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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Anbohrarmatur für Kunststoffrohre,
mit einem mit dem Kunststoffrohr verbundenen Stutzen festlegbaren Anschlusselement,
in dem ein kombinierter Ventil- und Bohreinsatz bewegbar ist, wobei
der Ventileinsatz von dem Bohreinsatz abkoppelbar ist, und der Bohreinsatz
endseitig einen hohlen Schneidkopf aufweist, und der Ventileinsatz
zur Abdichtung an einen Ventilsitz anlegbar ist, sowie ein Verfahren
zum Anschließen
einer Anbohrarmatur an einem Kunststoffrohr.
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Aus
der
DE 196 29 459 ist
eine Anbohrarmatur für
Kunststoffrohre bekannt, welche an einem eine Flüssigkeit führenden Kunststoffrohr festlegbar
ist. Hierfür
ist ein Ventileinsatz vorgesehen, der einen Schneidkopf aufweist,
um eine Bohrung in dem Kunststoffrohr anzubringen. Der in dem Schneidkopf aufgenommene
Stopfen wird dann aus dem zylindrischen Schneidkopf entfernt und
der Schneidkopf verbleibt an dem Kunststoffrohr. An seiner Oberseite
ist ein Ventilsitz ausgebildet, damit ein Ventilkörper dichtend
an diesen anlegbar ist. Eine solche Anbohrarmatur eignet sich zum
Anschließen
an Kunststoffrohre, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind,
jedoch nicht für
Gasleitungen, bei denen höhere
Dichtigkeitsanforderungen gegeben sind. Denn es ist bekannt, dass die
Kunststoffrohre in geringem Maße
fließen
können,
sodass sich an dem zylindrischen Schneidkopf Undichtigkeiten ergeben
können,
die für
den Einsatz an Gasleitungen nicht hinnehmbar sind, wobei Undichtigkeiten
auch bei Flüssigkeiten
nach Möglichkeit zu
vermeiden sind, jedoch durch die einschlägigen Normen geringere Anforderungen
vorhanden sind. Zudem ist bei der vorbekannten Anbohrarmatur nachteilig,
dass die Montage vergleichsweise aufwendig ist, da der Stopfen aus
dem Schneidkopf entfernt werden muss und auch die Späne und andere Verunreinigungen
nicht eingeschlossen werden sollen.
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Für Gasleitungen
sind ferner Anbohrarmaturen bekannt, bei denen an einem Anschlussstutzen eine
Heizspirale integriert ist, damit das Kunststoffmaterial des Anschlussstutzen
mit demjenigen des Kunststoffrohres verschweißt werden kann. Dabei ist jedoch
problematisch, dass es bei kalten Temperaturen oder bei mit Flüssigkeit
gefüllten
Leitungen die Verflüssigung
nicht ausreichend ist, um eine dauerhaft dichte Verbindung zu erhalten.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Anbohrarmatur
für Kunststoffrohre
und ein Verfahren zum Anschließen
einer solchen Anbohrarmatur zu schaffen, die eine dauerhafte und
sichere Abdichtung gewährleistet
und einfach zu montieren ist.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Anbohrarmatur mit den Merkmalen des Anspruches
1 sowie einem Verfahren zum Anschließen einer Anbohrarmatur mit den
Merkmalen des Anspruches 12 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist der
Ventilsitz an dem Anschlusselement beabstandet von dem Bohreinsatz
ausgebildet, so dass eine geringfügige Bewegung des Bohreinsatzes
keinen Einfluss auf die Abdichtung der Anbohrarmatur hat. Denn im
Laufe der Zeit kann es zu einem Fließen des Kunststoffrohres kommen
und eine geringfügige
Lageveränderung des
Bohreinsatzes kann zu Undichtigkeiten führen, wenn ein Ventilkörper an
dem Bohreinsatz angreift. Die Funktion der Abdichtung ist somit von
dem Bohreinsatz entkoppelt, so dass auch eine Abdichtung bereitgestellt
wird, wenn zwischen Bohreinsatz und Kunststoffrohr kleinere Undichtigkeiten
auftreten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Anschlusselement
T-förmig ausgebildet
ist und der Ventilsitz ist an dem zum Kunststoffrohr gewandten Stutzen
ausgebildet. Dadurch bleibt bei einem Schließen des Ventilsitzes der Stutzen
in Verbindung mit dem Kunststoffrohr, während der Bereich stromabwärts von
dem Ventilsitz durch einen Ventilkörper abgedichtet werden kann.
