DE4236444A1 - Scharnier, vorzugsweise Möbelscharnier - Google Patents
Scharnier, vorzugsweise MöbelscharnierInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier, vorzugsweise Möbelscharnier,
mit einem als Scharnierarm mit einer diesen tragenden Grundplatte
ausgebildeten, ortsfesten Beschlagteil, der vorzugsweise über
Gelenkhebel mit einem verschwenkbaren Beschlagteil, vorzugsweise
einem Scharniertopf, verbunden ist und der zur Seiteneinstellung
einer von dem verschwenkbaren Beschlagteil getragenen Tür oder
Klappe relativ zu der Grundplatte durch eine Stelleinrichtung in
der Schwenkebene des Scharniers verschwenkbar ist, und mit einem
an dem Scharnierarm gelagerten, durch ein federndes Element beauf
schlagten Arretierglied, das über eine mit dem verschwenkbaren
Beschlagteil verschwenkbare Steuerkurve das verschwenkbare
Beschlagteil im Schließbereich in seine Schließstellung drückt und
außerhalb des Schließbereichs durch die Steuerkurve unwirksam
gemacht ist.
Beispielsweise aus der DE-PS 34 42 421 ist es bekannt, zur Seiten
einstellung einer von einem Möbelscharnier getragenen Tür oder
Klappe den Scharnierarm in der Schwenkebene des Scharniers relativ
zu der diesen tragenden Grundplatte zu verschwenken. Wird jedoch
zur Seiteneinstellung einer Tür der Scharnierarm von der an einer
Tragwand befestigten Grundplatte weggeschwenkt, so nimmt der Schar
nierarm relativ zur Tür eine stumpfwinkelige Stellung ein, die
einer leichten Türöffnung entspricht, obwohl sich die Tür durch
Abstützen auf Korpusteilen oder einen Türrahmen in ihrer geschlos
senen Stellung befindet. Die DE-PS 34 42 421 betrifft ein Möbel
scharnier, dessen topfförmiger verschwenkbarer Scharnierteil
durch zwei Lenker mit rechteckig oder trapezförmig angeordneten
Gelenkbolzen mit dem Scharnierarm verbunden ist. Bei einem derarti
gen Viergelenkscharnier vergrößert sich durch eine leichte Türöff
nung die Fuge, also der Abstand zwischen der Stirnwand der Trag
wand und der Tür, so daß die DE-PS 34 42 421 eine Ausgestaltung
betrifft, bei der der Scharnierarm in Führungen einer Grund- oder
Zwischenplatte derart geführt ist, daß er bei einem Verschwenken
um das Maß der durch das Verschwenken bewirkten Fugenänderung in
seiner Längsrichtung auf der Grund- oder Zwischenplatte verschoben
wird.
Scharniere der eingangs angegebenen Art, die nur mit einem Gelenk
oder mit zwei Lenkern der in der DE-PS 34 42 421 beschriebenen
Weise oder auch mit sich kreuzenden Scharnierarmen bei sogenannten
"Weitwinkelscharnieren" versehen sind, sind häufig mit Schließein
richtungen ausgestattet, die die Türen oder Klappen in ihrem
Schließbereich, also in einem Bereich kleiner Winkel, beispiels
weise Winkel von 5 bis 8 Grad, vor ihrer vollständigen Schließstel
lung in diese Schließstellung drücken. Eine derartige Schließein
richtung, die aus einer im Bereich eines Gelenks angeordneten
Steuerscheibe besteht, auf der ein federbelastetes Druckglied
läuft, ist beispielsweise aus der DE-OS 24 01 178 bekannt. Das aus
einer an einem federbelasteten Schwenkhebel gelagerten, aus einer
Rolle bestehende Druckglied läuft im Öffnungsbereich auf einer zu
der Schwenkachse konzentrischen Kurvenbahn, so daß der entspre
chende Gelenkhebel nicht im Sinne einer Schließ- oder Öffnungsbewe
gung belastet ist, und bewegt sich erst im Schließbereich auf
einen sich der Gelenkachse annähernden Kurvenast, so daß sie im
Schließbereich über die Kurvenscheibe ein Schließmoment erzeugt.
