DE10320997B4 - Ventil-Anbohrarmatur - Google Patents
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Abstract
Ventil-Anbohrarmatur mit einem Gehäuse (6), einem auf einer Rohrleitung (21) befestigbaren Sattel (20), einem Abzweigstutzen (7), einem Ventilkörper (13) und einem Schneidwerkzeug (11), wobei der Ventilkörper (13) und das Schneidwerkzeug (11) im Gehäuse (6) über eine Antriebsspindel (1) längsverschiebbar angeordnet sind und die Antriebsspindel (1) aus einem aus dem Gehäuse (6) herausgeführten Schaft (1a) und einer am gehäuseinneren Ende des Schafts (1a) angeordneten Hülse (1b) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1b) und der Ventilkörper (13) so zueinander axial verschiebbar verbunden sind, dass die Hülse (1b) in einer oberen Endlage des Schneidwerkzeugs (11) zumindest nahezu vollständig in dem Ventilkörper (13) aufnehmbar ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Ventil-Anbohrarmatur mit einem Gehäuse, einem auf einer Rohrleitung befestigbaren Sattel, einem Abzweigstutzen, einem Ventilkörper und einem Schneidwerkzeug, wobei der Ventilkörper und das Schneidwerkzeug im Gehäuse über eine Antriebsspindel längsverschiebbar angeordnet sind und die Antriebsspindel aus einem aus dem Gehäuse herausgeführten Schaft und einer am gehäuseinneren Ende des Schaftes angeordneten Hülse besteht.
- Eine solche Ventil-Anbohrarmatur ist beispielsweise aus der
DE 198 01 851 A1 bekannt. Sie dient dazu, von Rohrleitungen Abzweigstellen, beispielsweise zur Herstellung eines Hausanschlusses, zu schaffen. Hierzu wird die Anbohrarmatur mit ihrem aus Kunststoff bestehenden Sattel auf die ebenfalls aus Kunststoff bestehende Rohrleitung aufgesetzt und fixiert. Üblicherweise sind im Sattel Heizdrähte integriert, die durch Anlegen einer Spannung so weit erhitzt werden können, dass der Sattel mit der Rohrleitung verschweißt wird und dadurch eine dichte Verbindung zwischen der Anbohrarmatur und der Rohrleitung herstellbar ist. - Über das in der Anbohrarmatur angeordnete Schneidwerkzeug wird die Rohrleitung ”angebohrt” und dadurch die Verbindung zwischen der Rohrleitung und dem mit dem Abzweigstutzen der Armatur verbundenen Hausanschluss hergestellt.
- Bei der aus der
DE 44 08 817 C1 bekannten Ventil-Anbohrarmatur sind der Ventilkörper und das Schneidwerkzeug miteinander verbunden. Durch Drehen der Spindel bewegen sich sowohl der Ventilkörper als auch das Schneidwerkzeug drehend auf das Rohr zu. Ist das Rohr aufgetrennt, dichtet der Ventilkörper in seinem Sitz im Gehäuse ab. - Ist der Hausanschluss hergestellt, werden der Ventilkörper und das Schneidwerkzeug über die Spindel nach oben zurückgedreht. Nachteilig bei den bekannten Ventil-Anbohrarmaturen ist, dass der Ventilkörper bzw. das Schneidwerkzeug in der oberen Stellung vollständig im Bereich des Anschlussstutzens liegen, wodurch der Strömungsquerschnitt durch die Armatur reduziert wird.
- Zur Erhöhung des Strömungsquerschnitts kann das Schneidwerkzeug umfangseitig gelocht werden, was aber die Stabilität reduziert. Da beim Auftrennen der Rohrleitung – insbesondere wenn diese nicht aus Kunststoff ist – hohe Kräfte auftreten, kommt eine Schwächung des Schneidwerkzeuges durch das Vorsehen von Durchbrüchen in der Regel nicht in Frage.
