DE4236922A1 - Verfahren zur Einstellung des Kraftstoff/Luft-Gemisches für eine Brennkraftmaschine nach einer Schiebebetriebsphase - Google Patents
Verfahren zur Einstellung des Kraftstoff/Luft-Gemisches für eine Brennkraftmaschine nach einer SchiebebetriebsphaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung des Kraft
stoff/Luftverhältnisses für eine Brennkraftmaschine, bei der die
Kraftstoffzufuhr im Schiebebetrieb unterbrochen wird.
Aus der US 5 022 225 ist ein Verfahren bekannt, das speziell die
Übergänge vom Schiebebetrieb zum Normalbetrieb bei einer mit einem
Katalysator und wenigstens einer hinter der Katalysator angeordneten
Abgassonde betrifft.
Nach dieser Schrift wirkt die hinter dem Katalysator angeordnete Ab
gassonde, im folgenden auch kurz als hintere Abgassonde bezeichnet,
bei der Regelung des Kraftstoff/Luftverhältnisses zumindest mit. Da
bei treten Totzeiten auf, die zum einen durch reine Gaslaufzeiten
zwischen Gemischbildung im Ansaugrohr und der im Abgasrohr angeord
neten Abgassonde, zum anderen aber auch durch die Sauerstoffspeiche
rung des Katalysators verursacht werden. Bei einem Wechsel der Ge
mischzusammensetzung von bspw. magerem Gemisch (sauerstoffreich) zu
fettem Gemisch (sauerstoffarm) liefert der Katalysator noch eine ge
wisse Zeit lang Sauerstoff an das Abgas, so daß die hintere Abgas
sonde den Gemischwechsel um eine Totzeit verzögert registriert. Die
se Totzeit ist nach einer Schiebebetriebsphase mit abgeschalteter
Kraftstoffzufuhr besonders groß. Der auf dem Signal der hinteren Ab
gassonde basierende Regeleingriff kann in dieser Situation zu einer
unerwünscht starken Gemischanfettung mit einer entsprechenden Ver
schlechterung der Abgasqualität führen. Das Verfahren nach der ge
nannten US-Schrift sieht zur Abhilfe vor, den Regeleingriff der hin
teren Sonde im Anschluß an eine Schiebebetriebsphase für eine vorge
gebene Zeit zu unterdrücken oder aber mit einem Wert weiterzuregeln,
der zu Beginn des Schiebebetriebs gespeichert wurde.
Es hat sich gezeigt, daß die Abgasqualität nach dem Schiebebetrieb
nicht nur durch die beschriebene Überreaktion der Regelung ver
schlechtert wird. Z.B. tritt nach einer Schiebebetriebsphase eine
erhöhte Emission von Stickoxiden auf, während die beschriebene über
mäßige Gemischanfettung eine erhöhte Kohlenwasserstoff- und Kohlen
monoxidemission in darauffolgenden Betriebsabschnitten zur Folge
hat.
Die Aufgabe der Erfindung liegt in der Angabe eines Verfahrens,
das die beschriebene Überreaktion der Regelung und gleichzeitig die
Steigerung der Stickoxidemission nach einer Schiebebetriebsphase
vermeidet.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Un
teransprüche.
Durch das gezielte Einstellen eines fetten Gemisches (Sauerstoffman
gel) nach einer Schiebebetriebsphase wird der während des Schiebebe
triebes zuviel in den Katalysator eingelagerte Sauerstoff ver
braucht. Als Resultat wird nach möglichst kurzer Zeit wieder derje
nige Betriebszustand erreicht, der im Hinblick auf die Sauerstoffbe
ladung dem optimalen Arbeitspunkt des Katalysators entspricht. Damit
wird der Katalysatorbetrieb in dem Sinne optimiert, daß sich die
infolge des verschobenen Arbeitspunktes reduzierte Stickoxid-Konver
tierung verbessert. Gleichzeitig verhindert die gezielte Anfettung
die beschriebene fälschliche Anfettung durch die hintere Abgassonde.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
Fig. 1 zeigt einen Regelkreis zur Gemischregelung für eine Brenn
kraftmaschine mit einer einzelnen Abgassonde und einem Steuergerät.