Wird jedoch bei einer Seitenverstellung der Tür die Tür nur um
einen kleinen Winkel in ihre Öffnungsstellung bewegt, verkürzt
sich der von dem Druckglied bit zur Schließstellung überfahrene
Kurvenast, der ein Schließmoment erzeugt, entsprechend, wenn nicht
überhaupt verhindert wird, daß das Druckglied noch auf den ein
Schließmoment erzeugenden Kurvenbereich gelangt. Die Seiteneinstel
lung einer Tür oder Klappe durch Verschwenkung des Scharnierarms
in der Schwenkebene des Scharniers kann also zur Folge haben, daß
eine Schließeinrichtung mit Steuerkurve und Druckglied in ihrer
Wirkung vermindert oder gänzlich aufgehoben wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Scharnier der eingangs
angegebenen Art zu schaffen, bei dem auch bei einer Seitenverstel
lung durch Verschwenkung des Scharnierarms sichergestellt ist, daß
die Schließeinrichtung im Schließbereich unverändert ihre Wirksam
keit beibehält.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Scharnier der gat
tungsgemäßen Art dadurch gelöst, daß die Lagerung des Arretierglie
des durch Führungen und/oder Getriebeglieder derart mit dem Schar
nierarm und mit der Grundplatte verbunden ist, daß es durch jede
Verschwenkung des Scharnierarms relativ zur Grundplatte in eine
Lage bewegt wird, in der es seine im wesentlichen gleiche Stellung
zur Steuerkurve in der Schließstellung beibehält.
Das erfindungsgemäße Scharnier kompensiert also Schwenkbewegungen
des Scharnierarms zur Seiteneinstellung in der Weise, daß auch
eine von dem Scharnierarm abgeleitete Stellbewegung auf das Arre
tierglied in der Weise übertragen wird, daß die Stellbewegungen
kompensiert werden und das Arretierglied im Schließbereich unverän
dert seine Stellung zu der Steuerkurve bei allen Einstellungen bei
behält, so daß das im Schließbereich auf die Tür wirkende Schließ
moment unverändert wirksam bleibt. Bei dem erfindungsgemäßen Schar
nier wird also durch eine Seiteneinstellung die Wirksamkeit des
Schließmoments der Schließeinrichtung nicht beeinträchtigt, so daß
dieses unabhängig von der Eindellung immer über denselben
kleinen, dem Schließbereich entsprechenden Öffnungswinkel wirksam
bleibt.
Die Erfindung läßt sich vorzugsweise auch bei einem Scharnier ver
wirklichen, bei dem das verschwenkbare Scharnierteil durch zwei
Gelenkhebel mit dem Scharnierarm verbunden ist, von dem einer im
Bereich seiner Gelenkachse auf dem Scharnierarm die Steuerkurve
trägt.
Die Erfindung läßt sich insbesondere auch bei einem zusätzlich mit
einer Schließeinrichtung versehenen Scharnier der aus der DE-PS 34 42 421
bekannten Art verwirklichen, wobei sodann bei einer Ver
schwenkung des Scharnierarms zur Seiteneinstellung gleichzeitig
zwei Anpassungen vorgenommen werden, nämlich einmal die Längsver
schiebung des Scharnierarms zur Beibehaltung eines unveränderten
Fugenspalts, und zum anderen die erfindungsgemäße Anpassung des
Arretiergliedes an die Steuerkurve.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das
Arretierglied aus einem federbelasteten Hebel besteht, dessen
Gelenkachse derart in sich kreuzenden Langlochführungen der Grund
platte oder einer auf dieser befestigten Zwischenplatte und des
Scharnierarms geführt ist, daß dessen mit der Steuerkurve zusammen
wirkendes Druckstück relativ zu diesem in der Schließstellung
seine Lage beibehält. Das Druckstück selbst kann aus einem Gleit
zapfen oder aber aus einer Druckrolle bestehen. Die aus zwei sich
kreuzenden Langlochführungen bestehende Stelleinrichtung für die
Gelenkachse des federbelasteten Hebels gestattet eine einfache, an
die gewünschte Stellcharakteristik angepaßte Verstellung.
