DE4232305C1 - Kappe für Behältnisse, insbesondere Flaschen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kappe für Behältnisse, insbesondere Flaschen, mit einem Hals, auf den die Kappe aufsetzbar ist.

Für Flaschen dieser Art, deren mit einem Außengewinde versehener Hals an seinem freien Ende durch ein einstückig mit dem Hals ausgebildetes Verschlußteil verschlossen ist, ist es bekannt, eine auf den Hals aufgeschraubte Kappe innen mit einem zentral angeordneten Dorn zu versehen, mit dem das Verschluß­ teil durchstoßen werden kann. Wird nach dem Durchstoßen des Verschlußteils die Kappe abgenommen, dann kann durch die im Verschlußteil gebildete Öffnung die sich in der Flasche befin­ dende Flüssigkeit abgegeben werden. Abgesehen davon, daß es bei einem nicht optimal ausgeformten Gewinde des Flaschenhalses und/oder der Kappe oder auch einem nicht optimal ausgeformten Dorn dazu kommen kann, daß die mit dem Dorn eingestochene Öffnung schräg bezüglich der Längsachse verläuft, oder daß nach einer Entnahme einer Teilmenge und einem anschließenden Auf­ schrauben der Kappe eine zweite Öffnung eingestochen wird, was zur Folge hat, daß die Flüssigkeit in einer von der Längsachse abweichenden Richtung gegebenenfalls an mehreren Stellen aus­ tritt, was störend ist, hängt es von dem auf die Flüssigkeit ausgeübten Druck ab, ob die Flüssigkeit in mehr oder weniger großen Tropfen oder in Form eines Strahles abgegeben wird. Ferner kann sich die Größe der Öffnung im Laufe der Zeit ver­ ändern, wenn nach Entnahme einer Teilmenge des Flascheninhaltes der Hals mit der Kappe wieder verschlossen und dabei der Dorn wieder in die Öffnung eingeführt wird. Es ist deshalb schwie­ rig, die zu entnehmende Menge richtig zu dosieren.

Es ist ferner eine Tropferflasche bekannt (DE 37 35 909 A1), die wie die vorstehend erwähnten Flaschen vorzugsweise im Blasverfahren hergestellt und in der Form gefüllt sowie ver­ schlossen wird, bei der jedoch an den mit einem Außengewinde versehenen Abschnitt des Flaschenhalses ein Tropfer angeformt ist, dessen einstückig mit ihm ausgebildeter und über eine Sollbruchstelle verbundener Verschlußteil mit Hilfe einer Kappe, welche normalerweise auf den Hals aufgeschraubt ist, abgetrennt werden kann. Zwar steht nach dem Abtrennen des Verschlußteils ein zuverlässig die Abgabe des Inhaltes der Tropferflasche steuernder Tropfer zur Verfügung. Durch die Anformung des Tropfers und seines Verschlußteils wird aber der Herstellungsaufwand für die Tropferflasche erheblich ver­ größert. Außerdem kann nicht wie bei den Behältnissen der eingangs genannten Art durch die Auswahl der Kappe die Größe der abgebbaren Tropfen beeinflußt werden.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine pro­ blemlose Entnahme des flüssigen Inhalts von Flaschen ohne angeformten Tropfer entweder in Form von einzelnen Tropfen definierter Größe oder in Form eines Strahles zu ermöglichen. Diese Aufgabe löst eine Kappe mit den Merkmalen des Anspruches 1.

Dank des als Tropfer ausgebildeten Abschnittes der erfindungs­ gemäßen Kappe erfolgt die Dosierung bei der Abgabe des flüs­ sigen Inhalts der Flasche nicht mittels einer vom Flaschenhals gebildeten Öffnung, sondern mittels des Tropfers der Kappe. Dieser Tropfer kann problemlos so ausgebildet werden, daß er unabhängig von dem herrschenden Druck entweder Tropfen reprodu­ zierbarer Größe bildet und dann zuverlässig die Abgabe in Form eines Strahles ausschließt, oder eine Abgabe in Form eines Strahles bewirkt.