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Vorzugsweise
weist der Bohreinsatz eine sich außen konisch aufweitende Wand
auf, die klemmend an dem Kunststoffrohr festlegbar ist. Dadurch kann
das Kunststoffmaterial benachbart zu dem Bohreinsatz geringfügig komprimiert
werden und liegt mit einem Anpressdruck an dem Bohreinsatz an, weshalb
eine dauerhafte Festlegung des Bohreinsatzes an dem Kunststoffrohr
gewährleistet
wird. Denn geringfügige
Materialveränderungen
können
durch das klemmende Anliegen des Bohreinsatzes kompensiert werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung vergrößert sich die Wandstärke des
Bohreinsatzes in dem sich konisch aufweitenden Abschnitt. Dadurch
wird erreicht, dass der Bohreinsatz eine erhöhte Festigkeit in dem beanspruchten
Bereich erhält,
da der dauerhafte Anpressdruck des Kunststoffrohres ansonsten auch
den Bohreinsatz deformieren könnte.
Die Vergrößerung der
Wandstärke
kann auch soweit gehen, dass sich der innere Querschnitt des Bohreinsatzes
zu dem Ventilsitz hin verjüngt.
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Vorzugsweise
sind an dem Bohreinsatz beabstandet von einer Schneidkante am Schneidkopf seitliche Öffnungen
vorgesehen, über
die eine Fluidverbindung zwischen Kunststoffrohr und Anschlusselement
herstellbar ist. Es ist natürlich
möglich,
auch nur eine Öffnung
vorzusehen, wobei mehrere Öffnungen
in regelmäßigen Abständen an
dem Bohreinsatz verteilt sein können,
damit unabhängig
von der Strömungsrichtung
des Fluides ein entsprechender Anschluss durch den Bohreinsatz hergestellt
werden kann.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an dem Bohreinsatz auf
der vom Schneidkopf abgewandten Seite ein radial hervorstehender Kragen
vorgesehen, der an einem von dem Kunststoffrohr beabstandeten Anschlag
anliegt. Der Anschlag kann dabei an dem Anschlusselement ausgebildet
sein und hat den Vorteil, dass der Bohreinsatz in einer bestimmten
Einstecktiefe in das Kunststoffrohr montiert wird. Dadurch können die
Kräfteverhältnisse
an dem Bohreinsatz und dem Kunststoffrohr durch die Einstecktiefe
relativ genau bestimmt werden. Es wird vermieden, dass das Kunststoffrohr
versehentlich durch die konische Fläche überbeansprucht wird oder ein
zu geringer Anpressdruck vorgesehen wird.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn an dem Schneidkopf innen Rippen zur Fixierung
eines aus dem Kunststoffrohres herausgeschnittenen Abschnittes ausgebildet
sind. Dadurch kann der herausgeschnittene Stopfen klemmend fixiert
werden und es besteht nicht die Gefahr, dass dieser den Bohreinsatz
versehentlich verschließt.
Die Rippen können dabei
ringförmig
oder gewindeartig ausgebildet sein, damit der Bohreinsatz sich beim
Anbohren mit dem Stopfen verkeilt. Zur Sicherheit können an
dem Bohreinsatz auch seitliche Vorsprünge angeordnet sein, die verhindern,
dass sich der Stopfen zu der Abströmkanal in dem Bohreinsatz hin
bewegt. Ebenso kann an dem Bohreinsatz eine Zwischenwand vorgesehen
sein, um den Strömungsbereich
und die Aufnahme mit dem Stopfen voneinander zu trennen.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Ventileinsatz einen über eine Spindel
zu dem Ventilsitz bewegbaren Ventilkörper, der dann durch manuelles
oder automatisches Drehen einfach bewegbar ist.