- Eine Verlängerung des Gehäuses in Längsrichtung würde es gestatten, Ventilkörper und Schneidwerkzeug höher zu drehen. Dies hat aber den Nachteil, dass die Anbohrarmatur nicht nur schwerer und damit schlechter handhabbar sowie teurer wird, sondern auch, dass durch das entsprechend verlängerte Ventiloberteil ein größerer Hebelarm geschaffen wird, der, wenn die Anbohrarmatur im Erdreich vergraben ist, zu entsprechend höheren Querkräften am Sitz auf der Rohrleitung führt, was ebenfalls aus Gründen der Sicherheit zu vermeiden ist.
- Von dieser Problemstellung ausgehend soll die eingangs beschriebene Ventil-Anbohrarmatur verbessert werden.
- Zur Problemlösung zeichnet sich eine gattungsgemäße Ventil-Anbohrarmatur dadurch aus, dass die Hülse und der Ventilkörper so zueinander axial verschiebbar verbunden sind, dass die Hülse in einer oberen Endlage des Schneidwerkzeugs zumindest nahezu vollständig in dem Ventilkörper aufnehmbar ist.
- Durch diese Ausgestaltung wird der Hub des Schneidwerkzeuges bzw. des Ventilkörpers vergrößert, so dass bei gleich bleibender Baulänge des Ventiloberteils das Schneidwerkzeug höher gedreht werden kann, so dass sich der Strömungsquerschnitt zum Anschlussstutzen vergrößert. Bei dieser Kombination ist in der oberen Endlage des Schneidwerkzeuges der Schaft in die Hülse und die Hülse in den Ventilkörper eingetaucht, so dass die Verbindung kompakt wird.
- Es hat sich herausgestellt, dass ein ausreichend großer Strömungsquerschnitt geschaffen wird, wenn die Schneidkante des Schneidwerkzeuges in seiner oberen Stellung in Höhe der Mitte des Anschlussstutzens liegt.
- Schaft und Hülse sind vorzugsweise über eine Verschraubung miteinander verbunden. Die Verbindung zwischen der Hülse und dem Ventilkörper erfolgt vorzugsweise ebenfalls über eine Verschraubung.
- Zur Übertragung der auf die Spindel aufgebrachten Drehkräfte sind der Schaft und die Hülse in bevorzugter Ausgestaltung mit einem von der kreisrunden Form abweichenden Querschnitt (polygonaler Querschnitt) versehen, insbesondere zwei- oder mehrkantig, wobei die Querschnittsformen nicht identisch sein müssen. Natürlich muss der Querschnitt der Spindel dem Innenquerschnitt der Hülse und der Außenquerschnitt der Hülse dem Innenquerschnitt des Ventilkörpers angepasst sein.
- Mit Hilfe einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt:
-
1 das im Gehäuse der Anbohrarmatur angeordnete Schneidwerkzeug in seiner tiefsten Stellung; -
2 das im Gehäuse der Anbohrarmatur angeordnete Schneidwerkzeug in seiner höchsten Stellung; -
3 die vordere Ansicht des Schafts der Spindel; -
4 die Seitenansicht des Schafts der Spindel; -
5 die perspektivische Darstellung des Schafts der Spindel; -
6 den Längsschnitt durch ein Befestigungselement; -
7 die perspektivische Darstellung des Befestigungselements nach6 ; -
8 die Draufsicht auf das Befestigungselement gemäß Sichtpfeil VIII nach6 ; -
9 den Längsschnitt durch den Ventilkörper; -
10 die perspektivische Darstellung des Ventilkörpers; -
11 die Draufsicht auf den Ventilkörper gemäß Sichtpfeil XI nach9 ; -
12 den Längsschnitt der Hülse; -
13 die perspektivische Darstellung der Hülse; -
14 die Draufsicht auf die Hülse gemäß Sichtpfeil XIV nach12 ; -