Nach einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Arretier
glied aus einem federbelasteten Block mit einem auf einer Steuer
kurve gleitenden Druckstück besteht, das derart einerseits auf
einem Gelenkbolzen und andererseits auf der Grundplatte oder einer
auf dieser befestigten Zwischenplatte abgestützt ist, daß das
Druckstück in der Schließstellung seine relative Lage zu der
Steuerkurve beibehält. Ein entsprechend geformter Block, der vor
zugsweise aus Kunststoff besteht, läßt sich in das Scharnier ein
setzen, ohne daß besondere Führungen an dem Scharnierarm, der
Grund- oder Zwischenplatte vorgesehen werden müßten. Zweckmäßiger
weise stützt sich der Block einerseits mit einer Langlochführung
auf einer Gelenkachse und andererseits mit einer Schrägfläche auf
Stellkurven oder Führungen bildenden Kanten der Grund- oder
Zwischenplatte ab. Zweckmäßigerweise ist der Block auf der Gelenk
achse und einer geraden Führung der Grund- oder Zwischenplatte
durch keilförmig zueinander verlaufende Führungen oder Flächen
abgestützt.
Nach der Erfindung ist also das Arretierglied durch auf dem Schar
nierarm und einem mit der Tragwand fest verbundenen Beschlagteil
vorgesehenen Führungen oder Stützflächen derart verschiebbar und
/oder verschwenkbar geführt, daß dieses bei einem Verschwenken des
Scharnierarms zur Seiteneinstellung der Tür seine Relativstellung
zur Steuerkurve des durch das Arretierglied beaufschlagten Gelenk
hebels nicht ändert. Das Arretierglied ist mit dem Scharnierarm
nicht fest verbunden, sondern durch Führungen und/oder Getriebe
glieder zwangsweise mit diesem in der Weise bewegbar, daß es die
Verschwenkung der Gelenkhebel ausgleicht, die einer leichten Tür
öffnung wegen der Seitenverstellung der Tür entspricht.
Wesentlich ist, daß die geführte Bewegung des Arretiergliedes
nicht durch eine Verschwenkung der Gelenkhebel, sondern nur durch
die Verschwenkung des Scharnierarms relativ zur Grundplatte in der
Weise erfolgt, daß einer bestimmten Seitenverstellung der Tür bzw.
Verschwenkung des Scharnierarms eine durch die Führungen oder
Getriebeglieder angepaßte Stellung des Arretiergliedes im Schar
nierarm-Bereich entspricht, die die Wirkung des von dem Arretier
glied erzeugten Schließmoments auf die Tür unverändert läßt. Aus
diesem Grunde sind die Führungen für das Arretierglied derart ange
ordnet, daß dieses bei der Seitenverstellung relativ zum Scharnier
arm etwa die gleiche Verschwenkung um die Gelenkachse des mit der
Steuerkurve versehenen Gelenkhebels ausführt, die einer leichten
Verschwenkung der Gelenkhebel im Sinne einer leichten Türöffnung
entspricht, so daß der Abstützpunkt der Anpreßfläche des Arretier
gliedes an der Steuerkurve des Gelenkhebels unverändert bleibt.
