DE4239573A1 - Anbohrarmatur - Google Patents
AnbohrarmaturInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16L—PIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
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- F16L41/04—Tapping pipe walls, i.e. making connections through the walls of pipes while they are carrying fluids; Fittings therefor
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- Drilling And Boring (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Anbohrarmatur, insbesondere
für eine unter Druck stehende und dem Transport eines
Gases oder einer Flüssigkeit dienende Rohrleitung, mit
integrierter Ventilgarnitur, seitlichem Gewindeanschluß
und einer Spanneinrichtung.
Bekannt sind Anbohrschellen mit Ventilgarnitur, die für
jeden Rohranschluß (Rohrgröße und Rohrwerkstoff) ein
eigens abgestimmtes Gehäuse besitzen. Nachteilig dabei
ist es, daß durch die Vielzahl der Ausführungen Ver
wechslungen vorkommen und eine hohe Lagerhaltung
erforderlich ist, um alle handelsüblichen Rohre
abzudecken.
Weiterhin ist es bei den marktüblichen Anbohrschellen
notwendig, für das Anbohren der Rohrleitung ein schwe
res Anbohrgerät auf die Anbohrarmatur aufzuschrauben.
Dadurch wird die Arbeit im Rohrgraben erheblich er
schwert und zusätzliche Abdichtungen sind nach Abbau
des Anbohrgerätes erforderlich. Außerdem ist für jede
Anbohrung das Anbohrgerät erforderlich, d. h. paralleles
Arbeiten erfordert mehrere Geräte, die meistens aus
Kostengründen nicht zur Verfügung stehen. Lange Bau
stellenzeiten sind die negative Folge.
Die dauernde Wiederverwendung des Bohrwerkzeuges
solcher Anbohrgeräte führt zum Verschleiß der
Schneidflächen, der hohen Kraftaufwand erfordert.
Es sind Ventilanbohrschellen mit integriertem Bohrwerk
zeug bekannt (DE 37 04 321 C2), die jedoch nur für
Kunststoffrohre eingesetzt werden können, da die grobe
Gewindesteigung der Spindel als Werkzeugvorschub dient
und damit nur für weiche Werkstoffe wie Kunststoff
geeignet sind. Dieser grobe Vorschub belastet die
Kunststoffrohre außerdem sehr stark, vorzeitige Alte
rung sind die Folge. Außerdem sitzt bei diesen Ventil
anbohrschellen die Ventildichtung während des Bohrvor
gangs direkt über dem Bohrwerkzeug und behindert so das
Austreten der Bohrspäne.
Bei den bekannten Anbohrschellen sind für die verschie
denen Rohrarten unterschiedliche Ausführungen der
Befestigungstechnik erforderlich, z. B. elastische
Bänder oder Bügel bei Stahl- und Gußrohren, massive
Bügelschalen bei Kunststoffrohren, da diese gegen
Verspannung zu schützen sind, um erhöhte Alterung zu
vermeiden. Diese Vielzahl von Rohrbefestigungen ist für
die Verfügbarkeit und Lagerhaltung nachteilig und
erhöht die Kosten.
Bei den bekannten Anbohrschellen wächst bei mineralhal
tigen Wässern die im Rohr angebohrte Bohrung im Laufe
der Zeit zu und verringert somit den
Durchflußquerschnitt. Dies kann bis zum Ausfall der
Hauswasserversorgung führen. Zum Beseitigen dieser
Inkrustierungen ist ein Aufgraben der Anbohrarmatur und
ein erneutes Anbohren notwendig. Hierbei wird auch die
Straßenoberfläche zerstört. Dieser Aufwand ist ver
kehrsbehindernd und sehr teuer. Es sind Anbohrarmaturen
bekannt (DE 38 08 674 A1), die durch Einbringen einer
Kunststoff-Hülse versuchen, diesen Nachteil zu
beseitigen. Diese Lösung macht jedoch die Arbeit im
Rohrgraben kompliziert und teuer. Ferner ist nicht
kontrollierbar, ob die eingebrachte Kunststoff-Hülse
passend sitzt und somit auch die ihr zugesprochene
Aufgabe erfüllt.
