DE19926968A1 - Schloß mit zwei senkrecht zueinander verschiebbaren Riegeln sowie Anwendung eines solchen Schloßes - Google Patents
Schloß mit zwei senkrecht zueinander verschiebbaren Riegeln sowie Anwendung eines solchen SchloßesInfo
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Abstract
Ein Schloss (1) umfasst wenigstens zwei Riegel (10, 11), welche in zueinander senkrecht stehenden Richtungen verschiebbar gelagert sind und durch Drehung eines Schlüsselzylinders (14) per Hand über einen Betätigungsmechanismus (4, 5, 7, 9, 23) gleichzeitig jeweils zwischen einer ersten, eingezogenen Lage, in welcher das Schloss (1) sich in einem Entriegelungszustand befindet, und einer zweiten, ausgefahrenen Lage, in welcher das Schloss (1) sich in einem Verriegelungszustand befindet, hin- und herbewegbar sind. Bei einem solchen Schloss wird eine einfache, kompakte und funktionssichere wahlweise Bedienung per Hand oder durch einen elektromotorischen Antrieb dadurch erreicht, dass als Teil des Betätigungsmechanismus (4, 5, 7, 9, 23) ein elektromotorischer Antrieb (5, 7, 23) vorgesehen ist, welcher im stromlosen Zustand die Bewegung des Schlüsselzylinders (14) mechanisch starr auf die wenigstens zwei Riegel (10, 11) überträgt, und welcher im elektrischen Antriebszustand anstelle des Schlüsselzylinders (14) zur Betätigung der Riegel (10, 11) einsetzbar ist.
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Schliesstechnik. Sie
betrifft ein Schloss, umfassend wenigstens zwei Riegel, welche in zueinander
senkrecht stehenden Richtungen verschiebbar gelagert sind und durch Drehung
eines Schlüsselzylinders per Hand über einen Betätigungsmechanismus gleich
zeitig jeweils zwischen einer ersten, eingezogenen Lage, in welcher das Schloss
sich in einem Entriegelungszustand befindet, und einer zweiten, ausgefahrenen
Lage, in welcher das Schloss sich in einem Verriegelungszustand befindet, hin-
und herbewegbar sind.
Ein solches Schloss ist z. B. aus der Druckschrift DE-A1-43 33 786 bekannt.
Bei Glastüren oder Ganzglasschiebewänden werden zunehmend kompakte, leicht
bedienbare Schlösser eingesetzt, die in einem unteren (oder oberen) Rahmenteil
untergebracht werden und die Tür bzw. das einzelne Wandelement durch Betäti
gen eines Schlüsselzylinders oder dgl. gleichzeitig im Boden (bzw. der Decke) und
seitlich verriegeln. In der eingangs genannten Druckschrift wird ein solches
Schloss beschrieben, bei welchen zwei in zueinander senkrecht stehenden Rich
tungen verschiebbare Riegel dadurch in eine Verriegelungsposition bzw. Entrie
gelungposition gebracht werden, dass die Drehbewegung eines handbetätigten
Schlüsselzylinders über ein verschiebbares Verschlusselement auf einen drehba
ren Umlenkzahnkranz übertragen wird, und mittels des Umlenkzahnkranzes die
zwei tangential zu dem Umlenkzahnkranz angeordneten, mit dem Umlenkzahn
kranz kämmenden Riegel verschoben werden.
Im Zuge der zunehmenden Automatisierung ist es wünschenswert, die Verriege
lung bzw. Entriegelung derartiger Türen bzw. Wandelemente zentral gesteuert
unter Zuhilfenahme eines elektrischen Antriebs vorzunehmen. Gleichzeitig soll
aber die Handbetätigung über einen Schlüsselzylinder für Notfälle wie Stromaus
fall oder dgl. weiterhin in vollem Umfang gewährleistet sein. Es ist nun im Stand
der Technik bereits verschiedentlich vorgeschlagen worden (siehe dazu die EP-B1-0 320 008
oder die EP-B1-0 482 588), mit der mechanischen Schliessvorrich
tung einen am Schloss fest montierten elektrischen Antrieb über eine
Rutschkupplung zu verbinden, so dass bei Ausfall des elektrischen Antriebes bei
hinreichendem Kraftaufwand das Schloss auch mit der Hand betätigt werden
kann. Eine solche Lösung ist jedoch konstruktiv sehr aufwendig und wegen der Art
der Kupplung auch störanfällig.