Bei dem erfindungsgemäßen Scharnier ist also das Arretierglied in
zwei voneinander unabhängigen Weisen bewegbar, nämlich einmal
durch die Steuerkurve der Gelenkhebel, wodurch es kurz vor der
Schließstellung ein Moment in Schließrichtung ausübt, und anderer
seits durch Führungen oder Getriebeglieder beim Verschwenken des
Scharnierarms, wodurch es die leichte Verschwenkung der Gelenkhe
bel im Sinne einer leichten Türöffnung ausgleicht, so daß der
Schließwinkelbereich, über den das Schließmoment wirksam ist,
unverändert bleibt. Die erste Bewegung ist ausschließlich von dem
Gelenksystem abhängig. Die zweite setzt die Anordnung von Führun
gen, Stützflächen oder Getriebegliedern für das Arretierglied
voraus, die zwischen dem Scharnierarm und einem mit der Tragwand
fest verbundenen Beschlagteil angeordnet sind. Obwohl dieser feste
Beschlagteil unmittelbar aus der Grundplatte bestehen könnte, ist
es aus Gründen einer leichteren Montage vorteilhaft, den Scharnier
arm in an sich bekannter Weise mit einer Zwischenplatte zu verse
hen, die im montierten Zustand einen festen Scharnierteil bildet.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird das Arretierglied
zwischen dem Scharnierarm und der Zwischenplatte in einer Stellung
gelagert, die durch auf diesen Beschlagteilen angeordnete Führun
gen in einer der relativen Stellung dieser Beschlagteile ange
paßten Weise verändert wird. Diese Veränderung ist von dem jeweils
gewählten Schließsystem unabhängig, da das Schließsystem nur die
Funktion hat, ein Schließmoment auf die Gelenkhebel zu übertragen.
Das Arretierglied soll also über einen bestimmten Abstützpunkt auf
die Steuerkurve des Gelenkhebels drücken, wobei die die Schließ
kraft erzeugende Druckkraft in beliebiger, bekannter Weise erzeugt
werden kann. Das Arretierglied selbst kann daher aus einem federbe
aufschlagten Druckteil oder unmittelbar selbst aus einer Druckfe
der bestehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Scharniers, bei dem der Scharnierarm und der
Scharniertopf geschnitten sind,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Scharnier nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt durch den das Druckstück tragenden Hebel,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Hebel nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt durch die Zwischenplatte,
Fig. 6 eine Seitenansicht des Scharnierarms,
Fig. 7 eine Seitenansicht des vorderen Gelenkteils des Scharnier
arms mit den den Gelenkzapfen des das Druckstück tragen
den Hebels verstellenden Führungen in zwei Schwenklagen
des Scharnierarms,
Fig. 8 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scharniers,
Fig. 9 einen Längsschnitt durch das Scharnier nach Fig. 8,
Fig. 10 eine Draufsicht auf das Scharnier nach den Fig. 8 und
9 mit teilweise weggebrochenem Stegteil des Scharnier
arms,
Fig. 11 eine Seitenansicht des das Druckstück tragenden Klotzes,
Fig. 12 eine Draufsicht auf den Klotz nach Fig. 11 und
Fig. 13 eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung der zweiten Aus
führungsform des Scharniers.
