sich das Bohrwerkzeug 8, wie in Fig. 1 dargestellt, teilweise in dem Bohrloch, und der Ventilteller 6 liegt an der Dichtung 4 an und preßt diese gegen den Dichtring 2. Das Ventil ist geschlossen.
In der Querschnittsdarstellung der Fig. 4 sieht man eine von zwei Halbschalen 21, die das Rohr 10 umfassend zwischen Gehäuse 1 und Spannbügel 16 eingespannt sind. Diese Halbschalen dienen zur Verstärkung des Rohres. Sie werden insbesondere dann verwendet, wenn Kunst­ stoff- oder Kunstfaserrohre angebohrt werden sollen.
Die Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der Dichtring 2 mit einem Außengewinde 22 ausgerüstet und mit diesem Gewinde dichtend in das Gehäuse 1 eingeschraubt. Das Gewinde 23 am unteren, verjüngten Abschnitt des Dichtringes 2 dient zum Einschrauben der Anbohrarmatur in einen Schweiß-Stutzen 24 für ein Stahlrohr oder eine Schweiß-Sattel 25 für ein PE-Rohr.

Claims (17)

1. Anbohrarmatur, insbesondere für eine unter Druck stehende und dem Transport eines Gases oder einer Flüssigkeit dienende Rohrleitung, mit integrierter Ventilgarnitur, seitlichem Gewindeanschluß und einer Spanneinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Anbohrarmatur aus einem für alle Rohrgrößen und Rohr­ werkstoffe gleichen, einteiligen Gehäuse (1) besteht und einen Dichtring (2) zwischen dem Rohr (10), dem Gehäuse (1), und dem Ventilteller (6) enthält, und eine Gewindespindel (7), auf der ein Bohrwerkzeug (8) und der Ventilteller (6) befestigt sind.
2. Anbohrarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Dichtring (2) ein Dichtprofil (3) enthält und dieses zum Rohr (10) hin abdichtet.
3. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (2) eine Dichtung (5) zum Gehäuse (1) enthält.
4. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (2) die Dichtung (4) zum Ventilteller (6) enthält.
5. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unter­ schiedliche Dichtringe (2) mit Profildichtung (3) an ihrer rohrseitigen Auflage maßlich auf verschiedene Rohr-Außendurchmesser (10) ausgelegt sind, und daß diese Maße bestimmte Durchmesserbereiche abdecken.
6. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtringe (2) und die Dichtung (5) zum Gehäuse eine sich verjüngende, z. B. kegelige, Außenform haben und in einer im wesentlichen komplementären, z. B. kegeligen, Bohrung des Gehäuses (1) bei Montage und Aufspannen eingepreßt werden.
7. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilteller (6) während des Anbohrvorgangs oberhalb des Gewindeabgangs (9) einen Weg zum Ausspülen der Bohrspäne frei läßt, und daß dieser Ventilteller (6) nach dem Anbohrvorgang bei hochgeschraubter Gewinde­ spindel (7) oberhalb des Bohrwerkzeuges (8) in den Befestigungsring einrastet und in Folge mit diesem verbunden ist.
8. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (7) in einer drehbaren Gewindebuchse (12) gelagert und nach außen abgedichtet ist und zum Anbohrvorgang die Drehung des Bohrwerkzeuges über das Sechskant (13) der Gewindebuchse (12) erfolgt, wobei der Vorschub des Bohrwerkzeuges über das konische Vierkant (14) der Gewindespindel (7) schrittweise, fein abge­ stuft und unabhängig von der Gewindesteigung der Gewindespindel (7) vorgenommen werden kann.
9. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge­ henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebuchse (12) nach beendetem Anbohrvorgang über ihr Sechskant (13) mit einer Halteklemme (15) am Gehäuse (1) gegen Drehen fixierbar ist und dann beim Drehen der Gewindespindel (7) die Gewindespindel mit dem Ventilteller (6) eine Ventilfunktion (AUF bzw. ZU) durchführt.
10. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spanneinrichtung Spannbügel (16) umfaßt, die in ihrer Länge nach den unterschiedlichen Rohr-Außendurchmessern der Rohre (10) ausgelegt sind und einerseits am Gehäuse (1) durch einen Querbolzen (17) gelenkartig befestigt sind und andererseits mit einer z. B. T-förmigen Schrau­ be (18) und einer kalottenartigen Auflage (19) am Gehäuse (1) festschraubbar sind.
11. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrwerkzeug (8) wahlweise als Spiralbohrer oder als Fräser ausgeführt ist.
12. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (2) mit dem Dichtprofil (3) und den Dichtun­ gen (4 und 5) als einstückige Gummi-Metall-Verbindung hergestellt ist.
13. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1) im oberen spindelseitigem Bereich mit einem z. B. gegossenen Rundgewinde (20) zur Aufnahme des Hülsrohres der Einbaugarnitur ausgerüstet ist.
14. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei geteilte Halbschalen (21) das Rohr (10) umfassend zwischen Gehäuse (1) und Spanneinrichtung (16) einge­ spannt sind.
15. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrwerkzeug (8) zwangsläufig bei jedem Ventilhub die Anschlußbohrung im Rohr (10) frei bohrt und somit ggf. vorhandene Inkrustierungen durch einfache Wartungs-Bedienung von außen über die Einbaugarnitur beseitigt werden.
16. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub der steigenden Gewindespindel (7) konstruktiv auf die Schlüsselstange (26) einer Einbaugarnitur übertragen wird und somit die Ventilstellung (AUF-ZU) anzeigt.
17. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtring (2) mit Außengewinde (22) ausgerüstet ist und mit diesem Gewinde in das Gehäuse (1) dichtend eingeschraubt ist, und daß das Gewinde (23) auf dem Dichtring (2) zum Einschrauben der Anbohrarmatur in einen Schweiß-Stutzen (24) für Stahlrohr oder einen Schweiß-Sattel (25) für das Rohr (10) dient.
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