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Vorteilhaft
weist der Bohreinsatz einen zylindrischen Abschnitt auf, in den
ein vorderer Abschnitt des Ventileinsatzes klemmend festgelegt ist,
wobei nach einem Schneidvorgang der vordere Abschnitt des Ventileinsatzes
aus dem zylindrischen Abschnitt herausziehbar ist. Dadurch kann
der Bohreinsatz beispielsweise über
einen O-Ring klemmend an dem Ventileinsatz vorfixiert werden, wobei
anschließend eine
Entkopplung problemlos erfolgen kann.
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Der
Ventileinsatz kann mindestens einen Mitnehmer aufweisen, der den
Bohreinsatz in eine Richtung zu dem Kunststoffrohr drehend mitnimmt und
in die entgegengesetzte Richtung von dem Bohreinsatz abhebbar ist.
Dadurch kann der Ventileinsatz mit dem Mitnehmer verwendet werden,
um den Bohreinsatz in das Kunststoffrohr einzubringen und in die
gewünschte
Position einzudrehen. Anschließend
kann der Mitnehmer in die andere Richtung bewegt werden, wodurch
sich der Ventileinsatz von dem Bohreinsatz abhebt.
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Bevorzugt
ist das Anschlusselement T-förmig
ausgebildet und weist einen Abgangsstutzen auf, der durch Kaltumformung
mit einem eingesteckten Rohrende verpressbar ist. Dadurch lässt sich
die Anbohrarmatur besonders leicht und schnell mit einem Leitungssystem
verbinden, wobei Standardwerkzeuge verwendet werden können. An
dem Abgangsstutzen ist vorzugsweise eine Aufnahme für einen
Dicht- und/oder
Schneidring ausgebildet, um eine dauerhafte Verbindung durch ein
Verpressen des Abgangsstutzens herstellen zu können.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird zunächst
eine Rohrschelle mit einem Anschlussstutzen an einem Kunststoffrohr
angebracht und dann ein Anschlusselement an dem Anschlussstutzen montiert.
Dann wird ein kombinierter Ventil- und Bohreinsatzes durch das Anschlusselement
durchgeführt und
ein Wandabschnitt des Kunststoffrohres angebohrt, wobei ein kreisförmigen Abschnittes
des Kunststoffrohres in den Bohreinsatz aufgenommen wird. Dann wir
der Bohreinsatzes weiter in das Kunststoffrohr eingeschoben und
der Bohreinsatzes mit dem Abschnitt des Kunststoffrohres an dem
Bohrloch festgelegt. Dadurch kann die Montage der Anbohrarmatur
einfach und schnell erfolgen, insbesondere muss der herausgeschnittene
Abschnitt des Kunststoffrohres nicht mühsam aus der Anbohrarmatur entfernt
werden.
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Vorzugsweise
wird durch weiteres Einschieben bzw. Eindrehen des Bohreinsatzes
das Bohrloch durch eine konische Außenwand des Bohreinsatzes aufgeweitet
und der Bohreinsatz an dem Bohrloch dadurch klemmend festgelegt.
Das Festklemmen des Bohreinsatzes erfolgt mit derselben Bewegung, mit
der auch das Bohren vorgenommen wurde. Anschließend kann dann der Ventileinsatz
von dem Bohreinsatz abgekoppelt werden um eine Verbindung zwischen
dem Kunststoffrohr und einem Abgang des T-förmigen Anschlusselementes herzustellen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug
auf die beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anbohrarmatur vor der Montage;
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2 eine
geschnittene Seitenansicht der Anbohrarmatur der 1 bei
der Montage;
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3 eine
geschnittene Seitenansicht der Anbohrarmatur der 1 bei
der Montage;
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4 eine
geschnittene Seitenansicht der Anbohrarmatur der 1 mit
abgekoppeltem Bohreinsatz;
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5 eine
perspektivische Ansicht des Bohreinsatzes mit dem Ventileinsatz
der Anbohrarmatur der 1;
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6 eine
perspektivische Ansicht eines Bohreinsatzes mit dem Ventileinsatz
nach einer modifizierten Ausführungsform;
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7 eine
perspektivische Ansicht eines Bohreinsatzes mit dem Ventileinsatz
nach einer modifizierten Ausführungsform;
und
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8 zwei
Ansichten eines Bohreinsatzes mit dem Ventileinsatz nach einer modifizierten
Ausführungsform.
