DE4233772A1 - Verwendung eines Pumpenstößels als Dosiergefäß - Google Patents

Description

Die Erfindung richtet sich auf die Verwendung des in einer Abdeckkappe ei­ nes Sprühbehälters entnehmbar gefaßten zylindrischen Pumpenstößels als Do­ siergefäß zur Dosierung eines dem zu versprühenden Produkt beizumischenden flüssigen Zusatzstoffes, wobei der Sprühbehälter mit darin eingesetztem Zwei-Wege-Ventil, Steigrohr und Sprühkopf verschlossen ist und der Pumpen­ körper einen schaftartig ausgebildeten Ringzylinderbereich zur Aufnahme und Führung des Pumpenstößels aufweist.

Es sind mit einer Art Luftpumpe ausgerüstete Sprühbehälter für das Ver­ sprühen von flüssigen Produkten bekannt. Diese Sprühbehälter werden druck­ los mit dem zu versprühenden Produkt gefüllt und erst im Anwendungsfall von dem Verbraucher durch Betätigung eines Pumpenstößels mit Druck beauf­ schlagt. Hierbei pumpt der Anwender Luft in den Sprühbehälter. Ein derar­ tiges Sprühsystem ist beispielsweise beschrieben in "aerosol report", Vol. 29, No. 12/90, Seite 612/613.

Weiterhin werden von Konsumenten, beispielsweise im Bereich der Haar-, Haut- und/oder Körperkosmetik, immer häufiger parfümfreie Formulierungen gewünscht, um möglichen Risiken hinsichtlich allergischer Reaktionen vor­ zubeugen, wobei es dann aber gegebenenfalls dennoch wünschenswert ist, daß der Konsument wahlweise nachträglich die in dem Sprühbehältnis befindliche Lösung oder Formulierung mit einem Parfümöl seiner Wahl versehen kann. Zur nachträglichen Parfümierung sind dann lediglich einige Milliliter, maximal bis zu 10 ml, an Parfümöl in den Sprühbehälter nachzufüllen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, für diese nachträgliche, wahlweise Zu­ gabe von flüssigen Zusatzstoffen ein geeignetes Dosiergefäß bereitzustel­ len.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der in der Abdeckkappe des Sprühbe­ hälters entnehmbar eingefaßte zylindrische Pumpenstößel zur Dosierung des dem zu versprühenden Produkt beizumischenden und in den Sprühbehälter ein­ zufüllenden flüssigen Zusatzstoffes verwendet wird.

Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung des in einer Abdeckkappe eines Sprühbehälters entnehmbar gefaßten zylindrischen Pumpenstößels als Dosiergefäß zur Dosierung eines dem zu versprühenden Produkt beizumischen­ den flüssigen Zusatzstoffes, wobei der Sprühbehälter mit einem in seiner Mündungsöffnung eingesetzten Pumpenkörper mit darin eingesetztem Zwei-We­ ge-Ventil, Steigrohr und Sprühkopf verschlossen und der Pumpenkörper einen schaftartig ausgebildeten Ringzylinderbereich zur Aufnahme und Führung des Pumpenstößels aufweist.

Durch die Verwendung des bei derartigen Pump- und Sprüh-Verpackungsbehäl­ tersystemen ohnehin vorhandenen Pumpenstößels als Dosiergefäß wird auf einfachste Weise ein für die Zumischung von geringen Mengen flüssigen Zu­ satzstoffes notwendiges Dosiergefäß bereitgestellt. Der Pumpenstößel faßt bis zu 10 ml.

Zur Vereinfachung der Dosierung und des Dosiervorganges sieht die Erfindung in Ausgestaltung vor, daß der Pumpenstößel mindestens eine Dosiermarkierung aufweist und zur Dosierhandhabung von der Abdeckkappe gelöst wird.

Es hat sich herausgestellt, daß die Erfindung insbesondere in der Haarkos­ metik vorteilhaft zu verwenden ist. So sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, daß als Produkt eine Haarfestigerlösung und als flüs­ siger Zusatzstoff ein Parfümöl verwendet werden.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der einzigen Figur näher erläutert. Diese zeigt einen Teil-Längsschnitt durch eine Pump- und Sprüh-Verpackung.