15 die Darstellung der Anbohrarmatur im Teil-Längsschnitt. - Über den Sattel
20 wird die Ventil-Anbohrarmatur mit der Rohrleitung21 verbunden. In den Sattel20 wird das Gehäuse6 eingesetzt und mit diesem verschweißt, so dass eine dichte Verbindung hergestellt wird. Im mit einer Kunststoffummantelung9 versehenen Gehäuse6 ist ein Anschlussstutzen7 ausgebildet, der mit einem Hausanschluss verbunden wird. - Das Gehäuse
6 ist mit einem Innengewinde8 versehen. Der Ventilkörper13 weist in seinem oberen Bereich ein hierzu korrespondierendes Außengewinde15 auf, so dass der Ventilkörper13 in das Gehäuse6 eingeschraubt werden kann und somit längsverschieblich gelagert ist. An seinem dem Sattel20 zugewandten Ende ist am Ventilkörper13 das mit einer Schneidkante12 versehene Schneidwerkzeug11 über ein Gewinde18 befestigt. Ventilkörper13 und Schneidwerkzeug11 können auch einteilig ausgebildet sein. In der in1 gezeigten Stellung ist das Bohrloch22 bereits geschnitten und der Ventilkörper13 dichtet über die in einer Umfangsnut23 sitzende Dichtung14 gegen den im Inneren des Gehäuses6 vorgesehenen Ventilsitz16 ab. - Der Ventilkörper
13 ist über eine Stufenbohrung17 hohlgebohrt, wobei der durchmesserkleinere Querschnitt17' der Stufenbohrung17 mit einem polygonalen, nämlich sechseckigen Querschnitt versehen ist (vgl.11 ). - Die Spindel
1 , über die der Ventilkörper13 und das darauf aufgeschraubte Schneidwerkzeug11 verdreht werden können, ist in einem auf das Gehäuse6 aufgeschraubten Deckel3 gelagert und mittels O-Ringen4 abgedichtet. Der Dec kel3 ist gegenüber dem Gehäuse6 durch den O-Ring5 gedichtet. Eine von außen auf das obere Ende der Spindel1 aufgeschraubte Mutter2 sichert diese gegen das Hereinfallen in das Gehäuse6 . Diese Sicherung könnte auch mittels eines Sprengringes erfolgen. - Die Spindel
1 ist zweiteilig aufgebaut und besteht aus dem Schaft1a und der mit einer Stufenbohrung19 versehenen Hülse1b . Das im Inneren des Gehäuses6 laufende Ende25 ist zur Ausbildung eines polygonalen Querschnittes diametral mit zwei Abflachungen26 und einem Gewindezapfen27 versehen. An seinem äußeren Ende ist eine Bohrung28 vorgesehen. Das untere Ende25 des Schafts1a ist in die Stufenbohrung19 der Hülse1b eingesetzt. An ihrem oberen Ende ist der innere Querschnitt der Hülse1b mit zwei diametralen Abflachungen29 versehen, so dass der polygonale Innenquerschnitt der Hülse1b in diesem Bereich dem polygonalen Querschnitt des Endes25 des Zapfens1a entspricht. Der Außenquerschnitt der Hülse1b ist, wie13 zeigt, ebenfalls polygonal, nämlich sechseckig ausgebildet und weist am unteren Ende ein Außengewinde30 auf. - Über eine mit zwei axialen Löchern
31 versehene Ringmutter32 , die auf das Gewinde27 aufschraubbar ist, ist der Schaft1a in Längsrichtung verschiebbar mit der Hülse1b verbunden und die Hülse1b gegen Herabfallen in das Innere des Gehäuses6 gesichert. Auch diese Sicherung könnte mittels eines Sprengringes erfolgen. - Der Querschnitt des durchmessergeringeren Bereichs
