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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ablassen von Flüssigkeit aus einem Behälter, mit einer mittels eines Verschlusselements verschließbaren Öffnung, welcher ein Austrittskanal zugeordnet ist.
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Die
DE 30 42 969 A1 beschreibt eine Einrichtung zum Ablassen von Flüssigkeiten aus Behältern, insbesondere von Motoröl aus umschaltbaren Ölfiltern, Ölwannen oder dergleichen, durch Lösen einer mit einer Dichtung versehenen Schraube. An der Gehäusebohrung ist für die Schraube eine Schraubbohrung vorgesehen, die nach teilweisem Lösen der Schraube freigegeben wird und über die die abzulassende Flüssigkeit austritt. Die Schraube bzw. Schraubbohrung ist im Bereich innerhalb der Stichbohrung mit einer Dichtung versehen, die bei voll eingeführter und angezogener Schraube wirksam ist.
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Als nachteilig bei dieser Einrichtung ist anzusehen, dass eine kleine Ursache in Form eines geringfügigen Lösens der Schraube eine große Wirkung zur Folge haben kann. Diese besteht darin, dass die unter Druck stehende Flüssigkeit durch die Stichbohrung unkontrolliert entweichen kann. Die Richtung des Flüssigkeitsaustritts ist durch die Position der Stichbohrung zwar vorgegeben, aber ein plötzliches, Entweichen einer großen Menge einer gegebenenfalls heißen Flüssigkeit kann für die Bedienperson sehr unangenehm sein.
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Aus der
US 5 048 578 A ist eine Vorrichtung zum Ablassen einer Flüssigkeit aus einem Behälter bekannt. Diese Vorrichtung bildet eine Kupplung, die in den Behälter eingeschraubt wird und mittels eines Gegenstücks, das in die Kupplung gesteckt wird, ein Ablassen der Flüssigkeit ermöglicht. Der Gesamtaufbau der Kupplung mit einer federbelasteten Kugel als Ventil und dem einzusteckenden Gegenstück ist jedoch sehr aufwändig.
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Aus der
US 2 257 441 A ist eine Ablassschraube bekannt, die als selbstschneidende oder selbstfurchende Schraube ausgebildet ist. Um die selbstfurchende Funktion ausführen zu können, weist die Ablassschraube an ihrem gewindeseitigen Ende zwei kreuzförmig angeordnete Längsschlitze auf, die ein Verformen des Gewindeanfangs zu einem konischen Querschnitt ermöglichen. Beim Lösen der Ablassschraube werden diese beiden Längsschlitze als erstes für einen Flüssigkeitsabfluss freigegeben. Ein gezieltes Steuern des Flüssigkeitsabflusses ist damit weder vorgesehen noch möglich.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Ablassen von Flüssigkeit aus einem Behälter mit Blick auf eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Nutzerfreundlichkeit weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung mit zweckmäßigen Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Um eine gegenüber dem Stand der Technik benutzerfreundlichere Einrichtung zum Ablassen von Flüssigkeit aus einem Behälter, mit einer mittels eines Verschlusselements verschließbaren Öffnung, welcher ein Austrittskanal zugeordnet ist, zu schaffen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Austrittskanal als im Wesentlichen axial zu der Öffnung verlaufende Nut ausgebildet ist. Der Austrittskanal weist einen zu einer Außenseite der Öffnung hin zunehmenden Querschnitt auf. Die Gestaltung des Austrittskanals bewirkt vorteilhafterweise, dass durch eine kleine nach außen gerichtete Axialbewegung des Verschlusselements eine ebenfalls kleine, kontrollierbare und wohl dosierte Zunahme des Flüssigkeitsaustritts stattfindet. Ein sprunghafter, unkontrollierter Anstieg des Flüssigkeitsaustritts beim Lösen des Verschlusselements ist durch den Aufbau des Austrittskanals vermeidbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind das Verschlusselement bzw. die Öffnung zylinderförmig ausgebildet. Herstellungstechnisch ist diese Ausführungsform besonders günstig, weil dadurch das Verschlusselement mittels eines Drehvorgangs öffenbar und die Öffnung mittels eines Bohrvorgangs herstellbar sind.