Sofern die erfindungsgemäße Kappe für Flaschen, beispielsweise Ampullen, verwendet wird, welche ein zunächst mit einer Durch­ laßöffnung zu versehendes Verschlußteil haben, ist am Übergang der Kappe von dem den Hals aufnehmenden Abschnitt zu dem als Tropfer ausgebildeten Abschnitt eine Stirnfläche vorgesehen, an die ein gegen die Flasche hin vorspringender Dorn angeformt ist, in dem der Durchlaßkanal des Tropfers beginnt. Das Ver­ schlußteil kann dann wie bei den bekannten Kappen mit Dorn mittels des Dorns durchstoßen werden. Da die Dosierung der Tropfer ausführt, ist es in diesem Falle ohne Bedeutung, ob die Öffnung im Verschlußteil genau zentrisch und koaxial gebildet wird und ob ihre Größe vom Sollwert abweicht.

Damit der Dorn eine scharfe Spitze haben kann, weist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Durchlaßkanal des Tropfers wenigstens zwei in der Mantelfläche des Dornes mündende Endab­ schnitte auf. Die innerhalb des Flaschenhalses zu liegen kom­ men, wenn die Kappe vollständig auf den Hals aufgesetzt ist.

Eine sehr gute Reproduzierbarkeit der Tropfengröße und eine zuverlässige Verhinderung einer strahlförmigen Abgabe des Fla­ scheninhaltes erreicht man mit einem Durchlaßkanal des Trop­ fers, der im Anschluß an einen zylindrischen Abschnitt einen sich in der Ausfließrichtung konisch erweiterten Abschnitt aufweist. Vorzugsweise werden diese Abschnitte bei der Herstel­ lung mittels eines Kalibrierdornes kalibriert.

Es ist zwar auch möglich, die Kappe so ausbilden, daß sie unter Bildung eines Schiebesitzes auf dem Hals angeordnet werden kann. In der Regel wird man jedoch den den Hals aufnehmenden Abschnitt der Kappe mit einem Innengewinde versehen, das korre­ spondierend zu einem Außengewinde des Halses ausgebildet ist.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist ein auf den als Tropfer ausgebildeten Abschnitt abnehmbar aufgesetztes Ver­ schlußteil vorgesehen, damit der Durchlaßkanal des Tropfers geschützt ist. Vorzugsweise ist dieses Verschlußteil als eine topfförmige Haube mit einem Innengewinde ausgebildet, das mit einem Außengewinde des als Tropfer ausgebildeten Abschnittes korrespondiert. An die Innenfläche des Bodens dieser Haube kann zentrisch ein Zapfen angeformt sein, der dichtend in den Durch­ laßkanal des Tropfers einführbar ist.

Im folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.

Die einzige Ausführungsform zeigt im vergrößerten Maßstab und teilweise im Längsschnitt das Ausführungsbeispiel in dem auf den Hals einer Flasche aufgesetzten Zustand vor dem Durchstoßen des Verschlußteiles des Halses.

Eine als Ganzes mit 1 bezeichnete Kappe aus Kunststoff weist, wie die Figur zeigt, einen ersten, hohlzylindrischen Abschnitt 2 auf, welcher der Aufnahme des Halses 3 einer Flasche dient, die im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff im Blasformverfahren hergestellt und in der Blasform gefüllt sowie verschlossen worden ist, wobei das den Hals 3 verschließende, plattenförmige Teil 4 einstückig mit dem Hals 3 ausgebildet ist. Der Hals 3 der Flasche, bei der es sich um eine Ampulle handeln kann, ist mit einem Außengewinde 5 versehen. Zwischen dem Flaschenkörper 3′ und dem diesem näherliegenden Ende des Außen­ gewindes 5 weist der Hals 3 einen zylindrischen Abschnitt 6 auf, dessen Außendurchmesser gleich demjenigen des Außengewin­ des 5 gewählt ist. An das dem Flaschenkörper 3′ zugewandte Ende des zylindrischen Abschnittes 6 schließt sich ein geringfügig über diesen Abschnitt radial nach außen überstehender Ringwulst 7 an. Der Durchmesser dieses Ringwulstes 7 ist geringfügig größer als der Innendurchmesser der das freie Ende des Ab­ schnittes 2 bildenden Zone.

