DE4231414C2 - Abdeckung aus Kunststoff für eine Kompostmiete - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Abdeckung aus Kunststoff für eine Kompostmiete, insbesondere für eine Rotte­ miete bei der Biomüllkompostierung.

Das einfachste Kompostierverfahren besteht darin, daß man unbelüftete Mieten während der Vor- und Nachrotte mehrfach umsetzt, um eine ausreichende Sauerstoffzu­ fuhr zu gewährleisten.

Bekannt ist auch eine sogenannte Boxenkompostierung. Dabei erfolgt eine Kompostierung in geschlossenen Ge­ häusen bzw. Boxen mit einer intensiven Belüftung.

Darüber hinaus gibt es auch automatisch gesteuerte Mietenkompostierungsanlagen mit bodenunabhängigen Um­ setzgeräten in Rottehallen.

Aus der DE-AS 20 61 859 ist ein Kompostsilo zur Kom­ postbereitung bekannt, der aus Kunststoffolie besteht.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abdeckung für eine Kompostmiete, insbesondere für eine Rottemiete bei der Biomüllkompostierung zu schaf­ fen, durch die auf einfache Weise eine Belüftung und Bewässerung erfolgen kann, wobei die Abdeckung gleich­ zeitig auch einen Schutz vor Austrocknung bzw. Durch­ feuchtung für die Miete darstellt.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst, durch eine wasser­ dichte, jedoch luftdurchlässige, auf beiden Seiten mit einem textilen Trägermaterial versehene Membrane, wo­ bei die Luftdurchlässigkeit zwischen 1 und 15 l/m² s bei einem Differenzdruck von 10 mbar liegt.

Die erfindungsgemäße Abdeckung stellt praktisch eine Einhausung einer Miete dar, die zwar luftdurchlässig, jedoch wasserdicht ist. Auf diese Weise ist die Ab­ deckung sowohl für eine Druck- als auch eine Saugbe­ lüftung geeignet. Mit der erfindungsgemäßen Abdeckung kann eine Miete sehr gleichmäßig belüftet werden.

Entsprechend der Ausgestaltung der Membrane lassen sich die Parameter Temperatur und Feuchtigkeit sehr exakt steuern. Auf ein mehrfaches Umsetzen des Kom­ postes kann damit im allgemeinen verzichtet werden.

Die erfindungsgemäße Abdeckung ist auch für eine Pro­ zeßsteuerung geeignet, so daß mit einem relativ einfa­ chen und kostengünstigen Aufbau eine Verkürzung der Rottezeiten erreicht werden kann. Auf diese Weise wird auch eine Kapazitätserhöhung der Kompostierungsanlage erreicht, die mit der erfindungsgemäßen Abdeckung ver­ sehen ist.

Als erfindungsgemäße Membrane hat sich Polyurethan oder Polyethylen als geeignet herausgestellt.

Vorteilhafte Flächengewichte für die Polyurethan-Mem­ brane liegen zwischen 20 bis 70 g/m², vorzugsweise zwischen 40 bis 50 g/m² und für die Polyethylen-Mem­ brane zwischen 4 und 15 g/m². Der angegebene Bereich ist hinsichtlich Wasserdichtigkeit und Luftdurchläs­ sigkeit besonders geeignet.

Die Verbindung der Membrane mit dem Textilgewebe kann über eine Beschichtung oder als Laminat erfolgen, wo­ durch die Membrane gegen Beschädigungen geschützt wird.

Das textile Trägermaterial, das z. B. aus Polyester be­ stehen kann, kann als hochdichtes Vlies, als Gewirk oder als Gewebe ausgebildet sein.

Das textile Trägermaterial dient als Schutz für die Membrane, insbesondere gegen Beschädigungen. Aus die­ sem Grunde besitzt die äußere Lage in vorteilhafter Weise ein Flächengewicht von mehr als 100 g/m², um eine ausreichende Festigkeit zu erreichen. Für die innere Lage sind im allgeineinen Flächengewichte von 40 bis 80 g/m² ausreichend.

Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.

Es zeigt:

Fig. 1 ausschnittsweise einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Abdeckung;

Fig. 2 Prinzipdarstellung einer Rottemiete mit der diese umschließenden Abdeckung.

Die erfindungsgemäße Abdeckung besteht aus einen Drei­ lagenaufbau, nämlich einer inneren wasserdichten, je­ doch luftdurchlässigen Membrane 1, die auf beiden Sei­ ten von einem textilen Trägermaterial 2 (Außenseite) und 3 (Innenseite) umgeben ist. Selbstverständlich ist das textile Trägermaterial ebenfalls luftdurchlässig. Die Membrane 1 kann aus Polyurethan oder Polyethylen und das textile Trägermaterial 2 aus Polyester beste­ hen.

Aus der Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Abdeckung mit den drei Lagen, Membrane 1 und textilem Trägermaterial 2, 3, die Oberfläche eines Komposthaufens 4 umhüllt. Der Komposthaufen 4 kann durch an sich bekannte Ein­ richtungen druckbelüftet sein, wobei die Luft entspre­ chend der Pfeilrichtung durch die Abdeckung von innen nach außen austritt.

In Umkehrung dazu ist es selbstverständlich auch mög­ lich, eine sogenannte Saugbelüftung des Komposthaufens 4 vorzunehmen, wobei Luft entsprechend den gestrichel­ ten Pfeilen von außen nach innen in den Komposthaufen 4 eintritt.

Durch die wasserdichte Ausgestaltung der Membrane 1 wird jedoch verhindert, daß unkontrolliert Wasser von außen her in den Komposthaufen eindringt. Falls erfor­ derlich bzw. falls ein entsprechend gesteuerter Ver­ lauf der Kompostierung zusammen mit der Belüftung er­ folgen soll, können im Inneren des Komposthaufens bzw. der Biomiete entsprechende Berieselungseinrichtungen mit Berieselungsflächen vorgesehen sein.

Claims (5)

1. Abdeckung aus Kunststoff für eine Kompostmiete, insbesondere für eine Rottemiete bei der Biomüll­ kompostierung, gekennzeichnet durch eine wasserdichte, jedoch luftdurchlässige, auf beiden Seiten mit einem textilen Trägermaterial (2, 3) versehene Membrane (1), wobei die Luftdurch­ lässigkeit zwischen 1 und 15 l/m² s bei einem Dif­ ferenzdruck von 10 mbar liegt.

2. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (1) aus Polyurethan mit einem Flä­ chengewicht zwischen 20 und 70 g/m² oder aus Poly­ ethylen mit einem Flächengewicht zwischen 4 bis 15 g/m² besteht.

3. Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Trägermaterial (2, 3) ein hochdichtes Vlies, ein Gewirk oder ein Gewebe ist.

4. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das textile Trägermaterial auf der Außenseite (2) ein Flächengewicht von mehr als 100 g/m² und das textile Trägermaterial auf der Innenseite (3) ein Flächengewicht von 40 bis 80 g/m² besitzt.

5. Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrane (1) und/oder das textile Trägermate­ rial (2, 3) mit Additiven gegen Schimmel- und Mi­ krobenbefall versehen ist.