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführung weist das Verschlusselement zumindest bereichsweise ein Außengewinde auf, welches in ein korrespondierendes Innengewinde der Öffnung einschraubbar ist. Damit ist das Verschlusselement als Schraube gestaltbar, wobei die Steigung des Gewindes es ermöglicht, die Axialbewegung der Schraube beim Herausdrehen aus der Öffnung fein zu dosieren, wodurch eine gute Kontrolle des Flüssigkeitsaustritts über den Austrittskanal erreicht ist. Selbstverständlich steht der Bedienperson darüber hinaus auch die Möglichkeit offen, die Drehgeschwindigkeit der Schraube beim Herausdrehen aus der Öffnung so zu bestimmen, dass eine den Druckverhältnissen der Flüssigkeit im Behälter angepasste Ausflussgeschwindigkeit erreicht wird.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist dem Verschlusselement ein außenseitig umlaufendes Dichtungselement, insbesondere gekoppelt, zugeordnet. Das Dichtungselement, beispielsweise ein Dichtungsring, verhindert ein Austreten von Flüssigkeit am Verschlusselement vorbei, sofern der Dichtungsring sich außerhalb des Bereichs des Austrittskanals befindet. Bei der gekoppelten Zuordnung ist das Dichtungselement mit dem Verschlusselement z. B. durch Kleben oder Vulkanisieren verbunden. Damit ist sichergestellt, dass das Dichtungselement verrutschfest in der vorgesehenen Position bleibt, auch wenn dieses, zum Abdichten des Verschlusses, zwischen Verschlusselement und Behälter fest zusammengedrückt ist, und zugleich das Verschlusselement, bedingt durch normalen Gebrauch der Einrichtung, in der Öffnung axial hin und her bewegt wird.
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In einem in die Öffnung eingeführten Zustand des Verschlusselements kann ein Abstand des Dichtungselements zur Außenseite der Öffnung größer als eine axiale Länge der Austrittsöffnung sein. Dieses Merkmal gewährleistet die benötigte Dichtigkeit der Einrichtung, weil die unter Druck stehende Flüssigkeit nicht am Dichtungselement vorbei in den Austrittskanal gelangen kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Verschlusselement eine außenumfangsseitige Nut zum Aufnehmen des Dichtungselements auf. Die formschlüssige Verbindung zwischen Nut und Dichtungselement bewirkt eine Verrutschfestigkeit des Dichtungselements, wobei hiermit auch eine hohe Wartungsfreundlichkeit verbunden ist, weil das Dichtungselement leicht auszutauschen ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist das Dichtungselement in dem in die Öffnung eingeführten Zustand des Verschlusselements an einen der Außenseite der Öffnung fernen Endbereich des Verschlusselements angeordnet. Diese Position des Dichtungselements lässt zu, dass der Austrittskanal sich annähernd über die gesamte Länge des Verschlusselements erstreckt. Dies bewirkt eine effiziente Kontrolle und Dosierbarkeit des Flüssigkeitsaustritts.
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In einer Weiterbildung ist in dem in die Öffnung eingeführten Zustand des Verschlusselements schließt dessen Stirnfläche zumindest annähernd bündig mit einer außenseitigen Öffnungsebene des Behälters. Dies ist beispielsweise mittels einer Realisierung des Verschlusselements als Innensechskantschraube möglich. Vorteilhafterweise werden dadurch Unebenheiten an der außenseitigen Oberfläche des Behälters vermieden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei bevorzugten Ausführungsbeispielen, sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in
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1 eine Perspektivansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung, in einem aus der Öffnung heraus bewegten Zustand des Verschlusselements, in
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2 eine Perspektivansicht des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung mit dem in die Öffnung eingeschraubten Verschlusselement, und in
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3 eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung mit dem in die Öffnung eingeschraubten Verschlusselement.
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In einem ersten, in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zum Ablassen von Flüssigkeit aus einem Behälter 10 weist dieser eine Öffnung 12 auf, welche mittels eines Verschlusselements 14 verschließbar ist. Der Öffnung 12 ist ein Austrittskanal 16 zugeordnet, welcher als im Wesentlichen axial zu der Öffnung 12 verlaufende Nut ausgebildet ist. Der Austrittskanal 16 weist eine zu einer Außenseite der Öffnung hin zunehmende Querschnittsfläche auf.