Eine andere bekannte Art der Schlossbetätigung bei Ausfall des elektrischen An
triebes ist in der US-A-4,949,563 offenbart. In diesem Fall wird der elektrische An
trieb über ein Schneckengetriebe mit einer Riegelbetätigungsstange verbunden,
so dass die Stange durch Verschieben des Antriebes verschoben werden kann.
Der elektrische Antrieb ist auf einer verschiebbaren Platte montiert, die mit einem
verriegelten Kraftspeicher verbunden ist. Bei Ausfall des elektrischen Antriebs wird
die Verriegelung des Kraftspeichers gelöst und der Kraftspeicher verschiebt me
chanisch die Platte mit dem darauf montierten Antrieb, wodurch über das
selbsthemmende Getriebe zugleich auch die Riegelbetätigungsstange mitver
schoben wird. Eine Handbetätigung über einen drehbaren Schlüsselzylinder ist bei
dieser bekannten Lösung jedoch nicht vorgesehen.
Weiterhin ist aus der FR-A3-2 712 336 eine nur in einer Richtung wirkende
Schliesseinrichtung bekannt, bei der ein oder mehrere parallel liegende Schliess
bolzen über eine gemeinsame Betätigungsstange verriegelt bzw. entriegelt wer
den können. Die Betätigungsstange kann dabei wahlweise über eines Schlüs
selzylinder oder über einen zwischengeschalteten elektromotorischen Antrieb ver
schoben werden, der zu diesem Zweck auf einer verschiebbaren Platte montiert
ist. Die Kopplung zwischen Motor und Betätigungsstange erfolgt dabei über einen
vom Motor angetriebenen, exzentrisch gelagerten, drehbaren Bolzen, der in das
Langloch einer mit der Betätigungsstange verbundenen Kupplungsplatte eingreift,
so dass beim Drehen des Bolzens durch den Motor die Kupplungsplatte linear
verschoben wird. Diese Art der Kopplung ist jedoch mit erheblichen Nachteilen
behaftet, weil hier über den motorischen Antrieb keine starre mechanische Kopp
lung zwischen dem Schlüsselzylinder und der Betätigungsstange erreicht wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Schloss der eingangs genannten Art so
mit einem elektrischen Antrieb zu versehen, dass auf einfache und funktionssi
chere Weise das Schloss wahlweise per Hand über den Schlüsselzylinder oder
automatisch über einen elektrischen Antrieb verriegelt und entriegelt werden kann,
sowie eine Verwendung eines solchen Schlosses anzugeben.