Fig. 2 zeigt die Grundstruktur dieses Steuergerätes, wie es zum
Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet werden kann.
Fig. 3 zeigt ein Flußdiagramm zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und Fig. 4 zeigt die Erfindung veranschaulichende Signal
verläufe.
Fig. 5 zeigt einen Regelkreis zur Gemischregelung einer Brennkraft
maschine, der gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 um eine
hinter einem Katalysator angeordnete Abgassonde erweitert wurde. Die
Fig. 6 zeigt ein Flußdiagramm eines Ausführungsbeispiels, das die
hintere Abgassonde mit einbezieht und die Fig. 7 zeigt Signalverläufe
zu diesem Ausführungsbeispiel. Die Fig. 8 und 9 zeigen in Analogie
zu den Fig. 6 und 7 ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des er
findungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung der hinteren Abgassonde.
Fig. 1 zeigt einen Regelkreis mit einer Brennkraftmaschine 1, einem
Drehzahlsensor 2, einer Kraftstoffzumeßeinrichtung 3 und einem Mit
tel 4 zum Erfassen der angesaugten Luftmenge m in einem Ansaugrohr
5, einem Abgasrohr 6 mit einer vor einem Katalysator 7 angeordneten
Abgassonde 8 und einem Steuergerät 9.
Die Grundfunktion des Regelkreises besteht darin, mit Hilfe des
Steuergeräts Signale über Drehzahl n, Luftmenge m und Gemischzusam
mensetzung Lambda zu einem Kraftstoffzumeßsignal ti zu verarbeiten,
mit dem die Kraftstoffzumeßeinrichtung 3 angesteuert wird. Ein vor
läufiges Kraftstoffzumeßsignal tp, gebildet als Funktion von Luft
menge und Drehzahl, wird dazu multiplikativ mit einem Korrekturfak
tor FR verknüpft, der die Abweichung der Gemischzusammensetzung
Lambda von einem Sollwert berücksichtigt.
Neben dieser Grundfunktion ist die Ausführung zahlreicher weiterer
Funktionen, die zum Betrieb der Brennkraftmaschine erforderlich oder
nützlich sind, möglich. Lediglich beispielhaft seien hier Zündung,
Abgasrückführung und Tankentlüftung genannt. Da diese bekannten
Funktionen ohne Schwierigkeiten mit der Erfindung kombinierbar sind,
werden sie aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt.
Fig. 2 zeigt die Grundstruktur eines für die Ablaufsteuerung des er
findungsgemäßen Verfahrens geeigneten Steuergerätes 9. Zwischen ei
nem Eingabeblock 10, dem wenigstens die genannten Signale über Luft
menge m, Drehzahl n und Gemischzusammensetzung Lambda zugeführt wer
den und einem Ausgabeblock 11, der in diesem Fall das Kraftstoffzu
meßsignal ti herausgibt, vermittelt eine zentrale Recheneinheit 12
nach Maßgabe eines im Speicher 13 abgelegten Programms und unter Zu
griff auf ebenfalls im Speicher 13 in Form von Kennfeldern abgeleg
ten Daten.
Ein Beispiel eines zur Ausführung der Erfindung geeigneten Programms
ist in der Fig. 3 dargestellt. Danach läuft zunächst während des Be
triebes der Brennkraftmaschine ein Hauptprogramm ab, das die oben
genannte Grundfunktion des dargestellten Regelkreises und auch die
genannten weiteren Funktionen ausübt. Zu einem Zeitpunkt t0, bspw.