Es sind Anbohrschellen bekannt, die spindelseitig am
Gehäuse mit Befestigungsmechanismen zur Halterung des
Hülsrohres der Einbaugarnitur ausgerüstet sind, z. B.
mit bajonettartigen Nocken. Diese Ausführungsarten
setzen die Verwendung spezieller systemgleicher Einbau
garnituren voraus, was die Verfügbarkeit beeinträchtigt
und teuer ist.
Anbohrschellen mit nichtsteigender Gewindespindel
lassen über die Einbaugarnituren nicht erkennen, ob die
Anbohrarmatur geöffnet oder geschlossen ist. Das führt
zu Fehlbedienung und somit zur Beschädigung der
Ventilgarnitur. Aufgraben und kompletter Ersatz sind
die nachteilige Folge.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ausgehend
von dem genannten Stand der Technik, eine Anbohrarmatur
zu schaffen, die diese Nachteile vermeidet, zuverlässig
arbeitet und die Arbeit im Rohrgraben erleichtert,
sowie die Lagerhaltung vereinfacht und dadurch Bauzeit
und Kosten spart.
Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Mit der Erfindung wird eine große Anzahl von Vorteilen
erzielt:
Die Anbohrarmatur übernimmt die Aufgabe des Anbohrens und anschließend die Ventilfunktion für den Hausanschluß. Die Anbohrarmatur ist universell für Stahl-, Guß- Kunststoff- und Faserstoff-Rohre geeignet. Wegen der universellen Verwendbarkeit ist nur eine geringe Lagerbevorratung erforderlich, wodurch die Lagerkosten gesenkt werden.
Die Anbohrarmatur übernimmt die Aufgabe des Anbohrens und anschließend die Ventilfunktion für den Hausanschluß. Die Anbohrarmatur ist universell für Stahl-, Guß- Kunststoff- und Faserstoff-Rohre geeignet. Wegen der universellen Verwendbarkeit ist nur eine geringe Lagerbevorratung erforderlich, wodurch die Lagerkosten gesenkt werden.
Da beim Anpressen mittels der Spanneinrichtung der
Dichtring an das Rohr angepreßt wird, kann das Gehäuse
für alle Rohrgrößen und Rohrwerkstoffe gleich und
einteilig sein.
Die Arbeit im Rohrgraben ist denkbar einfach. Die
Hausanschlußleitung wird direkt im Gehäuse einge
schraubt; es sind keine zusätzliche Fitting notwendig.
Der Abstand zwischen Rohrscheitel und Hausanschluß ist
deshalb gering und frostsicher.
Durch die Einmal-Verwendung des Bohrwerkzeugs wird mit
scharfem Werkzeug leicht und ohne unzulässige Kräfte
auf das Rohr gearbeitet.
Die erfindungsgemäße Anbohrarmatur erfüllt auch die
Anforderungen nach Dichtheitsprüfung mit Druckwasser
der auf dem Rohr installierten Anbohrarmatur, ein
schließlich der Abdichtung zum Rohr und der Hausan
schlußleitung bevor das Rohr angebohrt wird.
Bei Verwendung dieser Anbohrarmatur können innerhalb
einer Baustelle gleichzeitig mehrere Bohrstellen
ausgeführt werden, ohne daß ein hoher Werkzeugaufwand
notwendig ist. Das bedeutet schnelles paralleles und
kostensparendes Arbeiten im Rohrgraben.
Auf das spindelseitige gegossene Rundgewinde am Gehäuse
kann ein erwärmtes Kunststoff-Hülsrohr aufgeschraubt
werden und sitzt nach Abkühlung fest auf der
Anbohrarmatur. Dadurch ist eine jederzeit durchführbare
Befestigung der Einbaugarnitur auf dem Gehäuse möglich,
ohne teures Spezialhülsrohr.
