DE4236577A1 - Vorverstärker für elektrische Gitarren - Google Patents
Vorverstärker für elektrische GitarrenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Vorverstärker für
elektrische Gitarren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Vorverstärker für elektrische Gitarren dienen nicht nur der
Anhebung des von der elektrischen Gitarre abgegebenen recht
kleinen Signalpegels auf das für einen nachgeschalteten
Leistungsverstärker erforderliche Niveau, sondern verändern
auch auf charakteristische Weise das Klangbild des
Gitarrensignals durch lineare Frequenzfilterung und nicht
lineare Obertonerzeugung zusätzlich zum ursprünglichen
Gitarrensignal. Gitarrenvorverstärker bilden daher zusammen
mit der Gitarre selbst den eigentlichen klangerzeugenden
Gegenstand. Diese besondere Aufgabe von
Gitarrenvorverstärkern ist aus der Tatsache entstanden, daß
zu Beginn der Verwendung von elektrischen Gitarren als
Instrumente zur Verstärkung des Gitarrensignals nur
Röhrenvorverstärker zur Verfügung standen, mit welchen keine
rein lineare Signalverstärkung möglich ist. Vielmehr werden
zu dem verstärkten Signal Obertöne hinzugefügt, also das
ursprüngliche Signal verzerrt. Diese spezielle
Charakteristik von Röhrenverstärkern wurde zur Grundlage
vielfältiger neuer Klangvariationen, bei denen die
Signalverzerrung als Gestaltungselement bewußt eingesetzt
wird.
Man unterscheidet bei Gitarrenverstärkern zwischen drei
verschiedenen Grundklangcharakteristiken. Beim sogenannten
Clean-Sound werden kaum Obertöne erzeugt, der Vorverstärker
ist nicht übersteuert. Es ergibt sich ein klares Klangbild
mit natürlichen, d. h. bereits im Ursprungssignal
vorhandenen, und durch Frequenzfilter erzeugten Obertönen.
Beim sogenannten Crunch- oder Blues-Sound ist das
Obertonspektrum abhängig von der Saitenanschlagstärke. Bei
schwach angeschlagenen Saiten übersteuert der Vorverstärker
nicht und es sind nur lineare natürliche Obertöne im
Ausgangssignal enthalten. Bei stark angeschlagenen Saiten
übersteuert der Vorverstärker und das Ausgangssignal ist
verzerrt. Der Musiker hat so die Möglichkeit, durch seine
Spieltechnik das Klangbild zu variieren und zwischen klarem
Klang und verzerrtem Klang zu wählen. Für den sogenannten
Hi-Gain-Sound weist der Vorverstärker eine extrem hohe
Verstärkung auf und übersteuert daher schon bei geringem
Eingangssignalpegel. Trotz dieser bereits mit geringem
Signalpegel einsetzenden Übersteuerung erwartet der Musiker
von einem guten Gitarrenvorverstärker, daß sich das
Obertonspektrum auch bei diesem Sound durch die Spieltechnik
beeinflussen läßt. Man spricht von einer Spieldynamik.
Zur Realisierung dieser drei Klangarten in hoher Qualität
sind auch heute noch Röhrenvorverstärker am besten geeignet,
da Röhren natürliche Kompressionseigenschaften bei
Verzerrung ein als angenehm empfundenes Obertonspektrum
erzeugen. Für den Clean-Sound benötigt man 2 bis 4
Triodenstufen, für den Crunch-Blues-Sound 3 bis 5
Triodenstufen. Da für den Hi-Gain-Sound eine große
Verstärkung erforderlich ist und das Obertonspektrum in
Abhängigkeit des Eingangsignalpegels veränderbar sein muß,
werden zur Realisierung dieser Klangart 5-7 Triodenstufen
benötigt. Bei Erhöhung des Eingangsignalpegels geraten diese
Stufen nacheinander, beginnend mit der dem Verstärkerausgang
nächstliegenden Stufe, in den Übersteuerungsbereich. Da für
Clean- und Crunch-Blues-Sound annähernd dieselbe Anzahl an
Triodenstufen erforderlich ist, können diese mit ein und
derselben Schaltungsgruppe realisiert werden. Die
Einstellung der beiden unterschiedlichen Klangarten erfolgt
hierbei durch Veränderung des Eingangsignalpegels über den
der ersten Verstärkerstufe vorgeschalteten Gain-Regler,
sowie durch Anpassung der zur Klangeinstellung verwendeten
Frequenzfilter.
Der Hi-Gain-Sound kann dagegen nicht mit der für den Clean- und
Crunch-Blues-Sound verwendeten Schaltungsgruppe
realisiert werden, da hierfür weitere Triodenstufen
erforderlich sind. Bekannte, in Röhrentechnologie aufgebaute
Gitarrenvorverstärker weisen daher zwei oder drei
unabhängige Kanäle mit den für die unterschiedlichen
Klangarten jeweils erforderlichen Triodenstufen auf. Diese
Anordnung führt zwar zu einwandfreien Ergebnissen, ist aber
wegen der benötigten großen Anzahl von Röhren sehr
kostenintensiv. Es sind daher auch Gitarrenvorverstärker
bekannt geworden, bei welchen in den vier Triodenstufen
aufweisenden Kanal für Clean- und Crunch-Blues-Sound zwei
weitere Röhrenstufen einschaltbar sind. Neben der nach wie
vor nicht unbeträchtlichen Anzahl erforderlicher Röhren ist
auch die Realisierung der Umschaltung zwischen den mit vier
Stufen zu realisierenden Sounds und dem mit sechs Stufen zu
realisierenden Sound nachteilig, da aufwendig,
beispielsweise sind zur Einschaltung der beiden zusätzlichen
Triodenstufen Relais erforderlich.
Eine Umschaltung zwischen den drei erwähnten Klangarten ist
in Halbleitertechnologie erheblich weniger aufwendig, jedoch
ist mit diesen eine hohe Klangqualität nicht zu erreichen,
insbesondere weisen derartige Gitarrenvorverstärker nur eine
geringe Spieldynamik auf.