zu Beginn einer Schiebebetriebsphase, trete eine Unterbrechung der
Kraftstoffversorgung auf. Beginn t0 und Ende t2 der Kraftstoffab
schaltung werden in Schritten S1 und S2 erfaßt. In einem Schritt S3
wird geprüft, ob die Dauer t2-t0 des Schiebebetriebes eine vorgege
bene Mindestzeitdauer tm überschritten hat. Der Hintergrund dieser
Maßnahme ist der, daß die weiter oben beschriebene Verschiebung des
Arbeitspunktes des Katalysators erst ab einer bestimmten Überlastung
mit Sauerstoff eintritt. Ist der mit der Kraftstoffabschaltung ver
bundene Sauerstoffeintrag in den Katalysator vergleichsweise gering,
ist eine Rückverschiebung des Arbeitspunktes durch gezielte Gemisch
anfettung nicht erforderlich. Dementsprechend wird bei Verneinen der
Abfrage im Schritt S3 zum Hauptprogramm zurückgekehrt. Dauerte die
Kraftstoffabschaltung dagegen länger als die vorgegebene Zeitdauer
tm, wird in einem Schritt S4 bei wieder aufgenommener Kraftstoffver
sorgung eine gezielte Gemischanfettung, vorzugsweise in einer Grö
ßenordnung von 5% bis 10% durchgeführt.
Dazu können bspw. die vorläufigen Kraftstoffzumeßsignale tp mit ei
nem Faktor 1,05 bis 1,1 multipliziert werden oder alternativ dazu
können auch Reglerparameter so geändert werden, daß sich eine Fett
verschiebung der genannten Größenordnung ergibt. Dafür kommen bspw.
in Frage: eine Verschiebung des Regelsollwertes, unsymmetrische Ver
zögerungen der Reaktion des Abgassondensignals auf Änderungen der
Gemischzusammensetzung, unsymmetrische Integratorsteigungen oder un
symmetrisch hohe Proportionalsprünge.
Die Schritte S5 und S6 passen die Dauer der Gemischanfettung an die
von der Brennkraftmaschine angesaugte Luftmenge m an. Im Schritt S5
wird dazu das Zeitintegral (I) des Produktes aus dem auf die Zeit
einheit bezogenen Luftmassenstrom () und der Abweichung der Ge
mischzusammensetzung (λ) vom Wert 1 gebildet. Dieses Integral stellt
ein Maß für den von der gezielten Anfettung hervorgerufenen Sauer
stoffmangel im Abgas dar, der gewissermaßen den während des Schiebe
betriebes in den Katalysator eingelagerten Sauerstoffüberschuß ver
braucht.
Der Schritt S6 vergleicht das genannte Integral mit einem Schwell
wert I0, der die Sauerstoffspeicherfähigkeit des Katalysators und
damit gewissermaßen den während des Schiebebetriebs in den Katalysa
tor eingelagerten Sauerstoffüberschuß repräsentiert. Im Rahmen die
ses Ausführungsbeispiels ist dazu ein fester Wert vorgesehen, wie er
für einen Katalysator des verwendeten Typs in einem mittleren Alte
rungszustand charakteristisch ist. Solange der berechnete Sauer
stoffmangel (I) kleiner als der Schwellwert I0 ist, wird die Ge
mischanfettung aufrechterhalten. Das Überschreiten des Schwellwerts
im Schritt S6 beendet dagegen über den Schritt S7 das gezielte An
fetten, beginnt eine Regelung auf Lambda=1 und führt über den
Schritt S8 in das Hauptprogramm.
Die Fig. 4a zeigt den zeitlichen Verlauf eines Kraftstoffabschalt
signals, wobei der hohe Signalpegel ein Unterbrechen der Kraftstoff
zufuhr symbolisiert. Die Fig. 4b zeigt einen für die Erfindung
charakteristischen Signalverlauf, wie er sich ergibt, wenn die An
fettung gesteuert über den Korrekturfaktor FR erfolgt. Bis zum Zeit
punkt t0 findet die geregelte Kraftstoffzufuhr mit dem um einen Mit
telwert 1 oszillierenden Korrekturfaktor FR statt. Zum Zeitpunkt t0
wird die Kraftstoffzufuhr bis zum Zeitpunkt t2 unterbrochen und der
jetzt unwirksame Korrekturfaktor FR bspw. auf seinen Mittelwert 1
gesetzt. Da die Zeitdauer der Kraftstoffabschaltung die ebenfalls
dargestellte Mindestdauer tm überschreitet, wird beim Wiederein
setzen der Kraftstoffzufuhr zum Zeitpunkt t0 die erfindungsgemäße
Anfettung durchgeführt. Im dargestellten Beispiel wird dazu der mul
tiplikativ wirkende Korrekturfaktor FR um 10% auf den Wert 1,1 er
höht und bis zum Zeitpunkt t3 auf diesem Wert gehalten. Diese Zeit
dauer T=t3-t2 wird, wie im Zusammenhang mit Fig. 3 erläutert, dem
Luftmassenstrom (), dem Maß der Anfettung (1-λ) und dem katalysa
torspezifischen Schwellwert I0 angepaßt und ist daher als Funktion
dieser Großen variabel. Nach dem Ende der Anfettung zum Zeitpunkt t3
schließt sich wieder die Regelung auf λ=1 an.
