DE423125C - Verfahren zur Destillation der Kohle - Google Patents

Verfahren zur Destillation der Kohle

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DE423125C
DE423125C DEB85220D DEB0085220D DE423125C DE 423125 C DE423125 C DE 423125C DE B85220 D DEB85220 D DE B85220D DE B0085220 D DEB0085220 D DE B0085220D DE 423125 C DE423125 C DE 423125C
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B19/00Heating of coke ovens by electrical means

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coke Industry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Destillation der Kohle. Durch das vorliegende Verfahren soll es ermöglicht werden, Koks, Leuchtgas, Teer und Ammoniak in einem Apparat, und zwar hauptsächlich mittels Innenheizung durch heiße Gase zu gewinnen.
  • Wesentlich ist dabei, daß das Leuchtgas, ebenso wie bei der Nachbarheizung, nicht verdünnt wird und daß trotzdem jedes Produkt der Destillation hauptsächlich im Stadium seiner Entstehung, also ohne Überhitzung oder Zersetzung gewonnen wird: Teer, z. B. bei niedrigen Temperaturen, als sogenannter Tieftemperaturteer, Leuchtgas bei mittleren Temperaturen als hochwertiges heizkräftiges Heizgas, Ammoniak ebenfalls bei mittleren Temperaturen aus dem Stickstoff und Wasserstoff der Kohle ohne weitere Zersetzung und Koks bei hohen Temperaturen, aber mit einem regelmäßigen Mindestwasserstoffgehalt und entsprechend großer Reaktionsfähigkeit für Reduktions- und Verbrennungszwecke.
  • Bei der bisher üblichen Nachbarheizung für die Darstellung von Koks oder Leuchtgas ist eine derartig individuelle Fixierung der Destillationsprodukte nicht möglich, da bei der Außenheizung viel mehr Hitze als theoretisch erforderlich. aufgewendet werden muß, um den Kern des Destillationsgefäßinhalts auf die Reaktionstemperatur zu bringen.
  • Man muß also dort das Gefäß überhitzen, was gleichbedeutend ist mit einer weitgehenden Zersetzung der Destillationsprodukte.
  • In einem von außen beheizten Gefäß ist der Inhalt sozusagen in »einen Topf« geworfen und unterliegt einer Behandlung, welche nur auf das Hauptprodukt, also entweder auf Koks oder auf Leuchtgas oder höchstens auf beide, Rücksicht zu nehmen sucht. Aber auch diese Produkte erfahren keine individuelle Behandlung, sie werden vielmehr durch die äußere Wärme ganz roh angepackt und derselben wahllos in verschiedenen Zeiten und Destillationsstufen unterworfen.
  • Noch weit schlimmer ergeht es den wertvollen Nebenprodukten, auf welche die äußere Überhitzung ohne Berücksichtigung des Wärmebedarfs eindringt.
  • Um die durch Nachbarheizung hervorgerufene schädliche Überhitzung der Destillationsgefäße und ihres Inhalts zu vermeiden, sind Vorschläge gemacht worden zur Innenheizung der Gefäße mittels heißer, reduzierend wirkender Gase.
  • Diesen Vorschlägen eigentümlich war das Erhitzen von Destillationsgasen in großräumigen Erhitzern und die regelbare Zuführung des erhitzten Gases zu den Destillationsgefäßen. Will man jedoch erhitzte Gase durch ein mit Kohle gefülltes Gefäß drücken, so stehen naturgemäß auch die Regelungsorgane für die heißen Gase unter demselben Druck. Die Technik hat aber bisher noch keine praktische Lösung dafür gefunden.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die Destillationsgase in kaltem Zustande dem heißen Ende des Destillationsgefäßes zuge. drückt. Damit ist eine leichte Regelbarkeit gewährleistet. Die kalten Gase erhitzen sich am heißen Koks, indem sie ihn durchströmen. Der Koks wird ferner durch Außenheizung auf die für die Wärmeabgabe an die Destillationsgase erforderliche Temperatur gehalten.
  • Die Außenheizung bezieht sich nur auf die Zone, welche bereits entgast ist oder nahezu entgasten Koks enthält. Sie ist also nicht zu verwechseln mit der üblichen Außenheizung, welche Anwendung findet zur Destillation der Kohle selbst.