Das anhand der Fig. 1 bis 7 dargestellte Scharnier besteht aus
einem Scharnierarm 1 mit U-förmigem Profil, das über zwei Lenker
2, 3 mit einem das verschwenkbare Scharnierteil bildenden Schar
niertopf 4 gelenkig verbunden ist. Der Scharnierarm 1 ist auf
einer Zwischenplatte 5 mit U-förmigem Profil befestigt, die ihrer
seits über eine Befestigungsschraube 6 auf einem sockelartig erhöh
ten Teil 7 der Grundplatte 8 befestigt ist. Die Zwischenplatte 5
weist im hinteren Endbereich ihrer von dem Stegteil 9 abgewinkel
ten Schenkel 10 diese nach außen hin überragende Zapfen 11 auf,
die durch entsprechende Einprägungen in den Zuschnitt gebildet
sind, aus dem die Zwischenplatte 5 gebogen ist. Die nach außen
überstehenden Zapfen 11 greifen in frei auslaufende, langlocharti
ge Führungsschlitze 12 in den seitlichen Schenkeln 13 des Schar
nierarms 1. Die Zwischenplatte 5 ist an dem gelenkseitigen Ende
ihres Stegteils mit einer langlochartigen Ausnehmung 14 versehen,
in der der mit einer Ringnut 15 versehene Teil einer Stellschraube 16
längs verschieblich gehaltert ist, die in eine mit einer Börde
lung versehene Gewindebohrung des Stegteils 17 des Scharnierarms 1
eingeschraubt ist. Zwischen den Schenkeln 13 des Scharnierarms 1
ist in dessen vorderen Bereich ein Bolzen 18 gehaltert, der zuein
ander parallele, schräg verlaufende Langlöcher 19 in den Schenkeln
10 der Zwischenplatte 5 durchsetzt. Wird somit zur Seiteneinstel
lung der Tür 20 durch Betätigung der Stellschraube 16 der Schar
nierarm 1 zwischen seiner aus Fig. 1 ersichtlichen Stellung in die
aus Fig. 2 ersichtliche Stellung verschwenkt, gleitet der Bolzen
18 aus seiner aus Fig. 1 ersichtlichen unteren Stellung in die aus
Fig. 2 ersichtliche obere Stellung in dem Langloch 19, so daß der
Schwenkbewegung zur Seiteneinstellung der Tür 20 eine in der Zeich
nung nach links gerichtete translatorische Bewegung des Scharnier
arms überlagert wird, so daß bei dieser Stellbewegung die Fuge kon
stant bleibt. Insofern entspricht der Aufbau des Scharniers dem
aus der DE-PS 34 42 421 bekannten Scharnier, auf die zur näheren
Darstellung verwiesen werden kann.
Bei der Verstellung des Scharnierarms 1 zwischen der aus Fig. 1
ersichtlichen Stellung in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung
erfährt die Tür eine Verschwenkung in Öffnungsrichtung um den Win
kel alpha, der aus Fig. 1 zwischen der in voll ausgezogenen Linien
dargestellten Tür und der strichpunktierten Darstellung, die der
Türstellung in Fig. 2 entspricht, ersichtlich ist. In der aus Fig.
2 ersichtlichen ausgeschwenkten Stellung des Scharnierarms 1, die
der größtmöglichen Seitenverstellung der Tür 20 entspricht, nimmt
die Tür 20 eine stumpfwinkelige Stellung zu dem Scharnierarm 1
ein, wobei dieser stumpfe Winkel beta in die Fig. 1 und 2 einge
zeichnet ist.
Das aus den Fig. 1 bis 7 ersichtliche Scharnier ist zusätzlich
mit einer Schließeinrichtung versehen, die die Tür in einem klei
nen Winkelbereich vor der endgültigen Schließstellung in die
Schließstellung drückt. Diese Schließeinrichtung besteht aus einem
gegabelten Hebel 22, dessen gegabelten Schenkel 23 durch ein unte
res Stegteil 24 miteinander verbunden sind, und die auf einem
Lagerbohrungen 25 der Schenken 23 durchsetzenden Bolzen 39 schwenk
bar gelagert sind, wobei der Bolzen 39 in schräg verlaufenden Lang
löchern 27 in den Schenkeln 13 des Scharnierarms 1 geführt ist und
darüber hinaus schräg verlaufende Langlöcher 28 in den vorderen
Bereichen der Schenkel 10 der Zwischenplatte 5 durchsetzt, die
etwa zu den Langlöchern 19 parallel verlaufen. Zwischen dem Steg
teil 24 des Hebels 22 und dem Stegteil 17 des Scharnierarms 1 ist
in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise eine vorgespannte Druckfeder
30 eingespannt. Die in ihrem vorderen Bereich in der aus Fig. 4
sichtlichen Weise abgekröpften Schenkel 23 des Hebels 22 tragen
in Bohrungen einen Bolzen 26, der das Druckstück der Schließein
richtung bildet. Der Bolzen 26 wirkt mit einer Steuerkurve 32
zusammen, die an dem scharnierarmseitigen Ende des Lenkers 2 ausge
bildet ist. Der Lenker 2 besteht aus zwei zueinander parallelen