17' der Stufenbohrung17 des Ventilkörpers13 weist einen sechseckigen Querschnitt (vgl.11 ) auf, der dem Außenquerschnitt der Hülse1b entspricht. Über die Mutter32 , die auf das Gewinde30 aufgeschraubt ist, sind der Ventilkörper13 und die Hülse1b miteinander verbunden und der Ventilkörper13 gegen Hereinfallen in das Gehäuse6 gesichert. Über die polygonale Querschnittsform ist der Schaft1a mit der Hülse1b und die Hülse1b mit dem Ventilkörper13 in Drehrichtung verbunden. Drehen der Spindel1 bewirkt, dass der Ventilkörper13 über das Gewinde8 ,15 in das Gehäuse hinein oder heraus geschraubt wird. Entsprechend dem axialen Vorschub des Ventilkörpers13 bewegt sich dieser relativ zur Hülse1b und im weiteren Verlauf die Hülse1b relativ zum Schaft1a . Im vollständig eingefahrenen Zustand der teleskopierbaren Spindel1 (2 ) befindet sich die Schneidkante12 des Schneidwerkzeuges11 in etwa in Höhe der axialen Mittellinie M des Stutzens7 . Der hierdurch gebildete Strömungsquerschnitt vom Bohrloch22 in den Stutzen7 hinein hat sich als völlig ausreichend herausgestellt. -
- 1
- Antriebsspindel/Spindel
- 1a
- Schaft
- 1b
- Hülse
- 2
- Mutter
- 3
- Deckel
- 4
- O-Ring
- 5
- O-Ring
- 6
- Gehäuse
- 7
- Anschlussstutzen/Stutzen
- 8
- Gewinde
- 9
- Kunststoffummantelung
- 11
- Schneidwerkzeug
- 12
- Schneidkante
- 13
- Ventilkörper
- 14
- Dichtung
- 15
- Gewinde
- 16
- Dichtsitz/Sitz
- 17
- Stufenbohrung
- 17'
- durchmesserkleinere Bohrung/polygonaler Querschnitt
- 18
- Außengewinde
- 19
- Stufenbohrung
- 20
- Sattel
- 21
- Rohrleitung
- 22
- Bohrloch
- 23
- Umfangsnut
- 25
- unteres Ende
- 26
- Abflachung
- 27
- Gewindezapfen
- 28
- Bohrung
- 29
- Abflachung
- 30
- Gewinde
- 31
- Sackloch/Loch
- 32
- Ringmutter
- M
- Mittellinie/Mitte
Claims (6)
- Ventil-Anbohrarmatur mit einem Gehäuse (
6 ), einem auf einer Rohrleitung (21 ) befestigbaren Sattel (20 ), einem Abzweigstutzen (7 ), einem Ventilkörper (13 ) und einem Schneidwerkzeug (11 ), wobei der Ventilkörper (13 ) und das Schneidwerkzeug (11 ) im Gehäuse (6 ) über eine Antriebsspindel (1 ) längsverschiebbar angeordnet sind und die Antriebsspindel (1 ) aus einem aus dem Gehäuse (6 ) herausgeführten Schaft (1a ) und einer am gehäuseinneren Ende des Schafts (1a ) angeordneten Hülse (1b ) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (1b ) und der Ventilkörper (13 ) so zueinander axial verschiebbar verbunden sind, dass die Hülse (1b ) in einer oberen Endlage des Schneidwerkzeugs (11 ) zumindest nahezu vollständig in dem Ventilkörper (13 ) aufnehmbar ist. - Ventil-Anbohrarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug (
11 ) lösbar mit dem Ventilkörper (13 ) verbunden ist. - Ventil-Anbohrarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
1a ) und die Hülse (1b ) zumindest bereichsweise eine polygonale Umfangskontur aufweisen. - Ventil-Anbohrarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (
1 ) so weit zusammenschiebbar ist, dass die Schneidkante (12 ) des Schneidwerkzeuges (11 ) in seiner oberen Stellung in Höhe der Mitte (M) des Anschlussstutzens (7 ) liegt. - Ventil-Anbohrarmatur nach einem oder mehreren der Ansprüche 1–4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
1a ) und die Hülse (1b ) mittels einer Verschraubung (27 ,32 ) miteinander verbunden sind. - Ventil-Anbohrarmatur nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug mit dem Ventilkörper (
13 ) verschraubt ist.
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