Der Dichtring kann ein Dichtprofil enthalten und dieses
zum Rohr hin abdichten. Der Dichtring kann auch eine
Dichtung zum Gehäuse und/oder eine Dichtung zum Ventil
teller enthalten. Diese Weiterbildungen der Erfindung
ermöglichen eine optimale Ausbildung der Dichtwirkung
aufgrund der Auswahl der Dichtungsmaterialien entspre
chend dem Material des abzudichtenden Teils. Hinzu
kommt der Vorteil, daß diese verschiedenen Dichtungen
an bzw. in einem Bauteil, dem Dichtring, montiert sind,
so daß keine Versetzung der einzelnen Dichtungen
zueinander auftreten kann.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung sind
unterschiedliche Dichtringe mit Profildichtung an ihrer
rohrseitigen Auflage maßlich auf verschiedene
Rohr-Außendurchmesser ausgelegt sind, wobei diese Maße
gewünschte Durchmesserbereiche abdecken. Dabei dienen
vorzugsweise die Außendurchmesser von Kunststoffrohren
unterschiedlicher Größe als Richtmaß. Damit ist die
erfindungsgemäße Anbohrarmatur zur Anwendung bei
beliebigen Rohren geeignet.
Die Dichtringe und die Dichtung zum Gehäuse können eine
sich verjüngende, z. B. kegelige, Außenform haben und in
einer im wesentlichen komplementären, z. B. kegeligen
Bohrung des Gehäuses bei Montage und Aufschrauben mit
dem Spannbügel eingepreßt werden. Diese Weiterbildung
der Erfindung sichert eine besonders gute Abdichtung
zwischen Dichtring und Gehäuse.
Nach einer günstigen Ausführungsform der Erfindung wird
der Ventilteller während des Anbohrvorgangs oberhalb
des Gewindeabgangs gelagert und läßt den Weg zum
Ausspülen der Bohrspäne frei läßt. Der Ventilteller hat
dabei über die O-Ringabdichtung zwischen Ventilteller
und Spindel Reibungsschluß und behält dadurch seine
Lage auf der Spindel über den gesamten Anbohrvorgang.
Stellen sich Bohrspäne in den Weg, so kann der Ventil
teller nach oben ausweichen. Nach dem Anbohrvorgang
kann der Ventilteller bei hochgeschraubter Gewindespin
del oberhalb des Bohrwerkzeuges in den Befestigungsring
einrasten und ist dann mit diesem verbunden.
Die Gewindespindel ist vorteilhafterweise in einer
drehbaren Gewindebuchse gelagert und nach außen abge
dichtet, und zum Anbohrvorgang erfolgt die Drehung des
Bohrwerkzeuges über das Sechskant der Gewindebuchse.
Dabei kann der Vorschub des Bohrwerkzeuges über das
konische Vierkant der Gewindespindel schrittweise, fein
abgestuft und unabhängig von der Gewindesteigung der
Gewindespindel vorgenommen werden. Die Gewindespindel
erfüllt hierbei die Funktion einer Bohrstange. Hinzu
kommt der Vorteil, daß der Vorschub entsprechend dem
Rohrwerkstoff angepaßt werden kann und die Anbohrarma
tur deshalb für alle Rohrwerkstoffe verwendbar ist.
Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung kann die
die Gewindebuchse nach beendetem Anbohrvorgang über ihr
Sechskant mit einer Halteklemme am Gehäuse gegen Drehen
fixiert werden. Beim Drehen der Gewindespindel führt
diese mit dem Ventilteller eine Ventilfunktion (AUF
bzw. ZU) durch. Die Gewindespindel erfüllt hierbei die
Funktion einer Ventilspindel. Diese Weiterbildung der
Erfindung bringt den Vorteil einer einfachen Handhabung
und eines geringen Arbeitsaufwandes an der Baustelle.
Zur Halterung der Anbohrarmatur können Spannbügel in
ihrer Länge nach den unterschiedlichen
Rohr-Außendurchmessern der Rohre ausgelegt und einer
seits am Gehäuse durch einen Querbolzen gelenkartig
befestigt und andererseits mit einer z. B. T-förmigen
Schraube und einer kalottenartigen Auflage am Gehäuse
festgeschraubt werden. Die Armatur ist damit zur
Anwendung bei allen Rohrarten und Rohrgrößen geeignet.