Der erfindungsgemäße Vorverstärker für elektrische Gitarren
mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß zur Realisierung des Hi-Gain-Sounds keine zu
den für die Realisierung des Clean- und Crunch-Blues-Sounds
erforderlichen Röhrenstufen zusätzlichen Röhrenstufen
erforderlich sind. Darüberhinaus ist die Umschaltung
zwischen den unterschiedlichen Klangarten einfacher zu
realisieren, insbesondere werden keine Relais oder
vergleichbar aufwendige Schalter benötigt. Der
erfindungsgemäße Vorverstärker ist daher nicht nur erheblich
günstiger in der Herstellung, sondern auch störunanfälliger.
Wegen der geringeren Anzahl von Röhrenstufen sind auch die
Kosten für den Werterhalt geringer, da ein Austausch
durchgebrannter oder gealteter Röhren weniger häufig
erforderlich ist.
Durch die Verwendung von zusätzlichen nicht verstärkenden,
Obertöne erzeugenden Verzerrerstufen werden einerseits
Röhrenstufen eingespart und andererseits können diese
Verzerrerstufen mit einfachen Mitteln in den Signalweg ein- und
ausgeschaltet werden. Zur Erzielung eines Clean- oder
Crunch-Blues-Sounds werden die zusätzlichen Verzerrerstufen
aus dem Signalweg herausgeschaltet, so daß sie keinen
Einfluß auf das Frequenzspektrum des
Verstärkerausgangssignals haben. Zur Erzielung des Hi-Gain-
Sounds werden die zusätzlichen Verzerrerstufen dagegen in
den Signalweg eingeschaltet und fügen dem ursprünglichen
Gitarrensignal ebenso wie die Verstärkerstufen zusätzliche
Obertöne hinzu. Die Verzerrerstufen werden hierbei bevorzugt
so ausgelegt, daß sie entsprechend ihrer Anordnung im
Signalweg bei zunehmendem Eingangssignalpegel erst nach den
dem Verstärkerausgang näherliegenden Stufen beginnen
Obertöne zu erzeugen.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist den
Röhrenverstärkerstufen und den zusätzlichen Verzerrerstufen
mindestens eine Halbleiterverstärkerstufe vorgeschaltet,
deren Verstärkungsgrad wahlweise änderbar ist. Diese
Ausgestaltung hat den Vorteil, daß eine weitere Röhrenstufe
entbehrlich ist, wobei durch die Anordnung der
Halbleiterverstärkerstufe im Signalweg die typische
Röhrencharakteristik des Verstärkerausgangssignals erhalten
bleibt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die
Halbleiterverstärkerstufe bei Übersteuerung das
Eingangssignal scharfkantig verformt und dadurch zu den von
den nachfolgenden Stufen erzeugten, unterschiedliche
zusätzliche Obertöne erzeugbar sind. Bei dem für die
Spieldynamik wichtigen aufeinanderfolgenden Übersteuern der
Verstärkerstufen, bzw. Erzeugen von Obertöne durch die
Verzerrerstufen ist es nämlich erforderlich, daß die später,
also erst bei höherem Signalpegel erzeugten Obertöne sich
von den früher erzeugten und daher im Verstärkerausgangs
signal bereits vorhandenen Obertöne unterscheiden, da sonst
der Einfluß der späteren Stufen auf das Verstärkerausgangs
signal nicht vorhanden oder nicht ausreichend ist.
Schließlich ist durch die Änderung des Verstärkungsfaktors
in der Halbleiterverstärkerstufe eine einfache
Umschaltmöglichkeit zwischen Übersteuerung und geringer oder
keiner Übersteuerung der nachfolgenden Stufen gegeben. Die
Halbleiterverstärkerstufe ist daher bevorzugt so ausgelegt,
daß sie den Hauptanteil der Gesamtverstärkung liefert.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung ist für die Änderung des Verstärkungsgrades und
für die Zuschaltung der zusätzlichen Verzerrerstufen ein
Mehrfachschalter vorgesehen, der über einen einzigen
Bedienkopf betätigbar ist. Durch einen einzigen Bedienknopf
können daher vorteilhafterweise alle für die Umschaltung
zwischen den verschiedenen Klangarten erforderlichen
Umschaltungen vorgenommen werden. Für den Hi-Gain-Sound
weist in der einen Schalterstellung die
Halbleiterverstärkerstufe einen hohen Verstärkungsfaktor auf
und sind die zusätzlichen Verzerrerstufen in den Signalweg
eingeschaltet. In einer anderen Schalterstellung für Clean- und
Crunch-Blues-Sound sind dagegen die zusätzlichen
Verzerrerstufen aus dem Signalweg ausgeschaltet und die
Halbleiterverstärkerstufe auf einen geringeren
Verstärkungsfaktor umgeschaltet. Zusätzlich können mit
diesem Mehrfachschalter bevorzugt auch an die verschiedenen
Klangarten angepaßte Filterschaltungen gleichzeitig
aktiviert werden. Gleichzeitig kann eine weitere
Schalterstellung vorgesehen sein, in welcher die
zusätzlichen Verzerrerstufen ebenfalls aus dem Signalweg
herausgeschaltet sind, bei welchen aber der
Verstärkungsfaktor der Halbleiterverstärkerstufe etwas höher
ist, beispielsweise um 18 dB, als für den Clean-Sound. Durch
diese Einstellung kann der sogenannte Crunch-Blues-Sound
realisiert werden, welcher nur bei stark angeschlagenen
Gitarrensaiten einen verzerrten Klang liefert.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine
zuschaltbare Schaltungsanordnung zur Anhebung der bereits im
Ursprungssignal vorhandenen Obertöne vorhanden. Diese
Schaltungsanordnung liefert vorteilhafterweise in Verbindung
mit der Einstellung für den Clean-Sound einen etwas
abgewandelten Clean-Sound, welcher ebenfalls nur ein
natürliches, jedoch intensiveres Obertonspektrum aufweist.