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Eine
Anbohrarmatur soll einen Anschluss an einem Kunststoffrohr 1 herstellen,
wobei der Begriff „Kunststoffrohr" auch ein aus mehreren
Schichten aufgebautes Rohr umfassen soll. An dem Kunststoffrohr 1 ist
eine erste Rohrschelle 2 und eine zweite Rohrschelle 3 montiert,
die etwa hälftig
das Kunststoffrohr 1 umschließen und an gegenüberliegenden Seiten
hervorstehende Flansche aufweisen, in denen Bohrungen 5 ausgespart
sind, sodass über
mehrere Schraubverbindungen die Schellen 2 und 3 klemmend
an dem Kunststoffrohr 1 festlegbar sind. An der Schelle 2 ist
ein Anschlussstutzen 6 angeformt, der auf der zum Kunststoffrohr 1 gewandten
Seite in bekannter Weise über
Dichtmittel abgedichtet ist.
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An
dem Anschlussstutzen 6 ist eine Hülse 7 festgelegt,
die auch integral mit der Rohrschelle 2 ausgebildet sein
kann. Die Hülse 7 ist
auf der gegenüberliegenden
Seite mit einem Stutzen 9 eines Anschlusselementes 8 verbunden
und über
Dichtringe 10 abgedichtet. Das Anschlusselement 8 ist
T-förmig ausgebildet
und umfasst eine zylindrische Aufnahme 11, die in einer
Achse mit dem Anschlussstutzen 9 angeordnet ist. Rechtwinklig
hierzu ist ein Abgangsstutzen 12 angeordnet, der aus einem
verpressbaren Material, beispielsweise Rotguss, Kupfer oder Stahl hergestellt
ist und an dem eine erste Aufnahme für einen Dichtring 13 und
eine zweite Aufnahme 14 für einen Schneidring 15 ausgebildet
ist. Es ist natürlich auch
möglich,
nur eine Aufnahme für
einen Dichtring 13 und/oder Schneidring 15 vorzusehen.
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Die
Anbohrarmatur umfasst ferner einen Bohreinsatz 16, der
mit einem Ventileinsatz 17 gekoppelt ist. Der Ventileinsatz 17 ist über einen
Bolzen mit einer Spindelmutter 23 verbunden, die in einer Hülse 18 aufgenommen
ist. An der Hülse 18 ist
auf der zum Bohreinsatz 16 gerichteten Seite ein Gewinde 19 angeformt,
das in ein Innengewinde 20 an der Aufnahme 11 eingedreht
werden kann.
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Wie
in 2 gezeigt ist, befindet sich nach dem Eindrehen
des Gewindes 19 in der Aufnahme 11 der Bohreinsatz 16 und
der Ventileinsatz 17 innerhalb des T-förmigen
Anschlusselementes 8. Die Spindelmutter 23 ist
in Eingriff mit einer Spindel 22, die an einem Drehteil 21 ausgebildet
ist. Das Drehteil 21 steht nach oben über die Hülse 18 hervor und
kann durch ein Griffelement gedreht werden, wobei die Spindel 22 axial
festgelegt ist, sodass sich bei einem Drehen die Spindelmutter 23 innerhalb
der Hülse 18 axial
bewegt, zusammen mit dem Ventileinsatz 17 und dem Bohreinsatz 16.
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Durch
Drehen der Spindel 22 wird dann eine Position erreicht,
wie sie in 3 gezeigt ist. Der Bohreinsatz 16 wurde
soweit in das Kunststoffrohr 1 eingeschoben, bis ein Schneidkopf 24 die
Wand des Kunststoffrohres 1 durchdringt und innerhalb einen Stopfen 25 des
Kunststoffrohres 1 heraustrennt. Anschließend wird
der Bohreinsatz 16 noch weiter eingedreht, damit oberhalb
des Stopfens 25 angeordnete Öffnungen 26 in der
Seitenwand des Bohreinsatzes innerhalb des Kunststoffrohres 1 liegen
und damit durch die Öffnungen 26 ein
Fluid durch den Bohreinsatz 16 strömen kann.
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Der
Bohreinsatz 16 weist oberhalb des Schneidkopfes 24 einen
Bereich 27 auf, an dem sich die äußere Seitenwand konisch erweitert.