Hebeln 2′ und 2′′, wie es aus Fig. 10 ersichtlich ist. Die beiden
Hebel 2′ und 2′′ sind spiegelbildlich zueinander abgekröpft, wobei
deren einen größeren Abstand voneinander aufweisenden Enden auf
dem zwischen den Schenkeln des Scharnierarms befestigten Gelenkbol
zen 34 gelagert sind. Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich ist,
weist die Steuerkurve einen sektorartigen, zur Gelenkachse 34 kon
zentrischen Abschnitt 35 auf, der über eine abgerundete Kante 36
in einen Abschnitt 37 übergeht, der sich stark der Gelenkachse 34
annähert. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, hat der Bolzen 26 als
Druckstück in der Schließstellung den konzentrischen Abschnitt 35
der Steuerkurve verlassen und ist über den abgerundeten Endbereich
36 gerade auf den sich an dem Gelenkbolzen 34 annähernden
Abschnitt 37 getreten. Damit drückt der Druckbolzen 26 über einen
durch die Steuerscheibe 32 gebildeten Hebelarm mit entsprechendem
Schließmoment die Tür in ihre Schließstellung und hält diese in
dieser.
Aus Fig. 1 ist nun ohne weiteres ersichtlich, daß der Druckbolzen
26 über die den konzentrischen Kurvenbereich 35 mit dem abfallen
den Kurvenbereich 37 der Steuerkurve verbindende, abgerundete
Kante auf den konzentrischen Kurvenbereich geraten würde, wenn die
Tür 20 um den Winkel alpha in die strichpunktiert dargestellte,
leicht geöffnete Stellung verschwenkt werden würde. Ist diese
leicht geöffnete Stellung der Tür jedoch die Stellung, die diese
nach ihrer Seiteneinstellung in Fig. 2 einnehmen würde, könnte die
Schließeinrichtung kein oder aber nur ein geringes Schließmoment
im Schließbereich noch auf die Tür ausüben.
Um sicherzustellen, daß die Schließeinrichtung auch bei der aus
Fig. 2 ersichtlichen Seiteneinstellung der Tür immer noch ein
gleiches Schließmoment auf die Gelenkhebel ausübt, ist bei der
erfindungsgemäßen Tür vorgesehen, daß mit der Schwenkbewegung des
Scharnierarms 1 auch der Lagerzapfen 39 des Hebels 22 in einer
Weise verstellt wird, daß der Druckbolzen 26 bei jeder Seitenver
stellung der Tür in der Schließstellung dieselbe relative Stellung
zu der Steuerkurve 35 einnimmt. Dabei erfolgt die aus Fig. 7
ersichtliche Verstellung zwischen den beiden aus Fig. 1 ersichtli
chen Endlagen des Scharnierarms dadurch, daß der den Druckhebel 23
lagernde Gelenkbolzen 39 sowohl in den zueinander parallelen Lang
löchern 27 in den Schenkeln 13 des Scharnierarms 1 als auch in den
zueinander parallelen Langlöchern 28 in den Schenkeln 10 der
Zwischenplatte 9 verschieblich geführt ist. Wie aus Fig. 7 ersicht
lich, kreuzen sich die Mittellinien der Langlöcher 27 und 28. Wird
daher der Scharnierarm 1 zwischen seiner in Fig. 7 in vollen
Linien dargestellten Stellung 17 in die in strichpunktierten
Linien dargestellte Stellung 17′ verschwenkt, bewegt sich der Ge
lenkbolzen 39 dadurch, daß er von der unteren Stellung in dem Lang
loch 28 in dessen obere Stellung gelangt und von der oberen Stel
lung in dem Langloch 27 in dessen aus Fig. 7 ersichtliche untere
Stellung in dem Langloch 27′. Dabei führt der Gelenkbolzen 39
durch seine Verschiebung in die Stellung 39′ einen Schwenkwinkel
delta um die Gelenkachse 34 aus. Diese Verschwenkung kompensiert
die Verlagerung des Druckstücks 26 der Schließstellung, die dieses
an sich durch die Schwenkbewegung des Scharnierarms ausführen
würde. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß in den beiden extremen Ein
stellungen des Scharnierarms, die dessen aus den Fig. 1 und 2
ersichtlichen Stellungen entspricht, in der Schließstellung die
Druckbolzen 26 und 26′ immer den gleichen Winkel gamma und gamma′
zu dem Mittelpunkt 40 der Krümmung 36 einschließen, die dem konzen
trischen Kurvenbereich 35 mit dem steil abfallenden Kurvenstück 37
verbindet. Aus Fig. 7 ist somit ersichtlich, daß durch die Verstel
lung des Schwenkbolzens 39 des Druckhebels 22 durch die Kurvenfüh
rungen 27, 28 bei jeder Verstellung des Scharnierarms die Gelenk
achse des Druckhebels derart verschwenkt wird, daß der Druckbolzen
26 seine relative Stellung zu der Steuerkurve 35, 36, 37 nicht
ändert.