Fig. 5 zeigt einen Regelkreis zur Gemischregelung einer Brennkraft
maschine, der gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 um eine
hinter einem Katalysator angeordnete Abgassonde 10 erweitert wurde.
Dadurch kann die im Zusammenhang mit der Fig. 1 beschriebene Grund
funktion des Regelkreises sowohl um eine Überwachung des Katalysa
tors als auch um einen ergänzenden Regeleingriff über das Signal
(λH) der hinteren Abgassonde erweitert werden. Derartige Erweiterun
gen sind bereits bekannt. Im Rahmen eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung triggert das Signal der hinteren Abgassonde das Ende der
gezielten Gemischanfettung.
Der entsprechende Verfahrensablauf, dargestellt in der Fig. 6, ver
läuft bis zur Marke A analog zu der Schrittfolge S1 bis S4 aus der
Fig. 3. In einem Schritt S9 wird abgefragt, ob hinter dem Katalysa
tor eine Sauerstoffkonzentration entsprechend λ<1 vorliegt. Dies
ist typischerweise erst dann der Fall, wenn der erfindungsgemäß ein
gebrachte Sauerstoffmangel den in der vorhergehenden Schiebebe
triebsphase in den Katalysator eingelagerten Sauerstoffüberschuß
verbraucht hat. Erst wenn die hintere Abgassonde diesen Zustand
signalisiert, wird über die Schritte S7 und S8 wieder auf λ=1 gere
gelt und zum Hauptprogramm zurückgekehrt.
Die Fig. 7a bis c verdeutlichen diese Vorgehensweise. Die Fig. 7a
und b entsprechen weitgehend den Fig. 4a und b und bedürfen daher
an dieser Stelle keiner Erläuterung. Der einzige Unterschied ergibt
sich durch den formelmäßigen Ausdruck für die Zeitdauer T der Anfet
tung. In diesem Ausführungsbeispiel ist er nicht mehr von einem fe
sten Wert I0, sondern vom Signal der hinteren Abgassonde abhängig.
Dies wird durch die Fig. 7c verdeutlicht, die das Signal USH der
hinteren Abgassonde zeigt.
Das Signal einer solchen Sonde muß nicht in allen Details mit dem
hier gezeigten Verlauf übereinstimmen. So kann es insbesondere bei
einem gealterten Katalysator vorkommen, daß die hintere Abgassonde
ein Abbild der Regelschwingung liefert und daher bspw. im Bereich
t=0 bis t0 oszilliert. Bei sehr altem Katalysator ist wegen der
nicht mehr vorhandenen Speicherkapazität keine Anfettung nach dem
Schiebebetrieb nötig und zulässig. Das für die Erfindung wesentliche
Signalverhalten besteht in der verzögerten Reaktion der hinteren Ab
gassonde auf den Beginn der Kraftstoffabschaltung und der nachfol
genden Anfettungsperiode. Eine gewisse Zeitspanne nach dem Fluten
des Katalysators mit Sauerstoff sinkt die Spannung USH der Sonde auf
einen für mageres Gemisch charakteristischen niedrigen Wert. Während
der anschließenden Anfettungsperiode ändert sich das Signal zunächst
nicht. Erst wenn der im Katalysator gespeicherte Sauerstoffüberschuß
durch den mit der Anfettung verbundenen Sauerstoffmangel im Abgas
verbraucht ist, steigt das Signal der hinteren Sonde an und triggert
beim Überschreiten eines Schwellwertes S zum Zeitpunkt t3 das Ende
der Anfettung.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel, das wie das vorhergehend beschrie
bene auch Signale einer hinteren Abgassonde verwendet, ist in dem
Flußdiagramm der Fig. 8 dargestellt.