Durch das weitere Eindrehen bzw. Einschieben des Bohreinsatzes 16 wird
das Kunststoffrohr 1 benachbart zu dem Bohreinsatz 16 komprimiert
und der Bohreinsatz 16 wird dort klemmend festgelegt. In
dem Bereich 27 mit der konischen Erweiterung verdickt sich
die Wandstärke
des Bohreinsatzes 16, wobei sich ein Durchfluss 28 ausbildet,
der auf der zum Ventileinsatz 17 gewandten Seite einen
geringeren Strömungsquerschnitt
besitzt als benachbart zu den Öffnungen 26.
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An
dem Bohreinsatz 16 ist ferner ein zylindrischer Abschnitt 29 außerhalb
des Kunststoffrohres 1 angeordnet, in den ein vorderer
Abschnitt 32 des Ventileinsatz 17 eingreift und
klemmend über
einen O-Ring 33 festgelegt ist. Die Einstecktiefe des vorderen
Abschnittes 32 ist durch einen radial hervorstehenden Ring 34 begrenzt,
der an einer oberen Fläche des
Bohreinsatzes 16 anliegt und eine Kraft in axiale Richtung übertragen
kann.
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Der
Bohreinsatz 16 weist im oberen Bereich einen radial hervorstehenden
Kragen 30 auf, der an einem ringförmigen Anschlag 31 abgestützt ist. Nachdem
der Anschlag 31 an der Hülse 7 ausgebildet
ist, die eine definierte Einstecktiefe durch die Verbindung mit
dem Anschlussstutzen 6 besitzt, kann die Einstecktiefe
des aus Metall bestehenden Bohreinsatzes 16 genau vorherbestimmt
werden. Dadurch lassen sich definierte mechanische Verhältnisse
insbesondere im Bereich der konisch sich aufweitenden Wand 27 erzeugen,
also das Kunststoffrohr 1 liegt mit vorbe stimmtem Anpressdruck
an dem Bohreinsatz 16 an. Durch den Anschlag 31 kann
somit die mechanische Belastung des Kunststoffrohrs 1 in gewissen
Grenzen gehalten werden.
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Wie
in 4 gezeigt ist kann der Ventileinsatz 17 von
dem Bohreinsatz 16 entfernt werden. Hierfür wird die
Spindel 22 wieder in die gegenläufige Richtung gedreht, sodass
sich der Ventileinsatz 17 nun von dem Kunststoffrohr 1 wegbewegt
und dadurch der vordere Abschnitt 32 unter Überwindung der
Klemmkräfte
durch den O-Ring 33 aus dem zylindrischen Abschnitt 29 herausgezogen
wird. Ein in dem Kunststoffrohr 1 enthaltenes Fluid kann
nun durch den Durchfluss 28, den Stutzen 9 des
Anschlusselementes 8 zu dem Abgangsschutzen 12 strömen, an
dem eine Rohrleitung anschließbar
ist.
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Zum
Verschließen
der Anbohrarmatur ist eine ringförmige
Dichtung 40 an einer Stufe der Spindelmutter 23 angeordnet,
wobei das Dichtelement 40 gegen einen Ventilsitz 41 an
dem Stutzen innerhalb des Anschlusselementes 8 gedrückt werden
kann, sodass benachbart vor dem Abgangsstutzen 12 eine Abdichtung
erreicht werden kann. Der Ventilsitz 41 ist dabei ringförmig ausgebildet
und verjüngt
sich zu dem Ende des Stutzens 9 hin konisch.
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In 5 ist
eine perspektivische Ansicht des aus Metall bestehenden Bohreinsatzes 16 und
dem unteren Teil des Ventileinsatzes 17 dargestellt. Der Bohreinsatz 16 weist
einen unteren Schneidkopf 24 mit einer Schneidkante auf,
in dem Rillen ausgebildet sind, damit ein Stopfen 25 klemmend
in dem Schneidkopf 24 festgelegt werden kann. Oberhalb des
Schneidkopfes 24 sind umlaufend mehrere Öffnungen 26 ausgebildet,
die beim Einfügen
des Bohreinsatzes 16 in dem Kunststoffrohr 1 angeordnet sind.