Selbstverständlich kann auch die Umschaltung auf diese
Klangart mittels des gemeinsamen Schalters zur Umschaltung
zwischen den drei anderen Klangarten erfolgen. Es kann also
bei einem derartigen erfindungsgemäßen Vorverstärker durch
einen einzigen Schalter zwischen 4 unterschiedlichen
Klangarten gewählt werden, wobei die Realisierung der
Umschaltung erheblich einfacher ist als bei bekannten mit
Röhrentechnologie arbeitenden Vorverstärkern, die
Klangqualität eines Röhrenverstärkers jedoch erhalten bleibt.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung sind zwei wahlweise in den Signalweg einschaltbare
Halbleiterverstärkerstufen vorhanden, von denen die eine
einen hohen Verstärkungsfaktor zur Realisierung des Hi-Gain-
Sounds und die andere einen niedrigeren Verstärkungsfaktor
zur Erzeugung von Clean- und Crunch-Blues-Sounds aufweist.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß auf einfache Weise
zwischen zwei unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren gewählt
werden kann. Darüberhinaus ist es durch diese Ausgestaltung
möglich die an den jeweiligen Verstärkungsgrad angepaßte
Filterung der entsprechenden Halbleiterverstärkerstufe
zuzuordnen und dadurch automatisch beim Umschalten zu
aktivieren. Dies ist besonders auch deshalb vorteilhaft,
weil für den Hi-Gain-Sound eine besonders großer
Verstärkungsfaktor erforderlich ist, während für Clean- und
Crunch-Blues-Sound weit geringere Verstärkungsfaktoren
verwendet werden müssen. Es können also wahlweise zwei
unterschiedlich ausgelegte Halbleiterverstärker in den
Signalweg eingeschaltet werden. Schließlich kann durch diese
Ausgestaltung vorteilhafterweise jedem der wahlweise
zuschaltbaren Halbleiterverstärkerstufen ein eigener Gain-
Regler zugeordnet werden und so den besonderen Anforderungen
des Hi-Gain-Sounds Rechnung getragen werden.
Selbstverständlich kann dennoch die Gain-Regelung mittels
eines gemeinsamen Drehknopfes oder dergleichen erfolgen.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung werden als zusätzliche Verzerrerstufen
Diodenstrecken verwendet, welche vom Signalweg zwischen
Verstärkereingang und Verstärkerausgang abzweigen und
anderenends auf Massepotential liegen. Die Diodenstrecken
wirken jeweils auf eine Halbwelle des Signals und verformen
dieses entsprechend ihrer Diodenkennlinie, indem das Signal
oberhalb einer bestimmten Amplitude kurzgeschlossen wird.
Durch die Form der Diodenkennlinie ergibt sich eine
Abflachung der Sinusform des Signals ohne hartes
Abschneiden, wodurch eine angenehm klingende Verzerrung
ähnlich der von übersteuernden Röhren hervorgerufen wird.
Die Dioden jeder Diodenstrecke werden entsprechend ihrer
Kennlinie nach dem gewünschten Oberwellenspektrum
ausgewählt. Die Anzahl der Dioden einer Diodenstrecke
richtet sich nach dem Wert des Signalpegels, ab welchem eine
Verzerrung durch die Diodenstrecke erfolgen soll. Verwendet
werden bevorzugt Diodenstrecken mit einer oder mehreren
Sperrdioden geeigneter Durchlaßkennlinie, wobei für jede
Halbwelle des Signals eine eigene Diodenstrecke mit zur
anderen Diodenstrecke gegensinnig angeordneten Dioden
verwendet wird, und Diodenstrecken mit einer oder mehreren
Zenerdioden geeigneter Durchbruchskennlinie, wobei ebenfalls
für die beiden Halbwellen des Signals je eine Diodenstrecke
mit zur anderen Diodenstrecke gegensinnig angeordneten
Zenerdioden verwendet wird. Darüber hinaus weist bei der
zweiten Art jede Diodenstrecke eine gegensinnig angeordnete
Sperrdiode auf, um einen Kurzschluß der jeweils anderen
Halbwelle zu vermeiden.
Als besonders geeignet hat sich eine Anordnung mit einer
zweistufigen Triode als Röhrenverstärkerstufen erwiesen,
welcher zwei wahlweise zuschaltbare Halbleiterverstärker
stufen vorgeschaltet sind. Zwischen den Halbleiter
verstärkerstufen und der ersten Triodenstufe kann bevorzugt
eine Diodenstrecke für eine Halbwelle des Signals und
zwischen erster und zweiter Triodenstufe eine Diodenstrecke
für die andere Halbwelle des Signals angeordnet sein. Die
Triodenstufen sind so ausgelegt, daß zunächst die dem
Verstärkerausgang näher liegende Triodenstufe in den
Übersteuerungsbereich gelangt und bei höherem Signalpegel
die dem Verstärkereingang näher liegende Triodenstufe. Die
Anzahl und Art der Dioden in den Diodenstrecken ist so
gewählt, daß diese entsprechend ihrer Position erst bei
erreichen eines bestimmten Signalpegels Verzerrungen
hervorrufen. Da die beiden Diodenstrecken auf verschiedene
Halbwellen wirken, sind auch die dadurch hervorgerufenen
Verzerrungen unterschiedlich, so daß diese jeweils trotz der
bereits im Ausgangssignal vorhandenen, durch die früheren
Stufen hervorgerufenen Verzerrungen im Ausgangssignal
merklich in Erscheinung treten. Auch die durch die
Triodenstufen hervorgerufenen Obertöne sind untereinander
unterschiedlich, da das Signal durch die Triodenstufen
asymmetrisch verzerrt wird und sich das Vorzeichen des
Signals durch die erste Triodenstufe umdreht. Zuletzt gerät
auch die Halbleiterverstärkerstufe in den
Übersteuerungsbereich. Durch diese werden dem Ausgangssignal
ebenfalls unterschiedliche zusätzliche Obertöne hinzugefügt,
da die Halbleiterverstärkerstufe das Signal scharfkantig
begrenzt und daher ein anderes Obertonspektrum erzeugt als
die Diodenstrecken und die Röhren.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
sind zwischen den Halbleiterverstärkerstufen und der ersten
Triodenstufe zwei Diodenstrecken angeschlossen, welche
jeweils zur anderen Diodenstrecke gegensinnig angeordnete
Sperrdioden aufweisen. Auch hierbei sind die Dioden nach Art
und Anzahl so ausgewählt, daß diese bei steigendem
Signalpegel erst dann Verzerrungen hervorrufen, wenn die
beiden Röhrenstufen bereits im Übersteuerungsbereich sind.