  • Die in das Destillationsgefäß eingeführten Destillationsgase sind in der folgenden Beschreibung als Reduktionsgase bezeichnet, da sie die Aufgabe haben, die Kohle vor dem Verbrennen zu schützen. Der Koks wird trotz der Wärmezufuhr von außen nicht überhitzt, da die durchstreichenden Reduktionsgase als Kontaktkörper für die Wärme wirken.
  • Bei seiner gleichmäßigen Entstehung vermittels heißer Gase wird also der Koks trotz der örtlichen Außenheizung eine große Reaktionsfähigkeit behalten, die ihn zur Verwendung als Hüttenkoks, zu Zentralheizungen und zum rauchlosen Hausbrand vorzüglich geeignet macht.
  • Das neue Verfahren ähnelt, rein wärmemechanisch betrachtet, der Meilerverkokung. Wärmetechnisch ist es aber dadurch weit überlegen, daß bei den alten Meiler- oder Bienenkorböfen ein Teil der Kohle verbrannt werden mußte, um die heißen Gase für die Innenheizung zu liefern, während nach dem neuen Verfahren die spezifische Wärme und die spezifische Eigenschaft des Heißgases ohne Verbrennung von Kohle und Koks die Verkokung herbeiführt.
  • Als ein weiterer grundsätzlicher Unterschied ist hervorzuheben, daß bei der Meilenverkokung die wertvollen Nebenprodukte verlorengehen, während das Verfahren gemäß der Erfindung eine erhöhte Ausbeute an Nebenprodukten selbst im Vergleich mit der modernen Kokerei in Koksöfen mit Nachbarheizung gewährleistet.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt nun weiter, mittels Innenheizung einen dem Meilenkoks ebenbürtigen Koks darzustellen, indem die Kohle in Eiform oder in ähnlicher Form brikettiert und die Entgasung mittels hindurchgeleiteten Heißgases nur so weit getrieben wird, daß noch der erforderliche Wasserstoff im dargestellten Koks enthalten ist. Zur gleichmäßigen Entgasung der Kohle ist im vorliegenden Falle die Eiform deshalb besonders vorgesehen, weil der Koks gleichmäßig durch die Innenheizung entgast und die Form des Kohlenbriketts beibehalten werden soll.
  • Koks mit Wasserstoffgehalt und Kohlenbriketts in Eiform hat man bereits hergestellt, und die Erfindung bezieht sich nur darauf, sie durch die Innenheizung für den Reduktionsprozeß zusammenzufassen und nutzbar zu machen. Die Innenheizung gibt dazu das Mittel, den Wasserstoffgehalt bei der Entgasung der Eiformbriketts zu binden, die Eiform das Mittel, die Innenheizung gleichmäß-.g auf einen bestimmten Teil des mit Briketts gefüllten Entgasungsraumes durchzuführen.
  • Es wurde festgestellt, daß sich bei der Entgasung von brikettierter Kohle mittels Innenheizung ein Koks erzielen läßt, welcher im wesentlichen die Form der Kohlenbriketts beibehält.
  • Diese Form ist aber für den Reduktionsprozeß, z. B. für den Hochofen, besonders günstig, w.-il sie den gerings:en Widerstand beim Durchwandern durch den Ofen bietet und dementsprechend erhalten bleibt, dinn aber auch, weil sie eine große Cberfläche für die Reaktion des Kohlenstoffes im Reduktionsraum bietet und infolge der besonderen Zusammensetzung und des Wasserstoffgehaltes des Kokses einen hohen Wirkungsgrad ergibt.
  • Wenn der Koks verbrannt, z. B. im Küchenherd oder in der Zentralheizung verfeuert wird, so ergeben sich Bedingungen ähnlicher Art wie bei der Verwendung für Reduktionszwecke. Denn auch bei diesen Feuerungen ist eine große Reaktionsfähigkeit des Kokses Bedingung seiner leichteren Entzündbarkeit.