Der Abschnitt 2 ist mit einem Innengewinde versehen, das mit dem Außengewinde 5 des Halses 3 korrespondiert, sich aber nicht in die den freien Endabschnitt bildende Zone hinein erstreckt. An den Abschnitt 2 schließt sich auf der dem Flaschenkörper 3′ abgewandten Seite gleichachsig und einstückig ein als Tropfer 8 ausgebildeter Abschnitt an, der mit einem Außengewinde 9 ver­ sehen ist und dessen freies Ende halbkugelförmig abgerundet ist. An die am Übergang vom Abschnitt 2 zum Tropfer 8 vorhande­ ne, innenliegende Stirnfläche 8′ des Tropfers 8 ist in deren Zentrum ein kegelförmiger Dorn 10 angeformt, dessen Spitze in das Innere des Abschnittes 2 weist. In der Mantelfläche dieses Dornes 10 münden Endabschnitte 11 des im übrigen gleichachsig zum Dorn 10 den Tropfer 8 durchdringenden Durchlaßkanales, der im Anschluß an die Endabschnitte 11 einen zylindrischen Mittel­ abschnitt 12 und im Anschluß an diesen einen sich zum halbku­ gelförmigen Ende des Tropfers 8 erweiternden, konischen Ab­ schnitt 13 aufweist. Sowohl der Mittelabschnitt 12 als auch der konische Abschnitt 13 werden bei der Herstellung mittels eines Kalibrierdornes kalibriert. Wie die Figur zeigt, ist der Durch­ messer des Mittelabschnittes 12 wesentlich kleiner als seine axiale Länge, was auch für den konischen Abschnitt 13 gilt, der einen relativ kleinen Konuswinkel hat. Im Ausführungsbeispiel beträgt er etwa 8°. Die Ausgestaltung des Durchlaßkanales und insbesondere seiner beider Abschnitte 12 und 13 kann auch anders gewählt werden müssen, da sie von den Eigenschaften der Flüssigkeit, beispielsweise deren Viskosität und Oberflächen­ spannung, sowie von der Tropfengröße und davon abhängt, ob eine Abgabe in Tropfenform oder in Form eines Strahles gewünscht wird.

Zur Abdeckung des Tropfers 8 ist ein Verschlußteil 14 in Form einer topfförmigen Schutzhaube vorgesehen, die wie die Kappe 1 aus Kunststoff besteht. Die Schutzhaube ist mit einem mit dem Außengewinde des Tropfers 8 korrespondierenden Innengewinde versehen und erstreckt sich nahezu bis an die am Übergang vom Abschnitt 2 zum Tropfer 8 gebildete Außenschulter der Kappe 1. Wie die Figur zeigt, ist im Zentrum des Bodens der Schutzhaube an dessen Innenseite ein Zapfen 15 einstückig angeformt, welcher in den konischen Abschnitt 13 eingreift und diesen dicht verschließt, wenn die Schutzhaube vollständig auf den Tropfer 8 aufgeschraubt ist.