Ebenso übersteuert auch bei dieser Anordnung die
Halbleiterverstärkerstufe zuletzt, so daß auch hier ein
dynamischer Aufbau des Obertonspektrums gegeben ist.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung dieser Merkmale ist
zwischen erster und zweiter Triodenstufe ein zuschaltbares
Dämpfungsglied vorhanden. Hierdurch wird vorteilhafterweise
das Signal der dem Verstärkerausgang benachbarten
Triodenstufe soweit dämpfbar, daß diese erst zusammen mit
der dem Verstärkereingang näher liegenden Triodenstufe in
den Übersteuerungsbereich gelangt. Diese Bedämpfung wird für
die Realisierung von Clean- und Crunch-Blues-Sounds gewählt,
während für den Hi-Gain-Sound die Bedämpfung abgeschaltet
wird. Die Dämpfung wird bevorzugt durch einen
Spannungsteiler realisiert, dessen einer Teilwiderstand
gegen Masse gelegt ist. Der andere Teilwiderstand ist durch
einen Kondensator überbrückt, an dessen Stelle zur
Abschaltung der Dämpfung ein Widerstand geringer Impedanz
eingeschaltet werden kann. Durch den Kondensator werden
zusätzlich zur Dämpfung durch den Spannungsteiler die Höhen
etwas abgesenkt, wodurch die Übersteuerung der letzten
Röhrenstufe ebenfalls hinausgezögert wird. Durch Umschaltung
auf den Widerstand, welcher hierzu einen entsprechend
geringen Widerstandswert hat, wird einerseits die Dämpfung
überbrückt und andererseits die Absenkung der hochfrequenten
Anteile aufgehoben.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird die Hi-Gain-Schaltung auch unabhängig, also
nicht in Verbindung mit einer Umschaltmöglichkeit zwischen
verschiedenen Klangarten verwendet. Hierzu sind die
zusätzlichen, nicht verstärkenden, Obertöne erzeugenden
Verzerrerstufen nicht zuschaltbar, sondern fest in den
Signalweg eingebunden. Eine solche Schaltungsanordnung ist
auch unabhängig oder in anderen Vorverstärkern geeignet, ein
dynamisches, durch die Spielweise beeinflußbares
Obertonspektrum zu erzeugen.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die
ebenfalls für sich beansprucht wird, ist der Gain-Regler
Teil einer Frequenzfilterschaltung, deren Wirkung abhängig
von der Einstellung des Gain-Reglers ist. Die
Filterschaltung weist hierfür mehrere RC-Glieder auf, die so
ausgelegt sind, daß bei gering aufgedrehtem Potentiometer
die natürlichen, also von der elektrischen Gitarre kommenden
Obertöne angehoben und die Mitten bedämpft werden, während
bei stark aufgedrehtem Potentiometer die Mitten stark betont
und die Bässe relativ schmalbandig bedämpft werden.
Bevorzugt ist hierzu dem Potentiometer ein erster
Kondensator vorgeschaltet, welcher zusammen mit dem
Potentiometer ein erstes RC-Glied bildet. Zwischen Schleifer
des Potentiometers und der dem Potentiometer abgewandten
Seite des Kondensators ist ein zweites RC-Glied vorhanden,
sowie parallel hierzu zwei in Reihe geschaltete Widerstände
zwischen denen ein dritter Kondensator angeschlossen ist,
der anderenends auf Masse gelegt ist. Hierdurch wird ein
drittes RC-Glied gebildet. Diese Ausgestaltung hat den
Vorteil, daß die Frequenzfilterung automatisch an den
Übersteuerungsgrad des Verstärkers angepaßt ist. Bei
bekannten Vorverstärkern muß diese Anpassung der
Frequenzfilterung jeweils separat durch entsprechende Regler
oder Schalter vorgenommen werden. Durch die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung ergibt sich eine Phasenverschiebung
zwischen erstem und drittem RC-Glied, die so ausgelegt
werden kann, daß bei stark aufgedrehtem Potentiometer eine
Auslöschung der unteren Frequenzen, beispielsweise im
Bereich von 100 Hz erfolgt. Das zweite RC-Glied hebt bei
relativ gering aufgedrehtem Potentiometer die natürlichen
Obertöne an. Die Anhebung der mittleren Frequenzen bei stark
aufgedrehtem Potentiometer schließlich wird durch das dritte
RC-Glied bewirkt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die
ebenfalls für sich beansprucht wird, ist ein zusätzlicher
Verstärkerausgang vorgesehen, welchem ein Tiefpaß
vorgeschaltet ist. Der Tiefpaß ist so ausgelegt, daß die
hohen Frequenzen mit steigender Frequenz zunehmend abgesenkt
werden, beginnend etwa im Bereich zwischen 1 und 2 kHz.
Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß der Vorverstärker
als sogenannter Booster verwendet werden kann. Ein Booster
ist ein Vorschaltgerät, welches einem Gitarrenvorverstärker
vorgeschaltet wird, um diesen in den Übersteuerungsbereich
zu bringen. Viele ältere Gitarrenvorverstärker weisen
nämlich nicht genügend Verstärkerstufen auf, um einen Hi-
Gain-Sound zu erzielen. Im Booster findet neben einer
Verstärkung auch eine Übersteuerung statt. Bekannte
Vorverstärker sind jedoch nicht als Booster verwendbar, da
das Verstärkerausgangssignal einen zu großen Höhenanteil hat
und daher zu unangenehm klingenden Verzerrungen durch den
nachgeschalteten Gitarrenvorverstärker führen wurde. Durch
Vorsehen eines zusätzlichen Verstärkerausgangs, welchem ein
entsprechend gestalteter Tiefpaß vorgeschaltet ist, kann
der erfindungsgemäße Gitarrenvorverstärker auch als Booster
eingesetzt werden. Selbstverständlich kann statt eines
separaten Verstärkerausgangs auch der bereits vorhandene
Verstärkerausgang verwendet werden, wenn der Tiefpaß
zuschaltbar ausgebildet ist.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die
ebenfalls für sich beansprucht wird, weist der
Eingangsverstärker des Gitarrenvorverstärkers eine Schaltung
zur Anhebung der mittleren Frequenzen auf. Diese Schaltung
ist bevorzugt zuschaltbar ausgebildet. Diese Ausgestaltung
hat den Vorteil, daß durch Zuschaltung der Frequenzanhebung
die Frequenzcharakteristik einer Gitarre mit zweispuligem
Tonabnehmer simuliert werden kann. Gitarren mit zweispuligen
Tonabnehmern haben in den mittleren Frequenzen eine höhere
Amplitude als Gitarren mit einspuligen Tonabnehmern und
dadurch einen anderen Klang. Ein weiterer Vorteil dieser
Schaltung besteht auch darin, daß bei Verwendung des
Boosterausgangs das Frequenzspektrum noch geeigneter ist, um
den erfindungsgemäßen Vorverstärker als Booster zu
verwenden.
Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung, die ebenfalls für sich beansprucht wird, ist eine
kombinierte aktive und passive Klangregelung vorgesehen. Die
mittleren und hohen Frequenzen werden hierbei passiv
geregelt, während die tiefen Frequenzen aktiv geregelt
werden. Durch diese Ausgestaltung wird eine besonders
effektive Klangregelung erzielt.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung
und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist
in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Ein Blockschaltbild des erfindungsgemäßen
Vorverstärkers;
Fig. 2 einen Schaltplan des erfindungsgemäßen Vorverstärkers
und
Fig. 3 einen Schaltplan einer Variante des erfindungsgemäßen
Vorverstärker und
Fig. 4 bis 10 verschiedene Frequenzschaubilder, die an
einem erfindungsgemäßen Vorverstärker gemessen
wurden.
Im Blockschaltbild der Fig. 1 ist der Signalweg des
Gitarrensignals zwischen Verstärkereingang 1 und
Verstärkerausgang 2 dargestellt. Vom Verstärkereingang 1
gelangt das Gitarrensignal in einen Eingangsverstärker 3, in
welchem das Gitarrensignal linear angehoben wird. Der
Eingangsverstärker 3 kann dabei mit einer Schaltung zur
Anhebung der mittleren Frequenzen versehen sein. Vom
Eingangsverstärker 3 gelangt das Signal zu einer Abzweigung
4, von welcher einerseits der Hi-Gain-Kanal und andererseits
der Kanal für Clean- und Crunch-Blues-Sounds abzweigt. Im Hi-
Gain-Kanal gelangt das Signal zu einem Gain-Regler 5,
welcher Teil einer Frequenzfilterschaltung mit drei RC-
Gliedern 6, 6a und 6b ist. Vom Schleifer des Gain-Reglers 5
gelangt das Signal zu einer ersten als
Halbleiterverstärkerstufe ausgebildeten Verstärkerstufe 7
und von dieser zu einer zweiten als Röhrenstufe
ausgebildeten Verstärkerstufe 8 und von dieser wiederum zur
einer dritten ebenfalls als Röhrenverstärkerstufe
ausgebildeten Verstärkerstufe 9. Zwischen erster und zweiter
Verstärkerstufe 7 bzw. 8 zweigt vom Signalweg eine erste
Diodenstrecke 10 ab, welche anderenends auf Masse gelegt
ist. Zwischen zweiter und dritter Verstärkerstufe 8 bzw. 9
zweigt eine zweite Diodenstrecke 11 ab, welche ebenfalls
anderenends auf Masse gelegt ist. Schließlich ist zwischen
erster und zweiter Verstärkerstufe 7 bzw. 8 ein Widerstand
13 und ein RC-Glied 14, 15 angeordnet und zwischen zweiter
und dritter Verstärkerstufe ein Widerstand 16. Von der
dritten Verstärkerstufe 9 gelangt das Signal über eine
passive und eine aktive Klangregelung 17 bzw. 18 und ein
Potentiometer 19 auf den Verstärkerausgang 2. Parallel zum
Verstärkerausgang 2 ist ein zweiter Verstärkerausgang 20
vorhanden, welchem eine Filterschaltung 21 vorgeschaltet
ist, die einen angeschlossenen Lautsprecher simuliert.
Ebenfalls parallel zum Verstärkerausgang 2 ist ein dritter
Verstärkerausgang 22 vorhanden, welchem eine zweite
Filterschaltung 23 vorgeschaltet ist, die die Höhen absenkt.
Bei Verwendung dieses Ausgangs ist der Vorverstärker als
Booster einsetzbar.
Im zweiten Kanal des Verstärkers gelangt das Signal von der
Abzweigung 4 zu einem Potentiometer 25 und von dessen
Schleifer auf eine als Halbleiterverstärkerstufe
ausgebildete Verstärkerstufe 26. Von dieser Verstärkerstufe
26 gelangt das Signal über zwei RC-Glieder 27, 28 und 29, 30
zur zweiten Verstärkerstufe 8. Zur Umschaltung zwischen dem
ersten und dem zweiten Verstärkerkanal ist zwischen
Diodenstrecke 20 und zweiter Verstärkerstufe 8 ein Schalter
31 vorgesehen, welcher alternativ die Verstärkerstufe 7 und
die Verstärkerstufe 8 oder die Verstärkerstufe 26 und die
Verstärkerstufe 8 verbindet. Ein weiterer Schalter 32 ist
zwischen Diodenstrecke 11 und dem Signalweg angeordnet.
Schließlich ist zwischen Filterschaltung 23 und
Verstärkerausgang 22 ein Umschalter 33 vorhanden, welcher
alternativ die Filterschaltung 23 mit dem Boosterausgang 22
oder den Verstärkereingang 1 direkt mit dem Ausgang 22
verbindet.