Das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung nach den Fig. 8
bis 13 unterscheidet sich von dem nach den Fig. 1 bis 7
dadurch, daß der Druckhebel 22 durch einen den Druckbolzen 42 tra
genden Klotz 43 ersetzt ist. Das Ausführungsbeispiel nach den
Fig. 8 bis 13 wird daher nur insoweit beschrieben, als es sich hin
sichtlich des Klotzes 43 und seiner Verstellung mit einer Ver
schwenkung des Scharnierarms 1 von dem Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 1 bis 7 unterscheidet.
Die Form des Klotzes 43 ist am besten aus den Fig. 11 und 12
ersichtlich. Der Klotz besteht aus einem in Seitenansicht etwa
dreieckigen Rundkörper 44, der mit einem abgesetzten Fortsatz 45
versehen ist. Zwischen dem Rundkörper 44 und dem Fortsatz 45 ist
eine frei auslaufende, langlochartige Ausnehmung 46 vorgesehen. In
seinem oberen Bereich trägt der Fortsatz 45 eine Querbohrung 47,
in der der Druckbolzen 42 gehaltert ist. Weiterhin ist der Klotz
auf beiden Seiten mit dreieckigen Vorsprüngen 48 versehen, deren
hintere Seiten 49 gerade Führungsbahnen bilden, die winkelig zu
der inneren die langlochartige Aussparung 46 begrenzende Führungs
bahn 50 verlaufen. Auf seiner Oberseite ist der Klotz 43 mit einer
Sacklochbohrung 52 versehen.
Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich, ist der Klotz 43 derart
zwischen den Gelenkbolzen 34 des inneren Lenkers 42 und den vorde
ren Kanten der vorderen Enden der Schenkel 10 der Zwischenplatte 5
eingesetzt, daß sich dessen Führungsbahnen 49 und 50 auf den Kan
ten der Schenkel und dem Bolzen 34 abstützen. Die Führungsbahnen
49 und 50 kreuzen einander in der aus Fig. 11 ersichtlichen Weise,
so daß bei einer Stellbewegung des Scharnierarms 1 der Klotz 43
eine aus Fig. 13 ersichtliche Bewegung ausführt, die aus einer
Schwenkbewegung um den Winkel epsilon besteht, der eine nach links
gerichtete, translatorische Bewegung überlagert ist. Dadurch führt
bei einer Verstellung des Scharnierarms der Klotz 43 eine Bewegung
aus, die die Stellung des Druckbolzens derart verändert, daß
dieser in allen Schwenklagen wiederum seine relative Lage zu der
Steuerkurve 35, 36, 37 beibehält. Aus Fig. 13 ist ersichtlich, daß
sich nach einem Verschwenken des Scharnierarms der Winkel gamma
bzw. gamma′ zwischen dem Druckbolzen 42 und der Steuerkurve in der
Schließstellung nicht verändert.