Sofern die Flasche mit der Kappe 1 auf den Markt kommt, ist die Kappe 1 soweit auf den Hals 3 aufgeschraubt, daß sich das freie Ende des Abschnittes 2 bis zu dem Ringwulst 7 des Halses 3 erstreckt, wie dies die Figur zeigt. Diese Position ist daran leicht zu erkennen, daß dann, wenn die Kappe 1 noch weiter auf den Hals 3 aufgeschraubt wird, der Abschnitt 2 in Anlage an den Ringwulst 7 kommt und damit ein erhöhtes Drehmoment aufgebracht werden muß. Der Dorn 10 befindet sich, wenn die Kappe 1 bis zum Ringwulst 7 auf den Hals 3 aufgeschraubt ist, in Anlage oder nahezu in Anlage am Teil 4. Wenn nunmehr der Inhalt der Flasche entnommen werden soll, wird die Kappe 1 vollständig auf den Hals 3 aufgeschraubt. Da hierbei der Dorn 10 das Teil 4 durchstößt und außerdem der Ringwulst 7 überwunden werden muß, muß ein deutlich spürbar erhöhtes Drehmoment aufge­ bracht werden, was jedoch dank der Längsriffelung der Außenman­ telfläche des Abschnittes 2 keine Schwierigkeiten bereitet. Wenn der Dorn 10 vollständig den Verschlußteil 4 durchstoßen hat, liegt dessen äußere Stirnfläche an der den Dorn 10 tra­ genden Stirnfläche 8′ des Tropfers 8 an. Außerdem münden die Endabschnitte 11 des Durchlaßkanales des Tropfers in dem Innen­ raum des Halses 3. Nunmehr braucht nur noch Verschlußteil 14 abgeschraubt zu werden, um den Inhalt der Flasche in Form von einzelnen Tropfen definierter, reproduzierbarer Größe oder, falls der Durchlaßkanal für eine Flüssigkeitsabgabe in Form eines Strahles definierter Größe ausgebildet ist, in Form eines Strahles entnehmen zu können.

Claims (9)

1. Kappe für Behältnisse, insbesondere Flaschen, mit einem Hals, auf den die Kappe aufsetzbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Anschluß an den den Hals (3) aufnehmenden Abschnitt (2) einen mit letzterem einstückig ausgebildeten Abschnitt aufweist, der als Tropfer (8) ausgebildet ist.

2. Kappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie am Übergang von dem den Hals (3) aufnehmenden Abschnitt (2) zu dem als Tropfer (8) ausgebildeten Abschnitt eine Stirnfläche (8′) aufweist, an die im Zentrum ein gegen die Flasche hin vorspringender Dorn (10) angeformt ist, in dem der Durchlaß­ kanal (11, 12, 13) des Tropfers (8) beginnt.

3. Kappe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaßkanal (11, 12, 13) des Tropfers (8) wenigstens zwei in der Mantelfläche des Dornes (10) mündende Endabschnitte (11) aufweist.

4. Kappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Durchlaßkanal (11, 12, 13) des Tropfers (8) im Anschluß an einen zylindrischen Abschnitt (12) einen sich in der Auslaßrichtung konisch erweiternden Abschnitt (13) aufweist.

5. Kappe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der sich konisch erweiternde Abschnitt (13) im Zentrum des kugelför­ mig abgerundeten freien Endes des Tropfers (8) mündet.

6. Kappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich­ net, daß der den Hals (3) aufnehmende Abschnitt (2) mit einem Innengewinde versehen ist, das korrespondierend zu dem Außengewinde (5) des Halses (3) ausgebildet ist.

7. Kappe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch ein auf den als Tropfer (8) ausgebildeten Abschnitt abnehm­ bar aufgesetztes Verschlußteil (14).

8. Kappe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschlußteil (14) als eine topfförmige Haube mit einem Innengewinde ausgebildet ist, das mit einem Außengewinde des Tropfers (8) korrespondiert.

9. Kappe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß an die Innenfläche des Bodens des Verschlußteils (14) zentrisch ein Zapfen (15) angeformt ist, der dichtend in den Durchlaß­ kanal (11, 12, 13) des Tropfers (8) einführbar ist.