Zur Realisierung des Hi-Gain-Sounds befindet sich Schalter
31 in einer oberen Stellung, während sich Schalter 32 in
seiner unteren Stellung befindet. In dieser Schalterstellung
ist die Verstärkerstufe 7 aktiv und das Signal wird durch
die beiden Diodenstrecken 10 und 11 beeinflußt.
Zur Realisierung von Clean- und Crunch-Blues-Sounds befindet
sich Schalter 31 in seiner unteren, Schalter 32 dagegen in
seiner oberen Stellung. In diesem Fall ist die
Verstärkerstufe 26 aktiv und die beiden Diodenstrecken 10
und 11 sind aus dem Signalweg herausgeschaltet.
In Fig. 2 sind die einzelnen Schaltungsgruppen des
Blockschaltbilds von Fig. 1 im einzelnen dargestellt. Beim
Eingangsverstärker 3 ist ein Schalter 34 vorhanden, der den
negativen Eingang des Eingangverstärkers 3 alternativ über
ein erstes Reihen-RC-Glied 35, 36 oder ein zweites Reihen-
RC-Glied 37, 38 auf Masse legt. In der zweiten
Schalterstellung, die der Anhebung der mittleren Frequenzen
des Signals dient wird zusätzlich ein Kondensator 39 dem
Rückkoppelungskreis des Eingangsverstärkers 3 parallel
geschaltet.
Das RC-Glied 6 von Fig. 1 weist einen Kondensator 40 und als
Widerstand den entsprechenden Teil des Potentiometers 5 auf,
das RC-Glied 6a von Fig. 1 weist einen Kondensator 41 und
einen Widerstand 42 auf, welche an den Schleifer des
Potentiometers 5 und die dem Potentiometer abgewandte Seite
des Kondensators 40 angeschlossen sind. Das RC-Glied 6b von
Fig. 1 schließlich wird von zwei Widerständen 43 und 44
gebildet, die parallel zum RC-Glied 6a angeordnet sind und
zwischen denen ein Kondensator 45 angeschlossen ist, der
andererseits auf Masse gelegt ist. Die Diodenstrecke 10
weist zwei gleichsinnig angeordnete Zenerdioden 46 und 47
auf, sowie eine hierzu gegensinnig angeordnete Sperrdiode
48. Die Diodenstrecke 11 weist drei gleichsinnig angeordnete
Zenerdioden 49, 50 und 51 auf, sowie eine gegensinnig dazu
angeordnete Sperrdiode 52, wobei die Zenerdioden 49-51
gegensinnig zu den Zenerdioden 46 und 47 der Diodenstrecke
12 angeordnet sind. Die beiden Röhrenverstärkerstufen 8 und
9 sind Teil einer zweistufigen Triode.
Der negative Eingang der Halbleiterverstärkerstufe 26 ist
wahlweise über verschiedene RC-Glieder auf Masse gelegt. Die
Auswahl der RC-Glieder erfolgt über Schalter 53, welcher
zusammen mit den Schaltern 31 und 33 als Mehrfachschalter
ausgelegt ist. Durch Auswahl der verschiedenen RC-Glieder am
negativen Eingang der Verstärkerstufe 26 kann zwischen
verschiedenen für Clean-Sounds bzw. Crunch-Blues-Sound
geeigneten Filtercharakteristiken ausgewählt werden.
Bei der abgewandelten Schaltung in Fig. 3 ist anstelle der
beiden Diodenstrecken 10 und 11 zwischen der ersten und der
zweiten Verstärkerstufe 7 bzw. 8 eine Diodenbrücke mit
insgesamt 6 Dioden angeschlossen, welche andererseits auf
Masse gelegt ist. Vier Sperrdioden 54-57 sind in einem
Kreis angeordnet, wobei jeweils 2 gegenüberliegende Dioden
(54, 56, bzw. 55, 57) gleichsinnig angeordnet sind. Zwei
gleichsinnig angeordnete Sperrdioden 58 und 59 überbrücken
die Verbindungsstellen der Sperrdioden 54-57 , die nicht
auf Masse oder Signalpotential liegen. Zwischen zweiter und
dritter Verstärkerstufe 8 bzw. 9 ist ein Spannungsteiler mit
erstem Teilwiderstand 60 und zweitem Teilwiderstand 61
angeordnet, wobei der erste Teilwiderstand 60 durch einen
Kondensator 62 überbrückt ist. Über den Schalter 32 kann
alternativ zum Kondensator 62 ein Widerstand 63 geringerer
Impedanz über den ersten Teilwiderstand 60 gebrückt werden.
Hierdurch wird sowohl die Dämpfung als auch die Absenkung
der hohen Frequenzanteile aufgehoben.
Fig. 4 ist die Wirkung der Mittenanhebung nach Umlegen des
Schalters 34 entnehmbar. Kurve I zeigt den Frequenzverlauf
ohne, Kurve II den Frequenzverlauf mit Mittenanhebung. Der
Frequenzverlauf von Kurve II entspricht weitgehend dem
Frequenzverlauf bei Verwendung eines zweispuligen
Tonabnehmers, der durch die Schaltung zur Mittenanhebung am
Eingangsverstärker 3 simuliert wird.
Fig. 5 ist der Frequenzverlauf bei verschiedenen
Einstellungen des Gain-Reglers entnehmbar. Der Gain-Regler 5
ist von Kurve III-Kurve VII zunehmend aufgedreht, das
heißt, der wirksame Widerstand nimmt in dieser Richtung ab.
Aus dem Frequenzbild ist erkennbar,daß bei gering
aufgedrehtem Gain-Regler 5 die im Originalsignale bereits
enthaltenen Oberwellen angehoben und die Mitten gedämpft
werden, während bei stark aufgedrehtem Gain-Regler 5 eine
starke Absenkung der Frequenzen im Bereich von ca. 100 Hz
erfolgt und die mittleren Frequenzen betont werden.