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Sowohl die Öffnung 12 als auch das Verschlusselement 14 sind zylinderförmig ausgebildet. Ein als Dichtungsring ausgebildetes Dichtungselement 18 ist an dem Verschlusselement 14 außenumfangsseitig umlaufend angeordnet. Das Dichtungselement 18 ist an dem Verschlusselement 14 so positioniert, dass es in einem in die Öffnung eingeführten Zustand des Verschlusselements 14 an die Öffnungswand angepresst ist und damit ein Austreten der unter Druck stehenden Behälterflüssigkeit verhindert.
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Bewegt bzw. schraubt man aus dem voll eingeführten Zustand heraus das Verschlusselement 14 axial nach außen, so wird im Verlauf dieser Bewegung ein Zustand erreicht, bei dem das Dichtungselement 18 in den Bereich des Austrittskanals 16 gelangt. Sobald dieser Zustand erreicht bzw. überschritten ist, eröffnet sich eine Austrittslücke zu dem Dichtungselement 18 im Bereich des Austrittskanals 16. Mit zunehmender Axialverschiebung des Verschlusselements 14 in Richtung der Außenfläche des Behälters 10 nimmt die Austrittsfläche zwischen dem Dichtungselement 18 und dem Austrittskanal 16 zu, sodass zunehmend mehr Flüssigkeit aus dem Behälter 10 durch die Austrittsöffnung heraustreten kann. Die Querschnittsfläche des Austrittskanals 16 bestimmt die Menge der durch die Austrittsfläche heraustretenden Flüssigkeit.
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Die 2 zeigt das gleiche Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung in einem in die Öffnung voll eingeführten Zustand des Verschlusselements 14. Hierbei ist die Stirnfläche 20 des Verschlusselements auf gleicher Höhe mit einer Öffnungsebene 22 des Behälters 10. Der Austrittskanal 16 ist nach außen sichtbar, ein Austritt der unter Druck stehenden Flüssigkeit aus dem Behälter 10 ist aber in diesem Zustand nicht möglich.
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Die 3 zeigt eine Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einrichtung, in einem axialen Schnitt, wobei die Öffnung 12 und das Verschlusselement 14 rotationssymmetrisch sind und die Rotationsachse in der Schnittebene liegt. Das Verschlusselement 14 ist einem in die Öffnung 12 eingeführten Zustand. Das Verschlusselement 14 weist bereichsweise ein Außengewinde 24 auf, welches in ein korrespondierendes Innengewinde 26 der Öffnung 12 eingeschraubt ist. Das Verschlusselement 14 weist eine umfangsseitig umlaufende Nut 28 zum Aufnehmen des Dichtungselements 18 auf.
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Die Stirnfläche 20 des als Innensechskantschraube 30 ausgebildeten Verschlusselements 14 ist in der Öffnungsebene 22 enthalten. Durch öffnendes Drehen des Verschlusselements 14 mit einem dazu passenden Schraubendreher wird des Verschlusselement 14 in axiale Richtung nach außen bewegt. Hierbei behält das Dichtungselement 18 seine Verschlussfunktion gegenüber der Flüssigkeit im Behälter 10 solange, bis das Dichtungselement 18 in den Bereich des Austrittskanals 16 kommt. Ab diesem Punkt tritt Flüssigkeit durch den Austrittskanal 16 nach außen aus, und zwar je mehr, desto weiter das Verschlusselement 14 nach außen gelangt. Das Verschlusselement 14 kann solange gedreht werden, wie die dazu gehörenden Gewinde 24, 26 ineinandergreifen. Mittels einer Gestaltung konstruktiver Merkmale, beispielsweise der Länge des Gewindes 24, 26 und der Neigung des Austrittskanals 16 ist es möglich, die Zunahme des Flüssigkeitsaustritts durch den Austrittskanal 16 zu steuern. Selbstverständlich ist eine Mengensteuerung des Flüssigkeitsaustritts auch durch eine Steuerung der Drehgeschwindigkeit des als Schraube ausgeführten Verschlusselements 14 möglich.