Das Bohrwerkzeug kann wahlweise als Spiralbohrer oder
als Fräser ausgeführt sein. Diese optionale Auslegung
erlaubt die Anpassung an jeden Rohrwerkstoff.
Der Dichtring kann mit dem Dichtprofil und den Dichtun
gen als einstückige Gummi-Metall-Verbindung hergestellt
sein. Dadurch wird ein Montagefehler zwangsläufig
verhindert, und der Baustellenaufwand ist denkbar
gering.
Vorteilhafterweise ist das Gehäuse im oberen spindel
seitigem Bereich mit einem z. B. gegossenes Rundgewinde
zur Aufnahme des Hülsrohres der Einbaugarnitur
ausgerüstet. Damit entfällt die Notwendigkeit eines
Spezialrohres.
Ferner können für die Stabilisierung von
Kunststoffrohren zwei geteilte Halbschalen das Rohr
umfassend zwischen das Gehäuse und die Spannbügel
eingespannt sein. Dadurch wird ein guter Rohrschutz
gewährleistet.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung ist darin zu
sehen, daß das Bohrwerkzeug zwangsläufig bei jedem
Ventilhub die Anschlußbohrung im Rohr frei bohrt und
somit Inkrustierungen durch einfache Wartungs-Bedienung
von außen über die Einbaugarnitur beseitigt werden.
Dadurch wird eine hohe Verfügbarkeit gewährleistet. Ein
Nachbohren ist nicht erforderlich.
Der Hub der steigenden Gewindespindel wird nach einer
anderen Weiterbildung der Erfindung konstruktiv auf die
Schlüsselstange der Einbaugarnitur übertragen. Dadurch
wird die Ventilstellung von außen sichtbar. Diese
Weiterbildung schließt Fehlbedienungen aus.
Der Dichtring kann mit einem Außengewinde ausgerüstet
mit diesem Gewinde in das Gehäuse dichtend einge
schraubt sein. Das Gewinde auf dem Dichtring dient zum
Einschrauben der Anbohrarmatur in einen Schweiß-Stutzen
für Stahlrohr oder einen Schweiß-Sattel für das Rohr.
Auch diese Weiterbildung erhöht die universelle
Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Armatur.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen aus
den Ansprüchen in Verbindung mit der Beschreibung und
den Zeichnungen hervor; letztere zeigen:
Fig. 1 die Installation einer Einbaugarnitur,
Fig. 2 die Anbohrarmatur in Bereitstellung vor dem
Anbohren der Rohrleitung in einer beispielhaf
ten Ausführung,
Fig. 3 die Anbohrarmatur während des Anbohrvorgangs
in einer beispielhaften Ausführung,
Fig. 4 die Anbohrarmatur in Offenstellung mit einge
rastetem Ventilteller und mit eingelegten
Halbschalen zur Befestigung und Stabilisierung
von Kunststoffrohren.
Fig. 5 die Anbohrarmatur in Bereitstellung vor dem
Anbohren der Rohrleitung in einer beispielhaf
ten Ausführung zum Einschrauben in
Schweiß-Stutzen von Stahlrohren bzw.
Schweiß-Sattel von pE-Kunststoffrohren.
In der Fig. 1 sieht man einen Querschnitt durch die
Anbohrarmatur, deren Gehäuse 1 mittel eines Spannbügels
16 auf ein Rohr 10 aufgespannt ist. Der Spannbügel 16
ist durch einen Querbolzen 17 gelenkartig an einer
Seite des Gehäuses befestigt. Auf der anderen Seite ist
er mit einer T-förmigen Schraube 18 und einer kalot
tenartigen Auflage 19 am Gehäuse 1 festgeschraubt.