Die Aufgabe wird bei einem Schloss der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass als Teil des Betätigungsmechanismus ein elektromotorischer Antrieb vorge
sehen ist, welcher im stromlosen Zustand die Bewegung des Schlüsselzylinders
mechanisch starr auf die wenigstens zwei Riegel überträgt, und welcher im elektri
schen Antriebszustand anstelle des Schlüsselzylinders zur Betätigung der Riegel
einsetzbar ist. Durch die mechanisch starre Kopplung zwischen dem Schlüsselzy
linder und den Riegeln ergibt sich eine eindeutige Zuordnung zwischen der jewei
ligen Position der Riegel und der Position des elektromotorischen Antriebs, die
einen störungsfreien automatischen und Handbetrieb ermöglicht.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Schlosses ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus ein drehbares Betä
tigungselement umfasst, welches durch seine Drehbewegung die wenigstens zwei
Riegel gleichzeitig verschiebt, dass eine Drehung des Schlüsselzylinders durch
einen linear wirkenden Übertragungsmechanismus in eine Drehbewegung des
drehbaren Betätigungselementes umgesetzt wird, dass der elektromotorische An
trieb ein Teil des Übertragungsmechanismus ist, dass das drehbare Betäti
gungselement als Zahnrad ausgebildet ist, und dass die wenigstens zwei Riegel
jeweils tangential zu dem Zahnrad angeordnet sind und über entsprechende
Zähne mit dem Zahnrad in Eingriff stehen. Durch den Einsatz des als Zahnrad
ausgebildeten drehbaren Betätigungselementes wird eine besonders kompakter
Aufbau des Schlosses bei gleichzeitig sicherer Kraftübertragung ermöglicht.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des Schlosses nach der Erfindung
zeichnet sich dadurch aus, dass der elektromotorische Antrieb einen Getriebe
motor und eine durch den Getriebemotor angetriebene Hubspindel umfasst, dass
der Übertragungsmechanismus eine verschiebbar gelagerte Riegelplatte um
fasst, welche durch Drehung des Schlüsselzylinders verschoben wird, dass der
Getriebemotor starr mit der Riegelplatte verbunden ist, und dass die beim Ver
schieben der Riegelplatte oder beim elektrischen Betrieb des Getriebemotors auf
tretende lineare Bewegung der Hubspindel über eine beidseitig schwenkbar an
gelenkte Hubstange in eine Drehbewegung des Drehelementes bzw. Zahnrades
umgesetzt wird. Durch den Einsatz der Hubspindel wird auf einfache Weise eine
selbsthemmender Antrieb verwirklicht, der die starre mechanische Kopplung zwi
schen Schlüsselzylinder und Riegeln und eine hohe Funktionssicherheit gewähr
leistet.
Eine eindeutige Zuordnung zwischen der Position des elektromotorischen Antriebs
und der Position der Riegel wird gemäss einer weiteren bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dadurch erreicht, dass die Riegelplatte durch Drehung
des Schlüsselzylinders zwischen drei Raststellungen verschiebbar ist, dass die
Hubspindel durch den elektrischen Betrieb des Getriebemotors zwischen einer
eingefahrenen Position und einer ausgefahrenen Position verschoben werden
kann, dass sich das Schloss im Entriegelungszustand befindet, wenn die Riegel
platte in der mittleren Raststellung steht und die Hubspindel eingefahren ist, dass
das Schloss in den Verriegelungszustand überführt wird, wenn die Rastplatte in
der mittleren Raststellung steht und die Hubspindel durch den Getriebemotor von
der eingefahrenen in die ausgefahrene Position bewegt wird, dass das Schloss bei
ausgefahrener Hubspindel per Hand vom Verriegelungszustand in den Entriege
lungszustand überführt werden kann, wenn durch Drehung des Schlüsselzylinders
die Rastplatte von der mittleren, zweiten Raststellung in die dritte Raststellung
verschoben wird, und dass das Schloss bei eingefahrener Hubspindel per Hand
vom Entriegelungszustand in den Verriegelungszustand überführt werden kann,
wenn durch Drehung des Schlüsselzylinders die Rastplatte von der mittleren,
zweiten Raststellung in die erste Raststellung verschoben wird.
Eine für die automatische Steuerung besonders günstige bevorzugte Weiterbil
dung dieser Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass erste Steuerungs
mittel vorhanden sind, welche durch die Rastplatte betätigt werden, wenn sich die
Rastplatte in der mittleren, zweiten Raststellung befindet, dass zweite Steue
rungsmittel vorhanden sind, welche durch die Hubspindel betätigt werden, wenn
sich das Schloss im Verriegelungszustand befindet, und dass die ersten und
zweiten Steuerungsmittel jeweils einen Microschalter umfassen.
