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Dämpfungsvorrichtung für Neigungswaagen. Den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung bildet eine Dämpfvorrichtung für Neigungswaagen. Hierbei ist es von größterBedeutung
für ihre Gebrauchsfähigkeit und für deren genaue Anzeige, daß die Schwingungen des
Neigungshebels abgedämpft werden. Im allgemeinen wendet man eine Luftdämpfung mit
Hilfe einer Luftpumpe an, deren Zylinder unten eine regelbare Lufteinströmungsöffnung
besitzt, während der im Zylinder- bewegliche Pumpenkolben mittels eines Gelenkes
an einer Zugstande hängt, die ihrerseits wiederum gelenkig mit dem Waagebalken verbunden
ist. Die Achsen der beiden Gelenke liegen in senkrecht zueinander stehenden Ebenen.
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Bei solchen gebräuchlichen Dämpfungseinrichtungen
kommen
allerlei veränderliche und nicht ihrer Größe nach vorauszusehende Widerstände und
Hemmungen vor, beispielsweise infolge von Klemmungen in den beiden gekreuzten Gelenken,
da die Kolbenstange nicht geführt ist. Die Anwendung einer Führung wiederum würde
selbst eine Quelle von unvorhergesehenen und veränderlichen Reibungswiderständen
bedeuten. Auch am Kolben der bekannten Dämpfungseinrichtungen schon treten störende
Reibungswiderstände auf, denn der Kolben neigt zu einseitigem Anpressen an der Zylinderwand,
häufig auch zu Drehungen um seine Achse, was wiederum zu Klemmungen in den Gelenken
führt.
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Besonders im Augenblick der Umkehr des Kolbens und des Waagebälkens
sind solche Erscheinungen störend, weil hier der Reibungswiderstand der Ruhe auftritt,
der bekanntlich wesentlich größer ist als derjenige der Bewegung. So kann es vorkommen,
daß eine längere Zeit tadellos arbeitende Waage in schiefer, eingezwängter Lage
plötzlich stehenbleibt und somit unrichtig anzeigt.
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Gemäß der Erfindung ist sowohl dieser besondere Übelstand vermieden
als auch die Genauigkeit der Waage bei rascher Dämpfung wesentlich erhöht durch
die Maßnahme, daß die kraftschlüssige Verbindung zwischen Pumpenkolben und Kolbenstange
vermieden ist und vielmehr die Kolbenstange mit Spielraum an dem Kolben angreift,
derart, daß bei der Bewegungsumkehr des Waagebalkens und der Kolbenstange der Kolben
die Rückbewegung in keiner Weise behindert und erst wieder zur Wirkung auf die Kolbenstange
kommt, wenn diese schon eine gewisse Bewegungsgröße wieder erreicht hat.
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Mit besonderem Vorteil wird der Kopf der Kolbenstange, der mit Spielraum
in den Kolben eingreift, zugleich als Ventilkörper, etwa als Kugel, ausgebildet
und wirkt mit zwei starr mit dem Kolben verbundenen Ventilsitzen zusammen.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in ganz schematischer
Weise in der Zeichnung dargestellt.
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Die Zeichnung zeigt einen Mittellängsschnitt durch die Dämpfungseinrichtung.
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Im Zylinder a ist der massive Kolben b
leicht verschiebbar
angeordnet. Die am Waagebalken hängende Kolbenstange »c greift durch den oberen
Zylinderdeckel d hindurch in den Kolben mit Spielraum ein und trägt an ihrem unteren
Ende eine Ventilkugel e, die zwischen den beiden Ventilsitzen f und g sich befindet,
die an sich starr, zweckmäßig aber, gegeneinander einstellbar, im Kolben b angebracht
sind. Gezeichnet ist eine Anordnung, bei der der untere Ventilsitz f fest mit dem
Kolben verbunden ist, während der obere Ventilsitz g verstellbar und mittels einer
Stellschraube lz feststellbar ist. Durch Belastung der Waage wird die Stange c nach
oben bewegt und der Kolben b bei auf der Kugel e ruhendem Ventilsitz g nach oben
gezogen, wobei er eine Dämpfungswirkung infolge der Luftverdünnung unter ihm und
der Luftverdichtung über ihm ausübt. Kehrt der Waagebalken und damit auch die Stange
c ihre Bewegungsrichtung um, so hindert hierbei der Kolben in keiner Weise. Durch
das Abheben der Kugel e von dem Sitz g tritt ein Ausgleich des Luftdruckes unter
und über dem Kolben ein. Nun sinkt der Kolben infolge seines Eigengewichtes langsam
nach, jedoch ohne eigentliche Fühlung am Kugelsitze zn nehmen, da zwischen Kugel
und Ventilsitz eine Luftströmung bestehen bleibt. Gleichwohl ist eine stark dämpfende
Wirkung vorhanden, so daß der Zeiger der Waage nach drei Bewegungen tatsächlich
zur Ruhe kommt.
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Die Stärke der Dämpfung wird; wie bei den bestehenden Dämpfungsluftpumpen,
durch entsprechende Regelung des Lufteinlasses am Zylinderboden geregelt. Eine weitere
Regelungsmöglichkeit ist durch Verstellen der Ventilsitze gegeneinander gegeben.
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Wichtig ist, daß die beschriebene Einrichtung zugleich als Kugelgelenk
zwischen Stange c und Kolben b wirkt, d. h. sie erlaubt eine Beweglichkeit der Kolbenstange
gegenüber dem Kolben nach allen Richtungen hin, so daß auch die Kolbenstange von
jedem Einfluß befreit ist, der auf ein Ecken in dem Gelenk zwischen Stange und Waagebalken
hinwirken könnte.