Fig. 6 ist das Frequenzverhalten im zweiten Kanal des
Vorverstärkers entnehmbar, also bei Einschaltung der
Verstärkerstufe 26. Kurve VIII stellt einen ersten, Kurve IX
einen zweiten Clean-Sound dar, während Kurve X einen Crunsch-
Blues-Sound. Wie Kurve IX zeigt, werden beim zweiten Clean-
Sound die natürlichen Oberwellen angehoben, während im
übrigen die Verstärkung ebenso gering ist, wie beim ersten
Clean-Sound der Kurve VIII. Beim Crunsch-Blues-Sound der
Kurve X ist die Verstärkung durch die Verstärkerstufe 26
etwa um 18 Dezibel erhöht. Die nachfolgenden
Röhrenverstärkerstufen erhalten dadurch ein höheres
Eingangssignal und übersteuern bei stärkerem Anschlag der
Gitarrensaiten.
Fig. 7 zeigt die Wirkung der passiven Mitten und
Höhenregelung 17, während Fig. 8 die Wirkung der aktiven
Baßregung darstellt. Die hohe Wirksamkeit dieser
Frequenzregelung ist hieraus erkennbar.
Fig. 9 zeigt den Frequenzverlauf bei Verwendung des Ausgangs
22, welchem der Tiefpaß 23 vorgeschaltet ist. Die hohen
Frequenzen ab etwa 1 bis 2 khz werden mit ansteigender
Frequenz zunehmend abgesenkt. Dieser Ausgang kann daher als
Boosterausgang verwendet werden.
Fig. 10 schließlich zeigt den Frequenzverlauf am Ausgang 20,
welchem die Filterschaltung 21 vorgeschaltet ist. Der
Frequenzverlauf entspricht weitgehend dem Verlauf bei
Anschluß eines üblichen Lautsprechers, das heißt, die
Frequenzen oberhalb von etwa 5 khz werden stark
abgeschnitten.
Claims (21)
1. Vorverstärker für elektrische Gitarren mit einem
Verstärkereingang (1) und einem Verstärkerausgang (2),
mit mehreren Verstärkerstufen (7, 8, 9, 26), von denen
mindestens ein Teil durch einen einen vorbestimmten
Wert übersteigenden Eingangssignalpegel übersteuerbar
ist und von denen mindestens eine Verstärkerstufe
durch eine Verstärkerröhre realisiert ist, sowie mit
wahlweise änderbarem Obertonspektrum zur Erzeugung von
unterschiedlichen Klangcharakteristiken, nämlich einem
sogenannten Hi-Gain-Sound mit dynamischem, durch die
Spielweise beeinflußbaren, intensiven Obertonspektrum
und mindestens einem weiteren Sound mit weniger
intensivem Obertonspektrum wie sogenannter Clean-Sound
oder Crunch-Blues-Sound, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu den übersteuerbaren Verstärkerstufen
mindestens eine nicht verstärkende, Obertöne
erzeugende, wahlweise zuschaltbare Verzerrerstufe (10,
11) vorhanden ist.
2. Vorverstärker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens Halbleiterverstärkerstufe (7, 26) mit
wahlweise änderbarem Verstärkungsfaktor den
Röhrenverstärkerstufen (8, 9) und den Verzerrerstufen
(10, 11) vorgeschaltet sind.
3. Vorverstärker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hauptteil der Verstärkung
durch die Halbleiterverstärkerstufen (7, 26) bewirkt
wird.
4. Vorverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für die Umschaltung
zwischen den verschiedenen Verstärkungsfaktoren und
die Zuschaltung der zusätzlichen Verzerrerstufen (10,
11) ein Mehrfachschalter (31, 32) vorhanden ist, der
über einen einzigen Bedienknopf betätigbar ist.
5. Vorverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß für jeden eingestellten
Verstärkungsfaktor an den zugehörigen Klang angepaßte
Klangfilter vorhanden sind, die ebenfalls wahlweise
zuschaltbar sind.
6. Vorverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß eine wahlweise
zuschaltbare Schaltung zur Anhebung der natürlichen,
d. h., im Verstärkereingangssignal bereits vorhandenen
Obertöne vorhanden ist.
7. Vorverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei wahlweise in den
Signalweg zwischen Verstärkereingang (1) und
Verstärkerausgang (2) einschaltbare
Halbleiterverstärkerstufen (7, 26) vorhanden sind, von
denen die erste (7) einen großen Verstärkungsfaktor
aufweist und eine starke Übersteuerung der
nachfolgenden Röhrenverstärkerstufen (8, 9) bewirkt
zur Erzielung des sogenannten Hi-Gain-Sounds, während
die zweite Halbleiterverstärkerstufe (26) einen
kleineren Verstärkungsfaktor aufweist und eine
verhältnismäßig nur geringe Übersteuerung der
nachfolgenden Röhrenstufen (8, 9) bewirkt zur Erzeugung
der sogenannten Clean- und Crunch-Blues-Sounds.
8. Vorverstärker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Diodenstrecke (10, 11) als zusätzliche Verzerrerstufe
vorgesehen ist, welche vom Signalweg zwischen
Verstärkereingang (1) und Verstärkerausgang (2)
abzweigt und anderenends auf Massepotential liegt.
9. Vorverstärker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Diodenstrecke (10, 11) eine oder mehrere
gleichsinnig angeordnete Dioden vorhanden sind, welche
die Amplitude einer Halbwelle des anstehenden Signals
entsprechend ihrer Durchlaßkennlinie aufgrund des
Masseschlusses begrenzen.
10. Vorverstärker nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Diodenstrecke (10, 11) eine Sperrdiode (48
bzw. 52) und eine oder mehrere gegensinnig zur
Sperrdiode angeordnete Zenerdioden (46, 47 bzw. 49-51)
vorhanden sind, welche die Amplitude einer
Halbwelle des anstehenden Signals entsprechend ihrer
Durchbruchkennlinie durch den Masseschluß begrenzen.
11. Vorverstärker nach einem der Ansprüche 7-10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine zweistufige Verstärker-Triode
(8, 9) vorhanden ist, welcher zwei wahlweise in den
Signalweg einschaltbare Halbleiterverstärkerstufen (7,
26) unterschiedlichen Verstärkungsfaktors
vorgeschaltet sind.