Erfindungsgemäss wird das Schloss nach der Erfindung zum Verriegeln eines Tür-
oder Wandelementes verwendet.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusam
menhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 in einer Seitenansicht bei geöffnetem Schlosskasten ein bevor
zugtes Ausführungsbeispiel für ein Schloss nach der Erfindung;
und
Fig. 2-5 das Schloss aus Fig. 1 in verschiedenen durch Handbetätigung
und Motorbetrieb erreichten Positionen, wobei
Fig. 2 das Schloss in der entriegelten Grundposition zeigt,
Fig. 3 das Schloss in der durch Motorantrieb erreichten Verriegelungs
position wiedergibt,
Fig. 4 die Entriegelung aus der in Fig. 3 dargestellten Position durch
Handbetätigung verdeutlicht, und
Fig. 5 die Verriegelung aus der in Fig. 2 dargestellten Position durch
Handbetätigung darstellt.
In Fig. 1 ist in einer Seitenansicht bei geöffnetem Schlosskasten ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel für ein Schloss nach der Erfindung wiedergegeben. Das
Schloss 1 ist in einem länglichen, rechteckigen Schlosskasten 28 untergebracht,
der an sich durch einen Schlossdeckel 24 verschlossen ist, aber in Fig. 1 teilweise
geöffnet dargestellt ist. Zur Verriegelung sind zwei Riegel 10 und 11 vorgesehen,
von denen der lange Riegel 10 in horizontaler Richtung und der kurze Riegel 11 in
vertikaler Richtung mittels entsprechender Führungsauschnitte 21 und 25 linear
verschiebbar im Schlosskasten 28 gelagert sind. Die beiden Riegel 10 und 11 be
finden sich in der Darstellung der Fig. 1 in der eingefahrenen Position, d. h., das
Schloss 1 befindet sich im entriegelten Zustand.
Die Riegel 10 und 11 können mittels eines senkrecht zur Zeichenebene angeord
neten Schlüsselzylinders 14 handbetätigt werden, dessen Zylinderbart 27 beim
Drehen des Schlüssels die gestrichelt eingezeichnete Kreislinie beschreibt. Er
reicht der Zylinderbart 27 seine obere Stellung, greift er (je nach Drehrichtung) von
der einen oder anderen Seite in Ausnehmungen einer Riegelplatte 4 ein, die mit
tels zweier Führungszapfen 19, 20 im oberen Teil des Schlosskastens parallel
zum Riegel 10 verschiebbar gelagert ist. Wird der Zylinderbart 27 im Uhrzeiger
sinn durch die obere Stellung gedreht, wird die Riegelplatte 4 nach rechts ver
schoben. Wird der Zylinderbart 27 entgegen dem Uhrzeigersinn durch die obere
Stellung gedreht, wird die Riegelplatte 4 entsprechend nach links verschoben.
Diese durch den Schlüsselzylinder 14 bewirkte Verschiebungsbewegung der Rie
gelplatte 4 wird nun mechanisch starr auf eine Hubstange 7 übertragen, die mit
einem Ende mittels eines exzentrisch angeordneten Drehbolzens 8 an einem
drehbar gelagerten Zahnrad 9 drehbar angelenkt ist. Die Riegel 10 und 11 sind
tangential zum Zahnrad 9 angeordnet und kämmen über entsprechende Zähne
mit dem Zahnrad 9. Wir nun durch Verschieben der Riegelplatte 4 nach rechts die
Hubstange 7 ebenfalls nach rechts bewegt, dreht sich das Zahnrad 9 im Uhrzei
gersinn und schiebt die Riegel 10, 11 von der in Fig. 1 dargestellten eingefahrenen
(Entriegelungs-)Position in die ausgefahrene (Verriegelungs-)Position. Wird die
Riegelplatte 4 durch eine entsprechende Drehung des Schlüsselzylinders 14 nach
links zurückverschoben, kehrt sich dieser Vorgang um.