An den Öffnungen 26 beginnend
schließt
sich ein sich konisch aufweitender Abschnitt 27 an, der dann
an dem Kunststoffrohr 1 in dem Bohrloch anliegt und dort
klemmend festlegbar ist. Es ist auch möglich, an dem Abschnitt 27 statt
der Aufweitung oder zusätzlich
hierzu Profilierungen vorzusehen, die sich in das Material des Kunststoffrohres 1 eingraben.
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An
dem oberen Bereich des Bohreinsatzes 16 ist ein Kragen 30 vorgesehen,
an dem oben zwei Anschläge 35 angeordnet
sind. An diesen Anschlägen 35 liegt
ein Mitnehmer 36 an, der an dem radial hervorstehenden
Ring 34 des Ventileinsatzes 17 angeformt ist.
Durch den radial hervorstehenden Mitnehmer 36 ist der Bohreinsatz 16 drehfest
mit dem Ventilsitz verbunden und kann sowohl drehend als auch in
axiale Richtung in das Kunststoffrohr 1 eingeschoben werden.
Sobald der Bohreinsatz 16 klemmend festgelegt ist, kann
der Ventileinsatz 17 in die entgegengesetzte Richtung gedreht
werden, sodass der Mitnehmer 36 sich von dem Anschlag 35 und dem
Kragen 30 löst
und dadurch den Durchfluss 28 freigeben kann.
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In 6 ist
eine zu 5 modifizierte Ausgestaltung
des Bohreinsatzes 16 dargestellt. Diese unterscheidet sich
durch die Gestaltung eines Anschlages 35', der zapfenförmig von dem Kragen 30 nach
oben hervorsteht. An diesem Anschlag 35' kann der Mitnehmer an dem Ring 34 des
Ventileinsatzes 17 angreifen.
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Bei
dem in 7 dargestellten Ausführungsbeispiel des Bohreinsatzes 16 ist
an dem Kragen 30 eine ringförmige Verzahnung 45 ausgebildet.
Diese Verzahnung 45 kann in Eingriff mit einer weiteren Verzahnung 46 gebracht
werden, die an einer Unterseite des Ringes 34 des Ventilseinsatzes 17 ausgebildet
ist. Auch durch solche Verzahnungen 45 und 46 kann
eine drehfeste Verbindung des Bohreinsatzes 16 an dem Ventileinsatz 17 zumindest
in eine Richtung erreicht werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform nach
den 8A und 8B ist
an dem Bohreinsatz 16 an der vom Schneidkopf abgewandten
Seite ein nach außen
hervorstehender Kragen 50 gebildet, der eine zu dem Ventileinsatz 17 weisende
Verzahnung 55 aufweist. Die Verzahnung 55 ist
in Eingriff mit einer Verzahnung 56, die an einem ringförmigen Abschnitt an
einem Stopfen 51 des Ventileinsatzes 17 ausgebildet
ist, um eine drehfeste Verbindung zwischen Ventileinsatz 17 und
Bohreinsatz 16 zu erhalten. Bei dieser Ausgestaltung ist
der zylindrische Abschnitt 29 in dem Bohreinsatz 16 mit
größerem Durchmesser und
einer im wesentlichen gleichbleibenden Wandstärke ausgebildet, so dass sich
ein Durchgangskanal mit großem
Durchmesser in dem Bohreinsatz 16 ausbildet, der einen
geringen Strömungswiderstand besitzt.
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In
den dargestellten Ausführungsbeispielen ist
die konische Aufweitung des Abschnittes 27 in einem Bereich
von etwa 10° angeordnet,
wobei die Aufweitung natürlich
auch in anderen Bereichen, beispielsweise 3 bis 20° gewählt werden
kann, je nach den Materialeigenschaften des Kunststoffrohres 1. Zudem
kann die Wanddicke des Bohreinsatzes 16 variiert werden,
je nach den zu erwartenden Belastungen.
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An
dem Schneidkopf 24 können
stirnseitig ferner Schneiden oder Schneidzähne angeformt sein, um die
Montage des Bohreinsatzes 16 zu erleichtern.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Anschlusselement 8 mit einem als Pressverbinder
ausgebildeten Abgangsstutzen 12 versehen. Es ist natürlich möglich, auch
andere Anschlusselemente vorzusehen, die eine Gewindeverbindung
oder andere Verbindungstechniken einsetzen.