  • Ferner wurde festgestellt, daß gewöhnliche Flammkohle, welche im Koksofen mit Außenheizung schlechten Koks ergibt, durch die Innenheizung ähnlich dem Anthrazit oder dem Grudekoks wird. Dies liegt an der eigenartigen Wirkung der Innenheizung, mittels welcher man imstande ist, den Grad der Entgasung der Kohle gemäß dem Verwendungszweck des Kokses zu begrenzen.
  • Während also, wie eingangs erwähnt, der heiße Koks als Kontaktkörper wirkt für die Erhitzung der Reduktionsgase, findet durch die letzteren selbst eine beschleunigte Verkokung der über dem Koks ruhenden Kohlensäule statt. Zugleich wird die Kohle entgast und in ihrer oberen Lage vom Teer befreit.
  • Die Teerabscheidung findet natürlich bei verhältnismäßig niedriger Temperatur statt, da das Reduktionsgas bei seinem Aufsteigen durch die Kohlensäule infolge Wärmeabgabe an die Kohle kälter wird und sich dabei mit dem entstehenden neuen Destillationsgase mischt.
  • Die Mischung bildet wiederum Leuchtgas, welches, mit Teerdämpfen beladen, zur Vorlage bzw. zur Reinigungsanlage gedrückt bzw. gesaugt wird.
  • Die Teerdestillation findet also bei niedriger Temperatur statt, während das Leuchtgas bei mittlerer Temperatur gewonnen wird. Der Koks erhält verhältnismäßig die meiste Hitze. Der auch in ihm enthaltene Stickstoff wird jedoch durch den Wasserstoffgehalt des Reduktionsgases gebunden.
  • Sollte der Wasserstoffgehalt des Reduktionsgases nicht genügen, so wird durch einen Dampfanschluß an den unteren Teil des Gefäßes eine geringe Menge Dampf zugeführt, welche vom glühenden Koks zersetzt und zum Teil als Wasserstoff für die Ammoniakbildung wirksam wird. In der Zeichnung ist das Verfahren schematisch dargestellt.
  • Darin bedeutet .a den Destillationsraum und a1 die Kohlenaufgabe, b den mit Nachbarheizung versehenen Heizraum. b1 enthält die Brenner und b2 den Rekuperator, c ist der Koksraum, d der Koksaustragraum, e und f bedeuten die Apparate zur Ausscheidung der Nebenprodukte, g den Gasbehälter. Die Kohle wird bei I aufgegeben und bei II als Koks gewonnen. Durch die Rohgasleitung III gelangt das Rohgas zur Teerabscheidung e und dann zur Reinigungsanlage f, schließlich als gereinigtes Gas in den Gasbehälter g. Vom Gasbehälter g wird durch die regelbare Gasleitung IV Heizgas entnommen zur Beheizung des Raumes b und durch die regelbare Leitung V Reduktionsgas zur Einführung in den heißen Koks. Vom Gasbehälter g zweigt auch eine Leitung VI ab mit verfügbarem Leuchtgas. Durch den Verdampfer VII werden mittels der Leitung VIII die Abgase ausgeschieden. Vermittels der Leitung IX wird, soweit erforderlich, Dampf in den Koksraum d eingeblasen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Destillation von Steinkohle, wobei im wesentlichen Teer bei niederer Temperatur, Leuchtgas und Ammoniak bei mittlerer Temperatur und Koks bei hoher Temperatur gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillation in der Hauptsache in an sich bekannter Weise mittels hindurchgeleiteter heißer Gase erfolgt, mit dem neuen Merkmal, daß die kalten Reduktionsgase dem Destillationsraum (a) zugeführt werden, nachdem sie zunächst durch die Innenwärme des der Beheizung bereits entzogenen Kokses im Raume (c) und darauf durch die von außen beheizte, zurr größten Teile bereits verkokte Beschickung im Raume (b) erhitzt sind. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die kalten Gase mittels elektrischer Heizung erhitzt werden. 3. Ofeneinrichtung des Verfahrens i und z, dadurch gekennzeichnet, daß nur die mittlere Zone des Destillationsgefäßes von außen erhitzt wird,- während die Kühlzone durch die Wärmeabgabe an das Reduk.ionsgas und die Destillationszone durch die Wärmeannahme von dem Reduktionsgas wirksam wird.
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