Die Riegelplatte 4 kann jedoch nicht beliebig verschoben werden, sondern kann
nur zwischen drei hintereinanderliegenden Raststellungen hin- und herbewegt
werden. Diese Raststellungen werden durch drei Rastausschnitte 4a-c an der obe
ren Kante der Rastplatte 4 definiert, in welche eine plattenförmige Zuhaltung 13
mit einem im rechten Winkel abgebogenen Rasthaken 13a wahlweise einrasten
kann (in Fig. 1 ist die Zuhaltung 13 im mittleren Rastausschnitt 4b eingerastet).
Die Zuhaltung 13 ist im Schlosskasten 28 mittels zweier Führungsbolzen 15, 16
vertikal verschiebbar gelagert und durch eine Spiralfeder 12, welche sich mit ihrem
freien Ende an einem Dorn 26 auf der Zuhaltung 13 abstützt, in Richtung auf die
Rastposition vorgespannt. Im Bereich des Schlüsselzylinders 14 verläuft der un
tere Rand der Zuhaltung 13 derart, dass beim Drehen des Zylinderbartes 27 in die
obere Position die Zuhaltung 13 durch den Zylinderbart 27 aus ihrer Rastposition
heraus angehoben und dort solange gehalten wird, bis der Zylinderbart 27 nach
Durchlauf der oberen Position die entrastete Riegelplatte 4 verschoben hat. Beim
Weiterdrehen des Zylinderbartes 27 wird dann die Zuhaltung 13 durch die Kraft
der Spiralfeder 12 wieder abgesenkt und verriegelt die Riegelplatte 4 in einer
neuen Raststellung.
Die mechanisch starre Übertragung der Verschiebungsbewegung von der Rie
gelplatte 4 auf die Hubstange 7 erfolgt über eine Anordnung aus einem Getriebe
motor 23 und einer von diesem Getriebemotor 23 angetriebenen Hubspindel 5.
Die Hubstange 7 ist mit ihrem dem Zahnrad 9 abgewandten Ende mittels eines
Stiftes 6 am freien Ende der Hubspindel 5 nach Art eines Pleuels verschwenkbar
angelenkt. Die Hubspindel 5 bewegt sich je nach Drehrichtung des Getriebemo
tors 23 nach links oder rechts und bildet einen selbsthemmenden Antrieb. Der
Getriebemotor 23 ist fest am linken Ende der Riegelplatte 4 angeschraubt und zu
sätzlich in einer Führung 18 verschiebbar gelagert. Ist der Getriebemotor 23
stromlos, stellen Getriebemotor 23 und Hubspindel 5 eine mechanisch starre Ver
bindung zwischen der Riegelplatte 4 und der Hubstange 7 dar.
Die Position bzw. Raststellung der Riegelplatte 4 und damit auch die Position des
Getriebemotors 23 wird durch einen ersten Microschalter 2 detektiert, der so auf
einem Schalterträger 17 angeordnet ist, dass er nur dann betätigt wird, wenn sich
die Riegelplatte 4 - wie in Fig. 1 gezeigt - in der mittleren (zweiten) Raststellung
befindet. Die Stellung der Hubspindel 5 wird durch einen zweiten Microschalter 3
detektiert, der so auf dem Schalterträger 17 angeordnet ist, dass er nur dann be
tätigt wird, wenn - wie in Fig. 3 zu sehen - die Hubspindel 5 zum Verriegeln des
Schlosses 1 maximal ausgefahren ist.
Die verschiedenen Betriebspositionen des Schlosses 1 sind in den Fig. 2 bis 5
wiedergegeben, wobei Fig. 2 die aus Fig. 1 bekannte neutrale Position wiederholt,
in welcher die Riegel 10, 11 entriegelt (eingefahren) sind und sich die Riegelplatte
4 in der mittleren Raststellung (Zuhaltung 13 in Rastausschnitt 4b; Microschalter 2
betätigt; Microschalter 3 nicht betätigt) befindet. Aus der (neutralen) Entriege
lungsstellung der Fig. 2 wird nun im Normalfall des automatischen Betriebes das
Schloss 1 dadurch in die in Fig. 3 dargestellte Verriegelungsstellung gebracht,
dass der Getriebemotor 23 gestartet und die Hubspindel 5 soweit herausgefahren
wird, bis der zweite Microschalter 3 betätigt wird und den Getriebemotor 23 stoppt.