Dieses bevorzugte Ausführungsbeispiel vereinigt vorteilhafte Merkma
le der beiden vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiele und
vermeidet deren Nachteile.
Ähnlich wie im ersten Ausführungsbeispiel wird hier die Dauer der
Gemischanfettung an den Luftmassenstrom () durch die Brennkraftma
schine angepaßt. Dazu wird zunächst nach Durchlaufen der Marke A im
Schritt S10 das Zeitintegral des Produktes aus dem Luftmassenstrom
(m) und der Abweichung der Gemischzusammensetzung λ vom Wert 1 ge
bildet. Wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 3 beschrieben, stellt
dieses Integral ein Maß für den von der gezielten Anfettung hervor
gerufenen Sauerstoffmangel im Abgas dar, der gewissermaßen den wäh
rend des Schiebebetriebes in den Katalysator eingelagerten Sauer
stoffüberschuß verbraucht.
Der Schritt S11 bringt Elemente des zweiten Ausführungsbeispiels in
das Verfahren ein. Hier wird mit Hilfe des Signals der hinteren Ab
gassonde geprüft, ob sich die gezielte Gemischanfettung bereits hin
ter dem Katalysator bemerkbar macht. Ist das nicht der Fall, dann
wird in einem Schritt S6 der Wert des Integrals mit einem Schwell
wert I0 verglichen. Die Anfettung wird solange fortgeführt, bis I0
überschritten wird.
Wenn der Wert I0 zu groß gewählt ist, wird sich die Gemischanfettung
bereits vor dem Überschreiten des Schwellwerts I0 im Signal der hin
teren Abgassonde bemerkbar machen. Für diesen Fall ist der Schritt
S12 vorgesehen, der dem Schwellwert I0 einen neuen kleineren Wert
I-Delta I0 zuweist. Die Abfrage im folgenden Schritt S13 wird dann
immer negativ ausfallen, was zum Ende der Anfettung durch eine Rege
lung auf λ=1 im Schritt S14 führt. Wenn I0 im Schritt S12 verklei
nert wurde, fällt auch die Abfrage im Schritt S15 negativ aus, weil
die hintere Sonde dann bereits fette Gemischzusammensetzung signali
siert. Der Schritt S17 führt in das Hauptprogramm.
Auch wenn I0 richtig gewählt wurde, wenn als die Anfettungsmenge ge
nau richtig war, wird die hintere Sonde wegen der Gaslaufzeit erst
später als t3, nämlich zu einem Zeitpunkt t3′ einen Wechsel zeigen.
Bei einem Wechsel nach Fett während dieser Gaslaufzeit (Mindest
transportzeit) nach Ende der Anfettung wird der Adaptionswert eben
falls verringert. Auch diese Gaslaufzeit kann abhängig von der der
angesaugten Luftmenge vorgegeben werden.
Ist der Wert I0 dagegen zu klein gewählt, wird die Schleife aus den
Schritten S10 bis S13 ohne den Umweg über Schritt S12 verlassen. In
diesem Fall wird nach dem Ende der Anfettung zum Zeitpunkt t3
(Schritt S14) in einer Schleife aus den Schritten S15 und S17 ge
prüft, ob sich die Anfettung noch bis zum Zeitpunkt t4 im Signal der
hinteren Abgassonde bemerkbar macht. Zu klein gewähltes I0 ist
gleichbedeutend mit einem unzureichenden Abbau des im Schiebebetrieb
in den Katalysator eingelagerten Sauerstoffs und führt zum Verneinen
der Abfrage im Schritt S15. Als Folge schließt sich ein Schritt S16
an, in dem der Wert I0 für die nächste Schiebebetriebsphase um den
Wert Delta I0 vergrößert wird. Der Schritt S18 führt zurück in das
Hauptprogramm.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel erlaubt auf diese Weise eine
Adaption der Dauer der gezielten Anfettung über viele Schiebebe
triebsphasen.
