DE4232593C1 - Antrieb für Schwenktüren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Schwenktüren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs. Diese sind insbesondere für die Verwendung in öffentlichen Verkehrsmitteln, geeignet.

Es sind elektrische Antriebe für Schwenktüren nach Patent DE 827 960 bekannt, bei denen die für die Betätigung der Türen notwendige Kraft von der Motorgetriebebaugruppe über einen Hebel, nachgeschaltete Antriebsstangen auf an der Drehsäule angebrachte Antriebshebel übertragen wird.

Nachteilig ist bei dieser Ausführungsart die Verriegelung der geschlossenen Türen mittels Sperrklinken, die auf am Hebel angebrachte Rastnasen wirken und zu deren Betätigung elektromechanische Einrichtungen notwendig sind. Außerdem ist bei dieser bekannten Lösung eine Vergrößerung der Schließkraft während der letzten Phase des Schließvorganges nur durch Erhöhung der Motorstromgrenze möglich.

Eine andere Variante dieser bekannten Lösung ist ohne Sperrklinke ausgeführt; es wird eine Totpunktverriegelung durch eine Bewegung des Antriebshebels über die Achse hinaus erreicht. Eine Erhöhung der Schließkraft in der letzten Phase des Schließvorganges ist hier gegeben; die Notentriegelung ist jedoch nur mit zusätzlichem Aufwand möglich.

Weiterhin sind elektrische Antriebe für Schwenktüren bekannt, bei denen der Antrieb durch eine in die Drehsäule integrierte Motorgetriebebaugruppe realisiert wird. Eine im Getriebe angeordnete Spindel hebt die Drehsäule einschließlich Türflügel in der letzten Phase des Schließens an, so daß sich am Türflügel angebrachte Keile hinter am Türrahmen angebrachte Gegenstücke setzen und somit die Tür verriegeln. Nachteilig bei dieser bekannten Variante ist, daß für zweiflügelige Türen zwei Antriebe und zwei Steuerungen benötigt werden und ein Synchronlauf beider Türflügel nicht erreicht werden kann. Beim Anheben der Türen ist das nachteilige Reiben der Türdichtprofile nicht zu vermeiden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Antrieb für ein- oder mehrflügelige Türen zu schaffen, der einen Synchronlauf bei zweiflügeligen Türen gewährleistet, die Schließkraft in der letzten Phase des Schließvorganges ohne zusätzliches Aufwand erhöht, eine Verriegelung und Notentriegelung der geschlossenen Tür auf einfache Weise ermöglicht und kein Anheben der Türflügel erfordert, so daß auch das Reiben der Türdichtprofile vermieden wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Patentanspruch angegebenen Maßnahmen gelöst. Hierbei erfolgt der Abtrieb des selbsthemmenden Motorgetriebeblockes über eine Schraubenspindel, wobei die Mutter der Schraubenspindel als Hebel ausgebildet ist, der sowohl eine Dreh- als auch eine Hubbewegung ausführen kann. Die Bahn dieser Bewegung wird durch eine am Hebel angebrachte Rolle und eine am Motorgetriebeblock angeordnete Kurvenbahn vorgegeben. Durch einen geneigten Abschnitt auf der Kurvenbahn wird durch die Hubbewegung des Hebels eine Erhöhung der Schließkraft erreicht. Ein senkrechter Abschnitt der Kurvenbahn bewirkt die reine Hubbewegung des Hebels und damit die Verriegelung der Tür.

Eine Kupplung für die Notenriegelung trennt den selbsthemmenden Motorgetriebeblock von der Schraubenspindel, so daß über eine Druckfeder die Senkbewegung des Hebels aus der Verriegelungsstellung heraus erzielt und die Öffnung der Tür von Hand möglich wird.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die dazugehörige Zeichnung zeigt in der Fig. 1 eine Ansicht der Motorgetriebeeinheit,

Fig. 2 die schematische Darstellung des kompletten Türantriebes.

Gemäß Fig. 2 werden die Antriebskräfte von der Motorgetriebeeinheit über den Hebel 4, Antriebsstangen 8 auf den auf der Drehsäule 9 angebrachten Antriebshebel 10 in bekannter Weise übertragen.

Die Fig. 2 zeigt eine zweiflügelige Ausführungsform. Die erfindungsgemäße Motorgetriebeeinheit nach Fig. 1 besteht aus einem selbsthemmenden Motorgetriebeblock 1, einer Kupplung 2 für Notbetätigung und aus einer Schraubenspindel 3. Beim Schließen der Tür wird zunächst der Hebel 4 durch die Schraubenspindel 3 in eine Drehbewegung versetzt; die am Hebel 4 angebrachte Rolle 5 wird durch eine Kurvenbahn 6 geführt und verhindert somit eine vertikale Bewegung des Hebels 4.

Die Ausgangsstellung des Hebels 4 ist bei Anlage der Rolle 5 an dem waagerechten Abschnitt 6.1 der Kurvenbahn 6.

Kurz vor Erreichen der Geschlossenstellung der Tür erreicht die Rolle 5 den geneigten Abschnitt 6.2 der Kurvenbahn 6. Über die Schraubenspindel 3 wird ein Anheben des Hebels 4 ermöglicht, da durch die anliegenden Türdichtungen eine Gegenkraft erzeugt wird. Der geneigte Abschnitt 6.2 der Kurvenbahn 6 ist so gestaltet, daß ein geringes Weiterdrehen des Hebels 4 während des Hubvorganges eintritt und eine Vergrößerung der Schließkraft erreicht wird.

Beim weiteren Anheben des Hebels 4 läuft die Rolle 5 an dem senkrechten Abschnitt 6.3 der Kurvenbahn 6 und verriegelt somit die Tür. Das selbsthemmende Getriebe des Motorgetriebeblocks 1 verhindert das Zurückdrehen der Schraubenspindel 3 und damit ein Öffnen der Tür. Beim Öffnen wird der Motor umgesteuert. Der Hebel 4 führt entsprechend der Kurvenbahn 6 eine vertikale und danach eine Drehbewegung aus.

Bei der Notentriegelung wird durch eine Kupplung 2 die Schraubenspindel 3 vom selbst­ hemmenden Motorgetriebeblock 1 mechanisch getrennt und der Hebel 4 wird durch eine Druckfeder 7 in die untere Stellung gedrückt. Jetzt ist ein Öffnen der Tür von Hand möglich.

Claims (1)

1. Antrieb für Schwenktüren, bestehend aus einem Motorgetriebeblock, einem Schraubenspindelantrieb, Kraftübertragungshebeln von der Motorgetriebeeinheit zu den Drehsäulen der Türflügel sowie einer Notentriegelungseinrichtung, gekennzeichnet dadurch, daß an der Motorgetriebeeinheit eine Kurvenbahn (6) vorgesehen ist, die im unteren Bereich einen waagerechten Abschnitt (6.1), in Weiterführung einen geneigten Abschnitt (6.2) und abschließend einen senkrechten Abschnitt (6.3) aufweist und auf der Schraubenspindel (3) ein höhenbeweglicher Hebel (4) gelagert ist und eine am Hebel angeordnete Rolle (5) mit der Kurvenbahn (6) der Motorgetriebeeinheit korrespondiert und eine Kupplung (2) für die Notentriegelung zwischen einem selbsthemmenden Motorgetriebeblock (1) und der Schraubenspindel (3) angeordnet ist.