Durch das Herausfahren der Hubspindel 5 wird über die Hubstange 7 das Zahnrad
9 im Uhrzeigersinn verdreht und verschiebt dadurch gleichzeitig die beiden Riegel
10 und 11 in ihre Verriegelungsposition (Fig. 3). Zur Entriegelung kann dieser Vor
gang wieder rückgängig gemacht werden, in dem der Getriebemotor 23 in umge
kehrter Drehrichtung betrieben wird; es wird dann wieder die in Fig. 2 gezeigte
entriegelte Ausgangsstellung erreicht.
Fällt nun aus irgendwelchen Gründen der elektromotorische Antrieb aus, kann
durch die erfindungsgemässe Konstruktion das Schloss 1 ohne Schwierigkeiten
per Hand durch Drehen des Schlüsselzylinders 14 betätigt, d. h., entweder von der
Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung, oder von der Entriegelungs
stellung in die Verriegelungsstellung überführt werden. Der erstgenannte Über
gang entspricht dem Übergang von Fig. 3 zu Fig. 4. Wird ausgehend vom Zu
stand der Fig. 3 der Schlüsselzylinder 14 bzw. der Zylinderbart 27 im Gegenuhr
zeigersinn von der in Fig. 3 dargestellten Position in die in Fig. 4 gezeigte Position
verdreht, wird die Zuhaltung 13 entrastend angehoben und die Riegelplatte 4 nach
links verschoben, bis die Zuhaltung 13 mit ihrem Rasthaken 13a im dritten Rast
ausschnitt 4c einrastet. Mit der Riegelplatte 4 verschiebt sich auch der Getriebe
motor 23 und die ausgefahrene Hubspindel 5 nach links, so dass sich das Zahn
rad 9 im Gegenuhrzeigersinn dreht und die Riegel 10, 11 in den Schlosskasten 28
einfährt. Während in der Stellung der Fig. 3 beide Microschalter 2, 3 betätigt sind,
sind in der Stellung der Fig. 4 die beiden Microschalter 2, 3 nicht mehr betätigt.
Der zweitgenannte Übergang (von der Entriegelungsstellung in die Verriege
lungsstellung) entspricht dem Übergang von Fig. 2 nach Fig. 5. Wird ausgehend
vom Zustand der Fig. 2 (eingefahrene Hubspindel 5; Riegelplatte in der mittleren
Raststellung) der Schlüsselzylinder 14 bzw. der Zylinderbart 27 im Uhrzeigersinn
von der in Fig. 4 dargestellten Position in die in Fig. 5 gezeigte Position verdreht,
wird die Zuhaltung 13 entrastend angehoben und die Riegelplatte 4 nach rechts
verschoben, bis die Zuhaltung 13 mit ihrem Rasthaken 13a im ersten Rastaus
schnitt 4a einrastet. Mit der Riegelplatte 4 verschiebt sich auch der Getriebemotor
23 und die eingefahrene Hubspindel 5 nach rechts, so dass sich das Zahnrad 9 im
Uhrzeigersinn dreht und die Riegel 10, 11 aus dem Schlosskasten 28 herausfährt.
Während in der Stellung der Fig. 2 der erste Microschalter 2 betätigt und der
zweite Microschalter 3 nicht betätigt ist, ist in der Stellung der Fig. 5 der erste
Microschalter 2 nicht betätigt und der zweite Microschalter 3 betätigt.
Durch die Anordnung und Funktion der Microschalter 2, 3 lässt sich also zu jeder
Zeit feststellen, in welchem der in Fig. 2 bis 5 dargestellten verschiedenen Be
triebszustände sich das Schloss 1 gerade befindet, so dass eine angeschlossene
Steuerung in Anzeige und/oder Steuerungsablauf entsprechend reagieren kann.