Die Figurenfolge 9a bis c verdeutlicht diese Vorgehensweise. Die
Fig. 9a und b entsprechen weitgehend den Fig. 7a und b und bedür
fen daher an dieser Stelle keiner Erläuterung. Der einzige Unter
schied ergibt sich auch hier durch den formelmäßigen Ausdruck für
die Zeitdauer T der Anfettung. In diesem Ausführungsbeispiel T von
einem Wert I0(Adaption) abhängig, der über viele Schiebebetriebspha
sen adaptiert wird. Die Fig. 3c zeigt einen Verlauf des Signals der
hinteren Abgassonde für einen passend adaptierten Wert I0. Hier
macht sich die auf den Schiebebetrieb folgende Anfettung nach dem
Ende der Anfettung, aber innerhalb der Wartezeit (t3,t4) im Signal
der hinteren Abgassonde bemerkbar.
Es ist denkbar, die Anfettung nicht sofort nach dem Ende des Schie
bebetriebes, sondern erst oberhalb einer Last/Drehzahl-Schwelle,
speziell oberhalb des Leerlaufs zu aktivieren.
Claims (10)
1. Verfahren zur Einstellung des Kraftstoff/Luft-Gemisches für eine
Brennkraftmaschine, die mit einer Lambdaregelung und einem Kata
lysator ausgerüstet ist und bei der in Abhängigkeit von Betriebspa
rametern die Kraftstoffzufuhr unterbrochen werden kann, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Brennkraftmaschine beim Übergang vom Betrieb
ohne Kraftstoffzufuhr zum Betrieb mit Kraftstoffzufuhr zunächst mit
einem Kraftstoff/Luftgemisch betrieben wird, dessen Kraftstoffanteil
gegenüber der stöchiometrischen Zusammensetzung erhöht ist (fettes
Gemisch).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeit
dauer der Anfettung von der in dieser Zeitdauer angesaugten Luftmen
ge abhängig ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die ge
nannte Zeitdauer zusätzlich von der Kraftstoff/Luft-Gemisch-Zusam
mensetzung des in dieser Zeitdauer angesaugten Gemisches abhängig
ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß es nur
dann durchgeführt wird, wenn die Dauer des vorhergehenden Betriebes
mit abgeschalteter Kraftstoffzufuhr eine Mindestdauer tm überschrit
ten hat.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- - Beginn und Ende der Kraftstoffabschaltung erfaßt wird,
- - dann, wenn die Dauer der Kraftstoffabschaltung eine vorbestimm te Zeitdauer tm überschreitet, das der Brennkraftmaschine zuge führte Gemisch gegenüber der stöchiometrischen Zusammensetzung angefettet wird,
- - ein von der angesaugten Luftmasse und dem Grad der Anfettung abhängiger Wert I fortlaufend berechnet und mit einem Schwell wert I0 verglichen wird,
- - und die Anfettung dann beendet wird, wenn der Wert I den Schwellwert I0 überschreitet.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anfet
tung solange durchgeführt wird, bis eine hinter dem Katalysator an
geordnete Abgassonde eine Abgaszusammensetzung registriert, die für
fettes Gemisch charakteristisch ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwellwert I0 adaptiv verringert oder vergrößert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwellwert I0 dann verringert wird, wenn eine hinter dem Katalysa
tor angeordnete Abgassonde eine Abgaszusammensetzung registriert,
die für fettes Gemisch charakteristisch ist und der fortlaufend be
rechnete Wert I den Schwellwert I0 noch nicht erreicht hat.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwellwert I0 dann verringert wird, wenn nach einer vorbestimmten
Wartezeit t3 nach dem Ende der Anfettung eine hinter dem Katalysator
angeordnete Abgassonde eine Abgaszusammensetzung registriert, die
für fettes Gemisch charakteristisch ist und der fortlaufend berech
nete Wert I den Schwellwert I0 erreicht hat und eine um eine Gas
laufzeit vergrößerte Wartezeit t3′ noch nicht verstrichen ist.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwellwert I0 dann erhöht wird, wenn nach einer vorbestimmten War
tezeit nach dem Ende der Anfettung eine hinter dem Katalysator ange
brachte Abgassonde eine Abgaszusammensetzung registriert, die für
mageres Gemisch charakteristisch ist.
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