Die insgesamt mit 1 bezeichnete Pump- und Sprüh-Verpackung besteht aus ei­ nem Sprühbehälter 2, in dessen zylindrischen und die Mündungsöffnung 3 um­ schließenden Halsabschnitt 4 ein Pumpenkörper 5 eingesetzt ist. Der Pum­ penkörper 5 ist mittels einer mit ihrem Innengewinde in ein Außengewinde des Halsabschnittes 4 eingreifenden Schraubkappe 6 abdichtend in der Mün­ dungsöffnung 3 festgelegt. Der Pumpenkörper 5 ist als Doppelzylinder aus­ gebildet, wobei zwischen den beiden Zylindern 7 und 8 ein schaftartig aus­ gebildeter Ringzylinderbereich bzw. -raum 9 ausgebildet ist. Weiterhin weist der Pumpenkörper in seinem Kopfbereich einen Sprühkopf 1, ein mit einer Dichtscheibe versehenes Zwei-Wege-Ventil 11 und ein in das Innere des Sprühbehälters 2 reichendes Steigrohr 12 auf. In dem Ringzylinderbereich 9 ist ein zylindrischer Pumpenstößel 13 geführt verschiebbar. Mit seinem ge­ schlossenen Bodenbereich ist der Pumpenstößel 13 im Boden einer Abdeckkappe 14 eingefaßt gehalten. Die Verbindung in diesem Bereich ist als Schnapp­ verbindung ausgebildet, so daß der Pumpenstößel 13 durch Druck auf seinen gewölbten Boden 15 von der Kappe 14 entfernt werden kann. Bestandteil der Schnappverbindung zwischen Pumpenstößel 13 und Abdeckkappe 14 ist eine stufenartige Durchmesserveränderung 16 im Wandungsbereich des Pumpenstößels 13. Diese sich auch im Innenraum des Pumpenstößels 13 ausbildende Stufe 16 kann gleichzeitig als Dosiermarkierung verwendet werden. Es ist aber auch möglich, an dem Pumpenstößel 13 weitere, nicht dargestellte, Dosiermarkie­ rungen anzubringen. Das von der Stufe 16 markierte Dosiervolumen beträgt ca. 1,5 ml und das gesamte Innenvolumen des zylindrischen Pumpenstößels 13 beträgt etwa 10 ml.

Im Anwendungsfalle wird der Pumpenstößel 13 durch Ergreifen der Abdeckkappe 14 aus dem Ringzylinderbereich 9 herausgezogen. Anschließend wird der Pum­ penstößel 13 durch Lösen der Rastverbindung von der Kappe 14 entfernt, so daß sich der Pumpenstößel 13 als reagenzglasähnliches Gefäß handhaben läßt. Weiterhin wird die Schraubkappe 6 vom Sprühbehälter 2 abgeschraubt und der Pumpenkörper 5 aus der Mündungsöffnung 3 entfernt. Nun wird in den reagenzglasähnlich handhabbaren Pumpenstößel 13 der flüssige Zusatzstoff, beispielsweise ein Parfümöl, hineindosiert. Anschließend wird der flüssige Zusatzstoff aus dem Pumpenstößel 13 heraus durch die Mündungsöffnung 3 in den Sprühbehälter 2 zu dem darin befindlichen Produkt, beispielsweise eine Haarfestigerlösung, gegossen. Anschließend wird der Pumpenkörper 5 wieder in die Mündungsöffnung 3 eingesetzt und mit der Schraubkappe 6 festgelegt. Ebenso wird der Pumpenstößel 13 wieder in die Abdeckkappe 14 eingesteckt, so daß die Rastverbindung in Eingriff gelangt. Danach ist der Pumpenstößel 13 wieder in den Ringzylinderbereich 9 einzuführen und durch mehrmaliges Betätigen der für ein Versprühen des Produktes in dem Sprühbehälter 2 not­ wendige Druck aufzubauen. Nach entsprechendem Druckaufbau wird der Pumpen­ stößel 13 wieder aus dem Ringzylinderbereich 9 entfernt und durch Betäti­ gung des Sprühkopfes 10 das nunmehr mit dem Zusatzstoff versehene Produkt versprüht.

Je nach Art des flüssigen Zusatzstoffes ist es auch möglich, den Pumpen­ körper 5 in der in der Figur dargestellten Lage zu belassen und den mit dem flüssigen Zusatzstoff befüllten Pumpenstößel 13 in die aus der Figur er­ sichtliche Lage in den Ringzylinderbereich 9 einzuführen. Aufgrund des sich bei dem Pumpvorgang einstellenden Druckes, wird der flüssige Zusatzstoff dann durch das Zwei-Wege-Ventil 11 hindurch zusammen mit der gepumpten Luft in den Sprühbehälter 2 gepumpt.

Vorzugsweise werden als Produkt eine Haarfestigerlösung und als flüssiger Zusatzstoff ein Parfümöl verwendet. Es ist aber beispielsweise auch mög­ lich, als Produkt eine parfümfreie oder parfümarme Grundrezeptur für ein Deodorant oder Antitranspirant oder ein Raumspray zu verwenden, der vom Anwender dann später als flüssiger Zusatzstoff ein Parfümöl oder ähnliches zugegeben wird.

Claims (3)

1. Verwendung des in einer Abdeckkappe (14) eines Sprühbehälters (2) ent­ nehmbar gefaßten zylindrischen Pumpenstößels (13) als Dosiergefäß zur Dosierung eines dem zu versprühenden Produkt beizumischenden flüssigen Zusatzstoffes, wobei der Sprühbehälter (2) mit einem in seine Mündungs­ öffnung (3) eingesetzten Pumpenkörper (5) mit darin eingesetztem Zwei- Wege-Ventil (11), Steigrohr (12) und Sprühkopf (10) verschlossen ist und der Pumpenkörper (5) einen schaftartig ausgebildeten Ringzylinderbereich (9) zur Aufnahme und Führung des Pumpenstößels (13) aufweist.

2. Verwendung eines Pumpenstößels (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pumpenstößel (13) mindestens eine Dosiermarkierung (16) aufweist und zur Dosierhandhabung von der Abdeckkappe gelöst wird.

3. Verwendung eines Pumpenstößels (13) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Produkt eine Haarfestigerlösung und als flüssiger Zusatzstoff ein Parfümöl verwendet werden.