So kann beispielsweise der Betrieb des Getriebemotors 23 nur dann zugelassen
werden, wenn der erste Microschalter 2 betätigt bzw. eingeschaltet ist, d. h., wenn
sich die Riegelplatte 4 in der mittleren (neutralen) Raststellung befindet (Fig. 2, 3).
In den anderen Fällen (Fig. 4, 5) müsste die Betätigung per Hand erst wieder
(ebenfalls per Hand) rückgängig gemacht werden, um durch Rückkehr in die mitt
lere Raststellung die automatische Betätigung wieder zu aktivieren.
Die Betriebszustände und die zugehörigen Schaltzustände der Microschalter sind
zur besseren Übersicht nachfolgend noch einmal in einer Tabelle zusammenge
fasst:
Insgesamt ergibt sich mit der Erfindung ein Schloss mit orthogonalen Riegeln,
welches kompakt im Aufbau, funktionssicher per Hand und elektromotorisch betä
tigbar und einfach zu steuern ist. Der erfindungsgemässe Einbau in eine Tür- oder
Wandelement kann dabei in der gleichen Weise vorgenommen werden, wie dies
in der eingangs genannten Druckschrift DE-A1-43 33 786 beschrieben ist.
1
Schloss
2
,
3
Microschalter
4
Riegelplatte
4
a-cRastausschnitt
5
Hubspindel
6
Stift
7
Hubstange
8
Drehbolzen
9
Zahnrad
10
Riegel (lang)
11
Riegel (kurz)
12
Spiralfeder
13
Zuhaltung
13
aRasthaken
14
Schlüsselzylinder
15
,
16
Führungsbolzen (Zuhaltung
13
)
17
Schalterträger (Microschalter
2
,
3
)
18
Führung (Getriebemotor
1
)
19
,
20
Führungszapfen (Riegelplatte
4
)
21
Führungsausschnitt (Riegel
10
)
22
Antriebsdeckel
23
Getriebemotor
24
Schlossdeckel
25
Führungsausschnitt (Riegel
11
)
26
Dorn
27
Zylinderbart
28
Schlosskasten
Claims (12)
1. Schloss (1), umfassend wenigstens zwei Riegel (10, 11), welche in zu
einander senkrecht stehenden Richtungen verschiebbar gelagert sind und durch
Drehung eines Schlüsselzylinders (14) per Hand über einen Betätigungsmecha
nismus (4, 5, 7, 9, 23) gleichzeitig jeweils zwischen einer ersten, eingezogenen
Lage, in welcher das Schloss (1) sich in einem Entriegelungszustand befindet, und
einer zweiten, ausgefahrenen Lage, in welcher das Schloss (1) sich in einem Ver
riegelungszustand befindet, hin- und herbewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass als Teil des Betätigungsmechanismus (4, 5, 7, 9, 23) ein elektromotorischer
Antrieb (5, 7, 23) vorgesehen ist, welcher im stromlosen Zustand die Bewegung
des Schlüsselzylinders (14) mechanisch starr auf die wenigstens zwei Riegel (10,
11) überträgt, und welcher im elektrischen Antriebszustand anstelle des Schlüs
selzylinders (14) zur Betätigung der Riegel (10, 11) einsetzbar ist.
2. Schloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Betäti
gungsmechanismus ein drehbares Betätigungselement (9) umfasst, welches
durch seine Drehbewegung die wenigstens zwei Riegel (10, 11) gleichzeitig ver
schiebt, dass eine Drehung des Schlüsselzylinders (14) durch einen linear wirken
den Übertragungsmechanismus (4, 5, 7, 23) in eine Drehbewegung des drehba
ren Betätigungselementes (9) umgesetzt wird, und dass der elektromotorische
Antrieb (5, 7, 23) ein Teil des Übertragungsmechanismus ist.
3. Schloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbare
Betätigungselement als Zahnrad (9) ausgebildet ist, und dass die wenigstens zwei
Riegel (10, 11) jeweils tangential zu dem Zahnrad (9) angeordnet sind und über
entsprechende Zähne mit dem Zahnrad (9) in Eingriff stehen.
4. Schloss nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der elektromotorische Antrieb einen Getriebemotor (23) und eine durch den
Getriebemotor (23) angetriebene Hubspindel (5) umfasst.
5. Schloss nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Übertra
gungsmechanismus eine verschiebbar gelagerte Riegelplatte (4) umfasst, welche
durch Drehung des Schlüsselzylinders (14) verschoben wird, dass der Getriebe
motor (23) starr mit der Riegelplatte (4) verbunden ist, und dass die beim Ver
schieben der Riegelplatte (4) oder beim elektrischen Betrieb des Getriebemotors
(23) auftretende lineare Bewegung der Hubspindel (5) über eine beidseitig
schwenkbar angelenkte Hubstange (7) in eine Drehbewegung des Drehelementes
bzw. Zahnrades (9) umgesetzt wird.
6. Schloss nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Riegel
platte (4) durch Drehung des Schlüsselzylinders (14) zwischen drei Raststellungen
verschiebbar ist, dass die Hubspindel (5) durch den elektrischen Betrieb des Ge
triebemotors (23) zwischen einer eingefahrenen Position und einer ausgefahrenen
Position verschoben werden kann, dass sich das Schloss (1) im Entriegelungszu
stand befindet, wenn die Riegelplatte (4) in der mittleren Raststellung steht und die
Hubspindel (5) eingefahren ist, und dass das Schloss (1) in den Verriegelungszu
stand überführt wird, wenn die Rastplatte (4) in der mittleren Raststellung steht
und die Hubspindel (5) durch den Getriebemotor (23) von der eingefahrenen in die
ausgefahrene Position bewegt wird.
7. Schloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss
(1) bei ausgefahrener Hubspindel (5) per Hand vom Verriegelungszustand in den
Entriegelungszustand überführt werden kann, wenn durch Drehung des Schlüs
selzylinders (14) die Rastplatte (4) von der mittleren, zweiten Raststellung in die
dritte Raststellung verschoben wird, und dass das Schloss (1) bei eingefahrener
Hubspindel (5) per Hand vom Entriegelungszustand in den Verriegelungszustand
überführt werden kann, wenn durch Drehung des Schlüsselzylinders (14) die
Rastplatte (4) von der mittleren, zweiten Raststellung in die erste Raststellung ver
schoben wird.
8. Schloss nach einem der Ansprüche 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
dass erste Steuerungsmittel (2) vorhanden sind, welche durch die Rastplatte (4)
betätigt werden, wenn sich die Rastplatte (4) in der mittleren, zweiten Raststellung
befindet.
9. Schloss nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass zweite Steuerungsmittel (3) vorhanden sind, welche durch die Hubspindel (5)
betätigt werden, wenn sich das Schloss (1) im Verriegelungszustand befindet.
10. Schloss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten
und zweiten Steuerungsmittel jeweils einen Microschalter (2, 3) umfassen.
11. Schloss nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Rastplatte (4) zur Bereitstellung der Raststellungen drei in Verschie
bungsrichtung der Rastplatte (4) hintereinander angeordnete Rastausschnitte (4a-c)
aufweist, in welche wahlweise eine mittels einer Feder (12) vorgespannte, quer
zur Verschiebungsrichtung der Rastplatte (4) verschiebbar gelagerte Zuhaltung
(13) verriegelnd einrastet, und dass die Zuhaltung (13) beim Drehen des Schlüs
selzylinders (14) gegen die Kraft der Feder (12) entriegelnd aus dem ausgewähl
ten Rastausschnitt herausgehoben wird und in einen benachbarten Rastausschnitt
einrastet.
12. Anwendung eines Schlosses gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11
zum Verriegeln eines Tür- oder Wandelementes.
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