Zur besseren Abdichtung mit dem Rohr 10 ist in dem
Dichtring 2 ein Dichtprofil 3 enthalten. Ferner sind
zur besseren Abdichtung in diesem Ausführungsbeispiel
eine Dichtung 5 zur Anlage an dem Gehäuse 1 und eine
Dichtung 4 zur Anlage an dem Ventilteller 6
vorgesehen.
In einer zylindrischen Ausnehmung im oberen Teil des
Gehäuses ist eine drehbare Gewindebuchse 12 eingesetzt,
in welcher eine Spindel 7 über Gewinde steigend geführt
wird. Am unteren Ende der Spindel 7 ist ein Bohrwerk
zeug 8 befestigt.
In Fig. 1 ist die Spindel in ihrer unteren Endlage
dargestellt, in welcher das Bohrwerkzeug 8 durch die
Wandung des Rohres 10 in dessen Innenraum hineinragt.
In dieser Stellung wird der Ventilteller 6 durch die
Gewindespindel 7 auf die Dichtung 4 des Dichtrings 2
gepreßt und dichtet ab. Der Ventilteller 6 ist auf der
Spindel 7 mittels Befestigungsring 11 oberhalb des
Bohrwerkzeuges 8 fest verbunden.
Im mittleren Bereich des Gehäuses 1 befindet sich an
der rechten Seite ein Gewindeabgang 9, der im wesentli
chen zwei Funktionen erfüllt. Beim Anbohren des Rohres
werden über diesen die Bohrspäne fortgespült. Nach
Beendigung des Anbohrvorganges dient dieser Gewindeab
gang 9 zum Anschluß der Hausanschlußleitung.
Die drehbare Gewindebuchse 12 weist an ihrem oberen
Ende ein Sechskant 13 auf. Mittels einer Halteklemme
15, welche in zwei nutenförmige Aussparungen am oberen
Ende des Gehäu
ses 1 einrasten kann, kann die Gewindebuchse 12 gegen
Drehen arretiert werden.
Die Spindel 7 kann über ein an ihrem oberen Ende
ausgebildetes Vierkant betätigt werden. Bei festgesetz
ter Gewindebuchse 12 steigt bzw. sinkt die Spindel 7 bei
ihrer Betätigung.
Das Gehäuse 1 weist in seinem oberen Bereich ein
Außengewinde zur Aufnahme eines Hülsrohres auf.
Die Fig. 2 zeigt die Anbohrarmatur in Bereitstellung
vor dem Anbohren der Rohrleitung 10. Die untere Spitze
des Bohrwerkzeugs 8 liegt an der Oberseite des Rohres
10 an. Die Gewindebuchse 12 ist nicht arretiert, sie
ist also über das Sechskant an ihrem oberen Endbereich
drehbar. Der Ventilteller 6 liegt in seiner oberen
Endstellung an einer inneren Oberfläche des Gehäuses
an, so daß der Gewindeabgang 9 freigegeben ist.
Die Fig. 3 zeigt die Anbohrarmatur während des
Anbohrvorgangs. Das Bohrwerkzeug 8 ist teilweise in die
Rohrwandung eingedrungen. Der Ventilteller 6 befindet
sich in einer Zwischenlage, die die Gewindebohrung 9
für den Ausspülvorgang weitgehend frei läßt.
Der Anbohrvorgang wird, wie mit den bekannten Anbohr
geräten üblich, durchgeführt:
Die Drehung des Bohrwerkzeuges erfolgt mittels eines
Ratschenschlüssels über das Sechskant 13 der Gewinde
buchse 12. Der Vorschub des Bohrwerkzeuges erfolgt
mittels eines Vierkantschlüssels über das konische
Vierkant 14 der Gewindespindel 7. Der Vorschub kann
hierbei schrittweise, fein abgestuft und unabhängig von
der Gewindesteigung erfolgen und kann so auf die
verschiedenen Werkstoffe der Rohre 10 angepaßt werden.
Bei Drehung der Gewindebuchse 12 wird das Spindelvier
kant 14 mitgeführt, so daß der eingestellte Vorschub
erhalten bleibt. Sobald die Spitze des Bohrwerkzeugs 8
die Wandung des Rohres 10 durchbohrt hat, tritt aus
diesem unter Druck stehendes Strömungsmittel aus und
spült die Bohrspäne durch den Gewindeabgang 9 fort.