12. Vorverstärker nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Halbleiterverstärkerstufe
(7 bzw. 26) und erster Röhrenverstärkerstufe (8) und
zwischen erster (8) und zweiter Röhrenverstärkerstufe
(9) je eine zuschaltbare Diodenstrecke (10, 11)
vorhanden ist mit jeweils mindestens einer Zenerdiode
(46, 47 bzw. 49-51) und einer gegensinnig
angeordneten Sperrdiode (48 bzw. 52), wobei die
Anordnung der Zenerdioden und der Sperrdioden unter
den beiden Diodenstrecken jeweils unterschiedlich ist.
13. Vorverstärker nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen Halbleiterstufe (7 bzw.
26) und erster Röhrenstufe (8) zwei von einem
gemeinsamen Punkt abzweigende Diodenstrecken (56, 58,
59, 54 bzw. 55, 58, 59, 57) mit einer oder mehreren
innerhalb der Diodenstrecke gleichsinnig angeordneten
Dioden vorhanden sind, wobei die Anordnung der Dioden
unter den beiden Diodenstrecken jeweils
unterschiedlich ist.
14. Vorverstärker nach Anspruch 13, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen erster (8) und zweiter
(9) Röhrenverstärkerstufe ein zuschaltbares
Dämpfungsglied vorhanden ist zur Erhöhung des zur
Übersteuerung der zweiten Röhrenstufe
(9) erforderlichen Signalpegels.
15. Vorverstärker nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß als Dämpfungsglied ein
Spannungsteiler (60, 61) vorhanden ist, dessen einer
Teilwiderstand (61) gegen Masse gelegt ist, während
dessen zweiter Teilwiderstand (60) durch einen
Kondensator (62) überbrückt ist, und daß zur
Abschaltung des Dämpfungsgliedes wahlweise anstelle
des Kondensators (62) ein Brückenwiderstand (63)
zuschaltbar ist.
16. Vorverstärker für elektrische Gitarren mit einem
Verstärkereingang (1) und einem Verstärkerausgang (2)
sowie mit mehreren Verstärkerstufen (7, 8, 9, 26) von
denen mindestens ein Teil durch einen einen
vorbestimmten Wert übersteigenden Eingangssignalpegel
übersteuerbar ist und von denen mindestens eine Stufe
durch eine Verstärkerröhre (8, 9) realisiert ist,
wobei die übersteuerbaren Verstärkerstufen mit
zunehmenden Eingangssignalpegel, mit der dem
Verstärkerausgang (2) nächstliegenden Verstärkerstufe
(9) beginnend, nacheinander in den
Übersteuerungsbereich gelangen zur Erzeugung eines
dynamischen, durch die Spielweise beeinflußbaren
Obertonspektrums, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich zu den übersteuerbaren Verstärkerstufen
mindestens eine nicht verstärkende Oberton erzeugende
Verzerrerstufe (10, 11) vorhanden ist und daß den
Röhrenstufen (8, 9) und den Verzerrerstufen (10, 11)
mindestens eine Halbleiterverstärkerstufe (7, 26)
vorgeschaltet ist.
17. Vorverstärker für elektrische Gitarren mit einem
Verstärkereingang (1) und einem Verstärkerausgang (2),
sowie mit mehreren Verstärkerstufen (7, 8, 9, 26), von
denen mindestens ein Teil durch einen einen
vorbestimmten Wert übersteigenden Eingangssignalpegel
übersteuerbar ist, und mit einem einer Verstärkerstufe
(7) vorgeschalteten Gain-Regler (5) zur Regelung des
Eingangssignalpegels dieser Verstärkerstufe mit einem
Potentiometer (5) als Gainregler, insbesondere nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Potentiometer (5) Teil einer
Filterschaltung ist, welche bei gering aufgedrehtem
Potentiometer die natürlichen, also die im
Eingangssignal bereits vorhandenen Obertöne anhebt und
die mittleren Frequenzen absenkt, während bei stark
aufgedrehtem Potentiometer die Mitten angehoben und
die Bässe gedämpft werden.
18. Vorverstärker nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Potentiometer (5) ein erster
Kondensator (40) vorgeschaltet ist, und daß zwischen
dem Schleifer des Potentiometers (5) und der dem
Potentiometer abgewandten Seite des Kondensators (40)
ein erster Widerstand (42) und ein zweiter Kondensator
(41) eingeschaltet sind, sowie parallel hierzu ein
zweiter und ein dritter Widerstand (43, 44), zwischen
denen ein auf Masse gelegter dritter Kondensator (45)
angeschlossen ist.
19. Vorverstärker für elektrische Gitarren mit einem
Verstärkereingang (1) und einem Verstärkerausgang (2),
sowie mit mehreren Verstärkerstufen (7, 8, 9, 26),
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem
Verstärkerausgang (2) ein weiterer Ausgang
(22) vorhanden ist, welchem ein Tiefpaß (23)
vorgeschaltet ist zur Absenkung des Anteils von
Frequenzen oberhalb ca. 1-2 kHz im Ausgangssignal,
wobei mit steigender Frequenz die Absenkung zunimmt.
20. Vorverstärker für elektrische Gitarren mit einem
Verstärkereingang (1) und einem Verstärkerausgang (2),
mit mehreren Verstärkerstufen (7, 8, 9, 26) sowie mit
einem Eingangsverstärker (3) zur linearen Anhebung des
Eingangssignalpegels, insbesondere nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Eingangsverstärker (3) eine zuschaltbare Schaltung
(35-39) zur Anhebung des mittleren Frequenzbereichs
aufweist.
21. Vorverstärker für elektrische Gitarren mit einem
Verstärkereingang (1) und einem Verstärkerausgang (2),
mit mehreren Verstärkerstufen (7, 8, 9, 26) sowie mit
einer Klangregelung zur Regelung des Anteils an hohen,
tiefen und mittleren Frequenzen, insbesondere nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Höhen- und Mittenregelung (17)
passiv erfolgt, während die Baßregelung (18) aktiv
erfolgt.
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DE4236577A1 true DE4236577A1 (de) | 1994-01-13 |
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1992
- 1992-10-29 DE DE4236577A patent/DE4236577C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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DE4236577C2 (de) | 1997-02-20 |
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