Aus Fig. 10 ist ersichtlich, daß der Klotz 43 mit seinem Fortsatz
45 den Gelenkbolzen 34 in der Weise übergreift, daß er zwischen
den scharnierarmseitigen und nach außen abgekröpften Teilen der
spiegelbildlichen Lenkerhebel 2, 2′ greift.
Der Klotz 43 weist gegenüber dem Druckhebel 22 den Vorteil auf,
daß keine zusätzlichen Langlochführungen in den Schenkeln des
Scharnierarms und der Zwischenplatte vorgesehen werden müssen.
Claims (6)
1. Scharnier, vorzugsweise Möbelscharnier, mit einem als Schar
nierarm mit einer diesen tragenden Grundplatte ausgebildeten
ortsfesten Beschlagteil, der vorzugsweise über Gelenkhebel
mit einem verschwenkbaren Beschlagteil, vorzugsweise einem
Scharniertopf, verbunden ist, und der zur Seiteneinstellung
einer von dem verschwenkbaren Beschlagteil getragenen Tür
oder Klappe relativ zu der Grundplatte durch eine Stellein
richtung in der Schwenkebene des Scharniers verstellbar ist,
und mit einem an dem Scharnierarm gelagerten, durch ein
federndes Element beaufschlagten Arretierglied, das über
eine mit dem verschwenkbaren Beschlagteil verschwenkbare
Steuerkurve das verschwenkbare Beschlagteil im Schließbe
reich in seine Schließstellung drückt und außerhalb des
Schließbereichs durch die Steuerkurve unwirksam gemacht ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerung des Arretiergliedes (22, 43) durch Führun
gen (27, 28; 49, 50) und/oder Getriebeglieder derart mit dem
Scharnierarm (1) und mit der Grundplatte (5, 8) verbunden
ist, daß es durch jede Verschwenkung des Scharnierarms (1)
relativ zur Grundplatte (8) in eine Lage bewegt wird, in der
es seine im wesentlichen gleiche Stellung zur Steuerkurve
(35, 36, 37) in der Schließstellung beibehält.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
verschwenkbare Scharnierteil (4) durch zwei Gelenkhebel (2,
3) mit dem Scharnierarm (1) verbunden ist, von denen einer
(2) im Bereich seiner Gelenkachse (34) auf dem Scharnierarm
(1) die Steuerkurve (35, 36, 37) trägt.
3. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arretierglied aus einem federbelasteten Hebel (22)
besteht, dessen Gelenkachse (39) derart in sich kreuzenden
Langlochführungen (27, 28) der Grundplatte oder einer auf
dieser befestigten Zwischenplatte (5) und des Scharnierarms
(1) geführt ist, daß dessen mit der Steuerkurve (35, 36, 37)
zusammenwirkendes Druckstück (26) relativ zu dieser nach
jeder Verstellung in der Schließstellung seine Lage beibe
hält.
4. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arretierglied aus einem federbelasteten Block (43)
mit einem auf der Steuerkurve (35, 36, 37) gleitenden Druck
stück (42) besteht, das derart einerseits auf einem Gelenk
bolzen (34) und andererseits auf der Grundplatte (8) oder
einer auf dieser befestigten Zwischenplatte (5) abgestützt
ist, daß das Druckstück (42) nach jeder Verstellung des
Scharnierarms in der Schließstellung seine relative Lage zu
der Steuerkurve beibehält.
5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich
der Block (43) einerseits mit einer Flanke (50) einer Lang
lochführung (46) auf einer Gelenkachse (34) und andererseits
mit Schrägflächen (49) auf Stellkurven bildenden Kanten der
Grund- oder Zwischenplatte (10) abstützt.
6. Scharnier nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Block (43) auf der Gelenkachse (34) und einer gera
den Führung der Grund- oder Zwischenplatte durch einander
kreuzende Führungen (49, 50) oder Führungsflächen abgestützt
ist.
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