Nach beendetem Anbohrvorgang wird die Gewindebuchse 12
über ihr Sechskant 13 mit einer Halteklemme 15 am
Gehäuse gegen Drehen fixiert. Spindel 7, Ventilteller 6
und Bohrwerkzeug 8 bilden dann eine Einheit, die eine
Ventilfunktion (AUF bzw. ZU) durchführt. Die Anbohr
funktion wird dadurch zu einer Ventilfunktion
umgewandelt.
Die Fig. 4 zeigt die Anbohr-Ventilarmatur in
Offenstellung. Der Ventilteller 6 ist über den Befesti
gungsring 11 eingerastet. Die Gewindebuchse 12 ist
mittels der Halteklemme 15 arretiert. In diesem Zustand
üben die Spindel 7 mit dem daran befestigten Bohrwerk
zeug 8 und dem arretierten Ventilteller eine Ventil
funktion aus.
Im dargestellten Zustand ist des Ventil geöffnet. Wird
die Spindel über das an seinem oberen Ende ausgebildete
Vierkant gedreht und damit nach unten in seine Endlage
verfahren, so wird das Bohrwerkzeug 8 in die Bohrung
hineinbewegt. Dabei wird das Bohrwerkzeug zwangsläufig
Inkrustrierungen, die sich an der Wandung des Bohrlo
ches gebildet haben sollten, wegbohren.
In der unteren Endlage der Spindel 7 befindet sich das
Bohrwerkzeug 8, wie in Fig. 1 dargestellt, teilweise
in dem Bohrloch, und der Ventilteller 6 liegt an der
Dichtung 4 an und preßt diese gegen den Dichtring 2.
Das Ventil ist geschlossen.
In der Querschnittsdarstellung der Fig. 4 sieht man
eine von zwei Halbschalen 21, die das Rohr 10 umfassend
zwischen Gehäuse 1 und Spannbügel 16 eingespannt sind.
Diese Halbschalen dienen zur Verstärkung des Rohres.
Sie werden insbesondere dann verwendet, wenn Kunst
stoff- oder Kunstfaserrohre angebohrt werden sollen.
Die Fig. 5 zeigt eine andere Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher der Dichtring 2 mit einem
Außengewinde 22 ausgerüstet und mit diesem Gewinde
dichtend in das Gehäuse 1 eingeschraubt. Das Gewinde 23
am unteren, verjüngten Abschnitt des Dichtringes 2
dient zum Einschrauben der Anbohrarmatur in einen
Schweiß-Stutzen 24 für ein Stahlrohr oder eine
Schweiß-Sattel 25 für ein PE-Rohr.
Claims (17)
1. Anbohrarmatur, insbesondere für eine unter Druck
stehende und dem Transport eines Gases oder einer
Flüssigkeit dienende Rohrleitung, mit integrierter
Ventilgarnitur, seitlichem Gewindeanschluß und einer
Spanneinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anbohrarmatur aus einem für alle Rohrgrößen und Rohr
werkstoffe gleichen, einteiligen Gehäuse (1) besteht
und einen Dichtring (2) zwischen dem Rohr (10), dem
Gehäuse (1), und dem Ventilteller (6) enthält, und eine
Gewindespindel (7), auf der ein Bohrwerkzeug (8) und
der Ventilteller (6) befestigt sind.
2. Anbohrarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Dichtring (2) ein Dichtprofil (3) enthält
und dieses zum Rohr (10) hin abdichtet.
3. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtring (2) eine Dichtung (5) zum Gehäuse (1)
enthält.
4. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtring (2) die Dichtung (4) zum Ventilteller (6)
enthält.
5. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unter
schiedliche Dichtringe (2) mit Profildichtung (3) an
ihrer rohrseitigen Auflage maßlich auf verschiedene
Rohr-Außendurchmesser (10) ausgelegt sind, und daß
diese Maße bestimmte Durchmesserbereiche abdecken.
6. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtringe (2) und die Dichtung (5) zum Gehäuse eine
sich verjüngende, z. B. kegelige, Außenform haben und in
einer im wesentlichen komplementären, z. B. kegeligen,
Bohrung des Gehäuses (1) bei Montage und Aufspannen
eingepreßt werden.
7. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ventilteller (6) während des Anbohrvorgangs oberhalb
des Gewindeabgangs (9) einen Weg zum Ausspülen der
Bohrspäne frei läßt, und daß dieser Ventilteller (6)
nach dem Anbohrvorgang bei hochgeschraubter Gewinde
spindel (7) oberhalb des Bohrwerkzeuges (8) in den
Befestigungsring einrastet und in Folge mit diesem
verbunden ist.
8. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gewindespindel (7) in einer drehbaren Gewindebuchse
(12) gelagert und nach außen abgedichtet ist und zum
Anbohrvorgang die Drehung des Bohrwerkzeuges über das
Sechskant (13) der Gewindebuchse (12) erfolgt, wobei der
Vorschub des Bohrwerkzeuges über das konische Vierkant
(14) der Gewindespindel (7) schrittweise, fein abge
stuft und unabhängig von der Gewindesteigung der
Gewindespindel (7) vorgenommen werden kann.
9. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorherge
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gewindebuchse (12) nach beendetem Anbohrvorgang über
ihr Sechskant (13) mit einer Halteklemme (15) am
Gehäuse (1) gegen Drehen fixierbar ist und dann beim
Drehen der Gewindespindel (7) die Gewindespindel mit
dem Ventilteller (6) eine Ventilfunktion (AUF bzw. ZU)
durchführt.
10. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spanneinrichtung Spannbügel (16) umfaßt, die in ihrer
Länge nach den unterschiedlichen Rohr-Außendurchmessern
der Rohre (10) ausgelegt sind und einerseits am Gehäuse
(1) durch einen Querbolzen (17) gelenkartig befestigt
sind und andererseits mit einer z. B. T-förmigen Schrau
be (18) und einer kalottenartigen Auflage (19) am
Gehäuse (1) festschraubbar sind.
11. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bohrwerkzeug (8) wahlweise als Spiralbohrer oder als
Fräser ausgeführt ist.
12. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Dichtring (2) mit dem Dichtprofil (3) und den Dichtun
gen (4 und 5) als einstückige Gummi-Metall-Verbindung
hergestellt ist.
13. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gehäuse (1) im oberen spindelseitigem Bereich mit einem
z. B. gegossenen Rundgewinde (20) zur Aufnahme des
Hülsrohres der Einbaugarnitur ausgerüstet ist.
14. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
geteilte Halbschalen (21) das Rohr (10) umfassend
zwischen Gehäuse (1) und Spanneinrichtung (16) einge
spannt sind.
15. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Bohrwerkzeug (8) zwangsläufig bei jedem Ventilhub die
Anschlußbohrung im Rohr (10) frei bohrt und somit ggf.
vorhandene Inkrustierungen durch einfache
Wartungs-Bedienung von außen über die Einbaugarnitur
beseitigt werden.
16. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub
der steigenden Gewindespindel (7) konstruktiv auf die
Schlüsselstange (26) einer Einbaugarnitur übertragen
wird und somit die Ventilstellung (AUF-ZU) anzeigt.
17. Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dichtring (2) mit Außengewinde (22) ausgerüstet ist
und mit diesem Gewinde in das Gehäuse (1) dichtend
eingeschraubt ist, und daß das Gewinde (23) auf dem
Dichtring (2) zum Einschrauben der Anbohrarmatur in
einen Schweiß-Stutzen (24) für Stahlrohr oder einen
Schweiß-Sattel (25) für das Rohr (10) dient.
Priority Applications (1)
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DE19924239573 DE4239573C2 (de) | 1992-11-25 | 1992-11-25 | Anbohrarmatur für unter Mediumdruck stehende Rohrleitungen |
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ID=6473591
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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